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Wie die Bedeutung des Begriffs "Begehrsatz" schon verrät, dient er dazu, Begehren auszudrücken. Dazu gehören auch Wünsche, Forderungen und Befehle. Ein Begehrsatz ist eine Nebensatzart, die ein notwendiges Satzglied des übergeordneten Satzes darstellt. Deshalb wird er auch als abhängiger Begehrsatz bezeichnet.Vielleicht fragst Du Dich, wie Begehrsätze gebildet werden und wie Du sie erkennen kannst.Im Folgenden erfährst Du über den Begehrsatz…
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Jetzt kostenlos anmeldenWie die Bedeutung des Begriffs "Begehrsatz" schon verrät, dient er dazu, Begehren auszudrücken. Dazu gehören auch Wünsche, Forderungen und Befehle. Ein Begehrsatz ist eine Nebensatzart, die ein notwendiges Satzglied des übergeordneten Satzes darstellt. Deshalb wird er auch als abhängiger Begehrsatz bezeichnet.
Vielleicht fragst Du Dich, wie Begehrsätze gebildet werden und wie Du sie erkennen kannst.
Im Folgenden erfährst Du über den Begehrsatz in Latein, seine Definition und Bedeutung. Begehrsätze in Latein stellen das Objekt eines übergeordneten Satzes dar. Sie beschreiben den Gegenstand des Begehrens und können mit der Frage "Was begehrt/wünscht/fordert das Subjekt?" herausgestellt werden:
Tibi opto, ut beatum habeas.
(Ich wünsche dir, dass du Glück hast.)
Optamus, ut mox ad nos veniatis.
(Wir wünschen, dass ihr bald zu uns kommt.)1
Die Antwort auf die Frage "Was wünscht sich das Subjekt?" kann im ersten Beispiel mit "Dass du Glück hast" beantwortet werden.
Das Objekt, das den Gegenstand einer Handlung beschreibt, wird direktes Objekt genannt. Eine genauere Erläuterung findest Du in der Erklärung "Satzglieder Latein".
Begehrsätze werden von Verben des Wünschens, Forderns und Erstrebens ausgelöst. Zu diesen Verben sind die Begehrsätze notwendige Ergänzungen. Die folgende Tabelle zeigt Dir einige dieser auslösenden Verben:
Verben des Forderns | Verben des Wünschens | Verben des Erstrebens | |||
postulare | fordern | optare | wünschen | persuadere | überreden |
mandare | auffordern | orare | bitten | curare | für etw. sorgen |
movere | veranlassen | rogare | fragen | operam dare | sich bemühen |
imperare | befehlen | expectare | erwarten |
Zu den Begehrsätzen werden meistens auch Nebensätze gezählt, die von Verben des Fürchtens ausgedrückt werden:
timere (befürchten/fürchten)
vereri (fürchten/sich scheuen)
periculum est (es besteht Gefahr)
Eine ähnliche Bedeutung und Bildung haben Nebensätze, die von Verben ausgelöst werden, die eine Hinderung ausdrücken:
Die Verbindung zur Bedeutung von Begehrsätzen kannst Du Dir folgendermaßen herleiten: Der Sprecher wünscht sich, dass die Handlung im Nebensatz nicht eintritt. Deshalb werden die Nebensätze, die auf solche Verben folgen, mit der verneinten Konjunktion "ne" eingeleitet. Mehr darüber erfährst Du im nächsten Kapitel.
Wenn nach der verneinenden Konjunktion "ne" ein Indefinitpronomen steht, fällt die Vorsilbe "ali-" weg. Das ist auch bei den Konjunktionen si, nisi und quo der Fall.
Indefinitpronomen sind unbestimmte Pronomen wie aliquis (jemand) oder aliqui (irgendein). Du findest bei StudySmarter eine ausführliche Erklärung zu den Indefinitpronomina, in der Du Dich genauer informieren kannst.
Anhand des Beispieles oben kannst Du sehen, dass Begehrsätze im Konjunktiv stehen, aber als Indikativ übersetzt werden. Das ist bei vielen lateinischen Nebensätzen der Fall.
Der Indikativ ist im Lateinischen und Deutschen die Wirklichkeitsform eines Verbs. Der Konjunktiv wird in den beiden Sprachen hingegen unterschiedlich gebraucht. Deshalb eignet sich der deutsche Konjunktiv häufig nicht für die Übersetzung des lateinischen. In der Erklärung "Modus" kannst Du mehr über die Unterscheidung der beiden Formen erfahren.
Begehrsätze in Latein werden mit der Konjunktion ut eingeleitet, die in der Regel mit "dass" übersetzt wird:
Imperator postulat, ut milites statim petant.
(Der Feldherr verlangt, dass die Soldaten sofort angreifen.)
Es ist auch möglich, Begehrsätze mit dem Infinitiv des Verbs in Kombination mit dem Wort "zu" zu übersetzen. Das bietet sich an, wenn der Hauptsatz ein Objekt im Dativ enthält, auf das sich das Prädikat des Nebensatzes bezieht:
Imperator militibus imperat, ut urbem petant.
(Der Feldherr befiehlt den Soldaten, die Stadt anzugreifen.)
alternativ:
(Der Feldherr befiehlt den Soldaten, dass sie die Stadt angreifen.)
Verneinte Begehrsätze werden mit der Konjunktion ne eingeleitet. Ein weiteres verneinendes Wort ist dabei nicht nötig:
Opto, ne Romam proficiscas.
(Ich wünsche, dass du nicht nach Rom aufbrichst.)
Dass Nebensätze, die von Verben des Fürchtens ausgelöst werden, mit ne eingeleitet werden, hast Du im vorigen Kapitel bereits erfahren. Diese Verneinung wird in der Übersetzung nicht berücksichtigt:
Timent, ne Romani mox urbem petant.
(Sie befürchten, dass die Römer die Stadt bald angreifen.)
Wenn die Befürchtung ausgedrückt werden soll, dass etwas nicht eintritt, wird wiederum die Konjunktion ut verwendet:
Timent, ut auxilium veneat.
(Sie befürchten, dass die Verstärkung nicht kommt.)
Du kannst Dir merken, dass die Konjunktionen bei Nebensätzen nach Verben des Fürchtens vertauscht angewendet werden. Anhand dieser Tabelle kannst Du die Übersetzung der Nebensätze und ihrer Konjunktionen noch einmal nachvollziehen:
Satzart | Konjunktion | Übersetzung |
Begehrsatz | ut | dass |
Begehrsatz verneint | ne | dass ... nicht |
Befürchtung/Gefahr | ne | dass |
Befürchtung/Gefahr verneint | ut | dass ... nicht |
In Latein können Begehrsätze wie andere Nebensätze im Passiv stehen und auch so übersetzt werden:
Bardus optat, ne carmina obliviscantur.
(Der Barde wünscht, dass seine Lieder nicht vergessen werden.)
Wenn das auslösende Verb im Hauptsatz allerdings im Passiv steht, stellt der Begehrsatz nicht mehr das Objekt des Hauptsatzes dar, sondern das Subjekt:
Ut vir sibi defendat, senatoribus postulatur.
(Dass der Mann sich verteidigt, wird von den Senatoren gefordert.)
Konjunktivische Nebensätze stehen im Lateinischen nicht in allen Zeitformen. Die Erklärung dafür ist, dass sie in Verbindung mit dem Hauptsatz Zeitverhältnisse ausdrücken. Die Zeitformen des Nebensatzes geben an, ob seine Handlung vor oder nach der Handlung des Hauptsatzes stattfindet, oder ob sie zeitgleich passieren. Die Begriffe, die für das Zeitverhältnis verwendet werden, sind:
vorzeitig: Die Handlung des Nebensatzes findet vor der des Hauptsatzes statt.
gleichzeitig: Die Handlung von Haupt- und Nebensatz findet zur gleichen Zeit statt.
nachzeitig: Die Handlung des Nebensatzes findet nach der des Hauptsatzes statt.
Welche Zeitform im Nebensatz verwendet wird, um das Zeitverhältnis anzuzeigen, ist vom Tempus des Verbs im Hauptsatz abhängig. Die folgende Tabelle gibt Dir einen Überblick:
Tempus des Hauptsatzes | vorzeitiger Nebensatz | gleichzeitiger Nebensatz |
Präsens oder Futur | Perfekt | Präsens |
Imperfekt, Perfekt oder Plusquamperfekt | Plusquamperfekt | Imperfekt |
Nebensätze mit einem nachzeitigen Zeitverhältnis treten nur bei indirekten Fragesätzen und Sätzen mit der Konjunktion quin auf. Bei allen anderen Nebensatzarten musst Du anhand des Kontexts entscheiden, ob eine gleichzeitige oder nachzeitige Übersetzung passender ist.
Zeitwörter, wie mox (bald) im folgenden Beispiel, können Dir bei der Entscheidung helfen:
Timent, ne Romani mox urbem petant.
(Sie befürchten, dass die Römer die Stadt bald angreifen werden.)
Hier bietet sich eine nachzeitige Übersetzung an, da das Wort "bald" zeigt, dass die Handlung des Nebensatzes in der Zukunft stattfindet. Da im Deutschen auch das Präsens zukünftige Handlungen ausdrücken kann, ist es allerdings häufig nicht nötig, in der Übersetzung das Futur zu verwenden. Insbesondere wenn ein Zeitwort vorhanden ist, wird die Nachzeitigkeit auch mit dem Präsens deutlich:
Timent, ne Romani mox urbem petant.
(Sie befürchten, dass die Römer die Stadt bald angreifen.)
Auch vorzeitige Begehrsätze werden Dir eher nicht begegnen, da es unsinnig ist, ein Begehren nach etwas auszudrücken, das bereits geschehen ist.
Um ihn richtig zu übersetzen, ist es wichtig, einen Begehrsatz in Latein zu erkennen. Besondere Verwechslungsgefahr besteht mit Finalsätzen, zu denen Begehrsätze häufig gezählt werden. Auch sie werden mit den Konjunktionen ut oder ne eingeleitet. Zudem drücken sie den Zweck oder das Ziel einer Handlung aus, was einem Begehren ähnlich sein kann.
Finalsätze stellen jedoch nicht das Objekt eines Satzes dar und sind dementsprechend keine notwendige Ergänzung. Das bedeutet, dass der übergeordnete Satz auch ohne den Finalsatz einen Sinn ergibt:
Carmen canto, ne addormiam.
(Ich singe ein Lied, damit ich nicht einschlafe.)
Carmen canto.
(Ich singe ein Lied.)
Die Verben, die Begehrsätze auslösen, sind transitiv. Das bedeutet, dass sie ein direktes Objekt fordern, damit der Satz vollständig ist. Wenn dieses Objekt aus einem Begehrsatz besteht, kann er nicht weggelassen werden.
Du findest zu Finalsätzen und anderen Adverbialsätzen ausführliche Erklärungen bei StudySmarter, in die Du Dich einlesen kannst.
Es gibt allerdings auch andere Nebensatzarten, die das Objekt eines übergeordneten Satzes sein können. Unter diesen erkennst Du Begehrsätze an ihrer Bedeutung und an dem Auslöser-Verb:
Imperator militibus dixit, ut urbem peteretur.
(Der Feldherr sagt den Soldaten, dass die Stadt angegriffen wird.)
Imperator militibus imperavit, ne urbem peterent.
(Der Feldherr befahl den Soldaten, die Stadt nicht anzugreifen.)
Im ersten Beispiel enthält der Nebensatz eine informative Äußerung, ausgelöst durch das Verb dicere. Imperare im zweiten Beispiel ist ein Verb des Forderns, weshalb der dazugehörige Nebensatz als Begehrsatz gilt.
Ein Begehrsatz ist ein Nebensatz, der ausdrückt, was das Subjekt des Hauptsatzes begehrt, fordert oder wünscht.
Begehrsätze sind konjunktivische Nebensätze, die ausdrücken, was das Subjekt des Hauptsatzes begehrt, fordert oder wünscht.
Einen Begehrsatz bildet man wie folgt:
Jeder Begehrsatz ist ein abhängiger Begehrsatz, weil er das Objekt des übergeordneten Satzes darstellt. Begehrsätze werden von Verben ausgelöst, für die sie eine notwendige Ergänzung sind.
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