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Komposition Linguistik

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Donaudampfschiffahrtsgesellschaftsgewerkschaftshauptquartier

Das kann unmöglich ein richtiges Wort sein? Ist es aber! Allerdings finden sich solche langen Wortzusammensetzungen im Deutschen nur selten. Umso gängiger sind dagegen jene Zusammensetzungen, die aus zwei Wortgliedern bestehen. In der Linguistik ist die Komposition ist eine Art der Wortbildung, also eine "Wort-bildungs-art" – dieser Begriff besteht sogar aus drei Wortgliedern.

Komposition (Linguistik) – Definition / Erklärung

Wusstest Du, dass Wortzusammensetzungen charakteristisch für die deutsche Sprache sind? Die Komposition ist außerdem die häufigste Wortbildungsart. Sie zählt neben der Derivation und der Konversion zu den typischen Wortbildungsmitteln der deutschen Sprache.

Schau doch auch in die Erklärungen zu "Wortbildung", "Derivation" und "Konversion", wenn Du mehr darüber erfahren möchtest.

Bei der Komposition können zwei oder mehrere Wörter miteinander verbunden werden, sodass ein neues Wort mit einer eigenen Bedeutung entsteht. Das endlos erscheinende Wort "Donaudampfschiffahrtsgesellschaftsgewerkschaftshauptquartier" stellt eine Besonderheit der deutschen Sprache dar.

Das Wort "Komposition" kommt aus dem Lateinischen (compositiō) und bedeutet übersetzt "Zusammensetzung". Die Komposition ist eine Methode der Wortbildung.

Bei dem Prozess der Komposition bilden zwei freie Wortstämme oder Wortwurzeln ein neues Wort, indem sie sich miteinander verbinden. Diese Methode der Wortbildung bewirkt, dass das neu entstandene Wort entweder eine andere Wortart darstellt, und/oder eine neue Bedeutung bekommt.

Ein Wortstamm ist ein unveränderlicher Teil eines Wortes (z.B. "ess" in "essen"). Dieser kann immer einer bestimmten Wortart zugeordnet werden. Wenn ein Wortstamm als "frei" bezeichnet wird, bedeutet das, dass er bereits alleinstehend ein eigenständiges Wort bildet (z.B. "Hut", "blau", "groß").

Eine Wortwurzel ist ähnlich wie der Wortstamm ein unveränderlicher Teil eines Wortes. Im Unterschied zum Wortstamm wird die Wortwurzel keiner bestimmten Wortart zugeordnet (z.B. "ess" in "essen", "essbar", Esstisch" usw.).

Das Wort, das durch den Prozess der Komposition entstanden ist, wird Kompositum genannt. Die einzelnen und zusammengesetzten Bestandteile des Kompositums werden "Komponenten" oder "Kompositionsglieder" genannt. Somit ergibt sich folgende "Formel":

  • Kompositum = Wort (Komponente) + Wort (Komponente)
Bei der Komposition können grundsätzlich fast alle Wortarten miteinander kombiniert werden. In der Regel ist es so, dass Komposita mithilfe eines Nomens gebildet werden. Gängige Zusammensetzungen von Wortarten für die Bildung von Komposita können sein:

Ein Konfix ist ein Wortbildungselement, das nicht selbstständig vorkommt und aus einer Verkürzung resultiert (z.B.: "Bio" von "biologisch"). Schau Dir doch auch die Erklärung "Wortarten" auf StudySmarter an, wenn Du mehr darüber erfahren möchtest.

Bildung der Komposition (Linguistik) – Beispiel

Im Folgenden findest Du Beispiele für die Kombination der genannten Wortarten.

Nomen + Nomen:

Hundehaufen = Hunde + Haufen

Verb + Nomen:

Rufnummer = rufen + Nummer

Adjektiv + Nomen:

Tiefgang = tief + Gang

Präposition + Nomen:

Mitgefühl = mit + Gefühl

Numerale + Nomen:

Zehnkampf = zehn + Kampf

Pronomen + Nomen:

Selbstannahme = selbst + Annahme

Adverb o. Partikel + Nomen:

Heimweg = heim + Weg

Konfix + Nomen:

Pseudowort = pseudo + Wort

Komposition (Linguistik) – Arten & Beispiele

In der Linguistik lassen sich mehrere Arten der Komposition unterscheiden. In folgendem Abschnitt findest Du die zwei wichtigsten: Kopulativkompositum und Determinativkompositum.

Determinativkompositum

Das Determinativkompositum lässt sich in das endozentrisches und das exozentrische Kompositum unterteilen.

Endozentrisches Kompositum

Bei dieser Art der Wortzusammensetzung bestimmt das linke Wortglied das rechte Wortglied näher. Damit stehen die beiden Komponenten des jeweiligen Kompositums in einem nicht gleichrangigen Verhältnis zueinander:

Sandburg: Das Wort "Burg" bestimmt die Bedeutung des Kompositums und ist somit semantisch stärker, während das Wort "Sand" lediglich die Art der Burg näher definiert. Es handelt sich um eine Burg aus Sand.

Das rechte Wortglied wird auch Determinatum (Grundwort) und das linke Wortglied, auch Bestimmungswort, genannt.

Das Adjektiv "semantisch" bezieht sich auf das Nomen "Semantik". Der Begriff bezeichnet die Bedeutung oder der Inhalt eines Wortes oder Textes.

Exozentrisches Kompositum

Bei einem exozentrischen Kompositum, auch Possesivkompositum genannt, handelt es sich um ein Kompositum, dessen Bedeutung außerhalb beider Komponenten liegt. Dies erkennst Du an folgendem Beispiel:

Langfinger: setzt sich aus den Komponenten "Lang" und "Finger" zusammen.

Dabei liegt die Bedeutung des Kompositums nicht innerhalb, sondern außerhalb des Wortes. Der Begriff "Langfinger" wird demnach nicht wortwörtlich genommen, sondern bezieht sich auf eine Person, die als Dieb*in bezeichnet wird. Er beschreibt keinen "langen Finger". Das Wort "Langfinger" verfügt zusätzlich über das Stilmittel Metapher.

Als Metapher wird ein sprachliches Bild bezeichnet, das so viel wie "Übertragung" bedeutet. Wenn Du mehr über die Metapher erfahren möchtest, sieh Dir die Erklärung dazu auf StudySmarter an!

Kopulativkompositum

Das Kopulativkompositum setzt sich aus Wörtern zusammen, denen hierarchisch eine gleiche Stellung zukommt.

Das bedeutet, dass die erste Komponente die zweite Komponente nicht näher bestimmt oder andersherum, wie es zum Beispiel beim Endozentrischen Kompositum (z.B. "Sandburg") der Fall wäre. Dass die Komponenten bedeutungsmäßig gleichrangig sind, heißt aber nicht, dass sie beliebig vertauscht werden können. Oftmals ist eine bestimmte Reihenfolge vorgesehen, wie Du an folgendem Beispiel erkennen kannst:

Strumpfhose setzt sich aus "Strumpf" und "Hose" zusammen.

Die Wörter "Strumpf" und "Hose" sind gleichrangig, da kein Wort das andere beschreibt. Weil es sich bei einem Kopulativkompositum um eine Wortzusammensetzung handelt, bei der die einzelnen Wortteile (Komponenten) zu gleichen Teilen zur Bedeutung des Kompositums beitragen, kann es sein, dass die Komponenten beliebig vertauschbar sind. Der Sinn des Kompositums ändert sich dabei nicht:

grüngelb

gelbgrün

Dass die beiden Komponenten "grün" und "gelb" gleichrangig sind, lässt sich in diesem Fall durch die gezeigte Umstellung erkennen.

Komposition (Linguistik) – Funktion

Das Kompositum hat in der deutschen Sprache mehrere Funktionen. Es steht in erster Linie für die Vereinfachung der Sprache. Werden zwei (oder mehrere) Wörter zusammengesetzt, die ursprünglich getrennt standen, so kann dies den Sprachfluss erleichtern. Dies siehst Du anhand des folgenden Beispiels:

"Ich habe gestern mit meiner Freundin weißen Wein getrunken. Ich mag weißen Wein."

"Ich habe gestern mit meiner Freundin Weißwein getrunken. Ich mag Weißwein."

Erkennst Du einen Unterschied bei diesen beiden Sätzen? Das Wort "Weißwein" kann im Kopf der Lesenden die jeweilige Bedeutung des Gemeinten schneller hervorrufen, als die beiden Worte "weißer Wein".

Die Komposition hat neben der Vereinfachung der Schreibweise auch die Aufgabe der Bedeutungsübertragung. Dies erkennst Du an folgendem Beispiel:

Wie nennt man einen Schuh für das Eis? Man nennt diesen Schuh Schlittschuh.

Es ist einfacher, von einem "Schlittschuh" zu sprechen, als von einem "Schuh für das Eis". Während der "Schlittschuh" durch zwei Komponenten ein Kompositum darstellt, ist der "Schuh für das Eis" in zwei Nomen ("Schuh" + "Eis") sowie eine Präposition ("für") und einen Artikel ("das") unterteilt. Dies ist nicht nur sprachlich umständlicher, sondern ebenfalls für die Bedeutungsübertragung hinderlich.

Die Komposition dient auch der Bereicherung des Wortschatzes, denn es lassen sich neue Wörter durch bereits existierende Wortteile bilden. Die neuen Begriffe erhalten dabei eine eigene Bedeutung.

Komposition (Linguistik) – Beispiel

Anhand der folgenden Beispiele siehst Du, auf welche Weise sich Komposita bilden lassen.

Zwei Wortglieder fügen sich zu einem neuen Wort mit eigener Bedeutung:

"Bloßstellen" bedeutet, jemanden in eine peinliche Lage bringen.

In diesem Beispiel erhält das Wort "bloßstellen" durch die Komposition der beiden Komponenten "bloß" und "stellen" eine neue Bedeutung. Alleinstehend haben diese beiden Begriffe eine eigene Bedeutung.

Oftmals bilden auch drei Wortglieder eine Komposition:

"Wortbildungsart" meint eine bestimmte Methode, die zur Bildung eines Wortes genutzt wird.

Die Komposition "Wortbildungsart" enthält ein sogenanntes Fugenelement ('s'). Dieses dient der korrekten grammatischen Darstellung der Komposition. Der Begriff setzt sich aus den Wörtern "Wort", "Bildung" und "Art" zusammen, die alleinstehend eine eigene Bedeutung haben.

Auch vier Wortglieder können eine Komposition bilden:

"Doppelflügelhecktür" meint eine beidseitige Kofferraumtür bei einem Auto.

Der Begriff setzt sich aus den Wörtern "doppel", "Flügel", "Heck" und "Tür" zusammen, die alleinstehend eine eigene Bedeutung haben.

Der Anzahl an Wortgliedern für die Bildung einer Komposition sind keine Grenzen gesetzt. Dennoch kommt eine Zusammensetzung mit mehr als vier Wortgliedern in der Regel selten vor.

Fugenelemente

Fugenelemente dienen der Verknüpfung zwischen den Komponenten und der korrekten grammatikalischen Darstellung eines Kompositums.

Damit Du die Fugenelemente der Komposition in der Linguistik lernen kannst, findest Du im folgenden Abschnitt auch hierfür Beispiele.

Diese können wie folgt aussehen:

's':

Leben + Traum = Lebenstraum

'e':

Hund + Leine = Hundeleine

'er':

Kind + Garten = Kindergarten

'es':

Wind + Eile = Windeseile

'n':

Reihe + Haus = Reihenhaus

'en':

Präsident + Anritt = Präsidentenantritt

'ns':

Glaube + Frage = Glaubensfrage

'ens':

Herz + Angelegenheit = Herzensangelegenheit

Komposition Linguistik - Das Wichtigste

  • Die Komposition ist eine Methode der Wortbildung.
  • Bei der Komposition werden Wortstämme miteinander verbunden, sodass ein neues Wort entsteht.
  • Es lassen sich zwei Arten der Komposition unterscheiden: Kopulativkompositum und Determinativkompositum.
  • Das Determinativkompositum lässt sich in das endozentrisches Kompositum und das exozentrische Kompositum unterteilen.
  • Beim endozentrischen Kompositum bestimmt das linke Wortglied das rechte Wortglied näher.
  • Bei einem exozentrischen Kompositum handelt es sich um ein Kompositum, dessen Bedeutung außerhalb beider Komponenten liegt.
  • Das Kopulativkompositum setzt sich aus Wörtern zusammen, denen hierarchisch eine gleiche Stellung zukommt.

Nachweise

  1. grammis.ids-mannheim.de: Kopulativkompsita. (28.05.2022)
  2. S. Hackmack. Komposita und Typen vom Komposita. fb10.uni-bremen.de (28.05.2022)
  3. Gerold Schneider (2000). Wortbildung: Komposition und Derivation. files.ifi.uzh.ch (28.05.2022)

Häufig gestellte Fragen zum Thema Komposition Linguistik

Die Komposition ist eine Methode der Wortbildung. Bei der Komposition werden Wortstämme miteinander verbunden, sodass ein neues Wort entsteht. Das Wort stammt aus dem Lateinischen (compositiō) und bedeutet übersetzt "Zusammensetzung".

Das Wort Komposita ist der Plural des Wortes "Kompositum". In der Linguistik ist die Komposition eine Methode der Wortbildung. Die Komposition gehört ähnlich wie die Derivation zu den wichtigsten Wortbildungsmitteln im Deutschen.

In der Linguistik bedeutet Komposition, zwei bereits bestehende Wörter zusammenzusetzen. Es gibt verschiedene Arten, wie dies erfolgen kann (z.B. Kopulativkompositum und Determinativkompositum).

Komposita sind zusammengesetzte Wörter, z.B.: Langfinger, grüngelb, Wortbildungsart, Farbfilm, Sandburg usw.

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