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Free at last! Free at last! Thank God Almighty, we are free at last!
Mit diesen Worten beendete der Menschenrechtler Martin Luther King seine berühmteste Rede in Washington. Damit wollte King der Bevölkerung deutlich machen, dass die Freiheit jedem Menschen, unabhängig von Herkunft oder Hautfarbe, gewährt werden muss. Doch konnte diese Freiheit mithilfe einer einzigen Bürgerrechtsbewegung, dem Civil Rights Movement, wirklich umgesetzt werden?
Die Civil Rights Movement war eine afroamerikanische Bürgerrechtsbewegung, die von 1954 bis 1968 in den USA aktiv war. In diesem Zeitraum setzten sich Menschen besonders für die Rechte von Afroamerikaner*innen ein.
Alle Zitate in dieser Erklärung stammen aus Martin Luther Kings "I Have a Dream"- Rede, die er 1963 in der Hauptstadt Washington, D.C., hielt.
Bevor du dich mit dem Civil Rights Movement befasst, solltest du zunächst einmal die wichtigsten Ereignisse in der Geschichte der USA kennen, die zu dieser Bürgerrechtsbewegung geführt haben:
Im American Civil War, bzw. im "Amerikanischen Bürgerkrieg", kämpften die nördlichen Staaten gegen die Südstaaten, deren Landwirtschaft von der Sklavenarbeit abhängig war. Mithilfe von fortgeschrittenen Technologien und Ausrüstungen konnten die Nordstaaten den Krieg gewinnen und für die Abschaffung der Sklaverei sorgen. Falls du die historischen Ereignisse der Vereinigten Staaten näher betrachten möchtest, kannst du dir zusätzlich noch die Artikel "USA Geschichte" oder "Sklaverei" ansehen.
In den 1870-ern wurden Afroamerikaner*innen weiterhin diskriminiert. Eine Reihe von Gesetzen, die als die Jim Crow Laws bezeichnet wurden, schränkten die Rechte der Afroamerikaner*innen zusätzlich ein: Schwarze Bürger*innen wurden von verschiedenen öffentlichen Einrichtungen ausgeschlossen.
Der weiße Komiker Thomas Dartmouth Rice führte in den 1830-ern Theaterstücke mit einem schwarz angemalten Gesicht auf, das einem Sklaven nachempfunden war. Diese Figur nannte er Jim Crow. Später wurde diese Bezeichnung zu einem verächtlichen Spitznamen für Afroamerikaner*innen.
Separate but equal, übersetzt "getrennt, aber gleich", war ein Grundsatz, der 1896 vom Obersten Gerichtshof beschlossen wurde.
Afroamerikaner*innen mussten separate, häufig schlechtere Schulen, Kirchen oder öffentliche Verkehrsmittel benutzen und verschiedenen Regeln, von denen weiße Bürger*innen profitierten, folgen.
In Bussen mussten schwarze Menschen zum Beispiel immer hinten sitzen. Wenn es vorne keine freien Plätze für die weißen Menschen gab, mussten Afroamerikaner*innen aufstehen und ihnen Platz machen.
Möchtest du etwas über den Obersten Gerichtshof in den USA wissen? Dann schaue dir den Beitrag "Supreme Court USA" an.
In den Folgejahren dominierten weiter Rassentrennung und Diskriminierung.
Meistens konnten Afroamerikaner*innen nur schlecht bezahlte Berufe auf dem Land oder in Fabriken ausüben. Viele von ihnen arbeiteten als Bedienstete oder Reinigungskräfte. Bevor der Zweite Weltkrieg begann, wurden schwarze Bürger*innen außerdem davon abgehalten, dem US-Militär beizutreten.
Im Zweiten Weltkrieg (1939 bis 1945) kämpften die USA gegen Deutschland, welches damals eine Diktatur war.
In dieser Zeit stießen die USA auf Kritik, da sie für Freiheit und Menschenrechte kämpften, obwohl die schwarze Bevölkerung im eigenen Land weiterhin unterdrückt und schlecht behandelt wurde. Da viele Afroamerikaner*innen als Teil der Streitkräfte im Krieg mitgewirkt hatten und die Kritik anderer Länder an den USA weiter anhielt, wurde 1948 schließlich die Rassentrennung im US-Militär aufgehoben.
In einer Diktatur herrscht eine Person bzw. eine Gruppe gewaltsam über das Land und kann dabei alle Gesetze umgehen oder neu definieren.
Das Civil Rights Movement begann im Jahr 1954, als der Oberste Gerichtshof im Fall Brown v. Board of Education die Rassentrennung an Schulen aufhob. Einen Überblick über die Reihenfolge der weiteren Ereignisse während des Civil Rights Movement zeigt dir dieser Zeitstrahl:
Abbildung 1: Civil Rights Movement Zeitstrahl
Der 1. Dezember 1955 wird von vielen Menschen als der eigentliche Beginn des Civil Rights Movement betrachtet. An diesem Tag weigerte sich die 42-jährige Afroamerikanerin Rosa Parks nach einem langen Arbeitstag, ihren Sitzplatz im Bus an einen Weißen abzugeben. Daraufhin wurde sie verhaftet. Dieser Vorfall löste den Montgomery Bus Boycott aus, der von dem Baptistenpfarrer Martin Luther King angeführt wurde und erst ein Jahr später endete.
Während des Busboykotts wurden Afroamerikaner*innen dazu aufgerufen, auf öffentliche Verkehrsmittel zu verzichten. Mit diesen gewaltfreien Protesten wollte Martin Luther King zeigen, dass die Wirtschaft in den USA auf die schwarze Bevölkerung angewiesen ist. Tatsächlich verloren die örtlichen Busunternehmen mehr als die Hälfte ihrer Einnahmen. Schließlich beschloss der Oberste Gerichtshof im Jahr 1956, die Trennung der Sitzplätze im Bus für illegal zu erklären.
Mehr über die Lebensgeschichte von Martin Luther King erfährst du in dem dazugehörigen Artikel.
Abbildung 2: Menschenmenge in Little Rock, Arkansas Quelle: history.com
Die Little Rock Nine waren die neun ersten afroamerikanischen Schüler*innen an der Little Rock Central High School, die vorher nur von weißen Menschen besucht wurde. An den ersten Schultagen im September 1957 wurden die schwarzen Jugendlichen von einer wütenden Menschenmenge empfangen, wie du auf dem Bild sehen kannst. Somit konnten sie das Schulgebäude nicht betreten.
Der Gouverneur von Arkansas lehnte es ab, den afroamerikanischen Schüler*innen zu helfen und ihnen Zutritt zu gewähren. Erst auf Anweisung des damaligen Präsidenten Dwight D. Eisenhower wurden sie von Soldaten der US-Armee in das Schulgebäude begleitet und auch während des Unterrichts beschützt. Dennoch gab es weiterhin Beschimpfungen und Diskriminierung gegen die schwarzen Teenager, weshalb es in verschiedenen Städten der USA zu Demonstrationen kam.
Nach zahlreichen Protesten und Angriffen entschied sich Präsident Eisenhower dazu, das Wahlrecht der Afroamerikaner*innen mit dem Civil Rights Act of 1957 zu schützen. Schwarze wurden bis zu diesem Zeitpunkt durch Alphabetisierungstests und Wahlsteuern vom Wählen abgehalten.
Das neue Gesetz sollte ihnen dabei helfen, ihr Wahlrecht wahrzunehmen und die Alphabetisierungstests besser zu kontrollieren.
Bei den damaligen Alphabetisierungstests sollte geprüft werden, ob eine Person lesen konnte. Erst, wenn die Person den Test bestanden hatte, durfte sie wählen gehen. Weiße Bürger*innen wurden für gewöhnlich nicht geprüft oder erhielten sehr einfache Tests. Fast alle schwarzen Bürger*innen, die an den Wahlen teilnehmen wollten, mussten jedoch diesen Test durchführen.
Da den schwarzen Bürger*innen häufig verwirrende Zeichen- und Rechenaufgaben gestellt wurden, für die sie zu wenig Zeit bekamen, konnten nur die wenigsten Afroamerikaner*innen den Test bestehen. Wie du in der Abbildung sehen kannst, wurden Aufgaben wie "12. Zeichne eine Linie von Kreis 2 zu Kreis 5, die unter Kreis 2 und über Kreis 4 verläuft." gestellt, die eigentlich nichts mit dem Lesen oder Wählen zu tun hatten.
Abbildung 3: Alphabetisierungstest aus Louisiana Quelle: slate.com
Freedom Riders wurden die 13 Aktivist*innen genannt, die im Mai 1961 in einem Bus durch die Südstaaten von Amerika reisten, um gegen die Trennung bei Bushaltestellen, Wartebereichen und weiteren öffentlichen Einrichtungen zu demonstrieren. Bewusst missachteten diese sieben schwarzen und sechs weißen Personen Schilder, auf denen "For Whites" stand, und betraten Bereiche, die nur für weiße Menschen gedacht waren.
Abbildung 4: Brennender Bus der Freedom Riders Quelle: greelane.com
Als der Bus in Alabama ankam, wurde er mit einer Bombe beworfen und fing an zu brennen. Wie du auf dem Foto siehst, konnten die Freedom Riders dem in Flammen stehenden Wagen entkommen. Jedoch wurden die Aktivist*innen anschließend von einer wütenden Menschenmenge zusammengeschlagen.
Mit der Unterstützung von US-Senator Robert F. Kennedy (dem Bruder des ehemaligen Präsidenten John F. Kennedy), der mehrere Polizist*innen zum Schutz zur Verfügung stellte, konnten die Aktivist*innen ihre Reise fortsetzen. Wegen mehrerer Angriffe und Verhaftungen zogen die Freedom Riders weltweite Aufmerksamkeit auf sich. Hunderte von Menschen schlossen sich ihrer Reise an, bis im Herbst 1961 die Rassentrennung an Bushaltestellen und in anderen Wartebereichen abgeschafft wurde.
Die Zahl der Proteste und Anhänger*innen des Civil Rights Movement nahm in den Folgejahren immer weiter zu. Besonders der gewaltlose Widerstand von Martin Luther King erlangte internationale Bekanntheit. Durch seine zahlreichen Proteste wurde Martin Luther King zum einflussreichsten Anführer der Bürgerrechtsbewegung in den USA.
Abbildung 5: Martin Luther King bei seiner Rede in Washington Quelle: oe1.orf.at
Der Marsch auf Washington am 28. August 1963 war eine der wirksamsten Demonstrationen, die von Martin Luther King durchgeführt wurden. Der Höhepunkt dieser Versammlung von etwa 250.000 Menschen war Kings Rede, in der er seinen amerikanischen Traum von Gleichberechtigung und Gerechtigkeit äußerte:
I have a dream that one day this nation will rise up and live out the true meaning of its creed: We hold these truths to be self-evident, that all men are created equal.
Der American Dream besagt, dass jede Person in Amerika, unabhängig von der eigenen Herkunft, die gleichen Chancen hat, alle möglichen Ziele zu erreichen.
Somit drückte Martin Luther King mit seiner Rede seinen eigenen American Dream aus: Sein Ziel war eine gerechte Welt, in der alle Menschen gleichbehandelt werden, unabhängig von ihrer Herkunft, Hautfarbe oder Religion.
Falls du noch mehr über den American Dream erfahren möchtest, findest du in der zugehörigen Erklärung alles, was du brauchst.
Fast ein Jahr nach Kings Rede in Washington unterzeichnete der 36. US-Präsident Lyndon B. Johnson den Civil Rights Act of 1964. Dadurch sollte die Rassentrennung aufgehoben und alle Menschen gleichbehandelt werden.
Trotz des neuen Gesetzes herrschten weiterhin Ungerechtigkeiten und Benachteiligungen von Afroamerikaner*innen, weshalb Martin Luther King 1965 weitere Proteste organisierte.
Von der Kleinstadt Selma aus sollte es einen Protestmarsch in die Nachbarstadt Montgomery geben. Der von Martin Luther King geplante Protestmarsch am 7. März 1965 wurde jedoch an der Stadtgrenze von Selma aufgehalten, weil die Demonstrierenden brutal zurückgedrängt wurden. Viele Menschen wurden schwer verletzt und einige von ihnen kamen dabei ums Leben. Deshalb wird dieser Tag heute auch Bloody Sunday genannt. Ein zweiter Protestmarsch scheiterte, weil die Polizei die Demonstrierenden wieder mit Gewalt zurückdrängte.
Letztendlich war der dritte Marsch erfolgreich. Präsident Lyndon B. Johnson sagte Martin Luther King zu, ein neues Wahlrechtsgesetz zu unterzeichnen. Nachdem das Voting Rights Act in Kraft getreten war, wurden die Alphabetisierungstests verboten. Dadurch war es nun für alle schwarzen Bürger*innen möglich, uneingeschränkt wählen zu gehen.
Trotz seiner friedlichen Proteste wurde Martin Luther King von verschiedenen Seiten kritisiert. Besonders die Anhänger*innen des Black Power Movement, einer Bewegung, die stark vom afroamerikanischen Bürgerrechtler Malcolm X beeinflusst wurde, empfanden die Entwicklung des Civil Rights Movement als zu langsam. Deshalb stieg die Unzufriedenheit unter Afroamerikaner*innen und in einigen Fällen eskalierte sie in Gewalt gegen Weiße. Sowohl Malcolm X als auch Martin Luther King wurden von Feinden erschossen.
Nach dem Attentat an Martin Luther King im Jahr 1968 kam es zu gewalttätigen Aufständen im ganzen Land. Damit endete The Civil Rights Movement.
Wenn dich das Leben und Wirken von Malcolm X und das Black Power Movement interessiert, solltest du dir den Artikel "Black Power Movement" ansehen.
Die heutige Situation der Afroamerikaner*innen ist deutlich besser als vor vielen Jahren. Trotz der noch bestehenden Diskriminierung und sozialen Ungleichheiten hat sich die Situation größtenteils verbessert: Afroamerikaner*innen sind heute ebenso Teil der Mittel- und Oberschicht und haben leichtere Aufstiegschancen in sozialen und beruflichen Feldern. Als erster afroamerikanischer Präsident der Vereinigten Staaten schrieb Barack Obama im Jahr 2009 Geschichte und wurde zum Vorbild der schwarzen Bevölkerung.
Jedoch wird heute nicht jede Person so gerecht behandelt, wie Martin Luther King es sich vor vielen Jahren erträumt hat. Viele Afroamerikaner*innen erleben weiterhin Benachteiligungen und Diskriminierung in verschiedenen Lebensbereichen:
Immer mehr Menschen setzen sich in Protesten und Bewegungen für die Rechte der schwarzen Bevölkerung ein. Seit 2013 ist Black Lives Matter eine der wichtigsten Bewegungen seit The Civil Rights Movement. Dabei kämpfen die Menschen gemeinsam gegen Rassismus und Polizeigewalt gegenüber Schwarzen in den USA.
Mehr dazu findest du auch in der Erklärung "All Lives Matter".
Das Civil Rights Movement in den USA fand von 1954 bis 1968 statt.
Mithilfe des Civil Rights Movement konnte die gesetzliche "Rassentrennung" aufgehoben werden.
Die Bürgerrechtsbewegung in den USA ging von 1954 bis 1968, also insgesamt 14 Jahre.
Zu den Hauptpersonen des Civil Rights Movement gehören Rosa Parks, Martin Luther King und Malcom X.
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