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Religion USA

In den USA treffen nicht nur zahlreiche Nationalitäten aufeinander, sondern auch die verschiedensten Religionen oder Gemeinschaften. Das siehst Du schon daran, dass New York den zweitgrößten Anteil an jüdischen Menschen beherbergt, nach der Stadt Tel-Aviv in Israel. Das Zusammentreffen von Menschen und ihren Kulturen aus aller Welt führt zu der kulturellen und religiösen Vielfalt der heutigen USA.

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In den USA treffen nicht nur zahlreiche Nationalitäten aufeinander, sondern auch die verschiedensten Religionen oder Gemeinschaften. Das siehst Du schon daran, dass New York den zweitgrößten Anteil an jüdischen Menschen beherbergt, nach der Stadt Tel-Aviv in Israel. Das Zusammentreffen von Menschen und ihren Kulturen aus aller Welt führt zu der kulturellen und religiösen Vielfalt der heutigen USA.

Unter Religion kannst Du verstehen, dass es sich wirklich um den Glauben an einen Schöpfer handelt, der dem Menschen bspw. vermittelt, ob es ein Leben nach dem Tod gibt. Eine religiöse Gemeinschaft ist wiederum ein Zusammenschluss von Menschen, die an das Gleiche glauben. Der Unterschied zu einer Religion ist, dass die Anhänger*innen der religiösen Gemeinschaft auch meistens in der Nähe voneinander wohnen und somit eine lokale Gemeinschaft bilden.

Doch wie kam es dazu, dass die USA zu einem Hotspot für so viele Religionen wurden? Warum waren und sind ausgerechnet die USA so attraktiv für die Menschen verschiedenster Glaubensrichtungen? Dafür solltest Du Dir die Geschichte der USA ein wenig genauer anschauen.

Religion USA – Geschichte

Die Geschichte der Religion in den USA begann bereits, als die ersten Siedler*innen nach Amerika kamen. Wusstest Du, dass die ersten Siedler*innen in den USA vor allem einen Ort suchten, an dem sie ihren Glauben praktizieren konnten, ohne von der Regierung verfolgt zu werden? Religions- und Glaubensfreiheit, wie sie bspw. heute in Europa oder in den USA existiert, war im 17. Jahrhundert noch keine Selbstverständlichkeit.

Viele Menschen wurden im 17. Jahrhundert wegen ihres Glaubens verfolgt und bestraft, da ihr Heimatland nur eine Religion anerkannte. Deshalb flohen unter anderem Protestant*innen aus Europa nach Amerika, wo sie niemand aufgrund ihrer Religion diskriminierte. Die gläubigen Immigrant*innen ließen sich in Nordamerika nieder und gründeten zahlreiche Siedlungen, die dann auch als die 13 Kolonien bzw. Gründerstaaten bekannt wurden. Dazu gehörten unter anderem die Bundesstaaten New York und Maryland.

Ein Beispiel für die Verfolgung von Gläubigen gab es in England. Dort war im 17. Jahrhundert die anglikanische Kirche und somit der Anglikanismus die offizielle Religion des Königshauses. Jeder Mensch, der damit nicht einverstanden war und bspw. dem protestantischen oder katholischen Glauben angehörte, wurde von der Regierung verfolgt. Die anglikanische Kirche ist eine Kombination aus evangelischen und katholischen Werten.

In der Erklärung "Religion in England" erfährst Du mehr über die anglikanische Kirche und darüber, welchen Religionen die Menschen im Vereinigten Königreich angehören.

Nach dem Ende des amerikanischen Unabhängigkeitskrieges 1783 und dem Sieg gegen die Kolonialmacht Großbritannien, begannen die Menschen in den 13 Kolonien zu überlegen, wie es in Amerika weitergehen sollte. Um zu klären, wer statt der Kolonialmacht die Herrschaft in den USA übernehmen sollte, arbeiteten die USA eine gemeinsame Verfassung aus. In dieser wurde festgehalten, wie das Rechtssystem oder auch die Staatsform aufgebaut sein sollte. Unter anderem wurden Maßnahmen zur Erhaltung der Ordnung zwischen den Religionen, aber auch zwischen Religion und Staat in der US-amerikanischen Verfassung festgehalten.


Eine Kolonie ist ein Gebiet, das ein Staat für sich beansprucht hat, teilweise mit Gewalt. Wenn Du bspw. mehr über die Kolonien von Großbritannien erfahren möchtest, dann wirf einen Blick in die Erklärung "British Empire".

Da die Religion ein essenzieller Bestandteil der damaligen USA darstellte, war es ein wichtiges Anliegen der Bewohner*innen, die Glaubens- und Religionsfreiheit in der Verfassung Ende des 18. Jahrhunderts schriftlich festzuhalten. Somit wurden die zahlreichen verschiedenen Glaubensrichtungen einander gleichgestellt. Schließlich wollten die Menschen nicht, dass sie wieder aufgrund ihrer Religion oder ihres Glaubens vertrieben würden.

Neben der Religionsfreiheit wurde in der Verfassung auch geklärt, inwieweit der Staat bei religiösen Thematiken eingreifen darf:

  • Jeder Mensch solle das Recht haben, seine Religion frei zu wählen.
  • Der Staat sollte sich nicht in die Religion einmischen und umgekehrt.

So sollten bspw. die Kirche und der Staat getrennt werden. Das sorgt nicht nur dafür, dass sich die Regierung aus religiösen Angelegenheiten raushält, es hat auch andere Folgen:

  • Die Kirchen/Glaubensrichtungen erhalten keine finanzielle Unterstützung von der Regierung.
  • Es werden keine Kirchensteuern gezahlt.

Umsetzung der Trennung von Kirche und Staat

Auch wenn die Verfassung besagt, dass Religion und Staat eigentlich voneinander getrennt sein sollten, gibt es einige Beispiele, die das Gegenteil belegen:

  • Die Sitzungen des US-Kongresses beginnen mit dem Gebet eines Geistlichen.
  • Der/die Präsident*in der Vereinigten Staaten beendet seine Botschaften an die Öffentlichkeit oft mit God bless you oder God bless America.
  • Bei der Amtseinführungszeremonie bestätigt der/die Präsident*in seinen/ihren Eid mit So help me God.

Es wird anhand der Beispiele deutlich, dass die USA noch sehr von der Religion geprägt ist. Folglich existiert keine vollständige Trennung von Religion und Staat.

Als die Siedler*innen weiter in den Westen der USA zogen, um das Land einzunehmen und die indigene Bevölkerung zu vertreiben, taten sie dies "im Namen Gottes". Die Immigrant*innen hatten die Auffassung, dass Nordamerika heiliges Land war und für sie von Gott bereitgestellt wurde. Auch der Unabhängigkeitskrieg gegen Großbritannien wurde mit der Religion erklärt: Die Revolution sei in den Augen Gottes gerechtfertigt.

USA Religion – Tabelle und Statistik

Die US-Amerikaner*innen gehören allen möglichen Religionen und Religionsgemeinschaften an, die Du in der nachfolgenden Tabelle sehen kannst. Die Diversität an Religionen nahm laut Statistik mit den Jahren immer weiter zu.

ReligionAnteil der Bevölkerung im Jahr 2021 in %
Protestant*innenca. 42
Ungebunden/keine Religionca. 25
Katholik*innenca. 24
Juden/Jüdinnenca. 1,9
Mormon*innenca. 1,5
Buddhist*innenca. 0,7
Muslim*innenca. 0,7
Andereca. 4,2

Zu den "anderen Religionen" gehören z. B. der Hinduismus, die Zeugen Jehovas, orthodoxe Christ*innen oder auch religiöse Gemeinschaften wie Scientology.

Ein großer Teil der US-Amerikaner*innen hat keinen Glauben. Ungefähr 6,4% der Einwohner*innen der USA haben einen anderen Glauben, als den christlichen. Dazu gehören z. B. Juden, Jüdinnen und Muslim*innen.

Protestantismus – größte Religion in den USA

Es gibt nicht nur eine Art von Protestant*innen in den USA. Es sind einige Gruppen entstanden, die alle auf unterschiedliche Art und Weise die Grundsätze des Protestantismus als Vorlage haben. Dazu gehören der Puritanismus, Calvinismus, Baptismus sowie der Methodismus.

Der Protestantismus entstand durch die Spaltung der europäischen christlichen Kirche im 16. Jahrhundert. Im Jahr 1517 gab Martin Luther 95 Thesen bekannt, die die katholische Kirche kritisierten. Unter anderem wurde der sog. Ablasshandel kritisiert, bei dem Menschen Geld an die katholische Kirche zahlen mussten, um sich von allen ihren Sünden zu befreien. Die Spaltung der protestantischen von der katholischen Kirche wird auch "Reformation" genannt.

Puritanismus und Calvinismus

Beim Calvinismus glauben die Menschen daran, dass Gott ihren gesamten Lebensweg bereits vorherbestimmt hat und sie keinen Einfluss darauf haben, was passieren wird. Der Puritanismus ist wiederum eine Religion, die auf calvinistischen Ansichten baut. Anhänger*innen des Puritanismus reduzieren ihr Leben aber auf ein Minimum: Bspw. gehen sie nicht ins Theater oder üben keine anderen Freizeitaktivitäten aus.

Puritaner*innen und Calvinist*innen waren die ersten Siedler*innen, auch Pilgerväter genannt, die nach Nordamerika kamen. Sie suchten nach einem Ort, an dem sie ihren Glauben ausüben konnten, ohne von der Regierung verfolgt zu werden. Dafür verließen sie England bzw. die Schweiz und zogen zunächst in die Niederlande. Als sie die Erlaubnis bekommen hatten, sich im Gebiet der heutigen USA niederzulassen, zogen die Pilgerväter weiter dorthin.

Die Pilgerväter verließen England 1620 mit dem Segelschiff Mayflower. Noch während der Fahrt wurde der sogenannte Mayflower Compact unterzeichnet. Dabei handelte es sich um einen Vertrag, der die Grundlage der Regierung in der ersten Kolonie Plymouth wurde. Zudem wählten die Siedler*innen John Carver zu ihrem ersten Gouverneur, also einen Vertreter für Plymouth. Das Gebiet, in dem die Kolonie Plymouth gegründet wurde, liegt im heutigen Massachusetts. Dort leben auch heute noch die meisten Puritaner*innen und Calvinist*innen.

Im 18. Jahrhundert wurde das Gebiet der heutigen USA zu einem religiösen Zufluchtsort für viele protestantische Gemeinden. Deswegen ist der Protestantismus noch heute die vorherrschende Glaubensrichtung in den USA. Nach der Ankunft der Pilgerväter kamen aber auch immer mehr Anhänger*innen anderer religiöser Gruppen in die nordamerikanischen Kolonien.

Heutzutage wird in den USA nicht mehr von Puritaner*innen oder Calvinist*innen gesprochen. Anhänger des Puritanimus haben sich im Laufe der Zeit in verschiedene Kirchen aufgesplittet, wie in die United Church of Christ, National Association of Congregational Christian Churches und Conservative Congregational Christian Conference. Die United Church of Christ zählte im Jahr 2020 rund 800.000 US-amerikanische Mitglieder.

Baptismus

Im frühen 17. Jahrhundert entstand in England und Wales die baptistische Kirche. Sie gehören genau wie die Puritaner*innen und Calvinist*innen dem Protestantismus an. In den USA wurde die erste Baptistengemeinde 1638 in Providence, Rhode Island, von Roger Williams gegründet.

Der Name der Gemeinschaft leitet sich von einem wichtigen Ritual ab: Die Taufe von Erwachsenen durch Untertauchen. Sie glauben daran, dass nur Erwachsene bereit sind, ein Bekenntnis zu Jesus abzulegen. Der Schwerpunkt im baptistischen Gottesdienst liegt auf der Bibellesung und der Predigt.

Das Wort Taufe heißt auf Englisch baptism.

Im späten 18. und im 19. Jahrhundert fand die baptistische Kirche in den USA immer mehr Anhänger*innen, vor allem Schwarze. Die Baptistengemeinde der Schwarzen spielte eine wichtige Rolle in der Bürgerrechtsbewegung der 1960er-Jahre, die von Martin Luther King angeführt wurde. Heute leben in den USA ungefähr 1,3 Millionen Baptist*innen2 (Stand 2022).

Martin Luther King führte das Civil Rights Movement an, das sich für die Gleichberechtigung von Schwarzen einsetzte. Du möchtest mehr über die Bürgerrechtsbewegung und Martin Luther King erfahren? Dann sieh Dir die Erklärungen "The Civil Rights Movement" und "Martin Luther King" an.

Methodismus

Der Methodismus stammt ebenfalls vom Protestantismus ab. Die größte Gruppe der Methodist*innen ist die United Methodist Church mit etwa 12 Millionen Mitgliedern3 auf der ganzen Welt (Stand 2022). Im Gegensatz zu den anderen protestantischen Glaubensrichtungen glauben die Anhänger des Methodismus daran, dass wirklich jeder Mensch von Gott begnadigt werden kann, solange er bzw. sie darum bittet.Die sog. methodistische Bewegung wurde im 18. Jahrhundert von John und Charles Wesley und George Whitefield in England gegründet.

Nachdem John Wesley 1791 gestorben war, trennten sich die Methodist*innen von der Church of England ab. Die Trennung kündigte sich bereits an, als Wesley während des amerikanischen Unabhängigkeitskrieges selber Leute zu Priester*innen ernannte, um dem Priestermangel in Amerika entgegenzuwirken.

In den 1840er-Jahren wurde dann die Wesleyan Methodist Church of America gegründet. Die von Methodiker*innen gegründete Gruppe spielte eine wichtige Rolle im Kampf gegen die Sklaverei.

Katholizismus

Die Anzahl der römisch-katholischen Menschen in den USA stieg im 19. Jahrhundert schlagartig an: Zu diesem Zeitpunkt wurden hunderttausende katholische Ir*innen durch die große Hungersnot von 1845 bis 1849 (Great Famine) aus ihrer Heimat vertrieben und versuchten sich in den USA ein neues Leben aufzubauen.

In der Erklärung "Irland" erfährst Du mehr zu der Geschichte des Landes.

Die Ir*innen wurden von der protestantischen Mehrheit dort nicht gut aufgenommen, obwohl beide Parteien dem Christentum angehörten. Daher gründeten die irischen Katholik*innen ihre eigenen Schulen, in denen besonderer Wert auf die katholische Lehre gelegt wurde. Außerdem wurden an den katholischen Schulen Disziplin und die Qualität der schulischen Ausbildung an erster Stelle geschrieben. Nicht-katholische Eltern fanden Gefallen an katholischen Schulen, da ihnen Disziplin sehr wichtig bei der Erziehung ihrer Kinder war. Deshalb gingen nach und nach auch immer mehr nicht-katholische Schüler*innen dort zur Schule.

Noch bis heute gibt es in den USA viele Vorurteile gegenüber Katholik*innen. 1960 lehnten einige Amerikaner*innen den Präsidentschaftskandidaten John F. Kennedy ab, weil er Katholik war. Als Argument gegen Kennedy nannten die Menschen, dass er Befehle vom Papst aus dem Vatikan befolge, sobald er Präsident werden würde. Trotz dieser Anschuldigungen gewann Kennedy die Wahl zum Präsidenten.

2009 wurde Joe Biden der erste katholische Vizepräsident der USA. Seit 2022 ist er der zweite katholische US-Präsident.

Judentum

Ähnlich wie die Katholik*innen waren auch die Juden und Jüdinnen zu Beginn eine kleine Minderheit in den USA. Die meisten Juden und Jüdinnen kamen zunächst aus Mitteleuropa. Die jüdischen Immigrant*innen gehörten vor allem der Reformbewegung an: Das bedeutet, dass sie einem liberalen Zweig des Judentums angehörten, der die ursprünglichen Lehren und Lebensweisen verändert und an das moderne Leben angepasst hatte. Sie wurden bei ihrer Ankunft schnell akzeptiert und Antisemitismus stellte vor dem amerikanischen Bürgerkrieg (1861–1865) kein großes Problem dar.

Der amerikanische Bürgerkrieg, der auch Sezessionskrieg genannt wird, wurde von den Nord- und Südstaaten von 1861 bis 1865 ausgetragen. Es ging dabei um die Frage, ob die Sklaverei abgeschafft werden sollte oder nicht. Mehr dazu erfährst Du in dem Beitrag "American Civil War".

Mit der Einwanderungswelle des 19. Jahrhunderts entwickelte sich jedoch Antisemitismus.

Antisemitismus bezeichnet alle Formen von Judenhass, Judenfeindlichkeit oder Judenfeindschaft.

Es kam eine immer größere Zahl orthodoxer Juden und Jüdinnen aus Russland und Polen in die Vereinigten Staaten. Orthodox bedeutet, dass sie sich streng an Traditionen (z. B. Kleidung, Feste) und Gesetze (z. B. Speisegesetze) des Judentums hielten. Zudem zogen sie es vor, in bestimmten Stadtvierteln eng zusammenzuleben und unter sich zu sein. Daher wurden sie oft als Außenseiter*innen betrachtet.

Heute sind die USA das Land mit den zweitmeisten jüdischen Bürger*innen (im Jahr 2019 ca. 5,7 Millionen4). Die meisten Juden und Jüdinnen leben in Israel.

Zwischen 1935 und 1945 kamen viele Juden und Jüdinnen aus Deutschland in die Vereinigten Staaten, um der Verfolgung durch die Nationalsozialisten*innen unter Adolf Hitler zu entkommen. Die Religionsfreiheit in den USA war der Grund, warum so viele Juden und Jüdinnen gerade dorthin auswanderten: Sie konnten sich sicher sein, dass sie in Sicherheit waren. Seit 1950 kommen die meisten Juden und Jüdinnen aus dem Mittleren Osten und aus anderen europäischen Ländern.

Mit "Mittlerer Osten" werden im Deutschen die Länder Iran, Afghanistan, Pakistan, Nepal, Indien, Sri Lanka, Bhutan und Bangladesch bezeichnet.

Islam

Im Jahr 1924 erließ die US-Regierung den Immigration Act of 1924. Das Gesetz war dafür da, die Einwanderung in die USA einzuschränken, indem es vorgab, wie viele Menschen aus einem bestimmten Land innerhalb eines Jahres in die USA einwandern durften. Der Staat wollte bspw. nicht, dass immer mehr Ost- und Südeuropäer*innen ins Land einwandern, da diese meistens keine hohe Bildung oder eine andere Ausbildung genossen hatten. Auch ihre Kultur unterschied sich sehr stark von der der US-Amerikaner*innen. Das Gesetz sollte aber wiederum die Einwanderung von Brit*innen oder Deutschen begünstigen.

Mitte der 1960er-Jahre wurde das ursprüngliche Gesetz von 1924 gelockert: Es durften pro Jahr immer mehr Menschen aus der ganzen Welt einwandern. Da eben mehr nicht-europäische Einwanderer*innen zugelassen wurden, kamen viele Menschen muslimischen Glaubens, wie z. B. aus dem Iran, Irak oder Libanon, in die USA. Heute leben ca. 3,45 Millionen Muslim*innen5 in den USA (Stand 2017).

Der Terroranschlag am 11. September 2001 auf das World Trade Center führte allerdings dazu, dass viele Amerikaner*innen Vorurteile gegenüber Muslim*innen und ihrer Religion entwickelten. Seit dem Anschlag erfahren Muslim*innen vermehrt Rassismus, da viele Menschen den ganzen Islam für den Vorfall beschuldigen. Die große Mehrheit der muslimischen Gemeinschaft in den USA fühlt sich dem Land und seinen Werten jedoch zugehörig und ist besorgt über die extremen Taten, die mit ihrem Glauben in Verbindung gebracht werden.

Religion USA – Religionsgemeinschaften und Gruppierungen

Mormon*innen und Christian Science sind die bekanntesten Gruppierungen bzw. amerikanische Religionsgemeinschaften mit Ursprung in den USA.

  • Die Mitglieder werden ermutigt, religiöse Dienste zu leisten. Beispielsweise widmen sich dafür junge Männer und Frauen zwei Jahre ihres Lebens der Missionsarbeit. Als Missionsarbeit wird die Aufgabe bezeichnet, neue Mitglieder für die Gemeinschaft zu rekrutieren.
  • Mormon*innen verzichten auf Tee, Kaffee, Alkohol und Tabak. Das ist in einem Gesundheitskodex festgelegt, der "Wort der Weisheit" genannt wird. Der Gesundheitskodex ist eine Art Buch, in dem viele Gesetze für die Gemeinschaft festgehalten werden.
  • Mann und Frau werden nicht gleichgestellt. Das störe nach mormonischem Glauben das Familienleben. Der Mann wird höher gestellt als die Frau.

Der Name Chistian Science bedeutet auf Deutsch "christliche Wissenschaft". Diese Glaubensgemeinschaft wurde 1879 von Mary Bake Eddy gegründet.

Die Mitglieder der christlichen Wissenschaft glauben, dass Gott die einzige Realität ist, die es gibt. Die Welt wie Du sie kennst, zusammen mit Leid, Kampf und Tod, sei unwirklich. Krankheiten gelten als Wahnvorstellungen der Menschen, die nur durch Gebete geheilt werden könnten. Deshalb sind in dieser Glaubensgemeinschaft Medikamente und andere medizinische Hilfsmittel streng verboten.

Sekten Tabelle USA und andere Kirchen

Viele Amerikaner*innen sind tolerant gegenüber Menschen mit anderen Glaubensrichtungen. Das und die gesetzlich geregelte Religions- und Glaubensfreiheit haben dafür gesorgt, dass es heute eine große Vielfalt an unterschiedlichen Religionen in den USA gibt. Die Religionen, aber auch die Menschen hätten sich nicht frei entfalten können, wenn die USA ihnen keinen Ort dafür gegeben hätte.

Welche religiösen Gemeinschaften bzw. "Sekten" es noch gibt, erfährst Du in der Tabelle:

Sekte/GemeinschaftErklärung
Mennonit*innen
  • konservativ protestantisch
  • ließen sich in Pennsylvania
  • traditionell
  • auch bekannt als Amish-Gemeinde
  • leben ein einfaches Leben
  • tragen schlichte Kleidung
  • lehnen Einsatz von Technologie ab
Zeugen Jehovas
  • bekannt für ausführliches Lesen und Interpretieren der Bibel
Seven Day Adventists
  • ähnelt der baptistischen Kirche
Disciples oft Christ
  • protestantische Kirche
Scientology
  • gegründet 1954
  • in den USA als Kirche anerkannt
  • lehnt demokratische Gesellschaft ab
  • umstrittene Sekte/Gemeinschaft

Religion USA – Deutschland Vergleich

Deutschland und die USA unterschieden sich in Bezug auf die Religionen. Hier sind die wichtigsten Unterschiede (Stand 31.12.20206):

  • Im Vergleich zu den USA fällt auf, dass es in Deutschland weniger Protestant*innen gibt, nämlich ca. 25%. Das sind fast 20% weniger als in den USA leben.
  • Dafür gibt es in Deutschland aber mehr Katholik*innen, ungefähr 27% der Deutschen sind katholisch.
  • Außerdem sind die Deutschen öfter auch keiner Religion zugehörig. Das gilt für ca. 39 bis 41% der Bevölkerung.
  • Durch die Zuwanderung vieler Muslim*innen ist in Deutschland auch der Islam mit 6,3 bis 6,7% stärker vertreten.
  • Im Gegensatz zu den USA ist Scientology in Deutschland nicht alsKirche anerkannt.
  • In Deutschland wird Kirchensteuer gezahlt. Das heißt, dass Kirche und Staat nicht so getrennt sind wie in den USA, da der Staat Geld mit der Kirche verdient.

Religion USA - Das Wichtigste

  • Mit 42 % sind die meisten Bürger*innen in den USA Protestant*innen. Zu den Protestant*innen zählen auch die religiösen Gruppen der Puritaner*innen, Calvinist*innen, Baptist*innen und Methodist*innen.
  • Die Puritaner*innen und Calvinist*innen gehörten zu den ersten europäischen Siedler*innen, die in die USA auswanderten, um dort frei von Verfolgung durch die katholische Kirche ihren Glauben auszuleben.
  • Bei den Baptist*innen ist das wichtigste religiöse Ritual die Taufe. Heute gibt es ca. 1,3 Millionen Baptist*innen in den USA.
  • Die Methodist*innen spielten eine wichtige Rolle im Kampf gegen die Sklaverei in den USA. Weltweit gibt es heute noch ungefähr 12 Millionen Mitglieder.
  • Neben dem Protestantismus sind auch der Katholizismus (24% der Bevölkerung), das Judentum (1,9% der Bevölkerung) und der Islam (0,7% der Bevölkerung) in den USA vertreten.
  • Außerdem gibt es in den USA viele kleinere Sekten und Glaubensgemeinschaften, wie z. B. die Mormon*innen oder Christian Science ("christliche Wissenschaft").

Nachweise

  1. de.statista.de: USA: Religionszugehörigkeit in den Jahren 2007, 2014, 2020 und 2021. (26.05.2022)
  2. abc-usa.com: Join Our ABC Family. (26.05.2022)
  3. umc.org: UMC Family Tree. (26.05.2022)
  4. de.statista.de: Anzahl der Juden in ausgewählten Ländern im Jahr 2019. (26.05.2022)
  5. pewresearch.org: New estimates show U.S. Muslim population continues to grow. (26.05.2022)
  6. wikiwand.com: Religionen in Deutschland. (06.06.2022)

Häufig gestellte Fragen zum Thema Religion USA

In den USA gibt es viele verschiedene Religionen. Am weitesten verbreitet sind die Protestant*innen. Darauf folgen die Katholik*innen und Juden/Jüdinnen. Außerdem gibt es einige Mormon*innen, Buddhist*innen und Muslim*innen. In den USA sind einige Sekten als Kirche anerkannt, wie z. B. Scientology.

Die größte Religion in den USA ist der Protestantismus.

Die ersten Siedler*innen der USA wollten ein Land, in dem es Religionsfreiheit gibt. Deshalb darf im Grunde jede*r in den USA glauben, was er/sie möchte. Die Religionsfreiheit ist auch in der Verfassung festgehalten. Außerdem sind der Staat und die Kirche durch die Verfassung voneinander getrennt.

Ja, mehr als 75% der Amerikaner*innen fühlen sich einer Religion zugehörig.

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Welches sind die beiden bekanntesten Glaubensgemeinschaften mit Ursprung in den USA?

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