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Von den in Schnee und Eis lebenden Eskimos hast Du bestimmt schon einmal etwas gehört. Doch wer sind die Inuit, die oft mit den Eskimos gleichgesetzt und in Verbindung gebracht werden? Die Inuit sind eine Ureinwohnergruppe Kanadas, die gelernt hat, in der Eiswelt des Nordens zu überleben. Die Inuit haben ihre Kultur, Ernährung und Kleidung auf diesen kalten Lebensraum angepasst,…
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Die Bedeutung für Inuit ist auf Deutsch "Mensch". Die Inuit sind eine Ureinwohnergruppe, die zum Großteil in
Neben den Inuit gibt es zwei weitere Gruppen, die zu den Ureinwohnern und Ureinwohnerinnen Kanadas gehören:
Falls Du mehr über die Ureinwohnergruppen Kanadas oder die kanadische Bevölkerung lesen möchtest, kannst Du Dir die Erklärungen "Kanada Bevölkerung" oder auch "First Nations" anschauen.
Inuit und Eskimo werden von vielen als Synonyme (Wörter mit gleicher Bedeutung) verstanden, doch es gibt einen Unterschied zwischen Inuit und Eskimo. Die Eskimos bilden eine Obergruppe der Inuit. Zu den Eskimos gehören neben den Inuit auch andere arktische Bevölkerungsgruppen wie die Yupik oder auch die Inupiat.
Du fragst Dich bestimmt: Sollte ich das Wort Eskimo überhaupt benutzen? Ist das Wort nicht veraltet? Tatsächlich dachten die Sprachforscher*innen früher, dass Eskimo "Rohfleischesser" bedeutet. In Wirklichkeit stammt das Wort aber aus der nordamerikanischen Ureinwohnersprache und heißt übersetzt etwa "Schneeschuhflechter", weswegen das Wort Eskimo – rein von der Bedeutung her – keinesfalls abwertend ist.
Damit Du vorab schon einmal einen kleinen Überblick über die Bevölkerungsgruppe der Inuit bekommst, findest Du hier einen kurzen Steckbrief zu den Ureinwohner*innen:
Inuit – Steckbrief | |
Name |
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Erste Spuren |
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Lebensraum |
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Sprache |
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Ursprüngliche Tätigkeiten |
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Kleidung |
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Religion |
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Ernährung |
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Lebensweise |
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Die Geschichte der Inuit in Kanada geht zurück auf etwas 3.000 v. Chr. Asiatische Nomad*innen wanderten zu diesem Zeitpunkt nach Alaska aus. Sie kamen über die sogenannte Beringstraße, die heute eine Meerenge ist, damals jedoch noch aus Land bestand. Erst etwa 1.000 n. Chr. fanden die Inuit ihren Weg nach Kanada und Grönland.
Durch ihre abgeschottete Lage und die harschen Verhältnisse, bedingt durch die niedrigen Temperaturen, sowie wenig fruchtbaren Boden, gab es lange Zeit kaum andere Menschen, die zu den Inuit fanden. Im Folgenden erhältst Du einen Überblick über die Geschichte der Inuit:
Viele Inuit kamen mit ihrer neuen Lebenssituation nicht zurecht. Dadurch stieg nicht nur die Zahl bei Fällen von Alkoholmissbrauch in den Inuit-Dörfern, sondern auch die Selbstmordrate. Seit den 1960er-Jahren versucht die kanadische Regierung mithilfe verschiedener Maßnahmen, wie z. B. einer Schulpflicht für Inuitkinder, die Inuit besser in die Gesellschaft einzugliedern. Jedoch gelang das bisher nur zum Teil.
Der Lebensraum der Inuit begrenzt sich heute größtenteils auf Dörfer. Die Häuser sind oft auf Stelzen gestellt, damit sie vor Frost geschützt sind. Zudem haben sich die Lebensbedingungen durch Elektrizität, Stromanschluss und Heizung verbessert.
Meistens bleiben die Inuit unter sich, doch immer mehr Tourist*innen verschlägt es in die abgelegenen Regionen Kanadas. Deshalb gibt es in einigen größeren Dörfern – wie in Nunavut – touristische Gemeindehallen und Museen, die die Kultur der Inuit vermitteln und durch den Eintritt die Dorfgemeinden finanzieren.
Nunavut ist das nördlichste Territorium in Kanada, das fast nur von den Inuit bewohnt wird. Im Nordosten des Gebiets befindet sich die Baffin Island, wo sich auch die Hauptstadt der Region befindet: Iqaluit. Im Jahr 2016 lebten dort etwa 7700 Menschen. Wenn Du mehr über Kanada und seine Territorien und Provinzen lernen möchtest, lies Dir die Erklärung "Kanada" durch.
Die Situation der Infrastruktur seit dem Zweiten Weltkrieg hat sich in vielen Inuit-Dörfern jedoch nur wenig geändert:
Das heißt aber nicht, dass Inuit hinterm Mond leben. Heute gilt für das Leben der Inuit auch:
Doch der Klimawandel hat auch Auswirkungen auf die Jagd. So gefriert das Eis im Winter nicht mehr dick genug. Durch die Einbruchsgefahr ins Eis können die Inuit oft nicht mehr jagen gehen. Wie der Klimawandel das Leben der Inuit weiter beeinflusst, bleibt noch abzusehen.
Der Klimawandel beschäftigt nicht nur die Inuit, sondern betrifft die ganze Welt. Wenn Du mehr zum Schutz unserer Erde wissen möchtest, lies Dir die Erklärung "Saving the Planet" durch.
Seit einigen Jahren versuchen die Inuit Landrechte von der kanadischen Regierung zurückzuerhalten, damit sie ihre Traditionen und ihre Kultur wieder mehr ausleben können. Durch die Landrechte wären den Inuit finanziell mehr Möglichkeiten gegeben: Die Arktis verfügt über viele Rohstoffe, darunter zählen
Durch den Verkauf dieser Rohstoffe auf dem Weltmarkt könnten sich die Inuit finanzieren und so ihr Überleben leichter sichern.
Die Kultur der Inuit ähnelt vielen anderen nativen Völkern: Sie leben mit der Natur, schätzen diese und passen sich an sie an. Das siehst Du bereits an ihrer Behausung: In der Vergangenheit wohnten die Inuit in Iglus, kleine runde Eisdome, die ca. vier Leute beherbergten.
Im Sommer wurden Zelte aus Stein, Gras und Fell aufgebaut, die Schutz boten. Während heutzutage statt Iglus eher Blockhütten bewohnt werden und manche Teile der Kultur der Inuit verblasst sind, konnten wiederum andere Aspekte der Kultur der Inuit erhalten werden.
Inuktitut wird als "Obersprache" der Inuit angesehen und ist die am meisten gesprochene Sprache der Inuit. Etwa 64 % der 65.000 kanadischen Inuit sprechen und nutzen die Schrift Inuktitut (also in etwa 41.000 Personen). Daneben gibt es auch noch viele Dialekte dieser Sprache.
Hier kannst Du sehen, wie das Schriftbild von Inuktitut aussieht:
Abb. 1 - Das Schriftsystem von Inuktitut
Inuktitut ist eine Sprache, die aus einem sogenannten Silbenalphabet besteht. Das bedeutet, dass ein Schriftzeichen für eine Silbe steht. Zusätzlich zu den Zeichen, die die Silben darstellen, kommen auf Inuktitut noch sogenannte Finalzeichen dazu. Finalzeichen werden klein hinter einer Silbe ergänzt und verlängern oder verkürzen die Silbe.
Inuktitut in der Sprache der Inuit selbst geschrieben wird, siehst Du auf der Karte unten. Diese zeigt Dir außerdem, welche anderen größeren Sprachen es noch in Kanada und Grönland gibt.
Abb. 2 - Sprachen der Inuit auf einer Landkarte abgebildet
Die Religion und den Glauben der Inuit könntest Du als Schamanismus und Animismus bezeichnen, auch wenn das eher Glaubensrichtungen sind. Denn, wie auch die Ureinwohner*innen in den USA, glauben die Inuit an Geister und Seelen in jedem Lebewesen.
Die Inuit waren und sind sehr umwelt- und tierfreundlich. Sie nahmen sich nur, was sie zum Überleben brauchten und nicht mehr.
Für große Religion-Feste kamen mehrere Inuit-Stämme zusammen und bauten große Iglus, in denen nicht nur vier, sondern bis zu 100 Menschen Platz fanden. In der Mitte dieser Bauten musste genügend Platz für den Trommeltanz bleiben. Dieser wurde von einem Mann aufgeführt, der eine Rahmentrommel spielte, dazu tanzte und sang. Die Feste fanden zum Beispiel bei
Wie schon zuvor beschrieben, gibt es heutzutage auch einige christliche Inuit, die früher von den Missionar*innen bekehrt wurden. Ihr Anteil ist jedoch sehr gering.
Die Ernährung der Inuit setzt sich hauptsächlich aus Folgendem zusammen:
Die Inuit ernähren sich also zum Großteil von den Tieren, die sie bei ihrer Jagd erlegen. Da es schwer ist, im Norden Kanadas Holz für Feuer zu finden und das Holz durch den Schnee sehr nass wäre, essen die Inuit einen Großteil ihrer Speisen roh.
Für ihre fleischlastige Ernährung ist das sogar sehr vorteilhaft, da so alle Vitamine im Fleisch erhalten bleiben und nicht durch das Erhitzen verloren gehen. Die Unterhaut von Walen ist zum Beispiel sehr reich an Vitamin C.
Trotz des rauen Klimas wachsen in Kanadas Norden auch Beeren, wie etwa die kanadische Büffelbeere. Diese werden von den Inuit gesammelt und sind ein weiterer Bestandteil ihrer traditionellen Ernährung. Trotz des vergleichsweise hohen Vitaminvorkommens im Fleisch ist die Ernährung der Inuit immer noch sehr einseitig und beeinflusst die Lebenserwartung. Inuit werden durchschnittlich nur zwischen 35 und 48 Jahre alt, was für heutige Verhältnisse sehr niedrig ist.
Zum Vergleich: In Deutschland liegt die Lebenserwartung bei 79 bis 83 Jahren.
Das Jagen war ein großer und wichtiger Bestandteil ihrer Kultur und prägt bis heute die Kleidung der Inuit. Es war nicht nur überlebenswichtig, sondern auch spirituell von Bedeutung.
Die Inuit nahmen sich nur so viel von der Natur, wie sie wirklich zum Überleben benötigten. Aufgrund ihres Glaubens befolgten sie auch bei der Jagd viele Regeln und Verbote. Zwei Beispiele für traditionelle Regeln bei der Jagd der Inuit sind:
Die Inuit jagten größtenteils Robben, Wale, Fische, Rentiere oder manchmal auch Eisbären. Als Waffen verwendeten sie dafür meist Harpunen oder Pfeil und Bogen. Heute jagen sie hauptsächlich mit Gewehren. Die Pelze der Rentiere (auch Karibu) genannt, sowie der Eisbären wurden oftmals auch verkauft oder eingetauscht.
Die Inuit verwerteten die Tiere, die sie erlegt hatten, fast vollständig:
Demnach bestand die Kleidung der Inuit überwiegend aus Fellen, Pelzen und Leder, da diese vom Tier stammten und gleichzeitig sehr warm hielten.
Wie diese Kleidung der Inuit unter anderem aussah, siehst Du auf dem Bild:
Abb. 3 - Traditionelle Kleidung der Inuit
Teile der erlegten Tiere wurden auch für die Fortbewegung der Inuit genutzt. Hundeschlitten waren damals die einzige Möglichkeit in der Region voranzukommen. Meistens werden die Schlitten aus Walknochen, Geweihen und Robbenhaut hergestellt. Bei den Kufen ist das Material nicht von besonderer Relevanz, solange es von einer dicken Eisschicht bedeckt ist. Noch heute gibt es Teile der Arktis, die nur durch Hundeschlitten befahren werden können, weil das Eis zu dünn ist, um einen Motorschlitten zu halten.
Der traditionelle Hundeschlitten der Inuit wird Qamutiik genannt und ist besonders gut für das Eismeer geeignet, weil er flexibler ist als Schlitten, die mit Holz und Nägeln gebaut werden. Im Sommer wurden zudem häufig Kajaks verwendet, um auf dem Meer zu fahren.
Die Eskimos bilden eine Obergruppe der Inuit. Zu der Gruppe der Eskimos gehören die Inuit, die Yupik und die Inupiat.
Es sind also alle Inuit Eskimos, aber nicht alle Eskimos sind auch Inuit.
Die Inuit und Eskimos leben im Norden Kanadas, in Alaska und auf Grönland. Sie lebten früher als Nomad*innen und sind immer dahin gezogen, wo es die besten Jagdgebiete gab.
Die Inuit haben eine niedrige Lebenserwartung und werden im Durchschnitt nur 35 bis 48 Jahre alt. Ein Grund dafür ist die sehr einseitige Ernährung von fast nur Meerestieren und Fleisch.
Einige der Eskimos sprechen die Sprache Inuktitut. Das ist die meistgesprochene Sprache der Inuit, einer Untergruppe der Eskimos.
Ein Inuit ist eine indigene Person in Nordkanada, Grönland oder Alaska.
Heute leben viele Inuit und Eskimo in kleinen Dörfern in Nordkanada.
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