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Die WM (englisch: FIFA World Cup) in Südafrika war die 19. Fußball-Weltmeisterschaft und fand vom 11. Juni bis zum 11. Juli 2010 statt. Sie war das allererste WM-Turnier auf dem afrikanischen Kontinent. Gespielt wurde in zehn Stadien in neun verschiedenen südafrikanischen Städten. Im Finale besiegte Spanien die Niederlande und wurde somit erstmals in seiner Geschichte Weltmeister.
Auch wenn Du kein Fußballfan bist, bist Du der WM in Südafrika vielleicht über das Lied "Waka Waka (This Time for Africa)" doch schon begegnet. Dieser Ohrwurm von der kolumbianischen Sängerin Shakira hat bereits mehr als drei Milliarden Aufrufe auf YouTube und basiert auf dem afrikanischen Soldatenlied "Zangalewa".
Im folgenden Abschnitt erhältst Du einen kurzen Überblick über die wichtigsten Eckdaten der WM in Südafrika. Dabei erfährst Du etwas über den Aufbau des Turniers, das Finale sowie die Stadien und Spielorte.
Für die WM 2010 qualifizierten sich insgesamt 32 Nationalmannschaften aus sechs Kontinenten. Sie wurden mithilfe einer Auslosung in acht Gruppen mit jeweils vier Mannschaften eingeteilt. Die WM begann am 11. Juni mit dem Gastgeber Südafrika gegen Mexiko im Eröffnungsspiel. Dieses Spiel war somit auch das erste Spiel der sogenannten Gruppenphase, wodurch die besten zwei Teams aus jeder Gruppe sich für die K.O.-Phase qualifizierten.
2010 wurde Spanien Fußball Weltmeister. Nach Achtel-, Viertel- und Halbfinale traf Spanien im Finale am 11. Juli auf die Niederlande. Beide Nationalmannschaften standen zum ersten Mal im Finale einer WM. Spanien gewann schließlich das hart umkämpfte Spiel mit einem Tor von Andrés Iniesta in der 116. Minute der Verlängerung.
Und was ist mit Deutschland? Nach einem knapp verlorenen Halbfinale gegen Spanien gewann Deutschland das Spiel um den dritten Platz gegen den zweifachen Weltmeister Uruguay. Dabei wurde der damals noch recht junge Thomas Müller mit seinen fünf Toren im Turnier Torschützenkönig.
Wusstest Du schon, dass Nordkorea bei der WM in Südafrika dabei war? Nachdem die Nationalmannschaft das erste Gruppenspiel gegen Rekordweltmeister Brasilien mit nur 2:1 verlor, entschied sich Nordkorea das nächste Spiel gegen Portugal live im nordkoreanischen Fernsehen zu übertragen. Dies soll sogar die allererste Sportübertragung im Land überhaupt gewesen sein. Nordkorea verlor das Spiel gegen Portugal mit einem Endstand von 7:0.
In Vorbereitung auf die Fußball-Weltmeisterschaft wurden insgesamt sechs Stadien renoviert und vier Arenen neu gebaut. Das Soccer City Stadium (heute: FNB Stadium) in der Metropole Johannesburg war mit einer Kapazität von ca. 84.000 mit Abstand das größte der zehn Stadien. Heute ist es sogar immer noch das größte Fußball-Stadion ganz Afrikas.
Eine Landkarte mit den zehn Stadien und ihren jeweiligen Lagen findest Du in der Abbildung:
Als allererste WM in Afrika überhaupt hatte die Fußball-Weltmeisterschaft 2010 sowohl für Südafrika als auch für den ganzen afrikanischen Kontinent eine besondere symbolische Bedeutung. Das Turnier stellte die große Gelegenheit dar, das internationale Bild von Afrika positiv zu verändern. Besonders nach seiner schwierigen Geschichte mit Apartheid war die WM 2010 eine Chance für Südafrika, das Image zu verbessern, Geld in das Land zu investieren und ein Gemeinschaftsgefühl zu schaffen.
Mit Apartheid bezeichnet man die rassistische Politik der staatlich regulierten "Rassentrennung" und die Herrschaft der weißen Bevölkerungsminderheit über nicht-weiße Personen in Südafrika. Dagegen kämpfte u. a. Nelson Mandela, der in den ersten fairen Wahlen in den 1990er Jahren Präsident Südafrikas wurde. Wenn Du mehr über die Apartheid in Südafrika und Nelson Mandela erfahren willst, dann schau Dir die Erklärungen "Apartheid" und "Nelson Mandela" an!
In Vorbereitung auf das Spektakel wurden neue Trainingszentren für die südafrikanische Jugend versprochen, neue Arbeitsplätze geschaffen und die Infrastruktur ausgebaut. Neben den neugebauten und renovierten Stadien wurden Flughäfen vergrößert sowie ein neues Eisenbahnnetz gebaut.
Inwiefern die Südafrikaner*innen nach dem Abpfiff im Finale von diesen ganzen Modernisierungen wirklich profitiert haben, ist allerdings fraglich. Viele der neu geschaffenen Jobs verschwanden nach dem Turnier und die versprochenen Trainingszentren sind letztendlich nie gebaut worden.
Aus sportlicher Perspektive hatte die WM in Südafrika auch nur eine eher kleine Auswirkung auf das Land. Die südafrikanische Nationalmannschaft konnte sich für die beiden darauffolgenden Fußball-Weltmeisterschaften nicht qualifizieren. Unter der weißen Bevölkerung sind außerdem Rugby und Cricket heute noch deutlich beliebter als der Fußball.
Rugby ist eine Mannschaftssportart, bei der das Ziel ist, den eiförmigen Ball am Gegnerteam vorbeizutragen oder zu kicken. Cricket hingegen gehört zu den Schlagballspielen. Der Schlagmann (batter) versucht den Ball vom Werfer (bowler) des Gegnerteams wegzuschlagen, um damit Punkte (runs) zu erzielen. Beide Sportarten sind sowohl in Großbritannien als auch in vielen ehemaligen britischen Kolonien sehr beliebt.
Trotzdem war die WM in den Augen vieler Südafrikaner*innen ein Erfolg für das Land, der nicht nur Menschen zusammenbrachte, sondern auf eine bessere gemeinsame Zukunft hoffen ließ. Viele soziale und gesellschaftliche Probleme, wie zum Beispiel die Armut in Südafrika bleiben jedoch bis heute noch ungelöst.
Möchtest Du noch mehr über Rugby, Cricket oder andere beliebte Sportarten in England erfahren? Dann schau Dir die Erklärung "Sport in England" an! Falls Du lieber noch etwas über die Bevölkerung Südafrikas wissen willst, kannst Du Dir gerne den Artikel "Population in South Africa" ansehen.
Mit der WM 2010 versprach sich Südafrika einen großen Wirtschaftsschwung, der zur Verbesserung der Lebensstände der Südafrikaner*innen beitragen sollte. Es wurde nämlich von Finanzzuschüssen in Höhe von bis zu 340 Millionen Euro gesprochen sowie von neuen Arbeitsplätzen und professionellen Trainingsgelände für südafrikanische Nachwuchstalente, wie bereits erwähnt.
Die WM 2010 hatte aber natürlich auch einen Einfluss auf den Tourismussektor in Südafrika. In Erwartung auf die geschätzten zusätzlichen 483.000 Tourist*innen aus der ganzen Welt wurden insgesamt ca. 25 neue Hotels gebaut und 400.000 neue Arbeitsplätze prognostiziert. So war die WM die große Gelegenheit, den Ruf Südafrikas als Reiseziel international zu verbessern und langfristig mehr Tourist*innen anzulocken.
Obwohl in die Errichtung und Renovierungen der Stadien und den Ausbau der Infrastruktur viel Geld investiert wurde, kann man die ökonomischen Auswirkungen des Turniers auf das Gastgeberland durchaus kritisch betrachten.
Zwar werden viele der insgesamt zehn Stadien der WM Südafrika heutzutage noch von Fußball- und Rugbymannschaften benutzt – jedoch bleiben viele Plätze leer. Viele Menschen kritisieren, dass es bei den Stadien kein wirtschaftlich nachhaltiges Zukunftskonzept gegeben habe.
Im Soccer City Stadium bzw. FNB Stadium in Johannesburg beispielsweise wird im Schnitt bloß ein Viertel der Plätze bei den Heimspielen des Kaizer Chiefs Football Club gefüllt. Andererseits ist das größte Stadion Afrikas eine sehr beliebte Konzertlocation geworden und kann als einziges der zehn Stadien als Erfolgsmodell gesehen werden.
Auch wenn andere Stadien wie z. B. das Cape Town Stadium oder das Moses Mabhida Stadium in Durban für Fußball- und Rugbyspiele sowie Freizeitaktivitäten wie Bungee-Jumping benutzt werden, übersteigen häufig die Kosten des normalen Stadionbetriebs die Einnahmen.
Inwiefern die WM wirklich für einen Boom des Tourismussektors in Südafrika verantwortlich war, ist allerdings auch fraglich. Manche Forschende schätzen, dass die WM nur ungefähr 373.000 der prognostizierten 483.000 Besucher*innen anziehen konnte. Andere hingegen schreiben der WM 2010 trotzdem eine positive wirtschaftliche Bilanz zu, da sie tatsächlich das Image des Landes als Reiseziel im Ausland verbesserte. Von 2010 bis 2016 stiegen zwar die Touristenzahlen in Südafrika von ca. 11 Millionen auf 15 Millionen – ob dieser Anstieg allein auf die Fußball-Weltmeisterschaft zurückzuführen ist, ist jedoch unklar. Seitdem sinken die Zahlen langsam wieder, auch schon in den Jahren vor der Pandemie.
Mit der WM 2010 machte die FIFA einen Gewinn von rund zwei Milliarden Euro. Nach eigenen Angaben der südafrikanischen Regierung wurden insgesamt 3,5 Milliarden Euro in das Land investiert. Dennoch wurden viele Versprechen nicht eingehalten und die Hoffnung auf ein großes Wirtschaftswachstum nicht erfüllt. Deshalb betrachten Kritiker*innen die WM in Südafrika zwar nicht als kompletten Misserfolg, aber vor allem als vertane Chance, das Land nach Jahrzehnten der Apartheid ökonomisch und sozial zu verbessern.
Bei der WM 2010 wurde Deutschland Dritter.
Die Fußball WM in Südafrika fand vom 11. Juni bis zum 11. Juli 2010 statt.
Die Folgen der WM in Südafrika sind gemischt. Als allerste WM auf afrikanischem Boden war das Turnier von großer symbolischen Bedeutung. Allerdings gingen viele Hoffnungen auf ein Wirtschaftswachstum und bessere Lebensbedingungen nicht in Erfüllung.
Kritiker der WM in Südafrika betrachten das Turnier zwar nicht als kompletten Misserfolg, aber vor allem als vertane Chance, das Land ökonomisch und sozial zu verbessern. Hoffnungen auf ein Wirtschaftswachstum und bessere Lebensbedingungen gingen nicht in Erfüllung.
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