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Post Colonialism India

Vielleicht hast Du im Geschichts- oder Englischunterricht über das British Empire und colonialism gesprochen. Ein weiterer wichtiger Begriff in dieser Reihe ist der Postkolonialismus. Doch was bedeutet das?

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Vielleicht hast Du im Geschichts- oder Englischunterricht über das British Empire und colonialism gesprochen. Ein weiterer wichtiger Begriff in dieser Reihe ist der Postkolonialismus. Doch was bedeutet das?

Post Colonialism India – Definition

Postkolonialismus bezeichnet eine zeitliche Epoche von 1947 bis in die 1980er-Jahre, die nach der Dekolonialisierung stattfand.

Es werden soziale, wirtschaftliche und kulturelle Aspekte dieser Zeit betrachtet, die vom Kolonialismus geprägt wurden und verändert werden müssen.

Um zu verstehen, warum sich ein Staat im Postkolonialismus mit solchen Dingen beschäftigt, erfährst Du hier noch einmal, was Kolonialisierung ist.

Kolonialisierung beschreibt die gewaltsame Machtübernahme von einem Land oder Gebiet durch ein anderes Land. Dabei wird die einheimische Bevölkerung vertrieben, unterdrückt oder ermordet, um die Vormachtstellung des neuen Herrschenden zu etablieren.

Im 16. Jahrhundert bildete Großbritannien eine Weltmacht und nahm viele Teile Afrikas, Asiens und Amerikas ein. Indien war ebenfalls ein Territorium, das die britische Regierung (damals British Empire) besetzte. Nach vielen Kämpfen und einschneidenden Konflikten verließ die britische Armee 1947 Indien, wodurch es ein unabhängiges Land wurde.

Großbritannien war nicht das einzige Land, das andere Länder kolonialisierte. Frankreich, die Niederlande, Spanien und Deutschland zählten ebenfalls zu den Kolonialmächten.

Post Colonialism India – Zeitstrahl und Geschichte

Außenhandelsposten und Kolonie Indien

Das Indien, das Du heute kennst, ist nicht das Indien, das vor dem Kolonialismus bestand. Das südasiatische Land war in viele kleine und größere Königreiche aufgeteilt, die meisten wurden von einem Sultan regiert.

Sultan kommt aus dem Muslimischen und wurde ursprünglich für moralische und spirituelle Führungspersonen verwendet. Ab dem 11. Jahrhundert festigte sich der Begriff als Bezeichnung für muslimische Herrschende.

Bevor die Kolonialisierung durch Großbritannien stattfand, hatten arabische und türkische Regierende das Land bereits mehrfach eingenommen und den muslimischen Glauben im Land verbreitet. So etablierten sich die zwei größten Religionsgruppen in Indien: der Islam und der Hinduismus, der bereits vorher in der indischen Bevölkerung vertreten war. Allerdings gab es noch andere Gruppen, die sich nicht diesen beiden Glaubensrichtungen zugehörig fühlten – ein Umstand, den Großbritannien bei seiner Landübernahme ignorierte (mehr dazu im weiteren Verlauf des Artikels).

Anders als Amerika wurde Indien von britischen Kolonistinnen und Kolonisten zuerst als Außenhandelsposten bedacht, nicht für Siedelnde, die neues Land suchten. Es war also zuerst nicht vorgesehen, dass sich britische Landsleute dort niederlassen und Indien ihr neues Zuhause nannten.

Als Außenhandelsposten bezeichnet man einen Ort, meistens einen Hafen oder eine Stadt, der außerhalb von einem Land errichtet wird, um von dort aus Handel zu betreiben.

Eines der größten Unternehmen, das insbesondere Handel mit Indien betrieb, war die East India Company. Sie wurde im 16. Jahrhundert von Großbritannien gegründet. Sie wollte Gewürze, Baumwolle und Tee kaufen und in das britische Mutterland bringen.

Bis 1858 sahen Indien und Großbritannien sich wiederholt im Konflikt. Die East India Company erhielt immer mehr Rechte, während die indischen Regierenden im Gegenzug immer mehr Rechte verloren. Als Resultat rebellierte die indische Bevölkerung regelmäßig gegen die britische Herrschaft. 1858 setzte Königin Victoria den Aufständen ein Ende, indem sie britisches Militär schickte, sich zur Kaiserin von Indien krönen ließ und damit die Direktherrschaft des Landes übernahm.

Die Zeit zwischen 1858 und 1947 wird als Raj bezeichnet, was auf Hindi "Herrschaft" bedeutet. Nur wenige Teile Indiens blieben unabhängig von Großbritannien. Sie verhielten sich aber loyal gegenüber der Kolonialmacht.

Unabhängigkeitsbewegungen

Bereits 1857 versuchte die indische Bevölkerung, sich der britischen Herrschaft zu widersetzen. Der "Erste Krieg der indischen Unabhängigkeit" (first war of indian independence) endete für sie jedoch für sie in einer Niederlage.

Das Land stand also weiterhin unter fremder Kontrolle. 1885 wurde deshalb der National Indian Congress gegründet, dessen Ziel es war, eine Führungsteilung von Indien und Großbritannien zu ermöglichen. Der Großteil des Kongresses forderte allerdings eine vollständig unabhängige Regierung, was eine Einigung erschwerte.

Erfolg hatte schließlich die Unabhängigkeitsbewegung unter dem indischen Anwalt Mahatma Gandhi ab 1919. In diesem Jahr wurden bei einem Unabhängigkeitsprotest 375 unbewaffnete Menschen von der britischen Armee getötet. Daraufhin beschloss Gandhi, gemeinsam mit der indischen Bevölkerung einen Boykott der britischen Institutionen wie Schulen, Universitäten und Gerichtsanstalten zu starten. Ein Jahr später wurde er Vorgesetzter des National Indian Congress. Fast 30 Jahre kämpfte die indische Bevölkerung für ihre Unabhängigkeit in Form friedlicher Proteste.

Doch erst der weltweite Druck auf das Vereinigte Königreich nach dem Zweiten Weltkrieg sorgte dafür, dass Indien tatsächlich politisch unabhängig werden konnte. Der vorgezogene Abmarsch des britischen Militärs im Jahr 1947 forderte allerdings, ähnlich wie bei vielen ehemaligen Kolonien, Opfer.

Irland etwa ist bis heute in zwei Teile geteilt. In Südafrika folgte dem Kolonialismus jahrelange Unterdrückung der Schwarzen Mehrheitsbevölkerung.

Indien wurde ebenfalls geteilt und aus "Britisch-Indien" wurde "Indien", wie Du es heute kennst.

Nach der Kolonialisierung: Britain, Britisch-Indien und Indien

Zur Zeit der Kolonialisierung sprach man nicht von Indien, sondern vom "Indischen Reich" (Indian Empire), dem "Indischen Subkontinent" oder "Britisch-Indien". Zu Britisch-Indien gehörte das heutige Indien und das Dominion of Pakistan, was heute in Pakistan und Bangladesch aufgeteilt ist.

Bevölkerung und Migration in Indien

Bereits vor der Kolonialisierung durch Großbritannien gab es in der indischen Politik Menschen muslimischen und hinduistischen Glaubens, die im Konflikt miteinander standen. So bestand der National Indian Congress aus Vertretenden des hinduistischen Glaubens. Dem gegenüber befand sich die Muslimliga, die muslimische Ideale vertrat. Sie forderte ihren eigenen Staat und wollte sich nicht mit dem National Indian Congress einigen.

Großbritannien beschloss, die Auseinandersetzung zwischen den Parteien nicht zu lösen, sondern eine Teilung des Landes herbeizuführen. Britisch-Indien wurde zu den Staaten Pakistan (muslimisch) und Indien (hinduistisch).

Die bis dahin weitestgehend freien Regionen wie Punjab oder Kaschmir sollten selbst entscheiden, zu welchem Staat sie sich zählen wollten. Das führte zu vielen Konflikten, da etwa Kaschmir von einem hinduistischen Herrscher geführt wurde, sich der Großteil der Bevölkerung jedoch dem muslimischen Glauben angehörig fühlte.

Einen Tag nach der offiziellen Unabhängigkeit Indiens (15. August 1947) wurden die neuen Landesgrenzen festgelegt. Politisch war Großbritannien nun nicht mehr verantwortlich. Die Völkerwanderung, zu der es aufgrund der Teilung des Landes kam, musste die indische Regierung alleine regeln. Menschen muslimischen Glaubens flohen aus Indien nach Pakistan, Menschen hinduistischen Glaubens in die andere Richtung. 500.000 Personen wurden bei der Grenzziehung und Flucht getötet. Bis heute sind die Verhältnisse der beiden Nachbarländer angespannt.

Nachdem Großbritannien nicht mehr über Indien herrschte und sich Britisch-Indien in das heutige Indien und Pakistan geteilt hatte, war die Situation besonders in der Region Punjab politisch aufgeladen: Die Provinz ist in der Mitte geteilt worden. Viele Familien und Dorfgemeinschaften mussten sich entscheiden, entweder über Nacht durch eine Landesgrenze getrennt zu werden, oder ihre Heimat zu verlassen und in den offiziellen indischen oder pakistanischen Teil des Landes zu ziehen.

In Dheli, das an der Ostgrenze des heutigen Indiens zu Pakistan liegt, verließen 330.000 Musliminnen und Muslime ihr Zuhause, um nach Pakistan zu gehen. Gleichzeitig kamen 550.000 Sikhs und Hindu in die Stadt, die bis in die 1950er-Jahre in Flüchtlingslagern Unterkunft suchen mussten.

In Pakistan hingegen entwickelte sich durch 7,5 Millionen Einwandernde aus Indien eine eigene Ethnie. Sie werden heute noch Muhajirs genannt, was auf arabisch "Migrantinnen" bzw. "Migranten" heißt. Sie siedelten sich unter anderem in Karachi im Westen des neuen Landes an.

Zu Pakistan gehörte auch das heutige Bangladesh östlich des jetztigen Indiens. Da die beiden Teile jedoch geografisch weit voneinander entfernt sind, kamen schnell Unruhen auf. Diese eskalierten erstmals im Jahr 1951 und endeten 1971 durch das Einschreiten der indischen Regierung. Seither ist Bangladesch ein eigenes, unabhängiges Land.

Beziehungen zu Großbritannien

Indien wurde 1947 unabhängig, trat jedoch im selben Jahr dem Commonwealth of Nations bei, wodurch die Beziehung zu Großbritannien aufrechterhalten wurde.

Das Commonwealth of Nations bezeichnet den Zusammenschluss des Vereinigten Königreichs und anderer Länder, meist ehemaliger Kolonien, die sich kulturell miteinander verbunden fühlen. Mehr zum "Commonwealth" lernst Du in der zugehörigen Zusammenfassung.

1948 unterschrieb das britische Parlament den British Nationality Act. Er besagte, dass Menschen aus ehemaligen Kolonien und Mitglieder des Commonwealth unkomplizierter nach Großbritannien reisen durften. Da dort Arbeitskräftemangel und in Indien Arbeitslosigkeit herrschte, nahmen viele junge indische Leute die Chance wahr und wanderten Ende des 20. Jahrhunderts in das Vereinigte Königreich aus.

Weitere Gründe für Auswanderung:

  • Flucht vor religiöser Verfolgung
  • Hoffnung auf eine bessere Ausbildung
  • Hoffnung auf höheres Gehalt

Politik und Wirtschaft

Die britische Regierung hinterließ in Indien einen funktionierenden Beamtenstaat. Auch die Grundlage für ein Parlament war mit den Parteien bereits gegeben. Zum ersten Premierminister wurde 1947 Jawaharla Nehru gewählt, der gemeinsam mit der führenden Partei (National Indian Congress) eine Verfassung erstellte. Die Verfassung trat 1950 schließlich in Kraft und Nehru blieb die nächsten 17 Jahre im Amt.

Die Spaltung des Landes hatte zur Folge, dass hinduistische und muslimische radikale Gruppen größeren Zulauf erfuhren und die Bevölkerung stark litt. Durch die Regierung Großbritanniens hatten sich nicht nur die religiösen Fronten gehärtet auch soziale Trennung hatte vermehrt stattgefunden.

Das Kastensystem wurde während der Kolonialisierung stark unterstützt, indem es etwa eine Rolle bei den Volkszählungen spielte. Immer noch ist dieses soziale Gefüge im Land präsent, sodass die Schere zwischen Arm und Reich bis heute enorm groß ist.

Nehru glaubte an die Demokratie als ideale Regierungsform und erzielte in den 1950er-Jahren Gesetze, die Frauen bestärkten. So wurde z. B. die Mitgift sowie die Polygamie (Mehrehe) verboten. Auch die Erbberechtigung wurde angepasst. Nehru unterstützte außerdem eine gemischte Wirtschaftsform, in der Elemente der Plan- und Privatwirtschaft genutzt wurden. Das bedeutet, dass der Staat die Wirtschaft zu großen Teilen bestimmte.

Als Nehru 1964 verstarb, wählte der Kongress zuerst Lal Bahadur Shastri zu seinem Nachfolger. Bereits zwei Jahre später ersetzte Indira Gandhi ihn als Premierministerin.

Indira Gandhi war nicht mit Mahatma Gandhi verwandt, allerdings Jawaharla Nehrus Tochter.

Ihr Führungsstil entwickelte sich zunehmend autoritär, da sich das Land 1966 wirtschaftlich schlecht entwickelt hatte. Unter Indira Gandhi wurden Banken verstaatlicht und Fürstenprivilegien abgeschafft, sodass sie 1971 dem National Indian Congress erneut zu einer Zweidrittelmehrheit verhalf. Die Vereinigung wurde somit wieder die stärkste Partei im Parlament.

Indira Gandhis Politik wurde härter, je mehr Streiks sich gegen die Misswirtschaft des Staats bildeten. Der National Indian Congress wurde deshalb für kurze Zeit durch die Janata Party ersetzt, die sich in innerparteilichen Konflikten aufrieb.

Insbesondere Auseinandersetzungen in Punjab sorgten für Unruhen im Land, da die religiöse Gemeinschaft der Sikhs, die hauptsächlich aus Punjab stammten, einen eigenen Staat forderten. Dem kam die indische Regierung nicht entgegen. Radikale Separatisten verübten daraufhin 1984 ein Attentat auf Indira Gandhi, die dabei ums Leben kam.

Ihr Sohn Rajiv Gandhi folgte ihr in das Amt des Premierministers. Durch Korruptionsaffären geriet jedoch nicht nur er, sondern auch seine Partei in Ungnade bei der Bevölkerung.

Besonders konfliktreich war und ist bis heute die Himalaya-Region, auch Kashmir genannt. Sowohl Pakistan als auch Indien erheben Ansprüche auf das Gebiet. 1948 und 1965 kam es deshalb zum Krieg zwischen den beiden Ländern. Seit 1972 gibt es eine Line of Control, eine Waffenstillstandslinie, die einen weiteren Krieg verhindern soll.

In den 90er- und 2000er-Jahren stärkte Indien seine Beziehungen zu den kleineren Nachbarländern wie Bangladesh, Bhutan, Nepal und Sri Lanka. Auch die Zusammenarbeit mit den USA wurde unter verschiedenen Premierministerinnen und Premierministern gestärkt, sodass das Land sich wirtschaftlich im Aufschwung befand.

Post Colonialism India – Auswirkungen

Neben der blutigen Völkerwanderung zwischen Pakistan und Indien brachte die Kolonialisierung weitere Probleme, aber auch einige positive Effekte für die indische Gesellschaft mit sich. Die folgende Tabelle gibt Dir einen Überblick.

Positive EffekteNegative Effekte
Kulturelle DiversitätAusbeutung und Diskriminierung
Handelsmöglichkeiten und Investitionen aus anderen LändernVerlust eigener kultureller Identität
Infrastruktur (in Städten)Keine Industrie
Wissenschaftlicher und wirtschaftlicher FortschrittKeine Religionsfreiheit
ModernisierungFestigung des Kastensystems
Weltoffenheit durch Englisch als Amtssprache und als Teil des CommonwealthFestigung der religiösen Konflikte

Ein Punkt, der auch in indischen Schulen immer wieder hervorgehoben wird: Großbritannien brachte Fortschritt. So führte das Vereinigte Königreich die Eisenbahn ein und sorgte dafür, dass die Infrastruktur in vielen Städten ausgebaut wurde.

Der vermeintliche Fortschritt erreicht aber bis heute nicht alle Teile der indischen Gesellschaft. Die Dalit, die häufig auch als "Unreine" betrachtet werden, befinden sich am untersten Ende des Kastensystems. Von vielen Vorteilen konnten sie nicht profitieren. Sie werden noch heute diskriminiert. Auch die muslimische Bevölkerung, die eine Minderheit bildet, wird stark benachteiligt. Seit 2018 gibt es deshalb Vereinigungen, die sich auf die Unabhängigkeitsbewegung der 1940er berufen und mehr Gleichberechtigung fordern.

Die koloniale und postkoloniale Zeit unterstütze die Spaltung der indischen Gesellschaft, die bis heute anhält. Dies geschah durch die Festigung des Kastensystems sowie die religiös motivierte Teilung des Landes in Indien und Pakistan.

Situation heute

Obwohl die Epoche offiziell als beendet gilt, kann heute noch von Postkolonialismus gesprochen werden, da die Auswirkungen des Kolonialismus weiterhin spürbar sind.

In Indien gibt es etwa zwei Amtssprachen: Hindi und Englisch. Hindi wird von den meisten Inderinnen und Indern als Muttersprache gelernt, während Englisch zu Zeiten des Kolonialismus eingeführt wurde, um die britische Herrschaft zu stärken.

Besonders spürbar ist die Dekolonialisierung durch die Aufteilung der Region. Zuletzt gab es 2010 in der Himalaya-Region Unruhen, als Protestierende eine unabhängige Regierung forderten. 100 Menschen starben bei den Aufständen, die die indische Regierung gewaltsam unterdrückte. Auch kommt es immer wieder zu Ausschreitungen durch die sogenannten Naxaliten (das bedeutet "Landbesetzende").

Indien ist bis heute Teil des Commonwealth und steht dadurch Großbritannien weiterhin nah, auch wenn es sich mittlerweile eher um kulturelle Ähnlichkeiten wie die Sprache handelt. Zudem haben europäisches Essen und christliche Bräuche Einflus sauf den Subkontinent genommen. In den letzten zwanzig Jahren erfuhr Indien wirtschaftlichen Aufschwung, was insbesondere dem Outsourcing von US-amerikanischen und europäischen Firmen zu verdanken ist.

Outsourcing ist der Prozess, bei dem Arbeit in andere Länder verlegt wird, da die Arbeitskräfte dort günstiger sind. So kann es sein, dass Du den Kundenservice eines Unternehmens anrufst und Dir auf der anderen Seite ein indisches Teammitglied antwortet. Mehr zum Thema "Outsourcing" findest Du in der dazugehörigen Erklärung.

Schreibende nutzen den Postkolonialismus heutzutage auch als Stoff für ihre Werke. Fragen der Identität und die Konflikte mit Pakistan sind oft in kreativer Arbeit zu finden.

Einige Werke, wie "Unarranged Marriage" und "The absolutly true diary of a part time Indian" beschäftigen sich mit der indischen Identität. Sieh Dir die Zusammenfassungen an und erfahre mehr über die Kultur und den inneren Konflikt der Protagonisten.

Seit 2014 ist Narendra Modi Premierminister Indiens. In Pakistan regiert seit 2018 Imran Khan und in Bangladesh steht Hasina Wajed seit 2009 an der Spitze des Landes.

Unter Narendra Modi konnte sich die Wirtschaft Indiens zu großen Teilen von der weltweiten Finanzkrise im Jahr 2008 erholen. Er setzte sich dafür ein, dass Sozialprogramme leichter zu erreichen sind, Ausweispapiere flächendeckend der indischen Bevölkerung zur Verfügung stehen und in- sowie ausländische Investitionen erleichtert werden.

Post Colonialism in anderen Ländern

Großbritannien besetzte im 16. und 17. Jahrhundert viele Regionen, weshalb einige Länder eine Zeit des Postkolonialismus durchliefen.

Im Statute of Westminster 1931 erhielten zum Beispiel Kanada, Irland und Südafrika Großbritanniens Zugeständnis, unabhängige Staaten zu werden.

Post Colonialism in Kanada

Kanadas Bevölkerung bestand 1931 größtenteils aus Einwandernden. Die indigene Bevölkerung machte nur einen kleinen Teil aus. Dadurch gab es wenig innerpolitische Konflikte und der Übergang zur unabhängigen Demokratie verlief reibungslos.

Mehr zum Kolonialismus und Postkolonialismus in Kanada lernst Du in der Zusammenfassung "Kanada".

Post Colonialism in Irland

In Irland sah die Situation anders aus. Zwar hatten sich viele britische Siedelnde dort niedergelassen, doch diese wohnten vor allem im nordöstlichen Teil des Landes. Im Zuge der Unabhängigkeit war sich die Bevölkerung deshalb uneinig: Ein Teil des Landes fühlte sich klar Großbritannien zugehörig, der andere Teil nicht.

Lange Unruhen führten dazu, dass die Insel in die Republik Irland und Nordirland geteilt wurde. Letzteres gehört weiterhin zum Vereinigten Königreich. Daraus entstandene Konflikte halten bis in die heutige Zeit an.

Die Auseinandersetzung zwischen den beiden Teilen Irlands wird zum Teil auch als Konflikt mit Religionshintergrund betrachtet, da die meisten Siedelnden aus Großbritannien protestantischen Glaubens waren, während die einheimische Bevölkerung größtenteils der katholischen Kirche angehörten. Lies gerne mehr zu dem Thema im Beitrag "Nordirlandkonflikt".

Post Colonialism in Südafrika

Südafrika wurde ähnlich wie Indien lediglich als Handelskolonie gegründet. Zuvor war Südafrika von den Niederlanden besetzt worden, wodurch sich eine kleine Weiße Minderheit in dem Land gebildet hatte, die auch Burinnen und Buren genannt werden.

Als das Land durch das Statute of Westminster seine Unabhängigkeit erlangte, sprach die britische Regierung dieser Weißen Minderheit viele Rechte zu, die sie begünstigten. Der Schwarzen Mehrheit wurde jedoch nur wenig erlaubt: Sie wurde weiterhin unterdrückt und durfte etwa nicht mehr wählen gehen.

Lerne mehr über die koloniale Vergangenheit Südafrikas in den Erklärungen "Colonialism in South Africa" und "Apartheid".

Post Colonialism India - Das Wichtigste

  • Postkolonialismus bezeichnet die Zeit zwischen 1947 und den 1980ern, nachdem das britische Militär Indien verlassen hatte.
  • Indien wurde zuerst als britische Handelskolonie gegründet: Das größte Handelsunternehmen war die britische East India Company, die Tee, Baumwolle und Gewürze handelte.
  • Von 1858 bis 1947 stand der Subkontinent unter der Kolonialherrschaft Großbritanniens.
  • Das Gebiet wurde zu Kolonialzeiten "Indisches Reich" genannt und 1947 in die hauptsächlich hinduistische Union Indien und das mehrheitlich islamische Dominion of Pakistan geteilt.
  • Durch die neue Grenze wurden viele Menschen umgesiedelt. Einige migrierten auch, da Großbritannien Hoffnung auf bessere Lebensstandards machte.
  • Auswirkungen des Kolonialismus sind bis heute in vielen Bereichen zu spüren: wenig Industrie, Identitätsfindung, Infrastruktur und das weiterhin vorhandene Kastensystem.
  • Der erste Premierminister war Jawaharla Nehru, der 17 Jahre lang regierte.
  • Die indische Wirtschaft konnte in den 1980ern und ab 2010 durch Outsourcing und Kontakte zu Nachbarländern wie Sri Lanka gedeihen.

Häufig gestellte Fragen zum Thema Post Colonialism India

Der Kolonialismus beeinflusste Indien kulturell, sozial, wirtschaftlich und geografisch. Heute ist Englisch zweite Amtssprache und auch britisches Essen und Kleidung mischen sich in das indische Leben. 

Der Postkolonialismus in Indien begann im Jahr 1947, als die britische Armee das Land verließ.

Indien wurde zuerst von Großbritannien kolonialisiert.

Post-Kolonialismus bedeutet, die Gedanken, die sich ein Staat machen muss, um mit der Vergangenheit zurechtzukommen. Dazu zählt, neue politische und wirtschaftliche Strukturen aufzubauen. Außerdem geht es darum, wie mit benachteiligten Gruppen umgegangen wird.

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