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Der NHS, oder auch National Health Service, ist das staatliche Gesundheitssystem des Vereinigten Königreichs. Im NHS arbeiten vier verschiedene Organisationen nahezu unabhängig voneinander: der NHS England, der NHS Wales, der NHS Schottland und der NHS Nordirland. Sie garantieren großflächige, kostenfreie, medizinische Behandlungen.Die Idee des National Health Service, kur: NHS, kam das erste Mal im Jahre 1942 auf. Der Politiker William Beveridge schlug vor, dass…
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Jetzt kostenlos anmeldenDer NHS, oder auch National Health Service, ist das staatliche Gesundheitssystem des Vereinigten Königreichs. Im NHS arbeiten vier verschiedene Organisationen nahezu unabhängig voneinander: der NHS England, der NHS Wales, der NHS Schottland und der NHS Nordirland. Sie garantieren großflächige, kostenfreie, medizinische Behandlungen.
Die Idee des National Health Service, kur: NHS, kam das erste Mal im Jahre 1942 auf. Der Politiker William Beveridge schlug vor, dass auf Basis eines Wohlfahrtsstaates jede*r britische Bürger*in Zugang zu medizinischer Behandlung haben sollte. Dabei sollte finanzieller oder kultureller Hintergrund nebensächlich sein.
Durch die Neuwahlen 1945 wurde der Politiker Aneurin Bevan zum Gesundheitsminister. Er setzte dann in den folgenden Jahren die Idee eines öffentlichen Gesundheitssystems auf Basis von Beveridges Konzept durch.
1948, ein paar Jahre nachdem der Zweite Weltkrieg endete, wurden nach und nach Systeme eingeführt, die letztlich zum NHS England wurden. Zum Beispiel wurde ein Programm entworfen, um schneller Krankenpfleger*innen zu trainieren, oder ein Gesetz durchgebracht, welches den Staat erlaubt, Geld in das Gesundheitswesen des Staates einfließen zu lassen.
Der NHS sollte von Steuern finanziert werden und jedem zugänglich sein, der medizinische Hilfe benötigt. Dies sind heute noch die Grundprinzipien des NHS.
The NHS has three core principles: That it meet the needs of everyone. That it be free at the point of delivery. That it be based on clinical need, not ability to pay. (Quelle: politics.co.uk)
Seitdem hat das Vereinigte Königreich ein verstaatlichtes Gesundheitssystem, wobei immer noch private Praxen erlaubt sind. Also Praxen, die eine private Bezahlung des Patienten und nicht des NHS annehmen.
Du willst mehr über das politische System in dem Vereinigten Königreich wissen? Lese dich dann in unserer Zusammenfassung zu "Britains Political System" ein!
Der NHS wird nahezu komplett aus Steuergeldern der Bevölkerung finanziert. Lediglich ein kleiner Teil des Geldes kommt von Sozialversicherungsbeiträgen. Aus diesem Geld werden die meisten Medikamente und die meisten Dienstleistungen bezahlt.
Sozialversicherungsbeiträge werden genutzt, um soziale Systeme zu finanzieren. Sie werden aus Steuern, die von einem Gehalt abgezogen werden, bezogen. Zu den sozialen Systemen gehören unter anderem die Rentenversicherung, Arbeitslosenversicherung und Krankenversicherung.
Als Ausnahme gibt es hierbei die NHS Dentistry. Die NHS Dentistry ist ein Teilgebiet des NHS und beschäftigt sich mit Zahnmedizin. Behandlungen kosten meistens den Patient*innen extra, wobei sie immer noch billiger sind als bei einem Privatarzt oder einer Privatärztin.
Ausnahmen zu kostenpflichtigen zahnärztlichen Behandlungen sind:
Einige Dienstleistungen von Augenoptiker*innen können unter gewissen Umständen kostenpflichtig sein. Sehtests können teils komplett von dem NHS übernommen werden, wobei die Gläser bei Brillen nur gelegentlich von dem NHS England übernommen werden können.
Die Kriterien sind nahezu dieselben wie beim NHS Dentistry, wobei auch Personen über 60 und Seh-/Diabeteskranke die Kosten verringert oder erstattet bekommen.
Interessiert es dich, wie sich USA und UK in Hinblick auf das Gesundheitssystem unterscheiden? Unser Artikel zum "Gesundheitssystem USA" kann dir hierbei sicher weiterhelfen!
Ein Rezept bei einer Apotheke einzulösen kostet in dem NHS England etwa £9.35. Das entspricht rund 11€ pro Rezept. Dabei ist der Preis des Medikaments irrelevant. Der NHS Wales, Scotland und Northern Ireland haben Rezeptgebühren (Prescription charges) in ihren Ländern unabhängig voneinander abgeschafft.
Verhütungsmittel oder jegliche Medizin, die in Kliniken und Krankenhäusern verabreicht wurde, sind von den Rezeptgebühren losgelöst.
Der NHS erfüllt, neben den üblichen medizinischen Behandlungen, viele andere Funktionen. Diese reichen von Politik bis hin zur generellen Organisation.
Der NHS beschäftigt in dem Vereinigten Königreich allein mehr als 1.7 Millionen Menschen. Damit zählt er als der fünftgrößte öffentlicher Arbeitgeber und größter nicht-militärischer Arbeitgeber auf der ganzen Welt. Alle 24 Stunden behandeln die 1.7 Millionen Arbeiter etwa eine Million Patient*innen.
Obwohl 90% aller britischen Ärzte und Ärztinnen vom NHS beschäftigt werden, zählen sie nicht als Staatsangestellte. Die meisten Ärzte und Ärztinnen werden von der British Medical Association repräsentiert. Die Gewerkschaft, die funktionell ein Ärzteverband ist, redet, wenn nötig, mit dem/der Gesundheitsminister*in über z. B. Ärztehonorare.
Eine Gewerkschaft ist eine Vereinigung von Arbeitnehmer*innen. Meistens kommen sie von demselben Berufsfeld und wollen ihre sozialen Interessen durch die Gewerkschaft bei dem Arbeitgeber oder der Arbeitgeberin durchsetzen.
Jede*r britische Bürger*in hat einen Hausarzt oder eine Hausärztin, den/die man GP ("General Practitioner") nennt. Komplett frei ist die Auswahl hierbei nicht. Es gelten z.B. regionale Einschränkungen. Privat versicherte Personen können sich ihren GP frei auswählen.
Wenn du z. B. im Süden einer Stadt lebst, dann kannst du dich nur bei Hausärzten und Hausärztinnen registrieren, die ebenfalls im Süden ihre Praxis haben.
Wenn man als britische*r Bürger*in gesundheitlichen Beschwerden hätte, muss man zuerst zu einem GP, der*die einen dann, abhängig von seiner*ihrer Einschätzung, zu einer*einem Spezialist*in weiterleitet. Es ist nicht häufig, dass man direkt bei dem*der Spezialist*in ohne Weiterleitung einen Termin bucht.
Der*die Spezialist*in ist dabei meistens in einer besonderen Klinik tätig, statt in einer eigenen Praxis. Dennoch gibt es eine Handvoll Praxen von Spezialist*innen im Vereinigten Königreich.
Unter "Spezialist*innen" sind hierbei alle Ärzte und Ärztinnen mit Spezialisierungen gemeint, die nicht dem des Hausarztes (GP), Augenarztes oder Zahnarztes entsprechen.
Zwar haben sowohl das Vereinigte Königreich als auch Deutschland ein öffentliches Gesundheitssystem, dennoch gibt es große Unterschiede in der Organisation.
In Deutschland haben wir das sogenannte "Bismarck-Modell", das von Otto von Bismarck eingeführt wurde. Das Geld, das man für das deutsche Gesundheitssystem beisteuern muss, ist abhängig vom eigenen Lohn.
Otto von Bismarck (1815–1898) war ein deutscher Politiker, der die Grundlage für das heutige Sozialsystem Deutschlands aufgestellt hat. Neben dem Gesundheitssystem, das 1883 von Bismarck konzipiert wurde, hat er auch die Rentenversicherung eingeführt.
Währenddessen wird im Vereinigten Königreich nach dem "Beveridge-Modell" der NHS finanziert. Darunter fallen Steuern und Pauschalen, die von jedem Bürger erhoben werden.
Ein weiterer Unterschied zwischen Deutschland und dem Vereinigte Königreich liegt in der Frage, wer versichert wird. Prinzipiell sind in Deutschland nur Arbeitstätige versichert. Menschen, die nicht arbeiten, werden entweder bei jemand anderem, der arbeitet, mitversichert oder vom Staat versichert.
Im Vereinigten Königreich wird jeder gleichermaßen versichert. Unabhängig von Alter, Arbeitssituation oder Ähnlichem kann man die Leistungen des NHS England beanspruchen. Sogar als Urlauber*in - und somit Nicht-Steuerzahler*in - hat man Anspruch auf kostenfreie medizinische Behandlungen!
Krankenkassen
In Deutschland gibt es zwar gesetzliche Krankenversicherungen, doch diese kann man jederzeit wechseln. An die neue Krankenkasse zahlt man dann auch die jeweiligen Beiträge und ist versichert. Wichtig ist nur: In Deutschland muss man versichert sein!
Im Vereinigten Königreich gibt es keine gesetzliche Krankenversicherung in diesem Sinne. Jeder ist automatisch bei dem National Health Service eingeschrieben und zahlt für diese dann auch Steuern.
Der NHS England hat in der Vergangenheit viel Lob erhalten, aber viel Kritik musste sie sich auch ergehen lassen. Das Gesundheitssystem der Briten ist nämlich nicht ganz ohne Fehler.
Die Wartelisten beim NHS England sind überdurchschnittlich lang. Im August 2021 waren insgesamt
5.5 Millionen Briten und Britinnen auf der Liste registriert, 1.7 Millionen von diesen warten schon seit mindestens 18 Wochen. In Zeiten der Pandemie gab es sogar Personen, die länger als ein ganzes Jahr warten mussten.
Medizinisches Personal meinen, dass die Wartelisten mit effizienten Geräten und Behandlungen gekürzt werden könnten. Dafür fehlt ihnen aber das Geld vom Staat.
Der NHS England kategorisiert Notrufe in vier Gruppen. Kategorie 1 sind akut lebensgefährliche Fälle, Kategorie 2 sind potentiell lebensgefährliche Fälle, während Kategorie 3 und 4 für weniger riskante Fälle steht.
Der NHS England hat sich als Richtlinie vorgelegt, jeden lebensgefährlichen Fall in 7–10 Minuten mit einem Rettungswagen zu versorgen. Das gelingt durchschnittlich gut bei Kategorie 1 Fällen, doch es kommt häufig vor, dass Kategorie 2 Patienten gefährlich lange auf einen Rettungswagen warten mussten.
Unter anderem würde hier wieder finanzielle Unterstützung das Problem erleichtern. Der NHS hat in manchen Regionen Englands zu wenige Rettungswagen oder Notfallsanitäter.
In den letzten Jahren behandelte der NHS England mehr Patient*innen als je zuvor, doch die Besetzung an Ärzten und Ärztinnen, sowie Krankenpfleger*innen kommt hierbei nicht mit. Laut des NHS hat das Gesundheitssystem lediglich 40% der eigentlich benötigten Anzahl an Krankenpfleger*innen. Das Ausbildungsprogramm für Krankenpfleger*innen ist nicht sonderlich attraktiv und bietet wenig Aufstiegschancen. Außerdem ist die Bezahlung für die schwere Arbeit zu gering.
Die Abkürzung NHS bedeutet "National Health Service".
Der NHS funktioniert durch Finanzierung der Bewohner. Durch das Geld kann von jedem Bürger jegliche Medizin und Behandlungen bezahlt werden.
Der NHS wird durch Steuern der Bevölkerung finanziert.
Jede Behandlung, die von dem NHS gedeckt wird, ist kostenlos.
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