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Relativsatz

Relativsätze sind Nebensätze, welche sich auf ein Nomen beziehen. Sie geben zusätzliche Informationen zu ihrem Bezugswort und beschreiben das Nomen genauer. Sie können sich auch auf ein Pronomen beziehen.

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Relativsätze sind Nebensätze, welche sich auf ein Nomen beziehen. Sie geben zusätzliche Informationen zu ihrem Bezugswort und beschreiben das Nomen genauer. Sie können sich auch auf ein Pronomen beziehen.

Relativsätze sind immer von einem Hauptsatz oder übergeordnetem Nebensatz abhängig und können daher nicht allein stehen. Meistens stehen sie direkt hinter dem Wort, auf das sie sich beziehen.

Zu Beginn des Relativsatzes steht meistens ein Relativpronomen, welches auf das Bezugswort verweist und damit zeigt, zu welchem Nomen der Nebensatz gehört.

Relativsätze können am Ende oder in der Mitte des Hauptsatzes stehen. Wie bei allen Nebensätzen steht auch beim Relativsatz das konjugierte Verb am Ende des Satzes. Sie werden immer mit einem Komma vom Hauptsatz abgetrennt.

Die folgenden Beispiele zeigen Dir einen Relativsatz. Die Relativpronomen sind fett hervorgehoben:

Sara, deren Lächeln bezaubernd ist, kann gut rechnen.

Tom, der in der Basketballmannschaft ist, kommt oft zu spät zum Unterricht.

Marie und Toni, mit denen ich gerne unterwegs bin, fliegen demnächst nach Frankreich.

Was ist ein Relativpronomen? – Beispiele

Laut Definition kannst Du Relativpronomen wie folgt erkennen:

Das Relativpronomen bezieht sich immer auf ein Nomen im Hauptsatz und steht am Anfang des Nebensatzes stellvertretend dafür. Es dient auch als Subjekt oder Objekt im Relativsatz. Daher muss es im Numerus (Anzahl) und Genus (Geschlecht) mit dem Nomen übereinstimmen, auf das es sich bezieht.

Der Numerus eines Nomens ist der Singular (Einzahl) oder Plural (Mehrzahl). Das Genus ist das grammatische Geschlecht eines Nomens. Im Deutschen gibt es drei grammatischen Geschlechter: maskulin (männlich), feminin (weiblich) und neutrum (sächlich).

Der Kasus des Relativpronomens hängt von der grammatischen Funktion des Pronomens im Relativsatz ab.

Die Relativpronomen "der, die, das"

Die am häufigsten verwendeten Relativpronomen sind "der, die und das".Sie stehen am Anfang des Relativsatzes hinter dem Nomen (und Komma) und leiten so den Nebensatz ein.

Wenn "der, die, das" vor einem Nomen stehen, gehören sie zur Wortart der Artikel und werden anders dekliniert.

Die Relativpronomen werden wie folgt dekliniert:

Kasus (Fall)der (männlich)die (weiblich)das (sächlich)Plural
Nominativ (Wer?)derdiedasdie
Genitiv (Wessen?)dessenderendessenderen
Dativ (Wem?)demderdemdenen
Akkusativ (Wen oder was?)dendiedasdie

Beispielsätze mit Formen von "der, die, das":

Ein Vorfall, den man nicht akzeptieren kann, ist gestern geschehen.

Die Lehrerin, die mich beim Einkaufen gesehen hat, lächelt mir jetzt zu.

Das Land, dessen Landschaft mir gefällt, wird von mir besucht werden.

Die Relativpronomen "welcher, welche, welches"

Um Wortwiederholungen zu vermeiden, können die Relativpronomen "welcher, welche, welches" verwendet werden. Diese werden eher in der Schriftsprache benutzt.

Diese Relativpronomen haben keinen Genitiv, stattdessen werden Formen von "der, die und das" verwendet.

"Welche, welcher und welches" können auch Fragewörter sein.

Diese Relativpronomen werden folgend dekliniert:

Kasus (Fall)welcher (männlich)welche (weiblich)welches (sächlich)Plural
Nominativ (Wer?)welcherwelchewelcheswelche
Genitiv (Wessen?)----
Dativ (Wem?)welchemwelcherwelchemwelchen
Akkusativ (Wen?)welchenwelchewelcheswelche

Das Kind, welches mit dem Roller fuhr, war sehr schnell unterwegs.

Die Sonne, welche gestern stark vom Himmel schien, ist heute nicht mehr zu sehen.

Der Hund, welcher mich zuerst heftig anbellte, ist jetzt ganz freundlich.

Die Relativpronomen "wer und was"

Die Interrogativpronomen (Fragewörter) "wer und was" können auch als Relativpronomen benutzt werden:

Kasus (Fall)werwas
Nominativ (Wer?)werwas
Genitiv (Wessen?)wessenwessen
Dativ (Wem?)wemwas
Akkusativ (Wen?)wenwas

Diese Beispielsätze zeigen Dir die mögliche Verwendung dieser Relativpronomen:

Alles, was er sagt, ist wahr.

Ich weiß nicht, wen ich am Samstag gesehen habe.

Willst du nicht herausfinden, wessen Katze das ist?

Was ist ein Relativadverb?

Schau Dir zur Beantwortung dieser Frage die nachfolgende Definition an:

Relativadverbien beziehen sich meist auf den ganzen übergeordneten Satz. Ihre Form ist dabei unveränderlich, also nicht deklinierbar. Zu den Relativadverbien gehören unter anderem: "wo, womit, wofür, worüber".

Die meisten Fragewörter können als unveränderliche Relativadverbien genutzt werden.

Die folgenden Beispielsätze zeigen Dir die Verwendung von Relativadverbien:

Er wartet dort, wo ihr euch immer trefft.

Dann geschah etwas, womit wir nicht gerechnet haben.

Brigitte besuchte uns, worüber wir uns sehr freuten.

Alfred unterstützte mich, wofür ich ihm sehr dankbar bin.

Wie bilde ich einen Relativsatz?

Ein Relativsatz ist ein Nebensatz, daher steht das finite (gebeugte) Verb immer am Ende des Teilsatzes. Außerdem steht am Anfang eines Relativsatzes fast immer ein Relativpronomen oder Relativadverb, welche sich auf ein Nomen oder Pronomen im Hauptsatz bezieht. Daher müssen sie mit ihrem Bezugswort in Numerus (Anzahl) und Genus (Geschlecht) übereinstimmen. Manchmal kann aber auch eine Präposition den Relativsatz beginnen.

Der richtige Fall für das Relativpronomen

Der Kasus (Fall) kann sich zum Bezugswort allerdings unterscheiden:

Der Vater gibt dem Hund, den er gerade ausführt, einen Ball.

In diesem Satz steht das Bezugswort "Hund" im Dativ. Das Relativpronomen "das" steht allerdings im Akkusativ, weil das Prädikat "ausführen" im Nebensatz eine Ergänzung im Akkusativ fordert. Daher muss das Relativpronomen immer dem Prädikat (also dem Verb) des Nebensatzes angepasst werden.

Die folgenden Beispiele zeigen Dir die Veränderung des Relativpronomens je nachdem, welcher Fall verlangt wird:

Ich mag unseren Vermieter, der verlässlich und empathisch ist.

Das Bezugswort ist der "Vermieter", welcher im Singular (Einzahl) steht und maskulin (männlich) dekliniert (gebeugt) wird.

Der Vermieter ist hier ein Akkusativobjekt, doch das Relativpronomen steht trotzdem im Nominativ.

Ich mag unseren Vermieter, dessen Hund mir ins Bein gebissen hat.

Das Relativpronomen steht im Genitiv, weil in diesem Nebensatz der Besitz des Hundes deutlich gemacht werden soll. Der Vermieter bleibt trotzdem das Akkusativobjekt des Hauptsatzes.

Ich mag unseren Vermieter, mit dem ich über die Renovierung der Wohnung gesprochen habe.

Bei diesem Beispiel verlangt die Präposition "mit" im Nebensatz ein Relativpronomen im Dativ, obwohl der Vermieter im Akkusativ steht.

Ich mag unseren Vermieter, den ich heute zufällig getroffen habe.

In diesem Satz steht das Relativpronomen im gleichen Fall wie der Vermieter, weil das Prädikat "treffen" eine Ergänzung im Akkusativ verlangt.

Der Aufbau eines Relativsatzes

Ein Relativsatz ist also nach folgender Struktur aufgebaut:

Hauptsatz + Komma + (Präposition) + Relativpronomen/-adverb + weitere Satzglieder (des Nebensatzes) + Prädikat (finites Verb).

Das folgende Beispiel zeigt Dir die Struktur noch einmal farbig:

Das Kind begegnet im Flur der Lehrerin, mit der es sich vorhin angelegt hat.

Der Relativsatz kann auch in den Hauptsatz eingeschoben sein, sodass er direkt hinter dem Bezugswort steht.

Hauptsatz + Komma + (Präposition) + Relativpronomen/-adverb + restliche Satzglieder des Nebensatzes + Prädikat (finites Verb) + Komma + restlicher Hauptsatz.

Im folgenden Beispiel ist der Relativsatz eingeschoben:

Die Lehrerin, mit welcher sich das Kind vorhin angelegt hat, begegnet ihm jetzt im Flur.

Der Relativsatz gehört in diesem Beispiel zum Subjekt, denn er kann nicht von seinem Bezugswort losgelöst werden, sondern ergibt nur an dieser Stelle im Satz Sinn. Er ist also kein eigenständiges Satzglied.

Relativsatz - Das Wichtigste

  • Nebensatz, der sein Bezugswort genauer beschreibt (Nomen, Pronomen)
  • abhängig vom übergeordneten Neben- oder Hauptsatz
  • steht immer hinter dem Bezugswort (gehört zum selben Satzglied)
  • kann in den Hauptsatzeingeschoben sein oder dahinter stehen (Abtrennung durch Komma)
  • Relativpronomen steht am Anfang des Nebensatzes
  • muss in Genus (Geschlecht) und Numerus (Anzahl) mit dem Bezugswort übereinstimmen
  • Kasus (Fall) wird von Verb oder Präposition im Nebensatz bestimmt
  • häufigste Relativpronomen: "der, die, das", "welcher, welche, welches", "wer, was"
  • Relativadverbien: zum Beispiel "wo, worüber, womit" (sind unveränderlich, beziehen sich auf gesamten Hauptsatz)
  • Aufbau eines Relativsatzes: (Präposition) + Relativpronomen/-adverb + weitere Satzglieder + finites Verb.

Häufig gestellte Fragen zum Thema Relativsatz

Relativpronomen leiten einen Relativsatz ein und beziehen sich immer auf ein voranstehendes Bezugswort aus dem Hauptsatz. Die am häufigsten verwendeten Relativpronomen sind "der, die, das".

Die Frau, welche ich gestern gesehen habe, ist hübsch. 

In diesem Beispiel ist "welche ich gestern gesehen habe" der Relativsatz, der sich auf "die Frau" bezieht.

Ein Relativsatz ist ein Nebensatz und beginnt daher mit einem Relativpronomen oder Relativadverb, welches sich auf ein Wort im Hauptsatz bezieht. Danach kommen die restlichen Satzglieder des Nebensatzes und am Schluss steht das finite Verb.

Manchmal steht auch eine Präposition am Anfang des Relativsatzes.

Je nachdem, in welchem Fall das Relativpronomen steht, nutzt man die entsprechenden Fragewörter der Fälle. Beim Nominativ nutzt man "Wer oder was?", den Genitiv erfragt man mit "Wessen?", den Dativ mit "Wem oder was?" und den Akkusativ mit "Wen oder was?"

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