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Komplexe Sätze

"Ein komplexer Satz enthält mindestens zwei Teilsätze. Sie können verbunden sein. Sie können ineinander gefügt sein. Der komplexe Satz besteht aus mindestens zwei Teilen. Der erste Teil ist ein Hauptsatz. Der zweite Teil kann auch ein Hauptsatz sein. Er kann auch ein Nebensatz sein."

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"Ein komplexer Satz enthält mindestens zwei Teilsätze. Sie können verbunden sein. Sie können ineinander gefügt sein. Der komplexe Satz besteht aus mindestens zwei Teilen. Der erste Teil ist ein Hauptsatz. Der zweite Teil kann auch ein Hauptsatz sein. Er kann auch ein Nebensatz sein."

Dieser Aneinanderreihung an Sätzen klingt für Dich wahrscheinlich erstmal komisch, oder? Das liegt daran, dass hier mehrere Hauptsätze hintereinandergestellt wurden. Es wäre für den Sprachgebrauch eleganter, wenn man aus diesen einzelnen Hauptsätzen mehrere Teilsätze und damit einen sogenannten komplexen Satz bilden würde. Das würde wie folgt ausschauen:

Ein Satz ist ein komplexer Satz, wenn er mindestens zwei Teilsätze enthält, welche miteinander verbunden oder ineinander gefügt sind. Das heißt, dass der Satz mindestens aus einem Hauptsatz und einem weiteren Haupt- oder Nebensatz besteht.

Einfache und komplexe Sätze – Beispiele

Zunächst ist es wichtig, dass Du den Unterschied zwischen einem einfachen und einem komplexen Satz erkennst.

Einfache Sätze

Einfache Sätze zeichnen sich dadurch aus, dass sie nur über ein Prädikat verfügen. Dieses kann jedoch durch weitere ungebeugte (infinite) Verben ergänzt werden, also Infinitive oder Partizipien.

Das Prädikat ist stets ein konjugiertes Verb. Es ist der wichtigste Teil eines Satzes, da sich alle anderen Satzglieder (wie z. B. Subjekte und Objekte) auf das Prädikat beziehen. Das Prädikat beschreibt, was etwas/jemand ist oder tut.

Nach dem Prädikat fragst Du mit der Kontrollfrage: "Was geschieht?"/ "Was wird gemacht?" oder "Was tut das Subjekt?"

Ich spiele mit dem Ball.

Amelie liebt das Lesen von Büchern.

Komplexe Sätze

Komplexe Sätze verfügen über mehr als ein Prädikat. Sie bestehen aus mindestens zwei Teilsätzen, die entweder gleichgeordnet (Parataxe) oder übergeordnet (Hypotaxe) sein können.

Übergeordnet bedeutet, dass die Teilsätze verschiedene Ränge haben. Das Gegenteil dazu, also dass die Teilsätze den gleichen Rang haben, nennt man gleichgeordnet.

Zum Beispiel sind zwei Hauptsätze gleichrangig und deshalb gleichgeordnet.

Ein Hauptsatz und ein Nebensatz hingegen sind übergeordnet, da sie als Teilsätze verschiedene Ränge haben.

Ein Hauptsatz kennzeichnet sich in erster Linie dadurch aus, dass er allein stehen kann, also unabhängig ist. Er verfügt also mindestens über ein Subjekt und ein Prädikat und steht im Rang über einem Nebensatz. Folglich ist er dem Nebensatz übergeordnet.

Nebensätze sind unselbständig und können nicht allein stehen. Sie beziehen immer auf das Subjekt oder das Prädikat. Den Rang betreffend sind sie Hauptsätzen untergeordnet.

Ich leihe Dir das Geld, weil ich Dich gerne mag.

Ich hoffe so sehr, dass ich Dich wiedersehe.

Komplexe Sätze – Arten

Komplexe Sätze bestehen mindestens aus zwei Teilsätzen. Diese Teilsätze können entweder gleichgeordnet (parataktisch) oder untergeordnet (hypotaktisch) sein.

Parataxe (gleichgeordnete Teilsätze)

Komplexe Sätze, in denen die Teilsätze gleichgeordnet sind, also den gleichen Rang haben, werden als Parataxe bezeichnet.

Das heißt, dass der Satz entweder aus zwei (gleichgeordneten) Hauptsätzen oder einem Hauptsatz und zwei (gleichgeordneten) Nebensätzen besteht.

Ich gebe Dir den Ball, aber Du gibst ihn mir morgen zurück.

Er liegt im Bett, weil er keine Lust hatte und weil er müde war.

Hypotaxe (untergeordnete Teilsätze)

Komplexe Sätze, in denen der oder die Teilsätze ungeordnet sind, werden als Hypotaxe bezeichnet.

Untergeordnet bedeutet, dass mindestens ein Teilsatz dem Hauptsatz untergeordnet ist, also er nicht den gleichen Rang hat.

Das heißt konkret, dass ein Satz entweder aus einem Haupt- und einem Nebensatz oder aus einem Haupt- und zwei Nebensätzen bestehen muss.

Paul glaubt ihm nicht, weil er ihn nicht mag.

Leon hat geschrieben, dass er keine Zeit hat, weil er krank ist.

Satzglieder bestimmen / Satzgliedanalyse – Komplexe Sätze

Komplexe Sätze können auf den ersten Blick sehr unübersichtlich erscheinen. Vor allem dann, wenn der Satz sehr lang ist und aus vielen Teilsätzen besteht. Im Folgenden kannst Du Dir eine Schritt-für-Schritt-Anleitung durchlesen, mit deren Hilfe Du die Struktur komplexer Sätze leicht entschlüsseln kannst.

1. Schritt: Kommata und Verbindungswörter markieren

Im ersten Schritt sind alle Kommas und Verbindungswörter (zum Beispiel "und", "weil", "ob", "denn") zu markieren. So kannst Du den Satz grob untergliedern und hast eine Struktur, mit der Du weiterarbeiten kannst.

2. Schritt: Verben markieren

Als Nächstes sind alle Verben im Satz zu markieren. Wenn die Verben am Ende eines Satzes stehen, dann handelt es sich um Nebensätze. Diese Information hilft Dir beim nächsten Schritt, wenn Du die Haupt- und Nebensätze voneinander unterscheidest.

Außerdem sind Verben auch für das Verständnis des Inhaltes sehr wichtig, da man erfährt, was das Subjekt überhaupt macht und was passiert.

3. Schritt: Haupt- und Nebensätze unterscheiden

Dein Ziel sollte es nun sein, die Hauptinformation des Satzes herauszufiltern. Diese Hauptinformation ist immer in (dem oder) den Hauptsätzen zu finden, da sich alle Nebensätze auf (den oder) die Hauptsätze beziehen. Es empfiehlt sich also, eine Unterteilung von Haupt- und Nebensätzen zu vollziehen.

4. Schritt: Subjekte und Objekte markieren

Schließlich können in einem letzten Schritt die von den Verben abhängigen Subjekte und Objekte bestimmt werden. Dabei entsteht Klarheit über den konkreten Inhalt einzelner Satzglieder sowie deren genaue Position.

Topologisches Feldermodell / Stellungsfeldermodell – Komplexe Sätze

Das topologische Feldermodell oder Stellungsfeldermodell ist ein Werkzeug zur Beschreibung von Sätzen und Satzstrukturen. Es markiert Grundpositionen, die in allen deutschen Sätzen zu finden sind. Folglich kann Dir dieses Modell dabei helfen, komplexe Sätze zu entschlüsseln.

Die folgende Abbildung zeigt das Grundmodell des topologischen Feldermodells:

Komplexe Sätze, Topologische Feldermodell, StudySmarterAbb. 1: Topologisches Feldermodell

Die Beschreibung des Satzbaus erfolgt, indem man den Satz in Felder unterteilt. Felder zeigen grundsätzlich einen bestimmten Raum an und grenzen diese voneinander ab. So schaffen Felder eine Ordnung.

Nachfolgend findest Du Erläuterungen zu den einzelnen Feldern, sowie eine beispielhafte Anwendung des Feldermodells:

Das Vorfeld

Das Vorfeld ist ein Satzglied. Häufig handelt es sich dabei um das Subjekt des Satzes. Dies ist jedenfalls dann der Fall, wenn es sich um Aussagesätze handelt. Teilweise finden sich im Vorfeld auch untergeordnete Satzglieder, wie zum Beispiel Adverbien.

Bei Frage- oder Imperativsätzen ist das Vorfeld leer.

Adverbien beschreiben die näheren Umstände einer Tätigkeit und modifizieren insofern immer ein Verb.

In komplementärer Abgrenzung dazu beschreiben Adjektive immer die näheren Umstände einer Person oder Sache, also eines Substantives.

Die Satzklammern

In die Satzklammern wird immer das Prädikat eingeordnet. Da Prädikate, je nach Zeitform, mehrteilig sein können (wie in dem Beispiel unten), sind dem Prädikat zwei Plätze vorbehalten.

Das Mittel- und Nachfeld

Im Mittel- und Nachfeld können dann beliebig viele, weitere Satzglieder folgen, wie z. B. Objekte oder Adverbien. Möglich ist auch, dass mehrere Satzglieder in einem Feld zu finden sind.

Stellungsfeldermodell Komplexe Sätze – Beispiel

Vorfeldlinke SatzklammerMittelfeldrechte SatzklammerNachfeld
Alexistin den Waldgegangenum Holz zu hacken.
In den WaldistAlexgegangenum Holz zu hacken.
Um Holz zu hackenistAlex in den Waldgegangen./

Wichtig zu verstehen ist, dass nicht immer alle Felder benutzt werden müssen. Bei sehr einfachen (Haupt-)Sätzen insbesondere, werden unter Umständen nur das Vorfeld und die linke Satzklammer ausgefüllt (siehe Beispiel unten).

Vorfeldlinke SatzklammerMittelfeldrechte SatzklammerNachfeld
Der Mannarbeitet.///

Komplexe Sätze – Das Wichtigste

  • Einfache Sätze verfügen über ein Prädikat. Komplexe Sätze verfügen über mehr als ein Prädikat.
  • Es gibt zwei verschiedene Arten von komplexen Sätzen: Parataxen und Hypotaxen. Bei Parataxen sind die Teilsätze gleichgeordnet, bei Hypotaxen sind sie untergeordnet.
  • Für die Analyse komplexer Sätze eignet sich ein schrittweises Vorgehen:
    • 1. Schritt: Kommas und Verbindungswörter markieren
    • 2. Schritt: Verben markieren
    • 3. Schritt: Haupt- und Nebensätze unterscheiden
    • 4. Schritt: Subjekte und Objekte markieren
  • Das Feldermodell ist ein weiteres Werkzeug, mit Hilfe dessen eine Orientierung in komplexen Satzstrukturen möglich ist. Nach diesem Modell werden Sätze in Felder eingeteilt, die bestimmten Regeln unterliegen. Aus ihm geht in erster Linie hervor, dass in einem deutschen Satz stets das Prädikat das Zentrum des Satzes darstellt und mithin die Struktur des Satzes bestimmt.

Häufig gestellte Fragen zum Thema Komplexe Sätze

Ein Satz ist ein komplexer Satz, wenn er mindestens zwei Teilsätze enthält, welche miteinander verbunden oder ineinander gefügt sind. Das heißt, dass der Satz mindestens aus einem Hauptsatz und einem weiteren Haupt- oder Nebensatz besteht.

Einfache Sätze zeichnen sich dadurch aus, dass sie nur über ein Prädikat verfügen. Dieses kann jedoch durch weitere ungebeugte (infinite) Verben ergänzt werden, also Infinitive oder Partizipien.

Zusammenhängende Sätze sind logisch voneinander abhängige Sätze, die ein gemeinsames Thema haben. Man verbindet sie mit den Verbindungswörtern und bzw. oder.

Zusammengesetzte Sätze sind zwei eigenständige Sätze, die ein gemeinsames Thema haben und logischen Bezug aufeinander nehmen.

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