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Die DNA ist einer der wichtigsten Bestandteile der Zelle. Sie gibt vor, wie sich eine Zelle entwickelt und liegt gut geschützt im Zellkern der Körperzellen. Auf der DNA ist unsere Erbinformation gespeichert, die du dir wie einen Bauplan für alle Teile unseres Körpers vorstellen kannst.Wie du nun weißt, ist die DNA die Trägerin unserer Erbinformation. DNA ist eine Abkürzung für…
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Jetzt kostenlos anmeldenDie DNA ist einer der wichtigsten Bestandteile der Zelle. Sie gibt vor, wie sich eine Zelle entwickelt und liegt gut geschützt im Zellkern der Körperzellen. Auf der DNA ist unsere Erbinformation gespeichert, die du dir wie einen Bauplan für alle Teile unseres Körpers vorstellen kannst.
Wie du nun weißt, ist die DNA die Trägerin unserer Erbinformation. DNA ist eine Abkürzung für die englische Bezeichnung desoxyribonucleic acid. Auf Deutsch: Desoxyribonukleinsäure, kurz DNS. Mittlerweile wird dir die deutsche Abkürzung DNS kaum noch über den Weg laufen. Doch was ist eine Desoxyribonukleinsäure nun eigentlich?
Die Desoxyribonukleinsäure ist ein Molekül, das aus mehreren Einheiten von Desoxyribonukleotiden aufgebaut ist. Die Desoxyribonukleotide bestehen aus einem Zucker (Ribose), einer organischen Base (Adenin, Cytosin, Guanin oder Thymin) und einem Phosphatrest. Die Desoxyribonukleinsäure ist die Trägerin des Erbmaterials bei allen Lebewesen.
Die DNA hat essenzielle Aufgaben im Körper und in den Zellen.
Diese ist die Speicherung unseres Erbguts, also der Erbinformation. Sie enthält also den Bauplan unseres Körpers und wichtige Informationen zur Entwicklung und Funktion jeder Körperzelle. Diese Informationen liegen auf der DNA in Form eines Codes vor. Dieser Code, man spricht hier auch vom genetischen Code, ergibt sich aus der Abfolge (Sequenz) in der die vier organischen Basen Adenin, Thymin, Cytosin und Guanin angeordnet sind.
Die DNA ist jedoch kein reines Speichermolekül. Die in ihr hinterlegte Information kann – wie Passagen oder Seiten in einem großen Buch – auch gelesen werden. Damit nicht immer die gesamte DNA durchstöbert werden muss, sind wichtige Informationen in sogenannten Genen zusammengefasst. Ein Gen enthält alle Informationen, die für die Herstellung eines oder mehrerer Proteine notwendig sind.
Die DNA wurde bereits Ende des 19. Jahrhunderts durch den Schweizer Arzt Friedrich Miescher entdeckt. Er isolierte die Nukleinsäure aus Eiter, den er auf entsorgten Bandagen fand.
Da Miescher die Substanz in den Kernen (Nuclei) der Zellen isolierte, nannte er sie "Nukleinsäure".
Die Nukleobasen der DNA waren schnell identifiziert. Es sollte jedoch bis 1929 dauern, bis der amerikanische Biochemiker Phoebus Levene die Desoxyribose als Zucker der DNA ausmachte. In den folgenden Jahren wurde teils heftig über die räumliche Anordnung und die eigentliche Funktion der DNA diskutiert.
Bis 1944 war die wissenschaftliche Gemeinde in zwei Lager gespalten: Die einen glaubten, die DNA sei Trägerin der Erbinformation, die anderen hielt an dem Dogma fest, dass genetische Informationen auf Proteinen gespeichert sein.
Erst die Experimente des kanadisch-amerikanischen Biologen Oswald Avery bewiesen eindeutig, dass die DNA die genetischen Informationen enthalten müsse.
Selbst als die Aufgabe der DNA nicht mehr angezweifelt wurde, blieb ihre räumliche Struktur im Dunkeln. Den Durchbruch schafften erst die Forschenden Rosalind Franklin, James Watson und Francis Crick im Jahre 1953. Sie konnten anhand von Röntgenbildern die Struktur der DNA bestimmen und beschrieben sie in ihrem Modell.
Die beiden Forscher entwickelten, mit Unterstützung der englischen Chemikerin Rosalind Franklin, ihr Watson-Crick-Modell der DNA in der Zelle. Es schlussfolgerte, dass die DNA eine schraubenförmige Struktur mit komplementären Nukleinsäuresträngen einnimmt.
Die Nukleinsäurestränge bestehen aus einzelnen Nukleotideinheiten, die über ein Phosphatrückgrat verbunden sind. Ein Nukleotid besteht aus einer organischen Base, der Desoxyribose und einem Phosphatrest.
Zusammen mit der Regel von Erwin Chargaff und den Röntgenaufnahmen von Rosalind Franklin schlossen sie daraus, dass die Basen in der Doppelhelix nach innen zeigten.
Der amerikanische Biochemiker Erwin Chargaff formulierte in den späten 1940er-Jahren eine Regel, die die Zusammensetzung der DNA in einem Organismus beschreibt:
In einem doppelsträngigen DNA Molekül ist der prozentuale Anteil der Basen Adenin und Thymin sowie Guanin und Cytosin jeweils gleich.
Die gegenüberliegenden Basen der Nukleinsäurestränge mussten sich also paaren. Diese Paarung in der Doppelhelix erfolgt komplementär und gegenläufig (antiparallel).
Abbildung 1: Doppelhelix der DNA
Die DNA ist aus mehreren Bausteinen zusammengesetzt. Diese Bausteine sind:
Je nach Zusammensetzung kannst du zwischen zwei Einheiten unterscheiden:
Desoxyribose + eine Base = Nukleosid
Desoxyribose + eine Base + ein Phosphatrest = Nukleotid
Abbildung 2: Unterscheidung Nukleosid und Nukleotid
Die einzelnen Bausteine der DNA sind über die Phosphatreste miteinander verbunden. Dieses sogenannte Rückgrat sorgt für eine ausreichende Stabilität der Doppelhelix. Da der Phosphatrest über die Ribose an die Base gekoppelt ist, wird das Gerüst der DNA auch als Zucker-Phosphat-Rückgrat bezeichnet.
Wie du bereits gelesen hast, findest du vier unterschiedliche organische Basen in der DNA:
Häufig kürzt man diese nur mit ihrem Anfangsbuchstaben ab. Die Basen der beiden Stränge der Doppelhelix liegen sich dabei gegenüber. Sie bilden untereinander Wasserstoffbrücken aus. Diese können jedoch nur zwischen den passenden Basen aufgebaut werden: zwischen Adenin und Thymin und zwischen Guanin und Cytosin. Diese Basen bezeichnet man als komplementär.
Wenn du also die Basenabfolge des einen Stranges kennst, kennst du automatisch auch die des gegenüberliegenden, komplementären DNA-Stranges der Doppelhelix. Diese Erkenntnis ist in der oben erwähnten Regel von Erwin Chargaff zusammengefasst.
Der DNA-Strang besteht aus dem Zucker-Phosphat-Rückgrat an, dessen Seite die organischen Basen herausragen. In der Doppelhelix befinden sich die Basen in der Mitte zwischen den Rückgraten der DNA-Stränge. So können sich die passenden Basen gegenüber anlagern. Den sogenannten Polynukleotidstrang kann man sich wie eine Strickleiter vorstellen. Dieser Strang liegt als Helix vor, windet sich also wendeltreppenartig. Dabei gibt es etwa 10,4 Basenpaare pro Windung.
Abbildung 3: Aufbau der DNA
Die DNA ist ein ziemlich langes Molekül. Würdest du sie komplett auslegen, hätte sie eine Länge von etwa zwei Metern! Unsere Zellkerne sind jedoch nur einige Mikrometer groß. Wie passt die ganze DNA als dort hinein?
Die Antwort: Sie wird stark komprimiert, was man auch als Verpackung bezeichnet. Die DNA-Doppelhelix wird auf sogenannte Histone, spezielle Proteine, aufgewickelt. Histone, auf denen ein DNA-Abschnitt aufgewickelt wurde, nennt man Nukleosomen. Diese Nukleosomen bilden sich entlang der DNA-Doppelhelix – die Nukleosomenkette entsteht.
Die Nukleosomenkette wird weiter zum Chromatin komprimiert. Dieser Chromatinfaden hat eine charakteristische Breite von etwa 30 Nanometern. Das Chromatin kann weiter spiralisieren und windet sich letztlich zu einer kompakten Struktur: dem Chromosom. Die X- beziehungsweise Y-förmigen Chromosomen treten jedoch nur während der Metaphase der Kernteilung auf. Sonst liegt die DNA zwar auf Histone gepackt, aber nicht zu Chromosomen verdichtet im Zellkern vor.
In den StudySmarter-Artikeln zum Chromosom und Histon findest du weitere Informationen zur Verpackung der DNA.
Die Chromosomen sind die am höchsten aufgewickelte (kondensierte) Form der DNA in der Zelle. Jeder Mensch besitzt in seinen Körperzellen einen Chromosomensatz von 46 Chromosomen, davon sind 44 Autosomen und 2 Geschlechtschromosomen, die Gonosomen. Die Gesamtheit der zellulären DNA wir auch als Genom bezeichnet. Die Hälfte des Chromosomensatzes wird dann an die Nachfolger weitergegeben, wobei sich die Chromosomen rekombinieren können. So entsteht eine hohe genetische Rekombinationsmöglichkeit.
Wie du bereits gelernt hast, liegt die genetische Information, die die DNA trägt, in verschlüsselter Form vor. Diese Verschlüsselung der Erbinformation nennt man den genetischen Code. Der genetische Code besteht aus der Abfolge (Sequenz) der einzelnen organischen Basen der DNA. Mit der reinen Sequenz kannst du jedoch noch nicht viel anfangen.
Hier musst du den Schlüssel des Codes beachten: Drei Basen der DNA codieren immer für eine Aminosäure. Die Aminosäuren sind die Grundbausteine, aus denen sich Proteine zusammensetzen. Das heißt: Die DNA-Sequenz wird in Aminosäuren übersetzt, die dann zu Proteinen zusammengebaut werden.
Die drei Basen bezeichnet man als Triplet. Der genetische Code der DNA besitzt folgende Eigenschaften:
Er ist:
Mehr zum genetischen Code findest du im StudySmarter-Artikel zu diesem Thema.
Das Human Genom Projekt (HGP) hat sich der vollständigen Kartierung der 3,2 Milliarden Basenpaaren des Menschen in der Zelle angenommen. Am 12. Februar 2001 veröffentlichten die Forscher ihre ersten Ergebnisse und seit 2003 gilt das menschliche Erbgut, also die Erbinformation, als vollständig entschlüsselt.
Die Informationen, die die DNA trägt, sind in kleinere Pakete unterteilt: die Gene. In der Regel enthält ein Gen alle Informationen, die für die Herstellung eines Proteins nötig sind. Ein Mensch besitzt etwa 22 500 Gene. Die Anzahl der Gene macht jedoch keine Aussage darüber, wie weit entwickelt ein Organismus ist. In der folgenden Tabelle findest du eine Übersicht über die Genome und Genzahlen einiger Organismen.
Organismus | Anzahl der Gene | Größe des Genoms (Basenpaare) |
Gemeiner Wasserfloh | 30 907 | |
Acker-Schmalwand | >25 000 | |
Mensch | 22 500 | |
Fruchtfliege | 12 000 | |
Bäckerhefe | 6 000 |
Du willst mehr über Gene und den Weg vom Gen zum Protein erfahren? Dann schau doch mal in die StudySmarter-Artikel Gen und Proteinbiosynthese rein.
Einige Zellen teilen sich in unserem Körper und können sich so vervielfältigen. Bevor sich eine Zelle teilen kann, muss sie ihre DNA verdoppeln. Diesen Vorgang nennt man Replikation.
Abbildung 4: Schematische Darstellung der DNA-Replikation
Die Replikation der DNA erfolgt mit Hilfe zahlreicher Enzyme. Einige davon sind:
Da bei der Verdopplung der DNA je ein Strang des Ausgangsmoleküls in den beiden neu geschaffenen DNA-Molekülen erhalten bleibt, bezeichnet man die Replikation auch als semi-konservativ.
Vielleicht hast du schon den Begriff Gentechnik gehört. Als Gentechnik bezeichnet man ein Forschungsfeld, dass sich mit der gezielten Veränderung der DNA beschäftigt. Je nachdem, in welchem Bereich gentechnische Methoden angewandt werden, kannst du zwischen folgenden Arten der Gentechnik unterscheiden:
Seit es die Möglichkeit zur gezielten Veränderung des Erbguts gibt, wird kontrovers diskutiert, ob und wie weit solche Änderungen moralisch vertretbar sind. Mit der Frage, wie weit die biologische Forschung gehen darf, beschäftigt sich zum Beispiel die Bioethik.
Wenn du mehr über Gentechnik wissen willst, wirf doch einen Blick in die StudySmarter-Artikel zu diesem Thema.
RNA steht für ribonucleic acid, also Ribonukleinsäure. Diese hat zwar einige Gemeinsamkeiten mit der DNA in der Zelle, es gibt jedoch auch ein paar Unterschiede.
DNA steht für Desoxyribonukleinsäure, RNA jedoch nur für Ribonukleinsäure. Doch was heißt das jetzt? Die Ribose der RNA verfügt über ein zusätzliche Hydroxygruppe (-OH) an der zweiten Position des fünfatomigen Zuckerrings. In der DNA befindet sich hier nur ein Wasserstoffatom. Daher wird die Ribose der DNA auch als Desoxyribose bezeichnet – ihr fehlt im Vergleich zur zeitlich früher entdeckten Ribose der RNA ein Sauerstoffatom.
In der RNA kommt auch statt Thymin die Base Uracil vor. Zudem liegt die RNA meist einzelsträngig vor und ist weniger stabil als die DNA.
Abbildung 5: Vergleich zwischen RNA und DNA
Die DNA ist in der Regel ein doppelsträngiges Molekül, das in einer Doppelhelix vorliegt. Bei eukaryotischen Zellen, also Pflanzen- und Tierzellen, befindet sie sich im Zellkern und lässt sich in Chromosomen organisieren. In Viren und Bakterien liegt sie jedoch in anderer Form vor.
Die DNA eines Virus liegt in seiner Kapsid-Hülle. Dort kommt sie entweder in Ringform oder als Strang vor. Sie kann bei Viren auch einzelsträngig sein. Die DNA wird vom Virus in eine Zelle eingeschleust, um dort abgelesen zu werden. Dadurch entstehen neue Viren und die Körperzelle stirbt letztlich ab. Nicht alle Viren nutzen jedoch die DNA als Erbgut. Es existieren auch unzählige RNA-Viren, wie zum Beispiel das Coronavirus SARS-CoV2.
Im Gegensatz zur DNA in unseren Körperzellen liegt die DNA im Bakterium frei im Zytoplasma. Das Bakterium besitzt nämlich keinen Zellkern, in dem sie das Erbgut verpacken könnte. Die bakterielle DNA, auch Bakterienchromosom genannt, ist ringförmig. Zusätzlich enthalten einige Bakterien mehrere kleine ringförmige DNA-Moleküle, sogenannte Plasmide, die für zusätzliche Proteine codieren. Oft sind diese die Ursache für Antibiotikaresistenzen.
Die mitochondriale DNA (mtDNA) stellt einen Sonderfall dar. Vielleicht hast du schon von der Endosymbiontentheorie gehört. Diese besagt, dass Mitochondrien ehemals Bakterien waren, die mit den eukaryontischen Zellen eine Symbiose eingegangen sind. Dazu passt die Tatsache, dass Mitochondrien, obwohl sie sich in unseren Zellen befinden, ein eigenes Erbgut aufweisen. Die dort enthaltenen Informationen sind notwendig zur Synthese der komplexen Proteine der Atmungskette. Die mitochondriale DNA ist auch ringförmig und liegt frei im Plasma der Mitochondrien vor.
Sie besteht aus Zucker (Desoxyribose), Phosphatresten und Basen. Diese sind in einer Doppelhelix mit Zucker-Phosphat Rückgrat angeordnet.
Die DNA ist der Speicher unserer Erbinformationen. Diese können abgelesen und z.B. in Proteine umgewandelt werden.
Die DNA ist ein Speicher. Die auf ihr gespeicherte Information ist liegt codiert in der Abfolge ihrer Basen vor. Drei Basen stehen dabei für eine Aminosäure.
Die DNA ist wie ein Fingerabdruck, also sehr individuell. Sie kann genutzt werden, um Menschen eindeutig zu identifizieren oder die Elternschaft nachzuweisen. Auch das Risiko bestimmte Krankheiten zu entwickeln, kann mit Hilfe der DNA abgeschätzt werden.
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