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Commonwealth

Die meisten Verträge und Zusammenschlüsse von Ländern sind mit politischen Vereinbarungen verbunden, die eingehalten werden müssen. Nicht jedoch das Commonwealth! Doch wie kam es dazu, dass seine Mitglieder auf der Karte der ganzen Welt zerstreut sind und das Commonwealth nur ein loser Zusammenschluss ist?

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Die meisten Verträge und Zusammenschlüsse von Ländern sind mit politischen Vereinbarungen verbunden, die eingehalten werden müssen. Nicht jedoch das Commonwealth! Doch wie kam es dazu, dass seine Mitglieder auf der Karte der ganzen Welt zerstreut sind und das Commonwealth nur ein loser Zusammenschluss ist?

Dafür ist die Geschichte des Vereinigten Königreichs und das British Empire von Bedeutung. Auch die Definition, Ziele und Aufgaben machen deutlich, wie es zum Commonwealth kam. Doch welche Staaten gehören zum Commonwealth? Und welche Vorteile und Nachteile ziehen sie aus ihrer Verbindung zum Commonwealth?

Definition – Commonwealth (deutsch)

Um zu verstehen, was das Commonwealth ist, sieh Dir diese Definition auf Deutsch an:

Das Commonwealth oder auch Commonwealth of Nations ist eine freie Vereinigung von Staaten. Diese besteht größtenteils aus den ehemaligen Kolonien des British Empire und dem Vereinigten Königreich. Auf Deutsch bedeutet Commonwealth so viel wie "Staatenbund" oder "Gemeinwesen".

Zurzeit gehören insgesamt 56 souveräne und unabhängige Länder zu diesem Staatenbund. Davon sind 15 Commonwealth Länder Teil der Commonwealth Realms. Das bedeutet, dass der/die amtierende Monarch*in des Vereinigten Königreichs gleichzeitig auch König*in dieser Länder ist.

Der heutige König Charles III. (Stand: September 2022) herrscht im Rahmen einer konstitutionellen Monarchie, die es ca. seit Mitte des 17. Jahrhunderts gibt. Wenn Dich das Thema "British Monarchy" interessiert, dann schaue Dir gerne die Erklärung dazu an.

Commonwealth – Ziele & Aufgaben

In der sogenannten Charta des Commonwealth wurden

  • die Werte,
  • Ziele und
  • Prinzipien sowie
  • die Commonwealth Aufgaben festlegt.

Hierbei handelt es sich weniger um Regeln, die bei Verstoß zum Ausschluss aus dem Commonwealth führen. Es soll mehr um gemeinsame Werte gehen, die das Leben der Menschen im Commonwealth verbessern sollen. Darunter sind zum Beispiel

  • Demokratie,
  • Menschenrechte,
  • Gleichberechtigung der Geschlechter festgehalten,

wie Du dem offiziellen Statement des Commonwealth entnehmen kannst:

Our members work together to promote prosperity, democracy and peace, amplify the voice of small states, and protect the environment.

Auch die Unterstützung von kleinen Staaten und der Umweltschutz werden hier als Ziele genannt.

Commonwealth – Flagge

Die Commonwealth-Flagge besteht aus einer goldenen Weltkugel auf dunkelblauem Hintergrund, wie Du auf Abb. 1 sehen kannst. Die Weltkugel ist von Speeren in einer C-Form umgeben, die für den Commonwealth steht. Die große Anzahl an Speeren soll für die vielen Möglichkeiten und Ziele des Commonwealth stehen.

Commonwealth Flagge StudySmarterAbb. 1 - Flagge des Commonwealth

Abbildung 1 zeigt Dir den ersten Entwurf der Commonwealth Flagge aus dem Jahr 1976. Seit 2013 ist die Flagge des Commonwealth immer noch sehr ähnlich, weißt aber zwei Unterschiede auf:

  • Die Weltkugel ist leicht nach links geneigt.
  • Die Anzahl der Speere ist weniger geworden.

In London weht die Fahne auf dem Sitz des Sekretariats der Commonwealth. Manchmal wird sie auch an anderen Orten gehisst, wenn sich die Vertreter*innen der Commonwealth-Mitgliedsländer treffen oder andere Veranstaltungen des Bündnisses stattfinden.

Commonwealth – Geschichte

Für ein besseres Verständnis des Commonwealth ist es wichtig, die Geschichte des Vereinigten Königreichs und der anderen Länder zu betrachten. Bevor sich die Länder als souveräne Staaten im Commonwealth zusammenschlossen, standen sie nämlich als Kolonien unter der Kontrolle des britischen Weltreichs, dem British Empire.

Durch die Vorherrschaft über die Weltmeere wurde das Vereinigte Königreich zur größten Kolonialmacht der Welt. Es besaß Kolonialgebiete in

  • Amerika,
  • Asien,
  • Afrika,
  • Australien und
  • Ozeanien

Im Jahr 1921 erstreckte sich das British Empire über eine Fläche von rund 37 Millionen Quadratkilometern. Damals stand ein Viertel aller Landflächen der Erde unter der Herrschaft der britischen Krone und diente als

  • Handlungsstützpunkt,
  • Siedlungskolonie,
  • Wirtschaftskolonie oder
  • Militärkolonie.

Durch die weitreichende Expansion des British Empire verbreitete sich die englische Sprache auf jedem einzelnen Kontinent. Dabei wurden in den Kolonien oft die einheimischen Sprachen verdrängt und stattdessen Englisch zur Staatssprache ernannt. Das hatte auch zur Folge, dass Englisch im 19. Jahrhundert zur Weltsprache wurde.

Du möchtest mehr über die englische Sprache erfahren? Dann lies Dir die Erklärung "English the Language" durch.

Von der Kolonie zum Commonwealth – Entstehung

Die Entstehung des Commonwealth wurde von Unabhängigkeitsbestreben der damaligen Kolonien angestoßen. Die erste Kolonie, die ihre Unabhängigkeit wollte, war im 19. Jahrhundert Kanada. Um einen Krieg oder gar das Auseinanderbrechen des British Empire zu verhindern, wurde Kanada die Selbstverwaltung gewährt und zum Dominion of Canada. Das heißt,

  • Kanada war noch Teil des British Empire
  • Kanada verwaltete sich selbst und war deutlich unabhängiger

Nachdem Kanada sich selbst verwalten durfte, verlangten das auch weitere Kolonien des British Empire. So wurden immer mehr Kolonien zu "Dominions unter britischer Krone" ernannt und begannen, sich selbst zu regieren.

Schaue Dir auch die Erklärungen "British Empire" oder "Kanada" an, um einen guten Überblick über die Geschichte verschiedener Länder zu bekommen.

Hier findest Du eine Liste von anderen Dominions und auch das Jahr, in dem die Gebiete zum Dominion wurden:

  • Australien (1907)
  • Neuseeland (1907)
  • Neufundland (1907)
  • Südafrika (1910)
  • Irland (1922, nach Ende des Unabhängigkeitskrieges)
  • Indien (1947)

Falls Dich das Thema "Nordirlandkonflikt" interessiert, dann lies Dir gerne die Erklärung zu dem Thema durch.

Während einige Länder sich als Dominions bereits selbst verwalten durften, standen andere Staaten, insbesondere in Afrika und Asien, jedoch immer noch als Kolonien unter der Herrschaft des British Empire. In der Hochphase des Imperialismus (von ca. 1880 bis zum Ende des Ersten Weltkriegs) fielen noch weitere Kolonialgebiete unter britische Kontrolle, unter anderem viele Gebiete in Afrika. Die meisten afrikanischen und asiatischen Kolonien erlangten ihre Unabhängigkeit erst nach dem Zweiten Weltkrieg.

Die britischen Kolonien in Nordamerika erkämpften sich in der amerikanischen Revolution bereits früher, zwischen 1776 und 1783, ihre vollständige Autonomie und die Unabhängigkeit vom British Empire. Auch heute gehören die USA nicht zum Commonwealth. Mehr erfährst Du in der Erklärung zu "Amerikanische Revolution".

Britisches Commonwealth of Nations – Gründung

Die Gründung des Commonwealth of Nations kann auf zwei Jahre datiert werden: 1926 und 1931.

Nach und nach sahen immer mehr Dominions und Kolonien mehr Vorteile als Nachteile darin vollkommen unabhängig zu sein. Deshalb wurde 1926 auf der Londoner Konferenz mit der Balfour-Deklaration beschlossen, dass alle britischen Dominions mit dem Vereinigten Königreich gleichgestellt werden sollten. Bei dem Treffen waren die Vertreter dieser Dominions anwesend:

  • Kanada
  • Indien
  • Australien
  • Neuseeland
  • Neufundland
  • die südafrikanische Union
  • irischer Freistaat

Mehr zur Landeskunde Großbritanniens lernst Du zum Beispiel in unseren Erklärungen "United Kingdom" oder "Politisches System Großbritannien".

Am 11. Dezember 1931 erließ das britische Parlament das Statut von Westminster. Damit wurde die Balfour-Deklaration von 1926 formell bestätigt und per Gesetz festgehalten. Die Dominions verfügten nun über die gesetzgeberische Unabhängigkeit. Da das Vereinigte Königreich dementsprechend nicht mehr über die Dominions regierte und seine Herrschaft über die Staaten abgegeben hatte, setzte sich immer mehr der Begriff Commonwealth durch und ersetzte den Begriff British Empire.

Das Commonwealth hat seit seiner Gründung keine Verfassung und wird deshalb auch nur als "loser Staatenbund" bezeichnet. Die einzig konstitutionelle Verbindung der Dominions zum Vereinigten Königreich ist die Treue zur britischen Krone, die die Dominions beim Eintritt ins Commonwealth erklären müssen.

Commonwealth – Mitglieder

Aufgrund der weitreichenden kolonialen Vergangenheit des British Empire sind die Mitglieder der Commonwealth sehr unterschiedlich:

  • Länder mit riesigen Gebietsflächen, wie Kanada
  • kleine Inselstaaten, wie Togo
  • Staaten mit über 100 Millionen Einwohnerinnen und Einwohnern, wie Indien
  • Staaten mit einer Bevölkerung von knapp 10.000 Menschen, wie Tuvalu

Zudem sind die Mitglieder der Commonwealth heutzutage nicht mehr ausschließlich ehemalige britische Kolonien, sondern auch Staaten, die keine Verbindung zum British Empire haben. Wie Du schon in der Definition Commonwealth gelesen hast, handelt es sich bei dem Commonwealth um eine freiwillige Mitgliedsschaft. Die Länder können jederzeit austreten.

Commonwealth Länder – Karte

Eine Karte der Länder, die im Commonwealth sind, zeigt Dir, dass die Mitgliedsstaaten auf der ganzen Welt verteilt sind. Die gesamte Bevölkerung der Staaten des Commonwealth of Nations macht heute rund 30 % der Weltbevölkerung aus. Hier siehst Du die Karte der Länder im Commonwealth aus dem Jahr 2007.

Commonwealth Karte des Commonwealth of Nations von 2007 StudySmarterAbb. 2 - Karte des Commonwealth of Nation von 2007

Commonwealth Länder – Liste

Auf der folgenden Liste siehst Du die aktuellen 56 Länder des Commonwealth in Regionen unterteilt (Stand 2023):

EuropaAfrikaAsienKaribik und AmerikaPazifik
  • Botswana
  • Gabon
  • Gambia
  • Ghana
  • Kamerun
  • Kenia
  • Lesotho
  • Malawi
  • Mauritius
  • Mosambik
  • Namibia
  • Nigeria
  • Ruanda
  • Sambia
  • Seychellen
  • Sierra Leone
  • Südafrika
  • Swasiland
  • Tansania
  • Togo
  • Bangladesch
  • Brunei Darussalam
  • Indien
  • Malaysia
  • Malediven
  • Pakistan
  • Singapur
  • Sri Lanka
  • Antigua und Barbuda
  • Bahamas
  • Barbados
  • Belize
  • Dominica
  • Grenada
  • Guyana
  • Jamaika
  • Kanada
  • Saint Lucia
  • St. Kitts und Nevis
  • St. Vincent und die Grenadinen
  • Trinidad und Tobago
  • Australien
  • Fiji
  • Kiribati
  • Nauru
  • Neuseeland
  • Papua-Neuguinea
  • Samoa
  • Solomon Inseln
  • Tonga
  • Tuvalu
  • Vanuatu

Erfahre mehr über einige der ehemaligen britischen Kolonien in den entsprechenden Erklärungen "Südafrika", "Indien", "Kanada" und "Australien Neuseeland"!

Commonwealth Realms – Länder unter englischer Krone

Wie Du bereits gelernt hast, sind 15 der insgesamt 56 Länder immer noch eng mit der englischen bzw. britischen Krone verbunden. Sie werden deshalb auch als Commonwealth Realms bezeichnet und der/die britische Monarch*in ist dort König*in.

Tatsächlich trägt das Amt des/der amtierenden Monarch*in aber nur noch eine formelle Bedeutung. Wie im Vereinigten Königreich hat der/die Monarch*in theoretisch zum Beispiel die Macht, das Parlament aufzulösen und ist das offizielle Staatsoberhaupt. In der Realität wird diese Macht nicht ausgeübt. Wenn die Königin oder der König nicht im Land ist, werden ihre zeremoniellen Aufgaben von einer Vertreterin oder einem Vertreter übernommen. Es gilt also:

  • Der/die britische Monarch*in kann keine politischen Entscheidungen in den Commonwealth Realms treffen.

Was waren nochmal die Aufgaben der britischen Monarchie, fragst Du Dich? Sieh Dir dazu die Erklärung "Britische Monarchie" an!

Auf dieser Karte siehst Du, welche Länder zum Commonwealth Realm gehören. Dazu zählen zum Beispiel Australien, Papua-Neuguinea und Zypern:

Commonwealth Karte der aktuellen Commonwealth Realms StudySmarterAbb. 3 - Karte der Commonwealth Realms im Jahr 2018

Queen Elizabeth – Commonwealth

Besonders großen Einfluss auf die Commonwealth Realms und die anderen Mitgliedsstaaten hatte Queen Elizabeth II. Sie war von 1952 bis 2022 Monarchin des Vereinigten Königreichs (UK) und somit die am längsten amtierende Königin. Da während ihrer Zeit als Königin die meisten ehemaligen Kolonien ihre Unabhängigkeit erlangten und Teil des Commonwealth wurden, lagen Queen Elizabeth die Beziehungen im Commonwealth besonders am Herzen. So unternahm sie zum Beispiel über 100 Staatsbesuche und Reisen in die Commonwealth Realms.

Nach Queen Elizabeths Tod wurde ihr Sohn King Charles III. zum König. Seitdem haben verschiedene Länder Interesse verkündet aus dem Commonwealth auszutreten oder zumindest den Commonwealth-Realm-Status abzulegen, z. B.:

  • Australien
  • Neuseeland
  • Jamaika
  • Tuvalu

Die jüngsten Monarch*innen des Vereinigten Königreichs haben Dein Interesse geweckt? Dann schau in die Erklärungen "Queen Elizabeth" und "König Charles".

Commonwealth – Bedeutung heute

Das Staatenbündnis des Commonwealth hat heute seinen Sitz in London und seine Bedeutung ist umstritten. Im sogenannten Foreign, Commonwealth and Development Office (FCDO) treffen sich die Vertreter*innen der jeweiligen Mitgliedsländer zweimal im Jahr. Nach wie vor besteht das Ziel der Commonwealth-Länder darin, Programme zu organisieren, die im Interesse aller Mitglieder sind. Dabei sind die meisten Programme auf folgende Bereiche bezogen:

  • Wirtschaft
  • Staat
  • Bildung

Neben dem Vorteil der Zusammenarbeit auf wirtschaftlichem Gebiet achten die Commonwealth-Staaten darauf, dass die Mitglieder das Prinzip der demokratischen Staatsführung einhalten und die Menschenrechte achten. Diese gemeinsamen politischen Werte wurden in der Harare Commonwealth Declaration von 1991 niedergelegt. Gegen Commonwealth-Mitglieder, die gegen die Erklärung verstoßen haben, werden Maßnahmen ergriffen. Das können etwa Sanktionen sein oder der Ausschluss aus dem Commonwealth.

Simbabwe wurde 2002 aufgrund der Menschenrechtsverletzungen, die unter der Führung von Präsident Mugabe stattfanden, suspendiert. Nachdem die anderen Mitglieder sich geweigert hatten, die Suspendierung aufzuheben, verließ Simbabwe das Commonwealth 2003.

Commonwealth – Indien

Indien wurde 1947 Mitglied des Commonwealth. Für drei Jahre galt es noch als Commonwealth Realm, bis es den Einfluss der Monarchie ablehnte. Als Teil des Commonwealth zeigte Indien jedoch stets starke Bemühungen um die Zusammenarbeit des Staatenverbunds.

Du interessierst Dich für die vollständige Geschichte und das Verhältnis zwischen Indien und dem UK? Dann sieh Dir die Erklärung "Indien" an.

Kanada – Commonwealth

Wie Du bereits erfahren hast, ist Kanada eine treibende Kraft hinter der Gründung des Commonwealth gewesen. Queen Elizabeth wurde in Kanada durch Generalgouverneur*innen vertreten, da das Land zu den Commonwealth Realms gehört. Mary Simon ist seit 2021 in diesem Posten.

Auch im Jahr 2023 scheint Kanada kein Interesse daran zu haben, seinen Status als Commonwealth Realm aufzugeben.

Neuseeland – Commonwealth

In Neuseeland ist die Beziehung zum Commonwealth etwas angespannter als in Kanada. Auch mehrere Staatsbesuche Queen Elizabeths konnten das Verhältnis nicht bessern. Die Proteste bezogen sich vor allem auf die Rechte der einheimischen Maori in Neuseeland, die in der Vergangenheit schlecht behandelt wurden und Entschädigung verlangen.

Wie es den Maori in Neuseeland erging und mehr findest Du in der Erklärung "Maori".

Mehrere Parteien in Neuseeland fordern dazu auf, die Staatsform zu reformieren und damit ihren Status als Commonwealth Realm zu beenden. Ob die Forderungen durchgesetzt werden, ist abzuwarten.

Südafrika – Commonwealth

Ähnlich wie in Neuseeland ist das Commonwealth in Südafrika ein stark diskutiertes Thema. Besonders im Bezug auf das "koloniale Erbe", also die Schuld an vergangenen Kolonialverbrechen, sind noch viele Wunden im Land offen. Ob Südafrika weiterhin Teil des Commonwealth bleibt, steht also weiter offen.

Zypern – Commonwealth

Zypern gehörte lange Zeit zum Osmanischen Reich und zur Türkei, bevor es seine Unabhängigkeit im Jahr 1960 erlangte. Erst ein Jahr später trat Zypern dem Commonwealth bei. Als Inselstaat in Europa ist das Land außerdem Mitglied der Europäischen Union.

Das Osmanische Reich existierte zwischen dem 13. Jahrhundert und 1923 und umfasste Staaten in Südosteuropa, sowie in Nordostafrika. Der Großteil des Reichs befand sich in der heutigen Türkei.

Zypern profitiert von der Zusammenarbeit mit anderen Ländern des Commonwealth, insbesondere in diesen Bereichen:

  • Bildung
  • Wirtschaft
  • Kultur

Durch die zusätzliche gemeinsame Mitgliedschaft in der EU ist anzunehmen, dass das Commonwealth auch weiterhin eine große Rolle in Zypern spielen wird.

Australien – Commonwealth

Die Einstellung zum Commonwealth in Australien hingegen ist gespalten. Obwohl Australien seit der Gründung des Commonwealth im Jahr 1931 Mitglied ist, gibt es in der Bevölkerung immer noch Bestrebungen, eine Republik zu werden und sich von der Queen als Staatsoberhaupt zu lösen.

Bei einem Referendum im Jahr 1999 stimmten 45 % für eine Republik, während die restlichen 55 % die Beibehaltung der Monarchie bevorzugten. Nach dem Tod der Queen könnte es jedoch zu einem neuen Referendum kommen, um die Frage erneut zu stellen. Es bleibt abzuwarten, wie sich die Beziehung zwischen Australien und dem Commonwealth in Zukunft entwickeln wird.

Commonwealth – Vorteile & Nachteile

Um zu verstehen, warum manche Länder Teil des Commonwealth bleiben wollen und andere nicht, solltest Du Dir die Vorteile und Nachteile des Commonwealth ansehen. Die Tabelle gibt Dir einen Überblick über die häufigsten Vorteile und Nachteile:

VorteileNachteile
Förderung von Gleichheit (insbesondere Geschlechterfreiheit), Diversität und geteilter Werteeinige Ziele sind nicht erreichbar oder es konnten keine Erfolge erzielt werden (z. B. Geschlechtergleichstellung)
freiwilliger MitgliedsstatusMenschenrechtsverstöße in Mitgliedsstaaten werden nicht immer zur Genüge bestraft.
Förderprogramme für Bildung, Agrikultur, Ingenieurwesen & Gesundheitnur noch wenige Gemeinsamkeiten zwischen den Ländern

Commonwealth - Das Wichtigste

  • Definition Commonwealth (deutsch: "Staatenbund"): eine freie Vereinigung von Staaten, die größtenteils unter britischer Herrschaft standen

  • Commonwealth – Ziele & Aufgaben:

    • Demokratie, Menschenrechte und Gleichberechtigung als gemeinsame Werte umsetzen

    • Unterstützung kleiner Staaten

    • Umweltschutz

  • Commonwealth – Flagge: dunkelblauer Grund mit goldener Weltkugel, die von Speeren umgeben ist

  • Commonwealth – Geschichte:

    • Länder unter Kontrolle des British Empire als Kolonien

    • Commonwealth-Entstehung angestoßen von Unabhängigkeitsbestreben der Kolonien: Länder wie Kanada erhielten Status als Dominion

    • Commonwealth-Gründung kann auf 1926 oder 1931 datiert werden

      • 1926: Balflour-Deklaration: Gleichstellung der Dominions

      • 1931: formelle Bestätigung der Balfour-Deklaration im Statut von Westminster

  • Commonwealth Mitglieder: insgesamt 56 (Stand 2023), z. B. Kanada, Indien, Zypern, Südafrika, Neuseeland

  • Commonwealth Realms – Länder unter englischer Krone:

    • in diesen Ländern ist der/die Monarch*in des Vereinigten Königreichs auch das Staatsoberhaupt

    • insgesamt 15, bspw. Kanada und Australien

  • Queen Elizabeth – Commonwealth:

    • längste amtierende Königin
    • unternahm viele Reisen ins Commonwealth
    • ihr Tod führte zu neuen Diskussionen innerhalb der Länder, ob der Commonwealth-Status bleiben solle
  • Commonwealth – Bedeutung heute:
    • Vertreter*innen treffen sich zweimal im Jahr
    • Ziele sind die gleichen
  • Commonwealth – Vorteile & Nachteile:
    • Vorteile, z. B.: gegenseitige Förderung
    • Nachteile, z. B.: da nur ein loser Zusammenschluss, teils nicht konsequent genug

Häufig gestellte Fragen zum Thema Commonwealth

Zum Commonwealth kam es, da das Vereinigte Königreich die Beziehungen zu seinen ehemaligen Kolonien beibehalten wollte, diese aber unabhängig sein wollten. 

Zum britischen Commonwealth gehören insgesamt 56 Länder, unter anderem Kanada, Südafrika und Zypern.

Das Commonwealth einfach erklärt ist ein Zusammenschluss mehrerer Länder, die zum größten Teil unter britischer Herrschaft standen. 

Der Sinn des Commonwealth ist, dass Länder auf Basis ihrer Werte miteinander verbunden, aber nicht aneinander gebunden sind. So können sie einander unterstützen. 

Im Commonwealth sind 56 Staaten, z. B. Kanada, Zypern und Sri Lanka.

Das Commonwealth wurde 1931 durch das Statut von Westminster gegründet.

Ja, Südafrika, Australien, Indien, Kanada und Neuseeland gehören zum Commonwealth. 

Teste dein Wissen mit Multiple-Choice-Karteikarten

Wahr oder falsch ?Laut der Balfour-Deklaration von 1926 sind alle britischen Dominions und ehemalige Kolonien mit dem Vereinigten Königreich gleichgestellt  

Wahr oder falsch ?König Charles III. hat großen Einfluss auf politische Entscheidungen des Commonwealths.

Wahr oder falsch ?Das Commonwealth hat seit seiner Gründung keine Verfassung.

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