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Religion in England

Weißt Du, woher der Name Bloody Mary eigentlich kommt? Oder warum Henry Tudor Defender of the Faith genannt wurde? Die Religion spielte in England und dem gesamten United Kingdom schon oft eine historisch wichtige Rolle, aber auch heute noch sind viele Brit*innen religiös. 

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Weißt Du, woher der Name Bloody Mary eigentlich kommt? Oder warum Henry Tudor Defender of the Faith genannt wurde? Die Religion spielte in England und dem gesamten United Kingdom schon oft eine historisch wichtige Rolle, aber auch heute noch sind viele Brit*innen religiös.

1536 wurde aus Wales und England das englische Königreich. 1707 folgte der Act of Union (Vereinigung) mit Schottland, woraufhin vom Königreich Großbritannien gesprochen wurde. Im Jahr 1801 integrierte der zweite Act of Union auch Irland in das Königreich. Nach langen Konflikten mit der irischen Bevölkerung spaltete sich das Vereinige Königreich 1921 wieder. Nur Nordirland blieb Teil des Vereinigten Königreichs von Großbritannien und Nordirland, so wie Du es heute kennst.

Viele Auseinandersetzungen in der Geschichte des UK, insbesondere mit Irland, basierten auf religiösen Fragen. Aber welche Religionen gibt es im Vereinigten Königreich? Und wie kam es überhaupt zu diesen Religionen, wie Du sie heute im UK findest?

England Religion Geschichte

Die Geschichte der Religion in England begann bereits in der Antike. Damals und im frühen Mittelalter, also von ca. 800 v. Chr. bis ca. 1.000 n. Chr., glaubte man in der Region des heutigen Vereinigten Königreichs noch an viele Götter. Der "angelsächsische Polytheismus" herrschte vor. Die germanischen Völker, die im fünften Jahrhundert nach Christus auf die Insel einwanderten, waren nämlich polytheistisch.

Polytheismus bezeichnet den Glauben an mehrere Gottheiten und Naturgestalten. Angelsächsisch kommt von den verschiedenen germanischen Völkern, die sich ca. 400 n. Chr. in England und Wales ansiedelten. Sie werden auch als Angelsachsen und Angelsächsinnen bezeichnet.

Roman Catholic Church England

Obwohl der Polytheismus vorherrschend war, begann das Christentum bzw. die Roman Catholic Church sich bereits im sechsten Jahrhundert in Großbritannien anzusiedeln. Einer der ersten Erzbischöfe, also Vertreter des katholischen Glaubens, etablierte sich in Canterbury, einer Stadt im Südosten Großbritanniens. Nach und nach setzten sich kleine Kirchen und Klöster in der Region des heutigen Großbritanniens fest und die Herrscher*innen des Landes fanden Gefallen an der Religion.

Gegen Ende des siebten Jahrhunderts war das Christentum vollständig etabliert im United Kingdom und der Polytheismus wurde offiziell von der Kirche verboten. Der Großteil der Bevölkerung war bald katholisch, gehörte also zur Roman Catholic Church. Das frühe christliche Leben ging vorwiegend von den Klöstern aus; Erzbischöfe und Bischöfe wurden vom damaligen Papst ernannt.

Im Jahr 1106 nahm der Normanne William der Eroberer einen großen Teil der britischen Insel ein. Auch er unterstützte den christlichen Glauben, indem er Gebäude, wie Kirchen bauen ließ. William war außerdem der erste englische König der Region, da er sich nach französischem Vorbild krönen ließ.

William war ein Herzog in der Normandie im Nord-Westen Frankreichs. Er fiel 1106 auf der Insel Großbritanniens ein und drängte die damals dort lebenden Angelsachsen und Angelsächsinnen zurück, um die Herrschaft zu übernehmen. Wenn Du mehr über die Geschichte des Vereinigten Königreichs wissen möchtest, lies Dir die Erklärung "Geschichte United Kingdom" durch!

In den Folgejahren bis ins 15. Jahrhundert wurde der religiöse Fokus stark auf die Jungfrau Maria und die christlichen Heiligen gelegt, und sie wurden vermehrt angebetet und verehrt, da sie als heilige Vermittler eine große Rolle spielten. Die römisch-katholische Kirche dominierte das heutige Vereinigte Königreich, bis zur englischen Reformation.

Reformation in England

Wie in den meisten europäischen Staaten vollzog sich im 16. Jahrhundert eine Reformation der Roman Catholic Church, da den katholischen Führern Korruption und Machtmissbrauch vorgeworfen wurde. Das bedeutet, dass verlangt wurde, dass die Kirche sich verändert. Vielleicht kennst Du aus dem Geschichtsunterricht Martin Luther, der im Jahr 1517 95 Thesen an einer Kirchtür anbrachte. In diesen forderte er starke Veränderungen in der Kirche, so sollte zum Beispiel die Bibel für alle zugänglich sein und nicht so wie bisher nur auf Latein gepredigt werden. Zeitgleich hatte sich der Buchdruck durchgesetzt, sodass Luthers Thesen auch in England Anklang fanden.

Die Roman Catholic Church, also die römisch-katholische Kirche, ist auch heute die größte christliche Kirche der Welt mit über einer Milliarde Mitgliedern. Der Papst leitet die römisch-katholische Kirche, er ist der Bischof von Rom und lebt in Vatikanstadt. Weitere Bischöfe und Priester sind dem Papst unterstellt. Wer Priester in der römisch-katholischen Kirche werden möchte, muss zum einen männlich sein und darf keine Ehe eingehen.

Durch die von Luther verlangte Reformation entstand die evangelische oder auch protestantische Glaubensrichtung. Der evangelische Glaube setzt sich zum Beispiel dadurch vom katholischen ab, dass es keine Bischöfe mehr gibt und dass Priester heiraten können. Beide Glaubensrichtungen sehen Gott als alleinigen Herrscher, gehören also zum christlichen Glauben. Aber wie Du siehst, unterscheiden sich die Bräuche.

Besonders wichtig für die englische Reformation war jedoch König Henry Tudor VIII. Er führte den sogenannten Anglikanismus ein.

Anglikanismus bezeichnet den Glauben und den religiösen Alltag und Brauch der Anhänger*innen der Church of England. Die heutige anglikanische Kirche ist sowohl vom Protestantismus als auch vom Katholizismus zu großen Teilen geprägt. Zur anglikanischen Gemeinschaft zählen heute weltweit mehr als 80 Millionen Menschen.

Religion Königshaus England – Church of England Religion

Henry Tudor, auch Henry VIII. war von 1509 bis 1547 König von England. Henry war anfangs überzeugter Katholik. Der Papst verlieh Henry sogar den Ehrentitel Defender of the Faith, also "Verteidiger des Glaubens", weil er die römisch-katholische Kirche gegen Martin Luthers reformatorische Ideen verteidigte.

In Henrys erster Ehe jedoch bekam seine Frau keinen Sohn, also gab es auch keinen möglichen Thronfolger. Außerdem verliebte Henry sich in die überzeugte Protestantin Anne Boleyn. Deshalb bat Henry den Papst um Erlaubnis, seine Ehe auflösen zu dürfen. Dieser lehnte ab.

Daraufhin führte Henry sein Land in die englische Reformation: Heimlich heiratete er Anne Boleyn und ließ seine erste Ehe für geschieden erklären. So gründete der eigentlich überzeugte Katholik die reformierte Church of England und sprach das Land von der römisch-katholischen Kirche los. Auch die Klöster enteignete er. Später wurde er dafür exkommuniziert.

Exkommuniziert bezeichnet den Vorgang, wenn eine Person aus der kirchlichen Gemeinde ausgeschlossen wird.

Mit dem späteren Act of Supremacy 1534 entschied das englische Parlament, dass englische Monarch*innen von nun an auch die Oberhäupter der Church of England seien, und nicht mehr der Papst. Die Church of England wurde also 1534 die unabhängige Landeskirche von England und ist es bis heute.

Henry Tudor ist bis heute auch sehr bekannt, weil er sechsmal geheiratet hat und zwei seiner Ehefrauen hingerichtet wurden (auch Anne Boleyn).

Die 10 Artikel der Church of England Religion

Nachdem König Henry zum Oberhaupt der Church of England und dieser Religion ernannt worden war, führte er 1535 die englische Bibel ein, die vorher nur auf Latein zur Verfügung gestanden hatte. Auch das erste englische Gesangsbuch kam in diesem Jahr auf den Markt.

1536 stellte die anglikanische Kirche außerdem inhaltliche Grundlagen durch die Veröffentlichung der sogenannten 10 Artikel auf.

  1. Die heilige Schrift und die drei Sakramente sind die Basis des christlichen Glaubens
  2. Die Taufe befreit von Sünden und ist notwendig für Kinder und Erwachsene
  3. Buße besteht aus Reue, Bekenntnis und Besserung und ist zur Erlösung notwendig.
  4. Leib und Blut Christi sind Elemente des Abendmahls.
  5. Rechtfertigung ist der Erlass von Sünden und die Versöhnung mit Gott, aber gute Werke sind notwendig.
  6. Bildnisse sind als Gedächtnisstützen nützlich, aber keine Gegenstände der Anbetung
  7. Die Heiligen sollen als Beispiele des Lebens und zur Förderung der Gebete verehrt werden
  8. Heilige werden als Fürsprecher angerufen und ihre Feiertage geehrt werden.
  9. Zeremonien sollen der Frömmigkeit wegen eingehalten werden.
  10. Gebete für Tote sind gut und nützlich, aber päpstliche Vergebung wird verneint.

Zusätzlich wurden Klöster aufgelöst, um die Machtposition Henrys zu festigen. Henry starb 1546 und ernannte seinen neun Jahre alten Sohn zum Thronerben.

Heute (Stand Frühjahr 2022) sind die Artikel der anglikanischen Kirche auf 39 erweitert.

Religion in Elizabethan England

Henry Tudors Sohn war Edward VI., welcher die Reformen seines Vaters unterstützte. Edward VI. verstarb jedoch früh und so kam Henrys älteste Tochter Königin Mary Tudor I. an die Macht. Königin Mary war streng katholisch und wollte das Land wieder zur Roman Catholic Church zurückführen. Sie ließ Protestant*innen lebendig verbrennen. Dafür erhielt sie den Spitznamen Bloody Mary.

1558, also nach Marys Regenschaft, leitete die Krönung von Königin Elizabeth I. die sogenannte Elizabethan Era ein. In der Zeit, in der Königin Elizabeth regierte (1558-1603) waren die zwei Hauptströmungen der Protestantismus und der Katholizismus. Elizabeth wollte die beiden Glaubensrichtungen jedoch versöhnen und nahm Bräuche aus beiden in die Praxis der Church of England auf. Auch wenn Henry Tudor die Church of England gegründet hatte, war sie es, die sie im ganzen Land etablierte und festigte.

Wenn Du mehr über Königin Elizabeth II. wissen möchtest, sieh Dir die Erklärung "Queen Elizabeth" an! Mehr zu den Errungenschaften von Elizabeth I. findest Du außerdem unter "Elizabethan Age".

Religion in England – 17. Jahrhundert

Nach Elizabeth I. regierte James I. das Königreich. Er war der Sohn von Mary Stuart, die Königin von Schottland war. Da er versuchte, das Parlament in seiner Macht einzuschränken, gab es einige Konflikte zwischen dem Königshaus und dem Parlament. James I. war ebenfalls protestantisch aufgewachsen und stärkte die anglikanische Kirche. Während seiner Regentschaft (1603-1625) wanderten deshalb viele Katholiken und Katholikinnen, aber auch Protestanten und Protestantinnen nach Nordamerika aus, da sie sich dort Religionsfreiheit erhofften.

Die Protestanten und Protestantinnen, die auswanderten, kennst Du vielleicht auch unter der Religion des Puritanismus. Puritaner*innen wollten weniger katholischen Einfluss auf die anglikanische Kirche. Heute ist der Puritanismus immer noch eine große Religion in den USA. Mehr dazu findest Du in der Erklärung "Religion USA".

Übrigens hatte James I. bevor er die Krone in England übernahm bereits 36 Jahre in Schottland regiert.

Auch Charles I., der nach James die Thronfolge antrat, geriet in Konflikt mit dem Parlament. Um wieder alleinig zu herrschen, löste er dieses auf und löste damit 1642 den English Civil War aus. In diesem ging es auch um Unstimmigkeiten zwischen dem katholisch geprägten Charles, der mittlerweile größtenteils protestantischen Bevölkerung und dem Parlament.

Mit Charles endete 1648 die britische Monarchie in ihrer damaligen Form. Das heißt, das Parlament gewann den Bürgerkrieg, ließ Charles köpfen und machte England zur Republik.

Die Monarchie gibt es bis heute im Vereinigten Königreich. Ihre Macht beschränkt sich allerdings auf symbolische und zeremonielle Aufgaben, wie die Parlamentseröffnung und Einweihungen von neuen Institutionen. Du möchtest mehr zur Geschichte und aktuellen Funktion der Monarchie lernen, sieh Dir die Erklärung "British Monarchy" an.

Religion in England – 18. und 19. Jahrhundert

In den Folgejahren kam es immer wieder zu Auseinandersetzungen zwischen dem Parlament und dem Königshaus. 1707 wurde aus England, Schottland und Wales Großbritannien und 1801 entstand das Vereinigte Königreich von Großbritannien und Irland. Insbesondere mit Irland gab es viele religiöse Konflikte, da die Nachbarinsel weiterhin sehr katholisch geprägt war.

Die Konflikte mit Irland zogen sich über viele Jahre und sorgten im 20. Jahrhundert für die Trennung der Republik Irland und Nordirland. Erst 1998 kam die Insel durch das Karfreitagsabkommen zu Frieden. Mehr dazu lernst Du in den Erklärungen "Karfreitagsabkommen" und "Nordirlandkonflikt".

Das 18. sowie 19. Jahrhundert brachte in den religiösen Reihen wenig Veränderung. Es splitterten sich Gruppierungen von der anglikanischen Kirche ab, wie der Methodismus. Des Weiteren breitete sich mit dem British Empire auch die anglikanische Kirche aus, sodass Du heute Anglikaner*innen in vielen Teilen der Welt finden kannst.

Mehr zur Ausbreitung des British Empire findest Du in der zugehörigen Erklärung. Methodismus ist eine Glaubensrichtung, die sich auf das Gebet konzentriert. Mehr dazu lernst Du in der Erklärung "Religion in den USA".

Glaube in England bis heute

1919 wurde der Staat, sprich die Politik, offiziell von der Kirche getrennt. Das 20. Jahrhundert war aber gleichzeitig geprägt von der Zusammenarbeit verschiedener Kirchen. Versuche der Vereinigung der Kirche Englands, den Methodist*innen und der katholischen Kirche scheitern. Schließlich entstand 1942 die British Council of Churches (ab 1990 umbenannt in Churches Together in Britain and Ireland), in dem die anglikanische Kirche, sowie andere protestantische Kirchen Großbritanniens sich zusammenschlossen. Heute gehört zu der Gemeinschaft auch die katholische Kirche.

Die offizielle Religion bzw. der Glaube Englands ist heute weiterhin das Christentum bzw. der Anglikanismus. Die Church of England ist auch heute noch die etablierte Kirche in England.

In allen öffentlichen Schulen Englands herrscht eine Pflicht zum Religionsunterricht. Genannt wird dieser jedoch religionskundlicher Unterricht (RE; Religious Education), denn die Inhalte sollen zwar über verschiedene Religionen lehren, die Schüler*innen jedoch nicht spezifisch beeinflussen. Die Hauptinhalte dieses Unterrichts sind immer noch christlich geprägt.

Auch das Königshaus spielt bis heute eine wichtige Rolle im Anglikanismus. Da der/die König*in immer noch auch das Oberhaupt der Church of England stellt. Die derzeit regierende Königin Elizabeth II. (Stand Frühjahr 2022) gilt beispielsweise als Königin des Vereinigten Königreiches und Verteidigerin des Glaubens (Defender of the Faith).

Des Weiteren können nur Kinder protestantischen Glaubens Thronfolger*innen werden. Dieser Umstand wird sowohl von Bürger*innen, als auch Mitgliedern des Königshauses selbst kritisiert.

Mehr zu den Konflikten zwischen Tradition und Moderne findest Du in der Erklärung "British Society".

England Religionszugehörigkeit

Obwohl bis heute alle Länder des Vereinigten Königreichs hauptsächlich christlich geprägt sind, gibt auch viele Menschen mit einer anderen Religionszugehörigkeit in England. Seit 1920 wanderten nämlich immer mehr Menschen in das Land ein. Dadurch sind heute auch der Islam, Hinduismus, Sikhismus und Buddhismus im UK angesiedelt. Ein weiterer Trend, der zu erkennen ist, dass zwar viele Menschen offiziell einer Religion angehören, allerdings nicht gläubig sind.

Sikhismus bezeichnet die Religion der Sikhs, einer ethnischen Gruppe in Indien. Der Glaube beruht auf der Überzeugung, dass Menschen gleichberechtigt sind und übt besondere Toleranz gegenüber anderen Religionen aus.

Religionen Großbritannien – Liste und Prozent

Welchem Glauben die Menschen im Vereinigten Königreich angehören, wird alle zehn Jahre durch die Regierung im cencus festgehalten. Dazu wird unterschieden zwischen England und Wales, Schottland sowie Nordirland. Im Jahr 2011 waren die Religionen in der folgenden Liste in England und Wales am häufigsten vertreten:

  • Christentum
  • Islam
  • Hinduismus
  • Sikhismus
  • Buddhismus
  • Judentum

Einen großen Anteil der Umfrage machten außerdem konfessionslose Menschen aus.

Das folgende Diagramm gibt Dir einen Überblick darüber, wie viel Prozent jeweils sich den verschiedenen Religionen zugeordnet haben.

Religion in England, Verschiedene Religionen in England und Wales, StudySmarterAbb. 1 - Verschiedene Religionen in England und Wales im Jahr 2011

2021 werden sich laut Umfragen vermutlich zum ersten Mal in der britischen Geschichte weniger als die Hälfte der Bevölkerung von Wales und England als christlich bezeichnen. Als Einwohner*innen 2001 zum ersten Mal nach ihrer Religion gefragt wurden, hatten sich noch 72 Prozent der Bevölkerung als christlich bezeichnet. Nach der letzten offiziellen Befragung von 2011 gehören 59,3 Prozent dem Christentum an.

Der cencus 2021 wird im Laufe des Jahres 2022 veröffentlicht. Es handelt sich dabei um eine Umfrage, bei der die Bevölkerung im Vereinigten Königreich zu Religion, Ethnie, Einkommen, etc. befragt wird. Der cencus soll als Grundlage für öffentliche Gelder dienen, die Bildung, Verkehrsmittel und Krankenversicherung betreffen.

Neben dem Christentum machen konfessionslose Menschen 25,1 % der Bevölkerung aus. 7,2 % haben ihre Religion nicht angegeben. Weiterhin gibt es 4,8 % Menschen muslimischen Glaubens, 1,5 % Hindus, 0,8 % Sikhs, 0,5 % Juden und Jüdinnen, 0,4 % Buddhist*innen und 0,4 % Andersgläubige.

Im cencus ist es außerdem möglich, selbst eine Religion auszufüllen. Die häufigste Antwort dabei sind die Jedi Knight. Aber auch gemischte Religion, Atheismus, Scientology, Humanismus und Heavy Metal sind bei den Antworten dabei.

Die Jedi Knights beziehen sich auf die "Macht" aus den "Star Wars"-Filmen und nutzen Inhalte aus verschiedensten Glaubensrichtungen. Atheismus bezeichnet die Abwesenheit oder Ablehnung des Glaubens. Scientology glaubt an das Gehirn als perfekte Rechenmaschine – in Deutschland wird Scientology als Sekte eingeordnet. Humanismus lehnt einen Gott ab, glaubt aber an das Gute im Menschen. Heavy Metal gaben zwar einige als Antwort an, ist aber eigentlich als Musikrichtung und nicht als Religion eingeordnet.

Schottland und die Religion Church of Scotland

Wie bereits erwähnt, wird in Schottland eine eigene Umfrage zur Religionszugehörigkeit durchgeführt. Aber auch hier lassen sich ähnliche Tendenzen wie in England und Wales erkennen. Im Allgemeinen ist Schottland ein protestantisches Land und sehr vom Calvinismus geprägt. Die offizielle schottische Staatskirche ist die Church of Scotland. Die zweitgrößte ist die römisch-katholische Kirche. In Schottland gibt es außerdem Anhänger des Islam (0,8 %), des Buddhismus, des Sikhismus, des Judentums und des Hinduismus.

Der Calvinismus ist die Lehre eines Schweizer Theologen namens Johannes Calvin. Seine "reformatorischen Ideen" beeinflussten die evangelische Kirche stark. Laut Calvin ist das Schicksal der Menschen vorherbestimmt, und nur manche wurden von Gott "auserwählt". Diese Lehre wird Prädestinationslehre genannt.

Auch in Schottland gab es eine Reformation, doch statt der anglikanischen Kirche wurde dort die presbyterianische Kirche durchgesetzt. Die Church of Scotland unterscheidet sich also von der Church of England.

Die Church of Scotland ist presbyterian, das heißt sie wurde sehr vom Calvinismus geprägt, während die Church of England anglikanisch (anglican) ist und besonders von der römisch-katholischen Kirche beeinflusst wurde. Die beiden Kirchen sind aus zwei verschiedenen Abzweigungen des Protestantismus entstanden.

Nordirland

In Nordirland ist der Großteil der Bevölkerung christlich (82 %). Bereits 1609 sendete England Missionare und Bürgerliche nach Irland, um dort der vorherrschenden katholischen Bevölkerung entgegenzuwirken. Bis 1869 war deshalb die offizielle Staatskirche die Anglican Church of Ireland. Durch viele Konflikte zwischen der katholischen Bevölkerung und den neuen Siedler*innen kam es schließlich zur Trennung des Landes. Der Großteil in der Republik Irland ist weiterhin katholischen Glaubens.

So zählten sich 40,7 % der Bürger*innen in Nordirland im Jahr 2011 zum römisch-katholischen Glauben. Weitere Religionen sind:

  • Protestantisch: 19 %
  • Church of Ireland: 13,7 %
  • Methodistisch: 3 %
  • anderer christlicher Glaube: 5,8 %
  • konfessionslos: 16,9 %

Mehr über die einzelnen Länder im Vereinigten Königreich findest Du in der Erklärung "England Schottland Wales Nordirland"!

Religion in England – Das Wichtigste

  • Bis 1.000 n. Chr. herrschte der Polytheismus (Glaube an mehrere Gottheiten) im heutigen UK vor.
  • Ab dem 6. Jahrhundert setzte sich vereinzelt der römisch-katholische Glaube (Roman Catholic Chruch) durch, der in den Folgejahren stärker und im 15. Jahrhundert die vorherrschende Religion in England war.
  • Im 16. Jahrhundert gründete Henry Tudor VIII. die anglikanische Kirche (auch Church of England).
  • Grundsätze des Anglikanismus: Grundlage ist die heilige Schrift; alle Sakramente bis auf Taufe, Buße und Abendmahl wurden abgeschafft.
  • Elizabethan Age: weitere Festigung des Anglikanismus in England durch Königin Elizabeth I.
  • 17. bis 19. Jahrhundert: immer wieder Konflikte zwischen katholischen Gläubigen und Anglikaner*innen, letzteres setzte jedoch durch.
  • Heute: Religion und Königshaus von Regierung abgekoppelt, aber noch Zwang zum Anglikanismus im Königshaus.
  • Stand 2011: Mehrheit in UK Christentum zugehörig, weitere Religionen sind Islam, Hinduismus, Sikhismus, Buddhismus, Judentum. In Schottland außerdem Calvinismus und die Church of Scotland. In Nordirland die Church of Ireland und Methodismus.
  • Trend für 2021 (Ergebnisse werden im Laufe 2022 veröffentlicht): höhere Zahl an Konfessionslosen.

Nachweise

  1. Office for National Statistics (2021). Population estimates by ethnic group and religion, England and Wales: 2019. ons.gov.uk. (03.06.2022)
  2. humanists.uk: 2021 Census to continue to use leading religion question. (03.06.2022)
  3. ons.gov.uk: Ethnic group, national identity, language and religion: Census 2021 analysis plans. (03.06.2022)
  4. Thönissen (2019). Anglikanische Kirche, Church of England. staatslexikon-online.de (03.06.2022)

Häufig gestellte Fragen zum Thema Religion in England

In England gibt es das Christentum mit ca. 50%, die Konfessionslosen mit ca. 40% und außerdem Anteile an Muslim*innen, Juden/Jüdinnen, Buddhist*innen und Sikhs. 

In England gehört circa die Hälfte der Bevölkerung dem Christentum an, über 40% gehören keiner Religion an. Der Rest gehört anderen Religionen an. 

Die Mehrzahl der Engländer*innen sind religiös, hauptsächlich christlich (Stand 2011). Es wird geschätzt, dass 2021 jedoch mehr als die Hälfte konfessionslos sein wird.

Der/die britische König*in ist das Oberhaupt der Church of England. Somit kann er oder sie Erzbischöfe und Bischöfe ernennen. Die Church of England ist nach wie vor anglikanisch, das Königshaus somit auch.

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