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Maori

Die Māori sind die indigene Bevölkerung Neuseelands. Der Name der Māori bedeutet in ihrer Sprache soviel wie "einheimisch" oder "ursprünglich". Daher werden die Māori oft als Ureinwohner und Ureinwohnerinnen Neuseelands bezeichnet. 

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Die Māori sind die indigene Bevölkerung Neuseelands. Der Name der Māori bedeutet in ihrer Sprache soviel wie "einheimisch" oder "ursprünglich". Daher werden die Māori oft als Ureinwohner und Ureinwohnerinnen Neuseelands bezeichnet.

Die Geschichte der Māori ist stark geprägt von der britischen Herrschaft, unter der Neuseeland bis 1947 stand. Trotz der Unterdrückung, die die Indigenen erfahren mussten, haben sie ihre reichhaltige Kultur, ihre enge Naturverbundenheit und ihre eigene traditionelle Musik und Tänze immer aufrecht erhalten. Doch wie leben die Māori heute?

In der deutschen und englischen Schreibweise wird das Sonderzeichen über dem "a" in Māori weggelassen.

Māori – Geschichte der Ureinwohner

Die Geschichte der Māori reicht bis ins 8. Jahrhundert zurück. Die Māori lebten in Stämmen. Sie betrieben Ackerbau, jagten, sammelten und fischten, um ihren Lebensunterhalt zu sichern. Zwischen den Stämmen gab es immer wieder Kämpfe um die fruchtbarsten Gebiete.

Māori – Herkunft

Die Herkunft der Māori liegt in Polynesien. Die Vorfahren der Māori kamen zwischen dem 8. und 14. Jahrhundert von Polynesien aus nach Neuseeland. Damit waren sie die ersten Menschen, die nach New Zealand kamen. Neuseeland gilt als eines der Gebiete der Erde, das am spätesten von Menschen besiedelt wurde.

Māori Neuseeland – Die Ankunft der Europäer*innen

Der erste Europäer, der Neuseeland erreichte, war Abel Tasman. Der niederländische Seefahrer legte 1642 an der Westküste der Südinsel an. Dieses Gebiet, wo heute die Städte Hokitika und Okarito liegen, nannte er "Staaten Land".

  • Bei einer Expedition an Land trafen Abel Tasman und seine Leute dann das erste Mal auf die Māori.
  • Doch Versuche mit den Indigenen in Kontakt zu treten liefen schief.
  • Die Māori schienen sich bedroht zu fühlen.
  • Sie attackierten ein Beiboot von Tasmans Schiff und töteten vier seiner Leute.

Rund 120 Jahre nachdem Abel Tasman "Staaten Land" entdeckt hatte, landete der britische Seefahrer James Cook an der Küste von Neuseeland. Er verbrachte mehrere Monate dort und erstellte erste und sehr detaillierte Landkarten.

Nach Cooks Ankunft kamen die Māori mit immer mehr Europäer*innen in Kontakt, die Schusswaffen mitbrachten und diese an die Māori verkauften.

  • Mit den neuen Waffen ausgestattet, wurden die Stammeskriege unter den Māori zunehmend blutiger.
  • Zwischen 1818 und 1833 bekämpften sich die Stämme in den sogenannten Musket Wars, den Musketenkriegen.
  • Zudem brachten die Weißen fremde Krankheitenwie zum Beispiel Masern und die Grippe mit .
    • viele Ureinwohner*innen starben daran
  • Diese beiden Faktoren schadeten den Māori enorm und ihre Zahl nahm um rund zehn Prozent ab.

Kolonialzeit

Im Jahr 1840 schlossen 50 Māori-Häuptlinge den Vertrag von Waitangi mit Großbritannien. Damit erkannten sie an, dass sie unter britischer Krone standen. Im Gegenzug wurde ihnen versprochen, dass sie ihr Land behalten dürften. Von da an war Neuseeland eine britische Kolonie.

Die britischen Siedler*innen strapazierten und brachen den Vertrag von Waitangi aber immer wieder, woraufhin es zwischen 1845 und 1872 zu den Neuseelandkriegen kam.

  • Die Siedler*innen kämpften mit der Unterstützung von britischen Soldaten gegen die Stämme.
  • Den meisten Māori-Stämmen wurde während dieser Konflikte ihr Land genommen.
    • auch denen, die Großbritannien gegenüber treu gewesen waren.

Aufschwung und Entschuldigung

Erst 1947 löste sich Neuseeland vom Empire ab und wurde unabhängig. In den 1960er Jahren erlebte die Māori-Kultur wieder einen Aufschwung. Das Volk wurde von der Regierung als politische Kraft anerkannt. 1995 entschuldigte sich die neuseeländische Regierung bei den Ureinwohner*innen für das Leid, das ihnen angetan worden war.

2008 einigten sich die Regierung und mehrere Māori-Stämme auf eine Entschädigung. Diese Entschädigung machte die Māori zu Neuseelands größten Waldbesitzer*innen.

Möchtest du mehr über das British Empire erfahren? Dann schau dir die zugehörige Zusammenfassung an!

Māori heute

Heute machen die Māori etwa 16,5 % der Bewohner*innen Neuseelands aus, also ca. 800.000 Menschen. Damit bilden sie die größte Minderheit in der Bevölkerung. Die soziale Lage der Māori ist heute im Vergleich zu anderen indigenen Völkern, wie zum Beispiel den Angehörigen der Aborigines, recht gut. Trotzdem leben sie im Vergleich zur neuseeländischen Gesamtbevölkerung in unterdurchschnittlichen Verhältnissen.

Wenn du dich für Kulturen indigener Völker interessierst, dann schau doch gerne mal in unseren Artikel zum Thema Aborigines rein! Sie sind die Ureinwohner*innen von Neuseelands Nachbarland Australien.

Die Māori sind in der Unterschicht überproportional vertreten und ihr Einkommen liegt im Durchschnitt weit unter dem neuseeländischen Einkommen.

  • Knapp 25 % der neuseeländischen Gesamtbevölkerung über 15 Jahren hat keinen Schulabschluss.
  • Bei den Māori sind es rund 40%.
  • Die Hälfte aller Māori-Kinder wird vom Staat zum Beispiel mit Sozialleistungen, wie Wohngeld, unterstützt.
  • Sogar die Lebenserwartung der Māori liegt rund 8 Jahre unter der Lebenserwartung für andere Neuseeländer*innen.

Rund 120.000 Māori leben im Nachbarland Australien. Das liegt vor allem daran, dass die Löhne dort größtenteils höher sind. Zudem behaupten auch viele, dass die Māori in Australien weniger Vorurteilen und Diskriminierung ausgesetzt wären als in Neuseeland.

Māori – Flagge

Die Māori-Flagge wird am Nationalfeiertag Neuseelands neben der nationalen Flagge gehisst. Die Flagge der Māori soll die drei Reiche der Entstehung, Te Whei Ao, repräsentieren. Sie symbolisiert auch das Zusammenspiel der Naturgewalten miteinander.

Der schwarze Hintergrund steht für das mögliche Sein und die lange Dunkelheit aus der die Welt im Glauben der Māori entstanden ist. Das weiße Mittelstück repräsentiert das Sein und gleichzeitig das Licht. Es soll die physikalische Welt darstellen. Der rote Teil der Flagge steht für das zukünftige Sein und Mutter Erde.

Maori Flagge StudySmarterAbb. 1 - So sieht die offizielle Flagge der Maori aus.

Māori – Kultur

Die Kultur der Māori ist stark von Naturverbundenheit und dem Glauben daran, dass alles eine Seele hat, geprägt. Auch wenn die meisten Māori nicht mehr ihrem traditionellen Lebensstil nachkommen, haben viele Nachkommen der Ureinwohner*innen eine tiefe Spiritualität beibehalten.

Māori – Sprache

Die Māori sprechen traditionell die maorische Sprache. Heute beherrschen aber nur noch knapp ein Viertel aller Ureinwohner*innen die aus Polynesien stammende Sprache gut genug, um sie im täglichen Leben anzuwenden. Seit 1987 ist sie neben Englisch eine Amtssprache von Neuseeland.

Die Māori haben einen eigenen Namen für ihr Land. Sie nennen Neuseeland Aotearoa. Übersetzt bedeutet der Name so viel wie "lange weiße Wolke".

Māori – Gruß

Die Māori haben einen traditionellen Gruß, den Hongi. Sie verwenden ihn, um Besucher*innen willkommen zu heißen.

  • die Grüßenden reichen sich gegenseitig die rechte Hand
  • und halten sich mit der anderen an den Armen
  • Sie drücken ihre Nase und Stirn leicht aneinander und atmen laut aus.
    • ähnlich einenm "Mmh"-Laut

Der Gruß soll symbolisieren, dass sich der Lebensatem der einen Person mit dem des Gegenübers verbindet.

Māori – Religion

Die Māori gehören der polynesischen Religion an. Der Totenkult und die große Naturverbundenheit sind zentrale Elemente ihres Glaubens.

  • alles hat eine Seele oder einen Geist
    • Menschen und Tiere
    • aber auch Pflanzen und nach unserer Definition "unbelebte" Dinge wie zum Beispiel Steine
  • Ein Wort für "Religion" gibt es in der maorischen Sprache nicht.
  • Deswegen hat ihr Glaube auch keinen spezifischen Namen.

Māori – Tanz und Musik

In der traditionellen Musik der Māori spielen Tanz und Gesang eine große Rolle. Traditionelle Musikinstrumente sind vor allem Flöten, Muschelhörner und Trommeln.

  • Die Māori spielen Flöten mit dem Mund und mit der Nase.
    • Eine bekannte Flöte, die mit dem Mund gespielt wird, ist die Koauau.
    • Sie ist aus Holz und Knochen gefertigt.
    • Die Nasenflöten heißen Ngurus und bestehen ebenfalls aus Holz und Knochen.
    • Wenn man eine Nguru spielt, sieht es so ähnlich aus, als würde man eine Querflöte halten.
  • Das Muschelhorn heißt bei den Māori Putara.
    • Das Mundstück ist aus Bambusrohr.
    • Der Rest des Instruments besteht aus einer großen Muschel.
  • Die traditionelle Trommel der Māori heißt Pahu.
    • Sie besteht aus einem hohlen Baumstamm, der mit Haifischhaut bespannt ist.

Der traditionelle Tanz der Māori ist der Haka. Er ist rituell und wird zu wichtigen Anlässen wie zum Beispiel der Begrüßung von Gästen getanzt.

  • Es gibt verschiedene Arten des Haka für verschiedene Anlässe und Tänzer*innen.
  • Früher wurden einige Versionen des Haka auch als Kriegstänze aufgeführt, um Feinde einzuschüchtern.
  • Einige Haka-Tänze sind Männern vorbehalten, andere Frauen.
  • Manche richten sich auch nur an junge Menschen.

Māori – Tattoo Bedeutung

Die Tattoo-Kunst der Māori heißt Ta Moko. Vorwiegend im Gesicht tätowieren sich die Māori Muster aus traditionellen Zeichen und Symbolen, an denen man die Herkunft und den Rang des Trägers oder der Trägerin erkennen kann. Die Tätowierung wird häufig von Ritualen und Zeremonien begleitet.

Männer sind traditionell stärker tätowiert als Frauen. Statt im ganzen Gesicht haben Frauen eher Verzierungen um die Lippen und am Kinn. Neben dem Gesicht tätowieren die Māori sich auch häufig Muster auf die Oberschenkel, Waden, den Rücken und den Beckenbereich. Früher wurden die Tattoos nicht mit einer Nadel gestochen, sondern in die Haut geritzt und mit Ruß eingefärbt.

Maori Tattoo StudySmarterAbb. 2 - Koru

Die Muster, die sich die Māori stechen lassen, sind vielfältig. Ein paar, die sehr üblich sind, gibt es aber schon. Das bekannte Motiv der Spirale (Koru) soll den Farn darstellen, die Nationalpflanze Neuseelands. Die Bedeutung dieses Tattoos ist Harmonie und Selbstverwirklichung.

Bei den Māori ist es auch üblich, sich eine Welle stechen zu lassen. Sie symbolisiert das ewige Auf und Ab des Lebens. Ebenfalls sehr verbreitet ist die Speerspitze. Sie steht für Mut und Tapferkeit.

Bekannte Persönlichkeiten unter den Māori

Unter den Māori finden sich auch viele bekannte Persönlichkeiten. So zum Beispiel Abby Erceg. Sie war bis 2017 Kapitänin der neuseeländischen Fußballnationalmannschaft der Frauen. Auch die Star-Wars Darsteller Temuera Morrison und Daniel Logan haben Māori als Vorfahren.

Eine besonders wichtige Persönlichkeit für die Māori selbst war Te Puea Herāngi, auch Prinzessin genannt. Sie hat als Māori-Anführerin viel zur Wiederbelebung der Māori-Kultur und ihren Bräuchen und Künsten beigetragen. Zu ihrer Beerdigung 1952 kamen 10.000 Menschen.

Māori - Das Wichtigste auf einen Blick

  • Die Māori sind die indigene Bevölkerung (Ureinwohner*innen) Neuseelands.
  • Die Herkunft der Māori liegt in Polynesien.
    • Die Vorfahren der Māori kamen zwischen dem 8. und 14. Jahrhundert von Polynesien aus nach Neuseeland.
  • Maori Geschichte:
    • Māori lebten in Stämmen
    • Sie betrieben Ackerbau, jagten, sammelten und fischten, um ihren Lebensunterhalt zu sichern.
    • Ankunft der Europäer*innen prägte das Leben stark: mitgebrachte Schusswaffen, aber auch fremde Krankheiten führten zu zahlreichen Toten
    • Im Jahr 1840 schlossen 50 Māori-Häuptlinge einen mit Großbritannien.
    • Damit erkannten sie an, dass sie unter britischer Krone standen.
    • Im Gegenzug wurde ihnen versprochen, dass sie ihr Land behalten dürften.
    • Von da an war Neuseeland eine britische Kolonie.
    • Die britischen Siedler*innen strapazierten und brachen den Vertrag aber immer wieder.
    • Māori litten stark unter der britischen Herrschaft.
    • Erst 1947 löste sich Neuseeland vom Empire ab und wurde unabhängig.
    • In den 1960er Jahren erlebte die Māori-Kultur wieder einen Aufschwung.
  • Māori Kultur
    • Naturverbundenheit
    • Spiritualität
    • traditionellen Māori-Gru: Hongi
    • Ein Wort für "Religion" gibt es in der maorischen Sprache nicht.
    • er Māori ist reichhaltig: Sie hat ihre eigene Sprache, einzigartige Tattoos und besondere Instrumente und Tänze.
    • Māori-Tattoo-Kunst heißt Ta Moko

Nachweise

  1. Abb. 1: The picture The Tino Rangatiratanga Flag of the Maori sovereignty movement" by Linda Munn, Jan Dobson and Hiraina Marsden is in the public domain. (https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Tino_Rangatiratanga_Maori_sovereignty_movement_flag.svg)

Häufig gestellte Fragen zum Thema Maori

Die Maori lebten und leben seit über 1000 Jahren in Neuseeland. Ihre Vorfahren stammen aus Polynesien.

Die Māori sind die indigene Bevölkerung Neuseelands.

Die Maori gehören der polynesischen Religion an. Der Totenkult und große Naturverbundenheit sind zentrale Elemente des Glaubens der Maori.

Die Maori nennen Neuseeland Aotearoa.

Die Ureinwohner*innen Neuseelands heißen Māori.

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Die Māori sind die indigene Bevölkerung ___________.

Wann kamen die Vorfahren der Māori nach Neuseeland?

Der erste Europäer, der Neuseeland erreichte, war______.

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