Wie ist es möglich, dass Großbritannien – ein Land, das für seine lange Geschichte und Vielfalt bekannt ist – heute mehr Einwohner als je zuvor zählt? In diesem Artikel tauchen wir tief in die faszinierenden Entwicklungen der Bevölkerung Großbritanniens ein: von den Grundlagen über den Wandel seit 1950, den immensen Einfluss der Migration bis hin zu Prognosen für die Zukunft. Ob du für Geografie, Wirtschaft oder Gesellschaftskunde lernst: Hier findest du alle Antworten auf die wichtigsten Fragen zu „Bevölkerung Großbritanniens“ – logisch aufgebaut, verständlich und spannend erklärt.
Um die Dynamik der Bevölkerung Großbritanniens zu begreifen, lohnt ein Blick auf relevante Grundbegriffe. Sie sind das Handwerkszeug für jede Analyse moderner Demografie.
Bevölkerung bezeichnet die Gesamtheit der Menschen, die in einem geografisch definierten Raum – hier Großbritannien – leben. Die aktuelle Einwohnerzahl Großbritanniens ist also die Anzahl aller Menschen, die auf der britischen Insel und im zugehörigen Nordirland wohnen.
Geburtenrate und Sterberate zeigen, wie viele Menschen pro 1.000 Einwohner jährlich geboren werden bzw. sterben. Das Verhältnis gibt das sogenannte natürliche Bevölkerungswachstum an.
Bevölkerungsdichte misst, wie viele Menschen durchschnittlich auf einem Quadratkilometer leben. Ballungsräume wie London oder Manchester weisen hier besonders hohe Werte auf.
Migration ist der dauerhafte Wechsel des Wohnsitzes von Menschen über geografische Grenzen hinweg. Bei der Migrationsstatistik unterscheidet man zwischen „Zuwanderung“ (Immigration) und „Abwanderung“ (Emigration).
Ethnische Vielfalt beschreibt, wie viele verschiedene Herkünfte, Kulturen und Gesellschaften zusammen in Großbritannien leben. Das Land ist seit Jahrzehnten ein Migrationsziel und Spiegelbild ethnischer Durchmischung.
Diese Begriffe bilden den Ausgangspunkt – in den kommenden Abschnitten bauen wir darauf auf, indem wir die Zahlen, Ursachen und Folgen im britischen Kontext gemeinsam entschlüsseln.
Die Entwicklung der Bevölkerung Großbritanniens seit 1950
Wie ist die heutige Einwohnerzahl Großbritanniens entstanden – und wie sah das Land in den Jahrzehnten nach dem Zweiten Weltkrieg aus? Beginnen wir mit einem Streifzug durch die Statistik.
Im Jahr 1950 lebten rund 50,1 Millionen Menschen in Großbritannien. Dieses Fundament wuchs im Laufe der Jahrzehnte kontinuierlich: 1970 waren es bereits 55,7 Millionen, 1990 rund 57,4 Millionen, 2010 zählte man 63 Millionen Menschen. Im Jahr 2023 hat Großbritannien laut Statista- und UN-Schätzung etwa 68,7 Millionen Einwohner, 2024 sind es nach Prognose schon 69,1 Millionen – ein nie dagewesener Höchstwert.
Die Wachstumsraten veränderten sich dabei: In den 1950er bis 1970er Jahren stieg die Bevölkerung durch Nachkriegsgeburten und Zuwanderung rasant an, in den 1980ern und frühen 1990ern verlangsamte sich das Wachstum. Ab den 2000er Jahren trat ein neuer Schub ein, der teils auf wieder steigende Einwanderung zurückzuführen ist.
Die Bevölkerungsentwicklung Großbritanniens ist damit ein Paradebeispiel für die Verflechtung von Geburten, Sterbefällen und Migration. Auch politische Ereignisse – wie der EU-Beitritt und später der Brexit – markierten Einschnitte, auf die wir später noch zu sprechen kommen.
Jede Phase in der Entwicklung steht für eines: Gesellschaft ist Wandel. Und dieser Wandel lässt sich an den Zahlen der Einwohner exakt nachvollziehen.
Demografische Struktur: Altersverteilung, Urbanisierung und ethnische Vielfalt
Wie setzt sich die Bevölkerung Großbritanniens heute zusammen? Wer lebt im Land – und wo?
Altersstruktur: Großbritannien altert, aber nicht so rasant wie viele andere Industrieländer. 2024 ist rund ein Fünftel der Bevölkerung über 65 Jahre alt, die Gruppe der unter 18-Jährigen macht etwa 20% aus. Das Medianalter liegt bei 41 Jahren. Besonders hervorzuheben ist: Ohne Zuwanderung würde die Gesellschaft noch schneller altern und schrumpfen, da die Geburtenrate seit Jahren unter dem Bestandserhaltungsniveau von 2,1 Kindern pro Frau liegt (2023/24: ca. 1,6).
Urbanisierung und regionale Verteilung: Großbritannien ist ein hoch urbanisiertes Land. London als Megacity mit etwa 9 Millionen Einwohnern zieht weiterhin Menschen an – aus dem Inland wie aus dem Ausland. Andere Städte wie Manchester, Birmingham und Glasgow punkten mit wachsender Bevölkerungsdichte. Im Gegensatz dazu schrumpfen manche ländliche Regionen im Norden und Westen leicht, da dort weniger Zuwanderung und Geburten stattfinden.
Ethnische Vielfalt Großbritanniens: Historisch ist das UK ein Ziel für Menschen aus aller Welt. Die größte ethnische Minderheit sind Personen mit asiatischen Wurzeln (insbesondere aus Indien, Pakistan und Bangladesch), gefolgt von afrikanischen Migranten, Menschen aus der Karibik und seit 2004 verstärkt auch aus Osteuropa (z.B. Polen, Rumänien). Während in London und großen Städten bereits ein Drittel Menschen mit Migrationshintergrund leben, sind ländliche Räume ethnisch homogener.
Das gesellschaftliche Mosaik Großbritanniens ist Resultat von Wanderungen, historischer Kolonialgeschichte und den wirtschaftlichen Chancen, die das Land bietet – ein Kaleidoskop, das laufend neue Facetten erhält.
Bevölkerungswachstum und seine Faktoren: Geburtenrate, Migration, gesellschaftliche Entwicklung
Warum wächst die Bevölkerung Großbritanniens noch heute, wo andere Industrieländer längst stagnieren oder schrumpfen?
Geburtenrate Großbritannien: Über Jahrzehnte bewegt sich die Geburtenrate auf einem niedrigen Niveau. Der entscheidende Schwellenwert (Bestandserhaltung) beträgt 2,1 Kinder pro Frau; Großbritannien liegt seit den 1970ern meist darunter (2024: ca. 1,6). Diese Entwicklung erklärt, warum ohne zusätzliche Migration das Land langfristig schrumpfen würde.
Migration Großbritannien: Der eigentliche Motor für Wachstum ist die Zuwanderung! Der Migrationssaldo – also die Differenz von Einwanderung und Auswanderung – ist in der heutigen Zeit durchgehend positiv. Besonders nach der EU-Osterweiterung 2004 kam es zu einem deutlichen Anstieg von Arbeitnehmer*innen aus Osteuropa. Der Brexit hat die Rekrutierung aus EU-Ländern zwar erschwert, aber die Migration aus Drittstaaten (z.B. Indien, Nigeria, China) bleibt hoch.
Gesellschaftliche Entwicklung: Migration verändert auch das gesellschaftliche Gefüge. Sie sorgt für neue Impulse, Innovationen, junge Arbeitskräfte, aber auch für Herausforderungen in Integration und sozialer Kohäsion. Eines der sichtbarsten Beispiele: Das Schulsystem in Großbritannien bietet mittlerweile Unterricht in über 200 Sprachen an!
Das Zusammenspiel aus sinkender Geburtenrate, steigender Lebenserwartung und kontinuierlicher Migration erklärt, warum Großbritannien im europäischen Vergleich ein Ausreißer ist – ein dynamisches Land, das stetig neue Einwohner anzieht.
Migration als Schlüssel: Gründe, Herausforderungen und Chancen
Migration ist mehr als nur eine Zahl – sie ist der Stoff, aus dem die moderne britische Gesellschaft gemacht ist.
Migrationsmotive: Warum zieht es Menschen nach Großbritannien? Ein starker Arbeitsmarkt, der internationale Ruf der Universitäten, die historische Offenheit gegenüber Einwanderern und das gesellschaftliche Versprechen sozialer Aufstiegsmöglichkeiten sind zentrale Faktoren. Gleichzeitig waren aber auch Flucht vor Krieg, Klimawandel und politische Verfolgung starke Migrationsgründe der letzten Jahrzehnte.
Politischer Wandel: Der Brexit hat 2016 das Land politisch gespalten – ein Hauptargument für den Austritt war die Kontrolle über Zuwanderung. Nach dem Brexit fiel die Zahl der EU-Zuwanderer zwar, doch die Gesamtmigration stieg weiter durch neue Arbeiter- und Studienprogramme aus dem Nicht-EU-Ausland.
Herausforderungen und Chancen: Migration verschafft dem Land ökonomische Vorteile: Gut ausgebildete Zuwanderer füllen Fachkräftemangel auf, sorgen für Innovation – und zahlen in das soziale Sicherungssystem ein. Herausforderungen bleiben: Integration, Wohnungsknappheit in Großstädten, Debatten über „britische Identität“ und gesellschaftlichen Zusammenhalt.
Migration ist also weder durchweg Problem, noch ausschließlich Chance – sie ist ein Motor ständigen Wandels, der Großbritannien ein unverwechselbares Gesicht gibt.
Zukunftsausblick: Prognosen und Szenarien für die Bevölkerung Großbritanniens
Wie könnte Großbritannien im Jahr 2050 aussehen – und auf welchen Wegen kommt es dorthin?
Die Prognose Bevölkerung Großbritannien (Statista 2024; UN DESA) geht davon aus, dass das Land bis 2050 auf etwa 75,5 Millionen Einwohner wachsen könnte – vorausgesetzt, es bleibt bei einer ähnlichen Migrationsquote. Das entspricht enormen Herausforderungen in der Infrastruktur, im Bildungssystem, auf dem Wohnungsmarkt und für das Sozialwesen.
Würde die Migration abnehmen, würde die Bevölkerung aller Voraussicht nach stagnieren oder sogar sinken, da die Geburtenrate weiterhin zu gering ist. Umgekehrt könnte eine gezielte Zuwanderungsstrategie den Fachkräftemangel mindern und den demografischen Alterungsprozess bremsen.
So zeichnen sich zwei Richtungen ab: Ein „offenes“, junges, international geprägtes Großbritannien mit anhaltendem Zuzug – oder eine geschlossene, alternde Gesellschaft mit schrumpfender Dynamik. Welche Route eingeschlagen wird, entscheiden Politik, Wirtschaft und – nicht zuletzt – die Bürger selbst.
Eines ist gewiss: Die nächsten Jahrzehnte versprechen erneut Wandel. Wie schon die Vergangenheit zeigt, wird die Bevölkerung Großbritanniens stets Produkt von Entscheidungen, Trends – und überraschenden Wendungen sein.
Schlussfolgerung
Ein Land ist mehr als seine Einwohnerzahl. Doch gerade die Entwicklung der Bevölkerung Großbritanniens ist ein lebendiges Lehrbuch für gesellschaftlichen Wandel: Vom massiven Wachstum nach 1950, neuen Schüben durch Migration und urbanen Ballungsräumen bis hin zu den Herausforderungen, die eine alternde, aber gleichzeitig ethnisch vielfältige Gesellschaft mit sich bringt. Die Prognosen zeigen: Zukunft ist gestaltbar. Großbritanniens Bevölkerung wird von politischen Weichenstellungen, wirtschaftlicher Dynamik und gesellschaftlicher Offenheit geprägt. Hier treffen globale Entwicklungen auf lokale Entscheidungen – und jede Zahl erzählt eine vielschichtige Geschichte. Für Studierende lohnt der Blick hinter die Statistik, um die Mechanismen zu verstehen, die Gesellschaften formen und verändern. Wer aktuelle Entwicklungen verfolgt, erkennt früh die Chancen und Herausforderungen, die in unserer vernetzten Welt möglich sind.
Bevölkerung Großbritannien - Das Wichtigste
Die Bevölkerung Großbritanniens wächst weiter, getrieben vor allem durch Migration – ohne Zuwanderung würde das Land bereits schrumpfen.
Die Geburtenrate liegt seit Jahrzehnten unter dem Bestandserhaltungsniveau, was demografische Alterung verstärkt.
Großbritannien ist ein Paradebeispiel für ethnische Vielfalt – in Großstädten wie London erreicht sie ein Drittel der Bevölkerung.
Migration ist Motor für Wirtschaft, Innovation und gesellschaftlichen Wandel, fordert aber Integration und politischen Ausgleich.
Die Prognosen bis 2050 variieren: Mit anhaltender Migration wächst Großbritannien auf über 75 Millionen Einwohner, ohne Zuwanderung droht Stagnation.
Wie stellen wir sicher, dass unser Content korrekt und vertrauenswürdig ist?
Bei StudySmarter haben wir eine Lernplattform geschaffen, die Millionen von Studierende unterstützt. Lerne die Menschen kennen, die hart daran arbeiten, Fakten basierten Content zu liefern und sicherzustellen, dass er überprüft wird.
Content-Erstellungsprozess:
Lily Hulatt
Digital Content Specialist
Lily Hulatt ist Digital Content Specialist mit über drei Jahren Erfahrung in Content-Strategie und Curriculum-Design. Sie hat 2022 ihren Doktortitel in Englischer Literatur an der Durham University erhalten, dort auch im Fachbereich Englische Studien unterrichtet und an verschiedenen Veröffentlichungen mitgewirkt. Lily ist Expertin für Englische Literatur, Englische Sprache, Geschichte und Philosophie.
Gabriel Freitas ist AI Engineer mit solider Erfahrung in Softwareentwicklung, maschinellen Lernalgorithmen und generativer KI, einschließlich Anwendungen großer Sprachmodelle (LLMs). Er hat Elektrotechnik an der Universität von São Paulo studiert und macht aktuell seinen MSc in Computertechnik an der Universität von Campinas mit Schwerpunkt auf maschinellem Lernen. Gabriel hat einen starken Hintergrund in Software-Engineering und hat an Projekten zu Computer Vision, Embedded AI und LLM-Anwendungen gearbeitet.
StudySmarter ist ein weltweit anerkanntes Bildungstechnologie-Unternehmen, das eine ganzheitliche Lernplattform für Schüler und Studenten aller Altersstufen und Bildungsniveaus bietet. Unsere Plattform unterstützt das Lernen in einer breiten Palette von Fächern, einschließlich MINT, Sozialwissenschaften und Sprachen, und hilft den Schülern auch, weltweit verschiedene Tests und Prüfungen wie GCSE, A Level, SAT, ACT, Abitur und mehr erfolgreich zu meistern. Wir bieten eine umfangreiche Bibliothek von Lernmaterialien, einschließlich interaktiver Karteikarten, umfassender Lehrbuchlösungen und detaillierter Erklärungen. Die fortschrittliche Technologie und Werkzeuge, die wir zur Verfügung stellen, helfen Schülern, ihre eigenen Lernmaterialien zu erstellen. Die Inhalte von StudySmarter sind nicht nur von Experten geprüft, sondern werden auch regelmäßig aktualisiert, um Genauigkeit und Relevanz zu gewährleisten.