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Für diese Substanz gibt es ein Kurzzeichen: PVC.
Polyvinylchlorid gehört zu den wichtigsten Kunststoffen, die es gibt. Kunststoffe werden in der Chemie als Polymer bezeichnet. Das sind sie jedoch nicht schon von Anfang an. Denn Kunststoffe sind synthetisch und müssen deshalb durch einen Vorgang, in der Regel durch eine Reaktion von Elementen, hergestellt werden.
Für die Herstellung werden zunächst einmal Monomere benötigt. Das sind ebenfalls Kunststoffe, jedoch im Gegensatz zu einem Polymer, müssen sie nicht chemisch hergestellt werden, sondern existieren in der Natur.
Monomere werden demnach also durch Organismen produziert.
Zur Herstellung von PVC wird die sogenannte Kettenpolymerisation angewandt.
Wie bereits erwähnt, müssen Polymere erst einmal durch chemische Eingriffe entstehen. Diese Vorgänge nennt man im Zusammenhang mit Kunststoffen Polymerisation. Das ist allerdings nur ein Überbegriff für die Arten von Verfahren die es zur Kunststoffherstellung gibt.
PVC gehört zu der Gruppe der thermoplastischen Polymere. Thermoplastisch bedeutet, dass der Kunststoff ab einer gewissen Temperatur anfängt verformbar zu werden. Die zugehörige Summenformel von PVC lautet . Zwar ist der Aggregatzustand fest, jedoch ist die vorliegende Form von diesem Kunststoff in der Regel weißes Pulver.
Des Weiteren gibt es für PVC keine Gefahrenstoff-Kennzeichnung. Es gehört zu den Kunststoffen, die sich besonders gut färben lassen. Das passiert, indem bei der Herstellung Pigmente hinzugefügt werden.
Außerdem hat es die Eigenschaft kaum Wasser aufzunehmen, genau wie der Kunststoff Polyethylenterephthalat, besser bekannt als PET:
es weist zwar grundsätzlich eine gute Beständigkeit gegen Säuren und Laugen auf, ist jedoch nicht ganz beständig gegen Ethanol, Öl oder Benzin.
Aceton, Diethylether, Benzol, Chloroform und konzentrierte Säure zählen dabei zu den Substanzen, gegen die PVC nicht resistent ist. Erst bei Temperaturen ab 120 bis 150 Grad Celsius kann PVC verformt werden.
Wenn es einmal entflammt, dann brennt es mit einer gelben und stark rußenden Flamme. Allerdings erlischt die Flamme sehr schnell, wenn sie durch ein anderes Feuer nicht am Brennen gehalten wird.
Das liegt unter anderem an dem hohen Chlorgehalt der in PVC enthalten ist. Deshalb ist dieser Kunststoff im Gegensatz zu anderen Arten auch äußerst schwer entflammbar. Außerdem führt es dazu, dass bei einer Entzündung von PVC Chlorwasserstoff, Dioxine und Aromaten freigesetzt werden.
Hinzu kommt, dass PVC ein guter Isolator ist: obwohl man eigentlich zwischen harten und weichen PVC unterscheidet, ähneln sich die chemischen Eigenschaften von beiden ziemlich.
Der Schmelzpunkt liegt bei beiden über 180 Grad Celsius und auch ihre Beständigkeit ist identisch. Lediglich in der Flexibilität weisen sie Unterschiede auf. Das ist jedoch nicht verwunderlich bedenkt man, dass zwischen hart und weich unterschieden wird.
Ein weiterer Unterschied ist, dass lediglich hartes Polyvinylchlorid eine Glastemperatur, also eine Temperatur in der eine feste Substanz in einen zähflüssigen Zustand übergeht, besitzt. Diese liegt bei 79 Grad Celsius. Doch auch das ist selbsterklärend, weil weiches Polyvinylchlorid nicht erst in einen solchen Zustand übergehen muss.
Wie wir euch bereits am Anfang erklärt haben, wird PVC durch die Kettenpolymerisation gewonnen.
Innerhalb dieses Verfahren wird zwischen weiteren Vorgängen unterschieden: falls euch das Thema interessieren sollte, klickt doch gerne auf den Artikel der Polymerisation.
In diesem Fall ist nur die radikalische Kettenpolymerisation von Bedeutung: generell gilt bei der Kettenpolymerisation, dass durch eine Startreaktion ausgelöst, sich die Monomere beginnen an das Ende einer Polymerkette durch Reaktionen zu verbinden.
Kettenpolymerisation heißt es auch deswegen, weil der Ablauf einer Kettenreaktion gleichkommt. Bei der radikalischen Form, wird die Startreaktion durch Radikale ausgelöst. Für die Herstellung von PVC wird das Monomer Vinylchlorid benötigt.
Einer der großen Vorteile von PVC ist seine Haltbarkeit. Denn im Vergleich zu den anderen Kunststoffarten, wird es nicht durch das Sonnenlicht zersetzt. Auch können weder Wasser, dazu zählt auch Meerwasser, oder Luft dem PVC nichts anhaben. Aufgrund dieser Merkmale wird es vor allem für langlebige Produkte eingesetzt.
Ein weiterer positiver Nebeneffekt von PVC ist, dass es sehr günstig ist. Der benötigte Rohstoff fällt nämlich als ein Nebenprodukt für die Herstellung einer der am häufigsten verwendeten Industriechemikalie an. Hartes PVC wird zum Beispiel für Gartenmöbel, Campingmöbel oder auch Fensterrahmen benötigt. Aber auch für Rohre kommt PVC teilweise zum Einsatz.
Ein weiteres Anwendungsgebiet sind Folien für Kunstleder, Kreditkarten und generell Bereiche in der Bauindustrie. Da wir festgestellt haben, dass PVC unter anderem gute Isoliereigenschaften aufweist, wird es für schwer entflammbare Kabel-Ummantelungen verwendet. Wie alle anderen Kunststoffe, ist auch PVC recycelbar.
Obwohl PVC keine Gefahrenkennstoffzeichnung benötigt, ist die Herstellung von PVC nicht gesundheitsfreundlich, denn der Rohstoff Vinylchlorid ist äußerst schädlich für Lebewesen. Er wirkt nicht nur erbgutverändert, sondern kann ebenfalls Krebs erzeugen. Deshalb gibt es für die Herstellung von PVC eine Vorschrift, nach der in der Luft nur ein bestimmter Wert der Schadstoffe konzentriert sein darf. Auch der teilweise enthaltene Weichmacher ist nicht ganz unbedenklich, da sie auch unter Verdacht stehen beispielsweise Leberschäden, Nierenschäden und ebenfalls Krebs verursachen zu können.
Damit du dir alles Wichtige auch definitiv einprägst, geben wir dir jetzt noch einmal eine kurze Zusammenfassung:
Geschafft! Wir hoffen, dass du Spaß bei dem Lesen hattest und wir dich bald in einem anderen Artikel wieder begrüßen dürfen. Du musst dir jetzt auf jeden Fall keine Sorgen mehr machen, denn was das Thema Polyvinylchlorid angeht, bist du perfekt für den nächsten Test vorbereitet. Weiter so!
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