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Wie ihr euch schon denken könnt, handelt es sich bei dem Wort Kunststoffrecycling um die Verwertung von Kunststoffprodukten, wie zum Beispiel Verpackungen.
Kunststoffe, so wie wir sie in unserem alltäglichen Leben kennen, beispielsweise als Folie, Schwämme oder sogar in unserer Kleidung, werden synthetisch hergestellt. Daher kann es, anders als beispielsweise eine Bananenschale, nicht von der Natur zersetzt und abgebaut werden.
Das führt wiederum zu nachhaltigen Schäden in unserem Ökosystem, weshalb es nur möglich ist, Kunststoff (Polymer) durch Verwertung oder Recycling umweltschonend zu entsorgen.
Das Produkt Kunststoff wird allerdings aus natürlichen Rohstoffen wie Erdöl, Kohle, Erdgas oder Pflanzen hergestellt.
Wenn es zu der Verwertung von Kunststoffabfällen kommt, werden diese nach ihrer Entstehung und Reinheit unterschieden.
Mit der Reinheit ist der Stoffmengenanteil von einem erwünschten Stoff im gesamten Gemisch gemeint. Gängige Unterscheidungsfunktionen liefern zum Beispiel Produktionsabfälle sowie Verbrauchsabfälle, saubere und verschmutzte Abfälle und sortenreine sowie vermischte Kunststoffe.
Betrachtet man nun die Möglichkeiten der Verwertung, stehen einem die Option der werkstofflichen, rohstofflichen oder energetischen Verwertung zur Verfügung.
Da Kunststoff sehr vielseitig eingesetzt werden kann, ist einem häufig nicht bewusst, wie viel Abfall der Mensch denn tatsächlich produziert.
Wusstest du schon, dass weltweit im Jahre 2015 322 Millionen Tonnen an Kunststoffabfällen angefallen sind. Erschreckend dabei ist, dass allein in Europa weniger als ein Drittel der Abfälle recycelt wurden.
Der Rest wird nicht ordnungsgemäß entsorgt. Insbesondere Verpackungen tragen einen großen Anteil an den aufkommenden Abfällen. Aber auch die Bau- und Automobilbranche sowie die Elektroindustrie tragen besonders zu den Kunststoffabfällen bei.
Bei dieser Verwertungsart bleiben die Makromoleküle des Kunststoffes erhalten: as heißt, Altkunststoffe werden zu neuen Rohstoffen oder neuen Formteilen aufbereitet.
Insbesondere bei sortenreinen Abfällen kann dieses Verfahren problemlos angewandt werden. Schwieriger hingegen wird es, wenn der Kunststoff bereits gebraucht wurde. Das liegt daran, dass der Kunststoff in seiner Struktur durch Außeneinwirkungen, wie zum Beispiel Wärme oder UV-Strahlen beschädigt sein kann.
Ein weiterer Grund ist, dass diese nicht sauber und sortenrein sind. Infolgedessen wird die Qualität des neu gewonnen Rohstoffs, der wiederum für neue Produkte eingesetzt werden soll, erheblich eingeschränkt sein.
Des Weiteren ist die werkstoffliche Verwertung für nicht geeignete Produkte mit mehr Aufwand verbunden, weshalb die fertigen Produkte teurer werden.
Damit die werkstoffliche Verwertung deshalb reibungslos funktionieren kann, gibt es in Deutschland ein sogenanntes Sammelsystem. Dieses System ermöglicht es Haushalten, mithilfe gewisser Kennzeichnungen an Produkten, den Abfall richtig zu trennen. Mülltrennung spielt hierbei eine große Rolle. Sortenreine Kunststoffarten sind zum Beispiel das Polyvinylchlorid, welches mit PVC abgekürzt wird und das Polyurethan, dessen Kürzel PE ist.
Falls die werkstoffliche Verwertung nicht für Altkunststoffe geeignet ist, greift die rohstoffliche Verwertung ein. Dieses Verfahren wird unter anderem ebenfalls dafür genutzt neue Kunststoffe herzustellen. Insbesondere kleine, verschmutzte Produkte oder Produkte, die sich unterschiedlich zusammensetzen, sind für diese Methode geeignet. Diese Art der Verwertung funktioniert, indem die Polymerketten durch Wärmeeinwirkungen gespalten werden und sich in die ursprünglichen Grundstoffe Öl oder Gas zersetzen. Wisst ihr nicht, was Polymerketten sind? Kein Problem wir erklären es dir! Ein Kunststoff wird in der Chemie als Polymer bezeichnet. Das fertige Kunststoffprodukt setzt sich jedoch nicht aus einzelnen Polymeren zusammen, sondern entsteht durch Polymerketten. Diese Ketten werden mithilfe von verschiedenen Reaktionsmöglichkeiten hervorgebracht. Die Reaktionsverfahren bei der Herstellung von Kunststoffen werden Polymerisation genannt. Wenn euch das Thema mehr interessiert, lest euch doch gerne den Artikel zu Polymeren durch.
Werfen wir wieder einen Blick auf die rohstoffliche Verwertung. Dort gibt es nämlich genau drei Verfahren, die für das Recycling von Altkunststoffen in Frage kommen. Unterschieden wird zwischen dem Vergasen, Cracking und der Hydrierung.
Trotz der ersten beiden Möglichkeiten der Verwertung, gibt es immer noch Stoffe, die nicht auf diese Art und Weise umweltfreundlich recycelt werden können. Für diesen Fall wird die energetische Verwertung genutzt. Das heißt, es findet eine Verbrennung statt, bei der sowohl eine energetische Nutzung erfolgen soll als auch eine Zerstörung, von den umweltschädlichen Stoffen.
Die Stoffe, die bei den ersten beiden Methoden übrig bleiben, werden deshalb bei dem dritten Verfahren recycelt. Eine energetische Freisetzung ist deshalb möglich, weil Polymere energiereiche Verbindungen durch den Energieaufwand ihrer Entstehung aufweisen. Denn die aufgewandte Energie wird in Form von chemischer Energie gespeichert.
Vor allem für duroplastische Kunststoffe und Elastomere kommt die energetische Verwertung in Frage. Tatsächlich ist sie sogar die einzige Möglichkeit der Verwertung für diese beiden Arten. Fraglich sind jedoch die umweltschädlichen Stoffe, die als Nebenprodukt bei der Verbrennung entstehen.
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