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Dass kleine Veränderungen in Deinem Umfeld Dich und Deine Stimmung verändern können, kommt Dir bestimmt bekannt vor. Nach dem gleichen Prinzip können kleine strukturelle Veränderungen auch bei Molekülen Veränderungen hervorrufen. Diese kleinen strukturellen Veränderungen hat man dann klassifiziert und funktionelle Gruppen genannt.
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Jetzt kostenlos anmeldenDass kleine Veränderungen in Deinem Umfeld Dich und Deine Stimmung verändern können, kommt Dir bestimmt bekannt vor. Nach dem gleichen Prinzip können kleine strukturelle Veränderungen auch bei Molekülen Veränderungen hervorrufen. Diese kleinen strukturellen Veränderungen hat man dann klassifiziert und funktionelle Gruppen genannt.
Funktionelle Gruppen sind einzelne Gruppen von Atomzusammensetzungen in organischen Verbindungen, die das ursprüngliche Molekül in Bereichen der Stoffeigenschaften und des Reaktionsverhaltens enorm verändern können. Die Gruppen, in die die funktionellen Gruppen eingeteilt sind, werden Stoffklassen genannt.
Insgesamt gibt es über 50 funktionelle Gruppen und ein C-Atom kann maximal vier funktionelle Gruppen binden. Diese können zunächst eingeteilt werden in „Verbindungen mit Heteroatomen“ und „Verbindungen ohne Heteroatome“. Heteroatome sind ganz einfach alle Atome außer Kohlenstoffatome. Eine „Verbindung ohne Heteroatome“ ist daher eine Kohlenstoffkette, welche Doppel- oder Dreifachbindung zwischen diesen Kohlenstoffatomen besitzt, aber keine anderen Atome beinhaltet.
Die „Verbindungen ohne Heteroatome“ werden oft gar nicht als richtige funktionelle Gruppen angesehen, weil sie nur ein Strukturmerkmal darstellen und keine zusätzlichen Atome beinhalten.
Des Weiteren kann man unter Alkyl- oder Arylgruppen und Organylgruppen unterscheiden. Die Alkyl- und Arylgruppen kommen nur bei anorganischen oder metallorganischen Verbindungen vor. Alle anderen organischen funktionellen Gruppen werden Organylgruppen genannt. Diese haben dabei den höchsten Anteil an funktionellen Gruppen.
Hier hast Du eine kurze Übersicht über die wichtigsten funktionellen Gruppen. Dabei siehst Du in den ersten beiden Zeilen die bereits erwähnten Verbindungen ohne Heteroatome. Bei dem Rest handelt es sich ausnahmslos um Organylgruppen.
Stoffklasse | Funktionelle Gruppe | Beispiel | |||
Name | Halbstrukturformel | Bezeichnung | Name | Strukturformel | |
Hydroxygruppe | R-OH | -ol | z.B. Ethanol | C2H5OH | |
Halogenkohlenwasserstoffe | Halogenid | -F-Cl-Br-I | Halogen- | z.B. Monobromethan | C2H5Br |
Amine | R-NH2 | -amin | z.B. Ethylamin | C2H5NH2 | |
Ether | Ethergruppe | R1-O-R2 | -ether | z.B. Diethylether | (C2H5)2O |
Aldehydgruppe | R-COH | -al | z.B. Ethanal | CH3CHO | |
Ketogruppe | R1-CO-R2 | -on | z.B. Propan-2-on | (CH3)2CO | |
Carbonsäure | Carboxygruppe | R-COOH | -säure | z.B. Ethansäure | CH3COOH |
Ester | Estergruppe | R-COOR | -ester | z.B. Ethansäuremethylester | CH3COOCH3 |
Wie Du bereits weißt, ist das Grundgerüst eines organischen Moleküls immer eine Kohlenstoffatom-Kette. An jedem Kohlenstoffatom kann sich dabei eine beliebige funktionelle Gruppe binden.
Bei den funktionellen Gruppen gibt es auch Unterschiede durch deren Lage und die Bindungen, die sie eingegangen sind.
Dabei kann man unter primären, sekundären und tertiären funktionellen Gruppen unterscheiden. Um welche der Gruppen es sich handelt, liegt tatsächlich gar nicht an der funktionellen Gruppe selbst, sondern an dem Kohlenstoffatom, an das es gebunden ist. Dazu musst Du Dir anschauen, ob das C-Atom, an das Deine funktionelle Gruppe gebunden ist, einen, zwei oder mehrere Reste hat.
Ein „Rest“ ist eine Verbindung zu anderen Atomen außer Wasserstoff. Dabei ist egal, wie groß der Rest ist, also wie viele weitere Atome dort gebunden sind.
Wenn ein Rest und zwei Wasserstoffatome an das C-Atom gebunden sind, dann ist es eine primäre funktionelle Gruppe. Wenn zwei Reste und ein Wasserstoffatom an das Kohlenstoffatom gebunden sind, ist es eine sekundäre funktionelle Gruppe. Und wenn nur Reste und kein H-Atom an den Kohlenstoff gebunden sind, dann liegt eine tertiäre funktionelle Gruppe vor.
Wenn nun etwa ein Alkohol an ein C-Atom gebunden ist, das außer an die Alkoholgruppe nur noch an Wasserstoffatome gebunden, dann hast Du eine primäre funktionelle Gruppe, also einen primären Alkohol in dem Fall.
Die funktionelle Gruppe beeinflusst die Eigenschaften der chemischen Verbindungen. Sowohl Schmelz- und Siedepunkt, Löslichkeit und Flüchtigkeit wird von der funktionellen Gruppe vorgegeben. Auch Reaktionsfähigkeit und Reaktionsmöglichkeiten werden durch die funktionelle Gruppe definiert. Dies lässt sich am Beispiel des Alkans n-Butan und den weiteren Abwandlungen darstellen.
Funktionelle Gruppe | Verbindung | Strukturformel | Eigenschaften |
n-Butan | H3C-CH2-CH2-CH3 | gasförmig | |
Carboxygruppe | Butansäure (Buttersäure) | H3C-CH2-CH2-COOH | Flüssig, übelriechend, reagiert sauer |
Butan-2-amin | H3C-CH(NH2)-CH2-CH3 | Flüssig, übelriechend, reagiert basisch |
Neben der funktionellen Gruppe spielen jedoch auch die Länge und der Aufbau des Molekülrestes bei der Stärke der auftretenden Eigenschaften eine Rolle. Außerdem kannst Du durch chemische Reaktionen eine funktionelle Gruppe in eine andere funktionelle Gruppe umwandeln. Durch eine Reduktion einer Carboxylgruppe lässt sich beispielsweise eine Hydroxylgruppe erreichen.
Anhand von Endungen oder ganzen Wortteilen des Namens eines Moleküls kannst Du bereits erkennen, welche funktionellen Gruppen dieses Molekül beinhaltet. Für die funktionellen Gruppen gibt es meistens entweder eine Vorsilbe oder eine Endung, die einfach an den ursprünglichen Namen des Moleküls gehängt wird.
Das lässt sich am besten anhand eines Beispiels erklären. Nimm an, Du hast als Grundgerüst die organische Verbindung des Propans. Propan hat eine fünf Kohlenstoffatom lange Kette. Ohne jegliche funktionelle Gruppe ist es einfach ein Propan. Wenn nun jedoch ein Alkohol an das dritte Atom gehangen wird, dann hast Du ein PropanOL, denn die spezifische Endung für Alkohole (-OH) sind die beiden Buschstaben -ol. Bei einem Ethan mit Alkoholgruppe würde dies dann Ethanol heißen.
Wenn jedoch mehrere Gruppen an eine Kohlenstoffkette gehängt werden, wird es schon ein wenig komplizierter.
Aber genau für diesen Fall gibt es die sogenannten Prioritätsregeln. Die Prioritätsregeln lauten wie folgt: Die Benennung folgt immer der Funktionsgruppe mit der höchsten Priorität. Die Priorität ist in der folgenden Tabelle absteigend sortiert. Enthält das Molekül die Carboxylgruppe COOH, dann muss es sich um eine Carbonsäure mit der Endung -säure handeln, auch wenn andere funktionelle Gruppen im Molekül vorhanden sind. Diese erhalten dann die entsprechende Vorsilbe.
Wenn Du Dir gerne die Namensgebung genauer anschauen möchtest, dann schau doch mal im Artikel IUPAC-Nomenklatur vorbei.
Struktur | Stoffgruppe | Endung | Vorsilbe | Beispiele |
R-COOH | Carbonsäure | -säure | Carboxy- | |
R-CO-H | Aldehyd | -al | Oxo- | |
R1-CO-R2 | Keton | -on | Oxo- | |
R-OH | Alkohol | -ol | Hydroxy- | |
R-NH2 | Amin | -amin | Amino- | Methylamin |
R1-O-R2 | Ether | -ether | R2yloxy- |
Im Folgenden kannst Du Dir ein paar wichtige Beispiele für Moleküle mit funktionellen Gruppen genauer ansehen.
Die Alkohole gehören zur Hydroxygruppe und damit zur funktionellen Gruppe mit den Heteroatomen. Ein Alkohol erhält seinen Namen aus dem Grundgerüst des entsprechenden Alkans und der Endung -ol. So lautet der Name des Alkohols mit einem Butangerüst Butanol. Bedeutend für die Eigenschaften der Stoffe ist die Polarisierung.
Für den folgenden Teil der Erklärung solltest Du wissen, dass die Elektronegativität eines Atoms angibt, wie stark dieses Elektronen innerhalb einer Bindung anzieht. Wenn ein Atom sich mit einem anderen durch eine Bindung ein Elektron teilt, kann dieses Elektron unterschiedlich weit von den Atomkernen weg sein. Das bestimmt die Elektronegativität.
Wenn der Wert der Elektronegativität groß ist, dann ist die Anziehung der Elektronen sehr stark.
Und je höher der Unterschied in der Elektronegativität der gebundenen Elemente, desto polarer ist die Bindung
Wenn Du dazu noch mehr Informationen haben möchtest, schau doch mal in die Erklärungen der Elektronegativität und der Polarität.
Die Hydroxygruppe gehört zu den polaren Atomgruppen, weshalb sich am Sauerstoffatom ein negativer Ladungsschwerpunkt und am Kohlenstoffatom/Wasserstoffatom ein positiver Ladungsschwerpunkt bildet. Aus diesem Grund können sich Wasserstoffbrückenbindungen ausbilden, die beispielsweise den flüssigen Aggregatzustand und die Wasserlöslichkeit der Alkohole begründen.
Schau dir dazu doch mal die Erklärung zu den Alkoholen an!
Die Carbonsäure gehört zur funktionellen Gruppe der Carboxylgruppe. Benannt werden die Carbonsäuren durch das Grundgerüst mit der Endung „-säure“. So lautet der chemische Name der Ameisensäure, Methansäure.
Die Carboxylgruppe kann ein H+-Ion freisetzen, weshalb die Verbindung eine hohe Acidität aufweisen kann. Zusätzlich hat die Carboxylgruppe ebenfalls eine hohe Polarität und damit einen hohen Siede- und Schmelzpunkt. Auch die Carbonsäuren lösen sich gut in Wasser.
Genaueres zu der Carbonsäure findest Du in dessen Erklärung!
Die funktionelle Gruppe der Aldehyde ist die Carbonylgruppe. Der Name dieser Gruppe setzt sich ebenfalls durch das Grundgerüst des Alkans und der Endung -al zusammen. Das Aldehyd mit dem Grundgerüst Methan lautet dementsprechend Methanal. Häufig wird dieses auch als Formaldehyd bezeichnet.
Wie die Hydroxygruppe ist auch die Carbonylgruppe polar. Die Schmelz- und Siedepunkte der Aldehyde sind jedoch etwas niedriger als die der Alkohole, da die Polarität etwas schwächer ausgeprägt ist. Wie die Alkohole sind auch die Aldehyde hydrophil.
Auch hier gibt es eine Erklärung zu den Aldehyden, welche dir zusätzliche Informationen liefert!
Es gibt über 50 verschiedene funktionelle Gruppen. Zu den wichtigsten gehören unter anderem:
Funktionelle Gruppen sind einzelne Gruppen von Atomzusammensetzungen in organischen Verbindungen, die das ursprüngliche Molekül in Bereichen der Stoffeigenschaften und des Reaktionsverhaltens enorm verändern können. Die Gruppen, in die die funktionellen Gruppen eingeteilt sind, werden Stoffklassen genannt.
Grundsätzlich sind alle funktionellen Gruppen polar, die auch hydrophil, also in Wasser löslich sind. Dazu gehören zum Beispiel Stoffe, die eine OH-Gruppe (= Hydroxyl-Gruppe), COOH-Gruppe (= Carboxyl-Gruppe) und/oder NH2-Gruppe (=Aminogruppe) besitzen.
Ja, es gibt funktionelle Gruppen, welche Doppelbindungen enthalten. Beispiele dafür sind Aldehyde, Carbonsäuren, Keton und Esther.
Ebenfalls ist die Doppelbindung zwischen zwei Kohlenstoffatomen eine funktionelle Gruppe, diese werden Alkenen genannt.
Karteikarten in Funktionelle Gruppen313
Lerne jetztWas sind Alkane?
Die Alkane sind die Stoffgruppe der gesättigten, acyclischen, aliphatischen Kohlenwasserstoffe. Sie bestehen aus den Elementen Kohlenstoff und Wasserstoff und besitzen nur Einfachbindungen.
Was ist die Homologe Reihe der Alkane?
Die unverzweigten Verbindungen der Alkane, auch n-Alkane genannt, von Methan bis n-Dodecan.
Welche sind die zwölf Alkane der homologen Reihe?
Was zeichnet verzweigte Verbindungen der Alkane aus?
Die verzweigten Verbindungen der Alkane nennt man Isoalkane oder i-Alkane. Je mehr Kohlenstoffatome vorhanden sind, desto höher ist die Wahrscheinlichkeiten für unterschiedliche Verknüpfungen der Kohlenstoffketten gibt es.
Ab welchem Alkan gibt es Kohlenwasserstoffe mit unterschiedlichem Aufbau, aber gleicher Summenformel?
Ab Propan gibt es unterschiedliche Konstitutionen mit gleicher Summenformel. Man nennt diese Isomere.
Welche Regeln gibt es für die Benennung der Alkane?
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