Essigsäure

Stell dir vor, wie aus einem scheinbar simplen Küchengeruch ein faszinierender Schlüssel zu biochemischen Prozessen, modernen Industrien und erstaunlichen Alltagswundern wird. Genau das leistet die Essigsäure – ein Paradebeispiel dafür, wie ein kleines Molekül ganze Welten bewegen kann. In diesem Artikel tauchst du tief ein in die Welt der Essigsäure: von ihrer molekularen Struktur und ihren besonderen chemischen Eigenschaften bis hin zu ihren vielfältigen Anwendungen in Technik, Lebensmitteln und Medizin und erfährst, warum sie als eines der wichtigsten Moleküle der organischen Chemie gilt.

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    1. Was ist Essigsäure? – Definition und Strukturformel

    Essigsäure – in der Chemie auch als Ethansäure bezeichnet – gehört zur Familie der Carbonsäuren. Ihre Struktur wirkt auf den ersten Blick schlicht: Sie besteht aus zwei Kohlenstoffatomen, vier Wasserstoffatomen und zwei Sauerstoffatomen. Ihre Summenformel lautet C2H4O2, und ihre Halbstrukturformel ist CH3–COOH. Das zentrale Erkennungsmerkmal sämtlicher Carbonsäuren – die Carboxygruppe (–COOH) – findet sich auch hier.

    Im Vergleich zu anderen organischen Säuren ist Essigsäure die wohl bekannteste und bedeutendste. Schon ihr Alltagsname "Essig" ist ein Fingerzeig: Denn tatsächlich ist sie Bestandteil unseres Salatdressings, aber auch in Zellstoffwechselwegen und der industriellen Verarbeitung ist Essigsäure allgegenwärtig.

    Die Lewis-Struktur der Essigsäure zeigt, wie Elektronenpaare und Bindungen in dem Molekül verteilt sind. Die Carboxygruppe verleiht der Essigsäure eine bemerkenswerte chemische Reaktivität – darüber hinaus spielt ihre Struktur eine entscheidende Rolle für ihre Eigenschaften und Anwendungen.

    2. Physikalische und chemische Eigenschaften der Essigsäure

    Essigsäure vereint eine Fülle von Eigenschaften, die sie sowohl im Labor als auch in der Technik unverzichtbar machen.

    Wichtige physikalische Eigenschaften:
    • Farblos, mit charakteristisch stechendem Geruch – jeder, der einmal Essig gerochen hat, kennt ihn sofort.
    • Siedepunkt: ca. 118 °C, Schmelzpunkt: 16,6 °C (reine Essigsäure erstarrt bei Raumtemperatur im Winter sogar zu Eiskristallen, weshalb sie auch als "Eisessig" bekannt ist).
    • Gut mischbar mit Wasser, Ethanol und vielen organischen Lösungsmitteln – entscheidend für viele Anwendungen.
    • Dichte: ca. 1,05 g/cm³ (bei 20 °C)
    • Löslichkeit: Hervorragend wasserlöslich, bildet dann eine schwache Säurelösung.
    Chemische Eigenschaften:
    • Säurestärke: Essigsäure ist eine mittelstarke, einprotonige Carbonsäure (pKs ≈ 4,76 bei 25 °C).
    • Korrosiv und reizend: Besonders in konzentrierter Form kann Essigsäure Haut und Augen stark schädigen.
    • Typische Säurereaktionen: Sie reagiert mit Basen unter Bildung von Salzen (Acetaten), mit Alkoholen zu Estern und mit Metallen unter Wasserstoffentwicklung.
    • Polare Struktur: Ihre Moleküle bilden Wasserstoffbrückenbindungen untereinander und zu Wasser – ein Grund für ihre hohe Löslichkeit.

    Schon kleine Konzentrationen von Essigsäure beeinflussen pH-Wert und Reaktionsverhalten einer Lösung, weshalb sie auch in der Analytik und beim Konservieren eine Rolle spielt.

    Abschließend lässt sich festhalten: Die Eigenschaften der Essigsäure sind das Resultat ihrer molekularen Struktur – und sie sind der Schlüssel zum Verständnis ihrer unzähligen Einsatzmöglichkeiten.

    3. Typische Reaktionen – So tickt Essigsäure in der Chemie

    Viele Reaktionen der Essigsäure lassen sich auf die reaktive Carboxygruppe zurückführen. Sie ist das "Startsignal" für eine ganze Reihe wichtiger chemischer Prozesse.

    a) Reaktion mit Basen: Bildung von Acetaten

    Essigsäure reagiert mit Metallhydroxiden (z. B. Natronlauge) und Metallen (z. B. Zink, Magnesium) unter Entwicklung von Wasserstoff zu Acetaten (Salzen der Essigsäure):

    \( \ce{2CH3COOH + 2NaOH \rightarrow 2CH3COONa + 2H2O} \)

    b) Reaktion mit Alkoholen: Veresterung

    Eine der wichtigsten Reaktionen der organischen Chemie! Mit Alkoholen bildet Essigsäure in Gegenwart einer Säure (meist Schwefelsäure) sogenannte Ester:

    \( \ce{CH3COOH + C2H5OH \rightarrow CH3COOC2H5 + H2O} \)

    Das Produkt, Ethylacetat, findet unter anderem als Lösungsmittel in der Industrie Verwendung.

    c) Elektrophile Substitution und Redoxreaktionen

    Essigsäure kann selbst reduziert werden (zu Ethanol) oder als mildes Oxidationsmittel dienen. Auch elektrochemische Reaktionen (z. B. bei der Acetatsynthese) werden in der Technik genutzt.

    d) Reaktion mit Metallen

    Mit unedlen Metallen bildet Essigsäure Wasserstoff und das entsprechende Acetat:

    \( \ce{Mg + 2CH3COOH \rightarrow (CH3COO)2Mg + H2} \)

    e) Decarboxylierung

    Bei starker Erhitzung kann Essigsäure ihr CO2 abspalten und es entstehen reaktive Zwischenprodukte, beispielsweise bei der Pyrolyse.

    Jede dieser Reaktionen ist mehr als nur Chemie im Reagenzglas – sie ist Grundlage für zahllose industrielle, biologische und haushaltstechnische Prozesse.

    4. Herstellung von Essigsäure – Von der Natur bis zur Großchemie

    Essigsäure begegnet uns nicht nur in der Natur, sondern wird auch in großen Mengen technisch gefertigt. Werfen wir einen Blick auf beide Wege:

    a) Biologische Herstellung (Fermentation):

    Seit Jahrhunderten ist der Mensch mit der Produktion von Essigsäure vertraut. Bakterien der Gattung Acetobacter oxidieren Ethanol (aus Alkohol, z. B. Wein, Bier) zu Essigsäure:

    \( \ce{C2H5OH + O2 \rightarrow CH3COOH + H2O} \)

    Diese "Essigmutter" ist Basis jeder traditionellen Essigerzeugung – von italienischem Balsamico bis zum Hausessig.

    b) Industrielle Synthese (chemische Verfahren):

    In der Großchemie dominiert heute der Kohlenstoffylierungsprozess:

    • Methanol-Kohlenstoffylierung: Kohlenmonoxid und Methanol reagieren mit einem Rhodium- oder Iridiumkatalysator zu Essigsäure:

    \( \ce{CH3OH + CO \rightarrow CH3COOH} \)

    • Oxidation von Acetaldehyd oder Butan/Buten: Diese älteren Verfahren spielen nur noch eine Nebenrolle, werden aber für bestimmte Spezialanwendungen weiterhin genutzt.

    Diese modernen Produktionsverfahren sichern die Versorgung der Industrie – über 16 Millionen Tonnen Essigsäure werden weltweit jährlich synthetisiert.

    Im Alltag begegnet dir Essigsäure hauptsächlich in verdünnter Form (Speiseessig, ca. 5–10 %), während für industrielle Zwecke konzentrierte oder wasserfreie Essigsäure (Eisessig) wichtig ist.

    5. Die Welt der Acetate – Wenn Essigsäure mit Basen reagiert

    Acetate sind die Salze und Ester der Essigsäure und tragen maßgeblich zu ihrer Vielseitigkeit bei.

    a) Bildung und Struktur:

    Trifft Essigsäure auf eine Base wie Natronlauge, entsteht ihr bekanntestes Salz – Natriumacetat (\(\ce{CH3COONa}\)) – das in vielfältigen technischen Prozessen, aber auch in Medizin und Biologie eine Rolle spielt.

    b) Wichtige Acetate im Überblick:
    • Natriumacetat: Einsatz in Wärmekissen (exotherme Kristallisation), Pufferlösungen und Färberei.
    • Kaliumacetat: Medizinische Diuretika und als Bestandteil von Lösungen.
    • Calciumacetat: Abwasserbehandlung und in pharmazeutischen Anwendungen.
    c) Biologische Bedeutung:

    Essigsäure bzw. Acetat-Anion sind essenzielle Metaboliten im menschlichen und tierischen Stoffwechsel – sie treten als Zwischenprodukte im Citratzyklus auf.

    Ob superschlaue Wärmekissen oder als Puffer im Labor – Acetate sind stille Stars der Chemie und Biotechnologie.

    6. Essigsäure im Alltag, in Technik und Medizin

    Es ist erstaunlich, wie viele Dinge in unserem Alltag letztlich auf die besonderen Eigenschaften und Anwendungen der Essigsäure zurückgehen.

    a) Lebensmittel und Konservierung:

    Essigsäure (E260) ist als Lebensmittelzusatzstoff weltweit zugelassen – sie sorgt nicht nur für den typischen, sauren Geschmack von Essig, sondern auch für die Haltbarmachung von Gurken, Mixed Pickles und Konserven. Durch die pH-Wert-Senkung hemmt sie das Wachstum schädlicher Bakterien.

    b) Reinigung und Entkalkung:

    Im Haushalt entfernt Essig effektiv Kalkablagerungen – ein Musterbeispiel für praktische Chemie in der Küche!

    c) Färberei, Textil- und Kunststoffindustrie:

    Essigsäure ist Ausgangsstoff für die Herstellung des Kunststoffs Polyvinylacetat und damit (indirekt) auch von PVA- und Acrylfarben, Klebstoffen und Lacken. Sie kommt als Färbehilfsmittel, Weichmacher und in der Papierindustrie zum Einsatz.

    d) Medizin:

    In der Medizin wird verdünnte Essigsäure (3–5 %) bei der Behandlung von Infektionen, zur Wundspülung und als Konservierungsmittel für Arzneistoffe verwendet. Bei gynäkologischen Untersuchungen dient sie als Hilfsmittel zur Erkennung von Zellveränderungen am Muttermund.

    Weitere Beispiele:
    • Herstellung von Celluloseacetat (Vorprodukt für fotografische Filme und Textilfasern)
    • Biochemie: Schlüsselmetabolit beim Eiweiß- und Fettabbau
    • Bestandteil vieler pharmazeutischer und kosmetischer Präparate

    Kurzum: Viele technische Innovationen, Produktpaletten im Supermarkt oder Laboranwendungen gäbe es ohne Essigsäure gar nicht!

    7. Von der Chemie zum Verständnis – Carbonsäuren und ihre Rolle erklärt

    Essigsäure ist ein Paradebeispiel für die Klasse der Carbonsäuren. Was macht Carbonsäuren im Allgemeinen so bedeutend?

    • Gemeinsames Kennzeichen: Sie besitzen mindestens eine Carboxygruppe (–COOH) als funktionelle Gruppe.
    • Beispiele: Essigsäure (Ethansäure), Ameisensäure (Methansäure), Zitronensäure, Milchsäure, Benzoesäure.
    Funktion und Bedeutung:

    Carbonsäuren treten als Zwischenprodukte bei vielen Stoffwechselprozessen auf (z. B. Zitronensäurezyklus, Abbau von Fetten und Aminosäuren). Viele von ihnen – Essigsäure steht stellvertretend – sind weit über die Chemie hinaus in Nahrung, Biologie und Technik verbreitet.

    Wer Essigsäure versteht, hat das Handwerkszeug, um den Chemiebaukasten der Natur und Industrie zu entschlüsseln.

    8. Häufige Missverständnisse und Sicherheitsaspekte

    Oft wird Essigsäure auf den harmlosen Haushaltsessig reduziert – dabei ist vor allem der konzentrierte Eisessig keinesfalls ungefährlich.

    Wichtige Sicherheitsaspekte:
    • Konzentrierte Essigsäure ist stark ätzend und darf nie unverdünnt mit Haut, Augen oder Schleimhaut in Kontakt kommen.
    • Arbeiten mit Essigsäure sollten ausschließlich mit Schutzausrüstung (Handschuhe, Schutzbrille, Abzug) erfolgen.
    • Verdünnte Lösungen (Speiseessig) sind hingegen unbedenklich.

    Missverständnis: Viele Menschen glauben, Essigsäure gebe bei Reaktion mit unedlen Metallen einfach "Schaum". Tatsächlich entsteht Wasserstoffgas – eine leicht entzündliche Verbindung! Insbesondere bei Experimenten im Chemieunterricht ist deshalb größte Vorsicht geboten.

    Schlussfolgerung

    Wer Essigsäure nur als Zutat fürs Salatdressing kennt, unterschätzt eines der vielseitigsten Moleküle der modernen Chemie. Entlang ihrer Struktur – von der unscheinbaren Carboxygruppe bis zu komplexen Industrieanwendungen – schwingt ein Reichtum an Wechselwirkungen und Reaktivität, der unseren Alltag entscheidend prägt: als Konservierungsstoff, Baumaterial für Kunststoffe, essentielles Stoffwechselprodukt und noch viel mehr. Das Wissen um die Eigenschaften und Anwendungen der Essigsäure öffnet nicht nur das Tor zur organischen Chemie, sondern auch zum Verständnis, wie chemische Prinzipien klug, sicher und nachhaltig in Technik, Ernährung und Medizin eingesetzt werden. Tauche tiefer ein – die Chemie der Essigsäure ist eine perfekte Eintrittskarte in die spannende Welt der Verbindungen, die unser Leben begleiten und gestalten.

    Essigsäure: Eigenschaften und Anwendungen - Das Wichtigste

    • Essigsäure (Ethansäure) ist eine Carbonsäure mit der Strukturformel CH3COOH, die sowohl in der Natur als auch in der Technik große Bedeutung hat.
    • Sie zeichnet sich durch charakteristische Eigenschaften wie hohe Wasserlöslichkeit, stechenden Geruch und moderate Säurestärke aus.
    • Essigsäure reagiert vielfältig – mit Basen zu Acetaten, mit Alkoholen zu Estern und mit Metallen unter Wasserstoffbildung –, was sie zur Basis vieler Synthesen macht.
    • Acetate, die Salze der Essigsäure, sind elementar für Technik, Medizin und biologische Prozesse.
    • Die Anwendungen reichen von Lebensmittelsäuerung und Reinigung bis zur industriellen und medizinischen Nutzung; ihre Wirkung reicht buchstäblich vom Zellstoffwechsel bis zum Wärmekissen.
    • Sicherer Umgang ist vor allem bei konzentrierter Essigsäure wichtig, da sie stark ätzend und gesundheitsschädlich sein kann.

    Häufig gestellte Fragen zum Thema Essigsäure

    Was sind die wichtigsten Eigenschaften von Essigsäure?
    Essigsäure ist eine farblose, stechend riechende Flüssigkeit und gehört zur Gruppe der Carbonsäuren. Ihre chemische Formel ist CH₃COOH. Sie ist in Wasser gut löslich und weist einen sauren Geschmack auf. Typischerweise liegt der Schmelzpunkt bei etwa 17 °C, der Siedepunkt bei rund 118 °C. Besonders auffällig: Essigsäure ist ätzend und kann bei Hautkontakt Reizungen verursachen – also Vorsicht im Labor! Im Alltag begegnet dir Essigsäure vor allem verdünnt als Bestandteil von Speiseessig, wobei die wässrige 5-10%-Lösung noch recht mild ist. Chemisch zählt Essigsäure zu den schwächeren Säuren, sie bildet mit Basen sogenannte Acetate, zum Beispiel Natriumacetat.
    Wie wird Essigsäure hergestellt?
    Industriell wird Essigsäure heute hauptsächlich durch die Oxidation von Acetaldehyd oder die katalytische Umsetzung von Methanol mit Kohlenstoffmonoxid hergestellt („Monsanto-Prozess“). Natürlich entsteht Essigsäure durch die Fermentation von Alkohol – zum Beispiel, wenn Wein oder Apfelsaft von Essigsäurebakterien mit Sauerstoff zu Essig umgewandelt wird. Das ist auch der Grund, warum verdorbener Saft oder Wein sauer schmeckt! Für den Unterricht interessant: Essigsäure ist damit ein klassisches Beispiel, wie sich chemische und biologische Prozesse in der Herstellung ergänzen.
    Für was wird Essigsäure verwendet?
    Essigsäure spielt eine riesige Rolle in Alltag und Industrie: Du findest sie als Konservierungsmittel (E260) und Säuerungsmittel in Lebensmitteln, zur Herstellung von Kunststoffen wie Polyvinylacetat (für Klebstoffe), in Entkalkern oder zum Einstellen des pH-Werts, als Laborreagenz sowie zur Synthese von Medikamenten oder Aromastoffen. Auch viele Reinigungsmittel und Desinfektionsmittel enthalten Essigsäure. Ihre Anwendungsvielfalt zeigt: Chemie ist überall – von der Wissenschaft bis zum Salatdressing!
    Wie sieht die Strukturformel der Essigsäure aus?
    Die Strukturformel von Essigsäure ist CH₃–COOH. Das bedeutet: Ein Methylrest (CH₃–) ist über eine Einfachbindung mit einer Carboxygruppe (–COOH) verbunden. Diese typische Carboxylgruppe macht Essigsäure zur Carbonsäure. Wenn du dir das Molekül räumlich vorstellst, ist die Carboxygruppe quasi der „reaktive Arm“, über den die meisten chemischen Reaktionen ablaufen – ein zentrales Prinzip für organische Säuren!
    Wie reagiert Essigsäure mit Metallen?
    Essigsäure reagiert mit unedlen Metallen wie Magnesium, Zink oder Eisen unter Wasserstoffbildung zu Acetaten. Ein Beispiel: Gibt man etwas Zink zu verdünnter Essigsäure, entsteht gasförmiger Wasserstoff und Zinkacetat. Diese Reaktion zeigt, dass Essigsäure – auch wenn sie schwächer als Salzsäure ist – dennoch Metall lösen und Ionen bilden kann. Wichtig für Prüfungen: Mit Kupfer läuft dieser Vorgang nicht ab, da Kupfer „zu edel“ ist und nicht reagiert.
    Wozu dient Essigsäure im Alltag?
    Im Alltag begegnet dir Essigsäure vor allem in der Küche: als Speiseessig zum Würzen, Einlegen oder Konservieren von Lebensmitteln. Außerdem ist sie ein bewährtes Hausmittel gegen Kalk im Badezimmer oder zur Reinigung von Oberflächen – Essigsäure löst nämlich Kalk und Bakterien! Auch bei Halsschmerzen, als natürliches Desinfektionsmittel oder zum Entfetten wird Essigsäure (bzw. Essig) gerne verwendet. Das zeigt eindrucksvoll, wie chemische Prinzipien Teil des Alltags sind.
    Ist Essigsäure gefährlich?
    Konzentrierte Essigsäure ist ätzend und kann schwere Haut- und Augenschäden verursachen. Man sollte sie nur mit Schutzhandschuhen und Schutzbrille handhaben und keinesfalls einatmen oder verschlucken! Verdünnte Essigsäure – wie im Speiseessig – ist dagegen unbedenklich und als Lebensmittelzusatzstoff (E260) sogar zugelassen. Die Dosis macht also das Gift. Im Labor: Immer die Gefahrensymbole beachten und Essigsäure sicher lagern.
    Für welchen pH-Wert ist Essigsäure typisch?
    Essigsäure gehört zu den schwächeren Säuren: Eine 1-molare Lösung hat einen pH-Wert von etwa 2,4. Speiseessig (5–10 %) liegt meist bei einem pH um 2,5–3. Der saure Charakter von Essigsäure ist also deutlich, aber nicht so stark wie z. B. bei Salzsäure (pH < 1). Das Spannende dabei: Der pH-Wert zeigt an, wie viele Wasserstoffionen (H⁺) die Essigsäure abgeben kann – ein zentrales Konzept für das Verständnis aller Säuren und Säure-Base-Reaktionen.
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    Gabriel Freitas ist AI Engineer mit solider Erfahrung in Softwareentwicklung, maschinellen Lernalgorithmen und generativer KI, einschließlich Anwendungen großer Sprachmodelle (LLMs). Er hat Elektrotechnik an der Universität von São Paulo studiert und macht aktuell seinen MSc in Computertechnik an der Universität von Campinas mit Schwerpunkt auf maschinellem Lernen. Gabriel hat einen starken Hintergrund in Software-Engineering und hat an Projekten zu Computer Vision, Embedded AI und LLM-Anwendungen gearbeitet.

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