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Gedichte sind literarische Werke, die in Versen und Strophen Gedanken und Gefühle ausdrücken.
Du erkennst Gedichte eigentlich immer auf den ersten Blick, wenn du dir die Gliederung dieser Textsorte anschaust. Gedichte sind nämlich in Verse und Strophen aufgeteilt, die einem bestimmten Rhythmus folgen. Je nach Gedichtform, Dichter und Literaturepoche, kann sich der Rhythmus, Strophen- und Versform sowie die Strophen- und Verslänge unterscheiden.
Ein weiteres Merkmal von deutschen und englischen Gedichten ist das lyrische Ich (lyrical I). Es übernimmt lediglich die Rolle des Sprechers oder der Stimme des Gedichts und repräsentiert dabei nicht die Gedanken oder Gefühle des Dichters. Das bedeutet, dass das Lyrische Ich und der Autor nicht identisch sind und nicht gleichgesetzt werden dürfen. Das lyrische Ich kann in das explizite lyrische Ich und das implizite lyrische Ich unterschieden werden.
Ob es sich um ein explizites oder implizites lyrisches Ich handelt, kannst du an der Verwendung von Personalpronomen im Gedicht erkennen. Dabei deuten Pronomen wie "wir" oder "ich" auf ein explizites lyrisches Ich hin. Werden keine Personalpronomen genannt, handelt es sich normalerweise um ein implizites lyrisches Ich.
Charakteristisch für Gedichte ist außerdem eine sehr bildhafte Sprache. Mit Stilmitteln wie Methaphern wird so innerhalb des Gedichts eine Welt erschaffen, in die der Leser eintauchen kann.
Willst Du nochmal nachlesen, was eine Metapher ist? Dann schau Dir die Erklärung zu den Stilmittel Englisch an!
Als nächstes lernst Du, welche Themen in Gedichten besonders häufig angesprochen werden und welcher Epoche sich bestimmte Themen zuordnen lassen.
Der Inhalt von Gedichten ist thematisch nicht festgelegt. Das heißt alltägliche, religiöse und auch gesellschaftskritische Themen werden in englischen Gedichten häufig angesprochen. Oft spiegelt aber das Thema des Gedichts die Gedanken, Erfahrungen und Gefühle des Sprechers beziehungsweise des lyrischen Ichs (lyrical I) wider.
Unterschieden wird bei den Themenbereichen von englischen Gedichten zwischen:
Naturlyrik
Manche dieser Themen sind besonders charakteristisch für bestimmte Literaturepochen. In der Epoche der Romantik geht es in englischen Gedichten zum Beispiel oft um Motive der Natur und Liebe.
Du willst noch mehr zu den Epochen wissen? Dann sieh Dir die Erklärung zum Thema Englische Literaturepochen an!
Die Gedichtsform, die Strophenformen, die Versstruktur, das Reimschema, das Metrum und die Kadenz bilden die Struktur eines Gedichts. Gedichte folgen jedoch dabei generell keiner vorgeschriebenen Struktur.
Die Form kennzeichnet die physische Struktur des Gedichts, also unter anderem die Länge der Strophen, den Rhythmus und das Metrum. Es gibt eine große Vielfalt an Gedichtsformen, doch die am häufigsten vorkommenden sind folgende:
Ballade (ballad)
Als Sonett bezeichnet man ein Gedicht, das sich aus zwei vierzeiligen und zwei dreizeiligen Strophen zusammensetzt. Dabei bildet jede Strophe eine Einheit innerhalb des Gedichts. Das bekannteste Sonett ist das Sonett 18 von Shakespeare.
Eine Ode folgt hingegen keinem festen Reimschema und zeichnet sich besonders dadurch aus, dass sie sprachlich sehr gehoben ist und einem festen Aufbau der Strophen folgt.
Gedichte sind in Verse (lines) und Strophen (stanzas) gleicher oder unterschiedlicher Länge eingeteilt. Verse oder Strophen können so angeordnet werden, dass sie beim Leser eine bestimmte Emotion hervorrufen. Einige englische Gedichte weisen eine einheitliche Strophenlänge auf, andere dagegen bestehen aus einer Kombination von Strophen mit unterschiedlicher Länge.
Du kannst die Strophen anhand der Anzahl ihrer Zeilen wie folgt unterscheiden:
Die Form und Struktur der Strophen ist sehr wichtig, da sie etwas über die Intention des Dichters aussagen kann. Strophen können zerlegt werden, um bestimmte Themen und Ideen zusammen zu gruppieren, eine Änderung des Themas auszudrücken oder auch, um eine Pause zum Betonen einer Aussage zu machen.
Neben der Strophenform ist auch das Metrum, oder auf Englisch metre, ein wichtiges Kennzeichen eines Gedichts.
Der Begriff Metrum bezeichnet eine wiederholte Reihenfolge von betonten und unbetonten Silben eines Verses, durch die das Versmaß eines Gedichts entsteht.
Die betonten Silben eines Verses werden auch Hebungen genannt, da sie durch die Betonung hervorgehoben werden. Unbetonte Silben bezeichnet man hingegen auch als Senkung, weil sie in den Hintergrund gerückt werden. In dieser Tabelle findest du die vier wichtigsten Metren zusammen mit Beispielen, damit du direkt lernst, sie zu erkennen.
Metrum | Reihenfolge | Beispiel |
Jambus (iamb) | unbetont-betont-unbetont-betont | I once was lost but now am found; was blind but now I see. |
Trochäus (trochee) | betont-unbetont-betont-unbetont | Double, double toil and trouble; Fire burn, and caldron bubble. |
Dactylus (dactyl) | betont-unbetont-unbetont-betont | Half a league, half a league, Half a league onward. |
Anapäst (anapaest) | unbetont-unbetont-betont-unbetont-unbetont | I must go down to the seas again, to the lonely sea and the skyAnd all I ask is a tall ship and a star to steer her by... |
Bevor wir auf die Reimschemata eingehen, gibt es erst noch eine Frage zu beantworten. Was genau ist ein Reim?
Ein Reim zeichnet sich durch zwei oder mehr Silben, die den gleichen Klang haben, aus. Die gleichklingenden Silben können dabei am Anfang, in der Mitte oder auch am Ende des Wortes stehen.
Das Reimschema, auf Englisch rhyme scheme, bezeichnet das Muster, das den Rhythmus des Gedichts beeinflusst. Wir unterscheiden zwischen folgenden Reimschemata:
Der Paarreim, auf Englisch rhyming couplet, folgt dem Schema aabb.
Twinkle, Twinkle, Little Star,
How I wonder what you are.
Quelle: "The Star" von Jane Taylor.
Der Kreuzreim bzw. cross rhyme folgt dem Schema abab.
The way a crowShook down on me
The dust of snow
From a hemlock tree
Has given my heart
A change of mood
And saved some part
Of a day I had rued
Dieses Beispiel stammt aus dem Gedicht "Dust of Snow" von Robert Frost.
Der Umarmende Reim bzw. enclosed rhyme hat das Schema abba.
Others abide our question. Thou art free.
We ask and ask—thou smilest and art still,
Das Beispiel stammt aus "Shakespeare" von Matthew Arnold.
Der Binnenreim, bzw. internal rhyme: aa.
Ah, distinctly I remember it was in the bleak December.
Dieses Beispiel ist aus "The Raven" von Edgar Allan Poe. Wenn dich noch mehr seiner Werke interessieren, sieh dir den Text zu "The Tell-Tale Heart" an!
Und der Schweifreim, bzw. tail rhyme folgt dem Schema: aaabcccb.
Fair stood the wind for France,
When we our sails advance,
Das Beispiel wurde aus "The Ballad of Agincourt" von Michael Drayton entnommen.
Nachdem du jetzt die Reimschemata kennst, schauen wir uns direkt den nächsten wichtigen Bestandteil der Gedichtsstruktur an.
Ein weiteres wichtiges Element von Gedichten ist die Versstruktur. Kurze Verse werden schneller und mit mehr Emotionen gelesen. Längere Verse dagegen verlangsamen das Tempo des Lesers und geben ihm mehr Zeit zum Nachdenken. Dichter entscheiden sich bewusst dazu, Wörter in einer bestimmten Reihenfolge zu platzieren. So kann ein Vers auch aus einem einzelnen Wort bestehen, um es besonders ausdrucksstark zu machen.
Folgende Arten der Versstruktur sind in englischen Gedichten wichtig:
Die Endhaltelinie/End-Stop-Linie (end-stopped line) ist das Auftreten einer Pause oder eines Umbruchs am Versende, das durch ein Komma, einen Punkt, ein Semikolon oder anderes Satzzeichen ausgedrückt wird. Es sorgt dafür, dass eine Pause entsteht, damit jeder Vers eine eigene Bedeutung hat und der Leser Zeit zum Nachdenken bekommt.
Ein Enjambement (enjambement) wird auch Zeilensprung genannt und ist die Fortsetzung eines Satzes über einen Zeilenumbruch. Dadurch hat das Gedicht eine fließende Wirkung, da die Verse ohne Unterbrechung von einer zur nächsten fließen.
Mehr Informationen findest du in unserem Artikel zum Thema Satzfiguren!
Eine Zäsur (caesura) ist eine Pause oder ein Stopp innerhalb eines Verses. In der Regel tritt eine Zäsur in der Mitte einer Zeile auf. Die Wirkung einer Zäsur ist das Erzeugen einer Pause, um bestimmten Passagen mehr Ausdruck zu verleihen.
Das Ende eines Verses innerhalb eines Gedichts nennt sich Kadenz. Dabei unterscheiden wir zwischen zwei Arten von Kadenzen: eine weibliche und eine männliche Kadenz.
Wenn du noch einmal nachlesen möchtest, welche weiteren Aspekte man noch in einem englischen Gedicht analysiert, schau dir unseren Artikel zum Thema Gedichtsanalyse an.
Es gibt zahlreiche bekannte Schriftsteller der englischen Literatur, unter anderem Edgar Allan Poe, William Shakespeare und Rupi Kaur. Sie sind alle Vertreter verschiedener Literaturepochen. Hier erfährst du mehr über ihre bekanntesten Werke und über die Merkmale der entsprechenden Literaturepochen.
Diese Ideen fließen in Poes Gedicht ein, da es sich eher mit Gefühlen als mit Vernunft beschäftigt. ,,The Raven" kann der Schwarzen Romantik zugeordnet werden, die eine Unterströmung der Romantik ist. Die Einarbeitung von Motiven der Dunkelheit/Nacht und des menschlichen Wahnsinns in das Gedicht sind außerdem kennzeichnend für diese Literaturströmung.
Abb. 1 - Der Dichter William Shakespeare
William Shakespeare (s. Abb. 1) war ein englischer Dramatiker, Lyriker und ein bekannter Vertreter der Elisabethanischen Ära. ,,Sonnet 18" gilt als eines der bekanntesten der 154 Sonette, die von ihm verfasst wurden. Wie viele Sonette der Elisabethanischen Ära, sind auch im Sonett 18 folgende zentrale Themen erkennbar: die Zeit, die romantische und unerwiderte Liebe, die Verewigung der Schönheit und die direkte Ansprache an einer unbekannten Person.
Das Sonett 18 setzt sich aus zwei vierzeiligen Quartetten und zwei dreizeiligen Terzetten zusammen. Das Versmaß in dem Sonett ist ein fünfhebiger Jambus, das bedeutet eine unbetonten Silbe wird gefolgt von einer betonten Silbe, die fünfmal wiederholt wird. Das Reimschema des Gedichtes lautet: abab cdcd efef gg. Sowohl inhaltliche als auch strukturelle Aspekte des Gedichts spiegeln typische Merkmale der Sonette aus der Elisabethanischen Ära wider.
Ein Quartett, oder Vierzeiler, ist eine Strophenform, die aus vier Versen besteht. Sie ist die am häufigsten vorkommende Strophenform in Gedichten.
Als ein Terzett wird eine Strophe, die aus drei Versen besteht, bezeichnet. Diese Strophenform kommt vor allem im klassischen Sonett oft vor und wird im Anschluss an zwei Quartetten verwendet.
Wenn Dich die Elizabethanische Ära interessiert, dann schau Dir am besten die Erklärung zum Thema nochmal genauer an.
Rupi Kaur ist eine indisch-kanadische Schriftstellerin, die mit ihren Werken ,,Milk and Honey" und ,,The Sun and Her Flowers" internationale Bekanntheit erlangte. Ihre Gedichtsammlung deckt ein breites Themenspektrum ab unter anderem Liebeskummer, Verlust, Gewalt, Selbstliebe, Selbstwertgefühl, Feminismus und Trauma. In ihrem Gedicht “Broken English” folgt Rupi Kaur keinem einheitlichen Reimschema, denn ihr Fokus liegt mehr auf der Vermittlung von Gefühlen und Erlebnissen.
Sie schreibt in freien Versen, was ein Merkmal für zeitgenössische Poesie (contemporary poetry) ist. Rupi Kaur verzichtet oft auf Zeichensetzung und Großschreibung und verfasst ihre Gedichte in einfacher Sprache. Außerdem schreibt sie im Stil der ,,confessional poetry", wobei die Poetin ihre eigenen Gedanken und Erfahrungen erzählt und auch oft intime und persönliche Themen anspricht.
Jetzt weißt du, was Gedichte sind und welche bekannten englischen Dichter und Dichterinnen es gibt. Damit du einen noch besseren Überblick über englische Gedichte bekommst, haben wir dir einige berühmte Werke zusammengestellt.
Englische Gedichte über Liebe
"William is their boy" – so könnte man die Beziehung zwischen den Briten und Shakespeare beschreiben. Wir haben dir bereits das Sonnet 18 vorgestellt; Sonnet 116 ist ein weiteres sehr beliebtes Werk des englischen Dichters. In dem Gedicht, das 1609 veröffentlicht wurde, spricht das lyrische Ich über wahre Liebe und seine Definition von Liebe. Das lyrische Ich personifiziert die Liebe und versucht sie dadurch zu charakterisieren, wie du in dem folgenden Zitat siehst:
Love alters not with his brief hours and weeks,
But bears it out even to the edge of doom.
Liebe ändert sich nicht in kurzen Stunden und Wochen,
Sondern hält durch, selbst am Rande des Verhängnisses.
Englische Gedichte über Freundschaft
Der englische Schriftsteller Alan Alexander Milne schrieb vor allem Kinderbücher, unter anderem die Geschichten über Winnie the Pooh, mit denen er weit über die Grenzen des Vereinigten Königreichs hinaus bekannt wurde. Sein Gedicht "Us Two" stammt auch aus genau diesen Erzählungen. In dem Gedicht erklärt das lyrische Ich in einem Gespräch mit Winnie the Pooh, dass es zusammen mit Freunden mutiger und fröhlicher ist und weniger Angst hat.
I'm never afraid with you.
So wherever I am, there's always Pooh,
There's always Pooh and Me.
Englische Gedichte für Kinder
Das Gedicht "Gathering Leaves" von Robert Frost hat ein leicht nachvollziehbares Reimschema und folgt dadurch einem klaren Rhythmus. Wenn du die folgenden Verse liest, kommst du bestimmt schnell in den richtigen Rhythmus:
Spades take up leaves
No better than spoons,
And bags full of leaves
Are light as balloons.
Wie viele anderen Werke von Frost ist auch "Gathering Leaves" ein Naturgedicht, das auf Frosts Heimat, der Nordosten der USA, anspielt.
Englische Gedichte über Weihnachten
Das wohl berühmteste englische Gedicht über Weihnachten ist "'Twas the Night Before Christmas" von Clement Clark Moore, das 1823 veröffentlicht wurde. Das Gedicht ist auch unter den Namen "A Visit from St. Nicholas" und "The Night Before Christmas" bekannt. Es handelt von der Begegnung eines Familienvaters mit dem Heiligen Nikolaus, der in der Nacht vor Weihnachten Geschenke in den Häusern verteilt.
Als Inspiration hier einige bekannte englische Gedichte:
Um ein Gedicht auf Englisch zu analysieren, schaut man sich unter anderem inhaltliche Aspekte (Thema, Kontext, Einordnung in der Literaturepoche usw.) und strukturelle Aspekte (Gedichtsform, Reimschema, Metrum, Kadenz usw.) an und erläutert sowohl die Aspekte als auch deren Funktion. Außerdem kann man auch die Stilistischen Mitteln analysieren.
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