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Look Back in Anger

I could not love anyone who did not wish to see Look Back in Anger. [It has] all the qualities (...) one had despaired of ever seeing on stage.1 

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Look Back in Anger, Inhaltswarnung Thematisierung von Suizid, Gewalt, Rassismus und andere Formen von Diskriminierung, StudySmarter

I could not love anyone who did not wish to see Look Back in Anger. [It has] all the qualities (...) one had despaired of ever seeing on stage.1

Mit diesen lobenden Worten äußerte sich der Theaterkritiker Kenneth Tynan über das 1956 veröffentlichte Stück "Look Back in Anger" ("Blick zurück im Zorn") von John Osborne. Laut der Aussage des englischen Theaterkritikers verkörpert das Stück alles, was sich Zuschauer*innen immer gewünscht haben, auf der Bühne zu sehen.

Tatsächlich wurde das Stück über den englischen Protagonisten Jimmy Porter und seine turbulente Ehe mit seiner Frau Alison zu einem großen Erfolg. Doch wieso genau traf "Look Back in Anger" den zeitgeschichtlichen Nerv der englischen Bevölkerung, und welche Themen heben das Stück von den anderen seiner Zeit ab?

"Look Back in Anger" – Charaktere

Die Protagonist*innen des Stücks sind Jimmy Porter und seine Frau Alison. Daneben gibt es jedoch noch weitere Charaktere, die eine wichtige Rolle spielen.

CharakterBeschreibung
Jimmy Porter
  • Protagonist in "Look Back in Anger"
  • junger Mann in seinen Zwanzigern
  • stammt aus der Arbeiterklasse, aber hat sich eine gute Bildung angeeignet
  • häufig frustriert darüber, dass dies nichts an seiner Lebenssituation ändert
  • gerät immer wieder in Konflikt mit seiner Frau Alison, die aus der Oberschicht stammt
  • wirft ihr Bequemlichkeit und Selbstgefälligkeit vor
Alison Porter
  • Jimmys Frau
  • stammt aus der Oberschicht
  • fühlt sich trotz zahlreicher Konflikte mit Jimmy sich sehr zu ihm hingezogen und bewundert ihn für seine Ausstrahlung
Cliff Lewis
  • guter Freund von Jimmy
  • wohnt gemeinsam mit Jimmy und Alison in einer Wohnung
  • stammt ebenfalls aus der Arbeiterklasse
  • vermittelt bei Streitereien immer wieder zwischen dem Paar
  • führt eine sehr liebevolle Beziehung zu Alison, die sich zum Teil auch in Küssen äußert
Helena Charles
  • enge Freundin von Alison
  • strahlt Autorität aus, was auf Männer oft einschüchternd wirkt
  • Herkunft aus der gehobenen Mittelklasse merkt man ihr an
  • gutes Gespür für richtig und falsch

"Look Back in Anger" – Zusammenfassung

"Look Back in Anger" besteht aus drei Akten mit jeweils einer (Akt I) bzw. zwei Szenen (Akt II und III). Die Protagonist*innen des Stücks, Alison und Jimmy Porter sind ein verheiratetes Paar, das gemeinsam mit einem Freund namens Cliff Lewis in einer Wohnung im England der 1950er Jahre leben.

Erster Akt, erste Szene

Das Stück beginnt mit einer Szene an einem Sonntagmorgen. Alison bügelt, während Cliff und Jimmy Zeitung lesen. Jimmy – der aus der Arbeiterklasse stammt, jedoch sehr belesen und gebildet ist – regt sich über die Bequemlichkeit der Oberschicht auf und beschwert sich darüber, dass es seiner Frau an Enthusiasmus und Emotionalität fehle.

In seinem Wortschwall steigert sich Jimmy immer mehr in seinen Ärger hinein. Er beleidigt Alisons Familie und behauptet außerdem, Frauen seien in erster Linie darauf aus, Männer zu zerstören. Cliff versucht Jimmy wieder zu beruhigen. Die beiden fangen an, miteinander zu raufen und stoßen dabei gegen Alisons Bügeleisen, weshalb diese sich den Arm verbrennt. Jimmy entschuldigt sich, doch sie ist wütend und will, dass er geht. Daraufhin verlässt Jimmy die Wohnung.

Cliff hilft Alison dabei, die Verbrennung zu behandeln. Dabei erzählt sie ihm, dass sie von Jimmy schwanger geworden ist, sich aber nicht traut, ihm davon zu erzählen. Cliff tröstet Alison und versichert ihr, dass Jimmy sie liebt. Cliff küsst Alison. In diesem Moment kehrt Jimmy heim, doch es scheint ihn nicht zu kümmern. Kurz darauf verlässt Cliff das Haus. Alison und Jimmy tauschen Zärtlichkeiten aus und spielen ihr bear and squirrel Spiel.

Beim bear and squirrel geben Jimmy und Alison vor, Tiere zu sein, die sich gegenseitig liebevoll behandeln. Beim Spielen können sie ihre Konflikte beiseite legen.

Helena, Alisons Freundin aus der Oberschicht, ruft an und wünscht sich, bei ihnen wohnen zu können. Jimmys Laune verschlechtert sich umgehend, als Alison ihm davon erzählt und er wird wieder wütend. In seiner Wut sagt er, er wünsche sich, dass Alison ein Kind gebärt und dieses kurz darauf stirbt, damit sie wahres Leid erfährt. Dass sie tatsächlich von ihm schwanger ist, weiß er zu diesem Zeitpunkt noch nicht.

Zweiter Akt, erste Szene

Helena ist bei Jimmy, Alison und Cliff eingezogen. Als die beiden Frauen sich um den Haushalt kümmern, fragt Helena, wieso sie Jimmy geheiratet hat. Alison entgegnet, dass die Abneigung ihrer Eltern gegenüber Jimmy ihn nur noch mehr dazu ermutigten, sie zu heiraten.

Jimmy und Cliff betreten den Raum. Als Jimmy erfährt, dass die beiden Frauen später gemeinsam zur Kirche gehen wollen, ist er sich sicher, dass Helena Alison davon überzeugen will, ihn zu verlassen. Erneut wird er wütend und beleidigend. Als Helena ihn zu beruhigen versucht, fragt er sie, ob sie jemals jemanden hat sterben sehen. Er erzählt, dass er den leidvollen Tod seines Vaters erlebt hat, als er zehn Jahre alt war. Jimmy behauptet, dass diese Erfahrung ihn mehr über das Leben gelehrt hat, als Alison und Helena bis heute wissen.

Als Jimmy kurz darauf das Haus verlässt, teilt Helena Alison mit, Alisons Vater Colonel Redfern kontaktiert zu haben, damit er seine Tochter abholt. Alison protestiert nicht dagegen.

Zweiter Akt, zweite Szene

Colonel Redfern hilft Alison beim Packen ihrer Sachen. Es kommt zu einer Aussprache zwischen den beiden. Colonel Redfern entschuldigt sich dafür, damals so vehement gegen ihre Ehe mit Jimmy gewesen zu sein und sieht ein, dass Jimmy zu Recht wütend auf ihn war.

Alison verabschiedet sich kurz darauf von Cliff und verlässt die Wohnung. Als Jimmy kurz darauf zurückkehrt und ihm klar wird, dass Alison ausgezogen ist, gerät er in Wut. Helena reicht ihm einen Brief, in der Alison ihre Entscheidung begründet, doch ihre nüchterne Schreibweise verärgert Jimmy nur noch mehr.

Als Helena ihm erzählt, dass Alison von ihm schwanger ist, behauptet er, dass dies keine Gefühle in ihm auslöse. Er beleidigt Helena, die ihm daraufhin ins Gesicht schlägt. Jimmy ist überfordert und gerät zunehmend in Verzweiflung, dann küsst Helena ihn plötzlich leidenschaftlich.

Dritter Akt, erste Szene

Die Szene spielt einige Monate später und ähnelt sehr dem Anfang des ersten Akts, nur dass jetzt Helena am Bügeln ist. Jimmy und Cliff machen Witze über Zeitungsartikel und fangen erneut an miteinander zu raufen, wobei Cliff sein Shirt verschmutzt. Helena verlässt den Raum, um es zu waschen. Währenddessen erzählt Cliff Jimmy, dass er vorhat, auszuziehen.

Als Helena und Jimmy daraufhin kurz alleine sind, bittet sie ihn verzweifelt darum, sie niemals zu verlassen. Im gleichen Augenblick erscheint eine kränklich aussehende Alison in der Wohnung.

Dritter Akt, zweite Szene

Alison versichert Helena, nicht wütend auf sie zu sein und auch nicht zu versuchen, die Beziehung zwischen ihr und Jimmy zu beenden. Helena hingegen behauptet, dass Alisons Gegenwart ihr verdeutlicht hat, einen Fehler gemacht zu haben. Dass Alison darüber hinaus eine Fehlgeburt erlitten hat, wertet sie ebenfalls als ein Zeichen gegen ihre Beziehung. Sie sagt Jimmy, dass sie ihn verlassen wird. Dieser entgegnet, sie habe ohnehin nie das Zeug dafür gehabt, tiefe Liebe zu empfinden.

Alison und Jimmy sprechen sich anschließend aus. Sie beginnt zu weinen und behauptet, der Verlust ihres Kindes hätte ihr die tiefgründige Emotionen gelehrt, die Jimmy bei ihr immer vermisst hatte. Sie bricht zusammen. Jimmy erträgt es nicht, sie so zu sehen und versucht, sie zu trösten. Er versucht, sie mit ihrem "bear and squirrel" Spiel aufzuheitern.

"Look Back in Anger" wurde nicht nur als Theaterstück aufgeführt, sondern auch im Jahr 1959 verfilmt. Jimmy wird verkörpert von Richard Burton, Claire Bloom spielt Helena, die Schauspielerin Mary Ure porträtiert Alison und Gary Raymond übernimmt die Rolle des Cliffs. Im Großen und Ganzen folgt der Film sehr nah der Handlung des Theaterstücks. Der einzige bedeutende Unterschied zwischen der Verfilmung und des Stücks besteht in der Figur des Ma Tanners. Während er im Theaterstück nur kurz erwähnt wird, stellt er im Film eine wichtige Rolle dar, deren Aufgabe es ist, die Unterschiede zwischen Jimmy und Alison stärker zu betonen.

"Look Back in Anger" – Themen

Die thematische Aufarbeitung der Geschlechterrollen und der Konflikt zwischen sozialer Schicht und Bildung sind einer der Gründe, weshalb "Look Back in Anger" auf so viel Interesse bei den Zuschauer*innen gestoßen ist.

Geschlechterrollen

Ein Grund, wieso "Look Back in Anger" so viel Aufsehen erregte, liegt in der Art und Weise, wie Geschlechterrollen porträtiert werden. Im Gegensatz zu vielen anderen Dramen dieser Zeit werden Frauen in "Look Back in Anger" nicht traditionell als schwach und passiv dargestellt:

When you see a woman in front of her bedroom mirror, you realise what a refined sort of butcher she is... Thank God they don't have many women surgeons! Those primitive hands would have put your guts out in no time. Flip! Out it comes, like powder out of its box. Flop! Back it goes, like the powder puff on the table.2

Jimmys Aussage zeigt, dass er Frauen nicht als das vermeintlich "schwächere Geschlecht" sieht: Er glaubt, in der Art und Weise, mit der Frauen ihr Make-Up zurück auf den Schminktisch schleudern, eine gewisse Rohheit und Aggressivität zu erkennen. Diese Aggressivität glaubt Jimmy darüber hinaus auch im Schweigen einer Frau zu entdecken:

I rage, and shout my head off, and everyone thinks "poor chap!" or "what an objectionable young man!" But that girl there can twist your arm off with her silence.2

Zwar lässt Jimmy seiner Wut oftmals in aufbrausender, lauter Art und Weise freien Lauf, dennoch empfindet er das Schweigen einer wütenden Frau als mindestens genauso zerstörerisch und aggressiv. Er glaubt, eine Frau könne ihm damit buchstäblich den Arm ausreißen.

Soziale Schichten und Bildung

Zwar hat Jimmy sich im Laufe seines Lebens gut bilden können, seine Herkunft aus der Arbeiterklasse bleibt jedoch nach wie vor der wichtigste Bestandteil seiner Identität. Das äußert sich besonders in den Äußerungen gegenüber seiner Frau, die aus der Oberschicht stammt:

You see I learnt at an early age what it was to be angry – angry and helpless. And I can never forget it. I knew more about love, betrayal and death when I was ten years old than you will probably ever know in your life.2

Aufgrund seines Aufwachsens in prekären Lebensumstände hat Jimmy bereits früh erfahren müssen, was Hilflosigkeit, Verrat und Verlust bedeuten. Er wirft Alison vor, dass er mit zehn Jahren bereits mehr über das Leben wusste, als sie jemals wissen wird. Dies führt er auf ihre behütete Herkunft aus der Oberschicht zurück, aufgrund derer Alison sich nie mit schwerwiegenderen Problemen hatte beschäftigen müssen.

Prekär beschreibt eine schwierige Situation, aus der man nur schwer wieder herauskommt und für die es oft keine einfachen Lösungen gibt.

"Look Back in Anger" – Analyse der Symbole

Auch symbolisch gibt es in "Look Back in Anger" viele interessante Aspekte zur Analyse. Dazu gehören beispielsweise die Symbolik des Spiels bear and squirrel und die Bedeutung von newspapers.

Bear and Squirrel

Jimmys und Alisons Beziehung zueinander ist geprägt von Konflikten und Streitereien, die meistens auf ihre Herkunft aus unterschiedlichen sozialen Klassen zurückzuführen sind. Diesem Alltag entkommen die beiden im bear and squirrel Spiel. Indem sie vorgeben, Tiere zu sein – Alison das Eichhörnchen und Jimmy der Bär – können die beiden für kurze Zeit eine andere, einfachere Identität annehmen:

We could become little furry creatures with little furry brains. Full of dumb, uncomplicated affection for each other (...)They were all love, and no brains.2

Indem sie sich vorstellen, Tiere zu sein, die voller Liebe und Hingabe füreinander sind, können Jimmy und Alison ihre Gefühle ausdrücken, ohne dabei in Konflikte zu geraten.

Darüber hinaus ist es auch kein Zufall, dass Jimmy einen Bären und Alison ein Eichhörnchen spielt: Ein Bär kann ähnlich aufbrausend und aggressiv werden wie Jimmy während eines Wutanfalls. Ein Eichhörnchen ist – ebenso wie Alison – eher zurückhaltend, umsichtig und vorausschauend.

Auch generell sind die beiden Tiere hinsichtlich vieler Aspekte von Grund auf verschieden voneinander: Sie sind unterschiedlich groß, ernähren sich anders und verfügen über unterschiedliche Fähigkeiten. Auch Alison und Jimmy unterscheiden sich stark voneinander, besonders hinsichtlich ihres Aufwachsens in unterschiedlichen sozialen Schichten und ihren Charakterzügen. Diese Unterschiede verursachen im echten Leben immer wieder Streitigkeiten. Beim bear and squirrel Spiel hingegen spielen diese keine Rolle.

Newspapers

Jimmy und Cliff werden während des gesamten Stücks immer wieder dabei gezeigt, wie sie Zeitungen lesen. Vor allem für Jimmy haben Zeitungen eine wichtige symbolische Bedeutung, denn sie verkörpern für ihn die Oberschicht und damit auch seinen – versuchten – sozialen Aufstieg von der Arbeiter- zur Oberklasse.

Trotzdem sind Zeitungen für Jimmy gleichzeitig auch ein Anzeichen für eine problematische Entwicklung:

Always the same ritual. Reading the papers, drinking tea, ironing... Our youth is slipping away.2

Tägliche Gewohnheiten, bestehend aus Zeitung lesen und Tee trinken, sind für Jimmy Anzeichen des immer gleichen Rituals. Die daraus entstehende Routine lenkt seiner Ansicht nach die Menschen davon ab, ihr Leben – und besonders ihre Jugend – auszukosten und zu genießen.

"Look Back in Anger" – Erzählperspektive und Sprache

Da "Look Back in Anger" ein Theaterstück ist, besteht der Text in erster Linie aus Dialogen zwischen den einzelnen Charakteren anstatt eines zusammenhängenden Textes, wie Du ihn beispielsweise aus Romanen kennst. Dementsprechend gibt es auch keinen Erzähler, der Dir Aufschluss über die Gedanken und Gefühle der einzelnen Charaktere geben kann. Allerdings geben Dir die Regieanweisungen oft Hinweise darüber, wer gerade was fühlt oder denkt.

Die Erklärung "Dramenanalyse" hilft Dir, falls Du Dich noch einmal näher mit den Merkmalen eines Theaterstücks auseinandersetzen möchtest.

Hinsichtlich der Sprache drückt die Art und Weise, wie die Charaktere sich miteinander unterhalten, vor allem auch ihre Herkunft aus unterschiedlichen Klassen aus. Wie Du bereits erfahren hast, gibt es einen ständigen Konflikt zwischen Jimmys Herkunft aus der Arbeiterklasse und die Herkunft seiner Frau aus der Oberschicht:

Pusillanimous. Adjective. Wanting of firmness of mind, of small courage, having a little mind, mean spirited, cowardly, timid of mind. From the Latin pusillus, very little, and animus, the mind. That's my wife! That's her, isn't it. Behold the Lady Pusillanimous.2

Hier liest Jimmy einen Eintrag zu dem Begriff "Kleingeistigkeit" aus einem Wörterbuch vor. Er ist überzeugt, dass dieser Begriff seine Frau treffend beschreibt. Aufgrund ihrer Herkunft aus der Oberschicht sei sie kleingeistig und feige; die Emotionalität der Arbeiterklasse scheint ihr zu fehlen.

Obwohl Jimmy sich im Laufe seines Lebens selbst eine gute Bildung angeeignet hat, ist ihm seine Herkunft durchaus in seiner Ausdrucksweise noch anzumerken:

I rage, and shout my head off, and everyone thinks 'poor chap!' or 'what an objectionable young man!'2

Die Bezeichnung poor chap (dt. etwa "armer Junge") ist umgangssprachlich und wird eher in Kreisen der Arbeiterklasse verwendet. What an objectionable young man drückt zwar im Grunde genommen das Gleiche aus, ist jedoch viel gehobener formuliert. Damit wird deutlich, dass Jimmy es zwar versteht, sich wie eine Person aus der Oberklasse auszudrücken, seine Herkunft jedoch auch nicht vergessen hat. Sie ist nach wie vor ein wichtiger Bestandteil seiner Identität.

"Look Back in Anger"– Interpretation

Der Höhepunkt des Stücks "Look Back in Anger" besteht in dem Moment, in dem Alison ihr Kind bei einer Fehlgeburt verliert. Dieser Höhepunkt wird in einer Schlüsselszene angedeutet, in der Jimmy – der zu diesem Zeitpunkt nichts von Alisons Schwangerschaft weiß – sie konfrontiert:

If you could have a child, and it would die. Let it grow, let a recognisable human face emerge from that little mass of incubator and wrinkles. Please – if only I could watch you face that. I wonder if you might even become a recognisable human being yourself.2

Er wünscht sich, dass Alison den Tod ihres eigenen Kindes erlebt, damit sie lernt, was es bedeutet, Leid und Schmerz zu erfahren. Jimmy glaubt, dass diese Erfahrung aus ihr ein Wesen mit echten menschlichen Gefühlen machen könnte, die ihr aufgrund ihrer behüteten Herkunft aus der Oberschicht fehlen. Tatsächlich verliert Alison ihr Kind später, wodurch sie sich grundlegend in ihrem Charakter verändert:

I don't want to be neutral, I don't want to be a saint. I want to be a lost cause. I want to be corrupt and futile!2

Wie Du dem Zitat entnehmen kannst, möchte Alison jetzt keine neutrale Person mehr sein, stets wie eine Heilige gehorchen und ihren Aufgaben nachkommen. Stattdessen wünscht sie sich, ein hoffnungsloser Fall zu sein und über die Strenge zu schlagen. Damit äußert sie eine neu erlangte, tiefergehende Emotionalität; sie erlebt Gefühle – und damit auch das Leben – jetzt viel intensiver.

"Look Back in Anger" – John Osborne

John Osborne wurde am 12. Dezember 1929 im Südwesten der englischen Hauptstadt London geboren. Seine Eltern gehörten der unteren Mittelschicht an. Osbornes Vater starb bereits 1941, als John zwölf Jahre alt war. Der junge John wurde als Teenager der Schule verwiesen, nachdem er dem Schulleiter gegenüber gewalttätig geworden war.

John Osborne war der Vorreiter einer Bewegung, die als Angry Young Men bekannt wurde. Diese Bezeichnung wurde hauptsächlich für junge männliche Schriftsteller und Bühnenautoren verwendet, die im Großbritannien der 1950er-Jahre Werke über das Leben der britischen Arbeiterklasse veröffentlichten. Hauptthema war dabei meistens die Entfremdung der Charaktere von der traditionellen britischen Gesellschaft. Der Begriff tauchte zum ersten Mal in einem Zeitungsartikel über "Look Back in Anger" auf.

Sein erstes Theaterstück verfasste John im Alter von 21 Jahren. Zur gleichen Zeit heiratete er die Schauspielerin Pamela Lane. Die Beziehung der beiden inspirierte das Drama "Lock Back in Anger", das er innerhalb von nur 17 Tagen im Urlaub verfasste. Die Inszenierung des Stücks ebnete John den Weg zu einem erfolgreichen Leben und markierte gleichzeitig den Beginn einer neuen Ära im britischen Theater, in der Protagonist*innen aus der Arbeiterklasse im Fokus standen.

John verfasste weitere zahlreiche Stücke. Zu den bekanntesten gehören – neben "Look Back in Anger" – die folgenden:

  • "The Entertainer" (1957)
  • "Luther" (1961)
  • "Inadmissible Evidence" (1964)
  • "A Patriot For Me" (1965)

John Osborne starb am 24. Dezember 1994 an den Folgen von Diabetes.

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Look Back in Anger - Das Wichtigste

  • "Look Back in Anger" ist ein 1956 veröffentlichtes Drama des britischen Bühnenautors John Osborne.
  • Es handelt von dem Protagonisten Jimmy Porter, der aus der Arbeiterklasse stammt. In der Zusammenfassung behandelt das Drama den Konflikt zwischen ihm und seiner Frau Alison, die behütet in der Oberschicht aufgewachsen ist.
  • Weitere Charaktere, die im Drama eine Rolle spielen, sind Cliff Lewis und Helena Charles.
  • Das Stück behandelt vor allem die Themen der Geschlechterrollen sowie dem Zusammenspiel zwischen sozialer Schicht und Bildung.
  • Diese Themen werden außerdem symbolisch weiter untermauert, vor allem in der Symbolik des "bear and squirrel" Spiels sowie der Nutzung von newspapers.
  • Eine Schlüsselstelle des Theaterstücks besteht in dem Moment, in dem Jimmy sich wünscht, Alison würde ihr Kind verlieren, damit sie lernt, echtes Leid zu erfahren.
  • Von "Look Back in Anger" gibt es auch einen Film aus dem Jahr 1959.

Nachweise

  1. Ellis (2003). Look Back in Anger, May 1956. The Guardian.
  2. Osborne (1956). Look Back in Anger.

Häufig gestellte Fragen zum Thema Look Back in Anger

John Osborne schrieb "Look Back in Anger".

Die Hauptpersonen in "Look Back in Anger" sind Jimmy Porter und seine Frau Alison Porter. 

"Look Back in Anger" lässt sich interpretieren als ein Theaterstück, das sich kritisch mit den Unterschieden zwischen den sozialen Klassen auseinandersetzt. 

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