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The Crucible

Falsche Beschuldigungen hast Du in deinem Alltag bestimmt schon einmal erlebt. Wozu diese führen können, zeigt Arthur Millers Drama  "The Crucible". Das 1952 geschriebene Drama basiert auf den historischen Ereignissen der Hexenprozesse in Amerika von 1692. Das Stück "Hexenjagd" ("The Crucible") spielt im selben Jahr und zeigt, welche Auswirkungen Affären, Lügen und Hysterie haben können.

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Falsche Beschuldigungen hast Du in deinem Alltag bestimmt schon einmal erlebt. Wozu diese führen können, zeigt Arthur Millers Drama "The Crucible". Das 1952 geschriebene Drama basiert auf den historischen Ereignissen der Hexenprozesse in Amerika von 1692. Das Stück "Hexenjagd" ("The Crucible") spielt im selben Jahr und zeigt, welche Auswirkungen Affären, Lügen und Hysterie haben können.

The Crucible bedeutet übersetzt so viel wie "Schmelztiegel", dieser wird zum Einschmelzen von Metall oder ähnlichem verwendet. Ein Schmelztiegel steht allerdings auch für eine harte, bevorstehende Zeit oder Prüfung, in der verschiedene Elemente miteinander reagieren und etwas Neues entsteht.

Nachdem der Pastor der Stadt Salem eine Gruppe von jungen Mädchen dabei beobachtet, wie sie nachts im Wald tanzen und Rituale durchführen und einige der Mädchen plötzlich auf unerklärliche Weise krank werden, bricht in der Stadt der Hexenwahn aus. Die Stadt und ihre Bürger*innen wollen nun eine Erklärung oder eine*n Schuldige*n für die Ereignisse finden.

Im Frühjahr 1692 kam es in Salem, Massachusetts, zu den sogenannten Hexenprozesse, bei denen zahlreiche Menschen der Hexerei beschuldigt wurden. Eine Gruppe junger Mädchen behauptete damals, vom Teufel besessen zu sein und beschuldigte mehrere Bewohner*innen der Hexerei. 18 Menschen wurden wegen dieser falschen Beschuldigungen zum Tod verurteilt.

Personenkonstellation in "The Crucible"

Die wichtigsten Protagonist*innen in "The Crucible" und der Ausgangspunkt der Hexenjagd sind John Proctor, Abigail Williams und Elizabeth Proctor. Auch Reverend Hale und Parris sind von zentraler Bedeutung.

Um die Beziehungen zwischen den Figuren besser zu verstehen, findest Du hier ein Schaubild zur Figurenkonstellation.

The Crucible Personenkonstellation StudySmarterAbb. 1 - Personenkonstellation

Weitere Nebenfiguren sind einige Mitglieder der tanzenden Mädchengruppe. Darunter Mary Warren, das Dienstmädchen der Proctors, und Betty Parris, die Tochter von Reverend Parris. Die Sklavin Tituba, die im Haushalt der Parris' arbeitet, Rebecca und Francis Nurse, Giles und Martha Corey, sowie Ann und Thomas Putnam. Auch die Richter Hathrone und Danforth gehören zu den Nebenfiguren von "The Crucible".

John Proctor

  • Hauptfigur und tragischer Held des Dramas
  • Mitte 30
  • Bauer in Salem
  • Ehemann von Elizabeth Proctor
  • hatte eine Affäre mit Abigail Williams
  • glaubt nicht an Hexerei und den Teufel

Ein*e tragische*r Held*in ist eine Person mit guten Charaktereigenschaften, die in einer Tragödie vorkommt. Ein Fehler dieser Person führt letztlich zu ihrem eigenen Untergang und Unglück.

Elizabeth Proctor

  • Ehefrau von John Proctor
  • wird als kalt beschrieben
  • wird beschuldigt, eine Hexe zu sein
  • repräsentiert die Idee von Güte in "The Crucible"

Abigail Williams

  • Spitzname "Abby"
  • ca. 17 Jahre alt
  • Nichte von Reverend Parris
  • war das Dienstmädchen im Haus Proctor
  • Affäre von John Proctor
  • Anführerin einer Mädchengruppe
  • intelligent und manipulativ

Reverend Samuel Parris

  • Witwer
  • 40 Jahre alt
  • Pastor der puritanischen Kirche von Salem
  • aufgrund seiner arroganten und gierigen Art nicht sonderlich beliebt
  • legt viel Wert auf die Meinung anderer
  • machthungrig

Reverend John Hale

  • ca. 40 Jahre alt
  • Pastor und Experte für Hexenaustreibungen
  • wird nach Salem gerufen, um das Böse zu bekämpfen
  • überzeugter Christ, hasst Hexerei

Zusammenfassung von "The Crucible"

"The Crucible" wird der Gattung des Dramas in der Literatur zugeordnet. Das bedeutet, dass die Handlung üblicherweise über fünf Akte erzählt wird. Miller weicht in seinem Werk allerdings vom klassischen Schema ab und teilt "The Crucible" in nur vier Akte auf.

Klick Dich auch in die Erklärung "Drama Englisch" rein. Viel Spaß beim Lesen und Lernen!

Das Drama verfügt über einen ungewöhnlich langen Vorspann vor dem ersten Akt, der die Lebensverhältnisse in dem kleinen Ort Salem in Massachusetts erklärt. Salem ist zu diesem Zeitpunkt eine typisch puritanische Gemeinde.

Puritanismus war eine christliche Bewegung, Mitte des 16. Jahrhunderts. Die Religion entstand aus dem katholischen Glauben, kapselte sich, ähnlich der evangelischen Kirche, jedoch ab. Einige Vorgaben sind sehr strikt: Es ist unter anderem Pflicht jeden Sonntag in die Kirche zu gehen und Tanzveranstaltungen sind verboten.

Der erste Akt ist die sogenannte Exposition, in welcher die Hauptfiguren und die Ausgangslage vorgestellt werden. Im zweiten Akt wird die Spannung weiter vorangetrieben. Der dritte Akt beinhaltet den Höhepunkt des Dramas. Im vierten Akt kommt es zur fallenden Handlung und Katastrophe: John Proctor wählt den Tod, statt ein falsches Geständnis abzulegen. Miller verzichtet auf den fünften Akt und fasst die fallende Handlung und Katastrophe in Akt vier zusammen. Ansonsten folgt sein Aufbau dem klassischen Schema.

Mehr zu diesem Schema und anderen Merkmalen des Dramas kannst du in dem Beitrag "Dramenanalyse Englisch" lernen.

Durch Regieanweisungen erfährst Du in "The Crucible" beim Lesen, was passiert und was die Personen denken und fühlen.

Erster Akt

Reverend Parris beobachtet im Frühjahr 1692 eine Gruppe von Mädchen, unter ihnen auch seine Tochter Betty, die Schwarze Dienerin Tituba und seine Nichte Abigail bei Tänzen im Wald. Am nächsten Tag wird Betty krank, sie ist kaum ansprechbar und kann nicht aus dem Bett aufstehen.

Viele der Bewohner*innen versammeln sich, während Betty krank ist, im Haus der Parris'. Auch die Mädchengruppe, die nachts im Wald war, kommt vorbei und bleibt bei Betty in ihrem Zimmer. Das Ehepaar Putnam, deren Tochter auch Anzeichen einer mysteriösen Krankheit zeigt, sieht Hexerei als Ursache der Vorfälle.

Zu dem Zeitpunkt gehen in der Stadt nämlich bereits Gerüchte herum, dass die Ursache für Bettys Erkrankung Hexerei sei, da es keine andere Begründung für die Krankheit gibt.

Als die Mädchengruppe allein ist, wacht Betty auf und erzählt von den Ritualen und Abigails Vorhaben, Elizabeth zu verfluchen. Dafür habe Abigail bereits Hühnerblut getrunken. Sie möchte Elizabeth aus dem Weg schaffen, da sie, während sie das Dienstmädchen der Proctors war, eine Affäre mit John Proctor angefangen und sich in ihn verliebt hat. Allerdings droht Abigail den Mädchen, sodass keines von ihnen die Wahrheit über die angebliche Hexerei und Abgails Plan, Elizabeth der Hexerei zu beschuldigen, sagt.

Reverend Hale trifft in Salem ein, um die Vorfälle der angeblichen Hexerei aufzuklären. Währenddessen erzählt Abigail ihrem Onkel Reverend Parris, dass Tituba in der Nacht den Teufel gerufen hätte. Die Dienerin darf sich nicht weiter zu den Vorwürfen äußern und gesteht unter der Androhung, erhängt zu werden, dass sie für den Teufel arbeitet. Die Mädchen, die in Abigails Plan eingeweiht sind, und Tituba beschuldigen anschließend noch weitere Frauen der Hexerei.

Zweiter Akt

Der zweite Akt spielt acht Tage später im Haus der Proctors, außerhalb der Stadt. Elizabeth ist überzeugt, dass John zu den Hexenprozessen in die Stadt reisen muss, um zu erklären, dass die Anschuldigungen von Abigail gelogen sind. Sie ahnen, dass Abigail versucht, Elizabeth loszuwerden, um mit John zusammen sein zu können. Als das Dienstmädchen Mary von den Prozessen in Salem zurückkommt, erzählt sie dem Ehepaar von Abigails Plan und dass Elizabeth jetzt ebenfalls angeklagt wurde. Mary hat allerdings für Elizabeth ausgesagt und schenkt ihr anschließend eine Puppe, die sie während des Prozesses angefertigt hat.

Bevor sich John Proctor auf den Weg machen kann, um die Wahrheit (Abigail beschuldigt Elizabeth der Hexerei, obwohl diese unschuldig ist) aufzuklären, kommt Reverend John Hale. Dieser befragt alle Bewohner*innen über ihre Religion. Auf Elizabeths Drängen erzählt John dem Reverend die Wahrheit über Abigail und ihre Affäre.

Während Reverend Hale da ist, bringen Gerichtsdiener einen Haftbefehl gegen Elizabeth, die der Hexerei beschuldigt wird. Zudem finden sie die Puppe, in der eine Nadel steckt und sehen diese als Beweis für Elizabeths Hexerei und Zusammenarbeit mit dem Teufel an. Auch als Mary zugibt, die Nadel sei von ihr, bestehen die Gerichtsdiener darauf, Elizabeth mitzunehmen.

Nachdem Elizabeth verhaftet wurde, drängt John Mary dazu, vor Gericht die Wahrheit über Abigails Plan auszusagen, um Elizabeth zu retten. Mary weiß jedoch, dass sie Abigail damit gegen sich aufbringen würde.

Dritter Akt

Die Gerichtsverfahren gegen die Frauen laufen bereits und einige der Bewohner*innen versuchen ihre Angehörigen zu verteidigen. Vor Gericht sagt Mary aus, dass die Hexerei nicht echt ist und selbst als sie ihre Aussage schriftlich abgibt, wird ihr nicht geglaubt. Die anderen Mädchen werden ins Gericht geholt und bestreiten die Aussage von Mary. Um zu bestätigen, dass Abigail und die Mädchen nur lügen, soll Mary vor Gericht eine Ohnmacht vortäuschen, so wie es die kranken Mädchen getan haben sollen. Dabei scheitert sie allerdings.

Wie bereits von Mary vermutet, macht ihre Aussage Abigail wütend. Sie und die anderen Mädchen täuschen vor Gericht weitere Hexerei vor. Schließlich gibt John zu, dass er eine Affäre mit Abigail hatte. Er beschuldigt Abigail, die Hexerei vorzutäuschen, um seine Frau Elizabeth aus dem Weg zu schaffen. Als der Richter Elizabeth zu Johns Aussagen befragt, streitet sie die Affäre ihres Mannes ab, um seinen Ruf zu schützen. Die Anklagen gegen Abigail werden daraufhin abgewiesen.

Um Mary vor Gericht noch unglaubwürdiger erscheinen zu lassen, behauptet Abigail einen gelben Vogel zu sehen, der sie angreifen will. Den gelben Vogel hat Mary angeblich verhext für den Angriff. Unter diesem Druck bricht Mary endgültig zusammen, da die Leute denken, dass sie eine Hexe sein könnte und sagt aus, John Proctor arbeite mit dem Teufel zusammen. Daraufhin wird John Proctor festgenommen. Reverend Hale versucht in das Verfahren einzugreifen, aber seine Bemühungen scheitern.

Vierter Akt

Der vierte Akt beginnt mit einem Gerichtstreffen, bei dem die Reverends mit den Gefangenen beten. Reverend Hale möchte die Gefangenen überreden, ein falsches Geständnis abzulegen, um die Strafe der Hinrichtung zu umgehen. Auch Reverend Parris ist besorgt, er fürchtet, dass es Unruhen in der Stadt geben könnte, wenn Personen mit einem guten Ruf wie die Proctors verurteilt werden. Die Bitte der Reverends nach Begnadigungen werden allerdings auch ignoriert. Parris gibt außerdem zu, dass Abigail mit einem weiteren Mädchen und seinem Geld die Stadt verlassen habe.

Elizabeth bekommt noch eine Chance, mit ihrem Mann John zu sprechen. Sie möchte ihn zu einem Geständnis überreden, damit er dem Tod entgeht. Beide geben in diesem Gespräch das erste Mal ihre Schuld an den Umständen zu. John entscheidet sich daraufhin für ein öffentliches Geständnis.

Als er allerdings hört, dass seine Bekannten und Freund*innen, die verhaftet wurden, kein falsches Geständnis ablegen, entscheidet er sich um und nimmt seine Aussage zurück. Reverend John Hale versucht noch einmal einzugreifen, indem er Elizabeth bittet, ihren Mann zu bekehren, aber sie möchte sich nicht weiter einmischen. Sie will ihrem Mann seine letzte Ehre lassen. Daraufhin wird John zur Hinrichtung geführt.

Sprache in "The Crucible"

Arthur Miller versucht in seinem Werk eine Sprache zu sprechen, die das moderne Publikum versteht, die aber auch der Sprache des 17. Jahrhunderts gerecht wird, was ihm durch folgende Punkte gelingt:

  • das Fehlen von Hilfsverben wie to do
  • das Ersetzen von modernen Wörtern durch ältere aus dem 17. Jahrhundert, wie zum Beispiel aye statt yes

Auch die Natürlichkeit der Rollen ist Miller besonders wichtig. So spricht die Sklavin Tituba beispielsweise eine sehr einfache, teilweise auch fehlerhafte Sprache, was den Klassenunterschied der Personen verdeutlicht.

Im Amerika des 17. Jahrhunderts waren schwarze Menschen nicht als gleichwertige Bürger*innen angesehen. Oft wurden sie als Sklav*innen schlecht behandelt und erhielten keine Bildung. Das wird durch Tituba dargestellt. Willst Du mehr über Sklaverei und die damaligen Umstände der Schwarzen Bevölkerung erfahren? Dann schau Dir die Erklärung "Slavery" an.

Die Hauptrollen wie John und Elizabeth Proctor oder auch die Putnams drücken sich hingegen gewählt aus. Durch ihre Sprache wird deutlich, dass sie zur eher reicheren Bevölkerung gehören und sich somit Bildung leisten konnten.

Analyse der Motive in "The Crucible"

In "The Crucible" lassen sich zahlreiche Motive finden. Du findest hier eine nähere Betrachtung der Motive Hysterie, gesellschaftliches Ansehen und Intoleranz. Zusätzlich gehören noch Eigentum, Gerechtigkeit, Konsequenzen und Beurteilung dazu.

Hysterie

Ein wichtiges Motiv in "The Crucible" ist die Hysterie. Das Drama macht besonders deutlich, dass diese eine ganze Gemeinschaft auseinander bringen kann und alle logischen Denkweisen außer Kraft setzt.

Im Mittelalter galt Hysterie als teuflische Besessenheit, die vielen Frauen das Leben kostete. Hysterie bezeichnet ein egozentrisches und oft theatralisches Verhalten, das auch als Krankheitsbild in der Psychologie anerkannt wurde. Mittlerweile ist der Begriff "Hysterie" in der Psychologie veraltet, stattdessen wird bei dem Krankheitsbild von "Histrionischer Persönlichkeitsstörung (HPS)" gesprochen. Die Assoziation mit dem Teufel wird heutzutage nicht mehr getroffen.

Durch die Hysterie wird es möglich, dass Menschen, die immer geglaubt haben, ihre Nachbar*innen wären gute Menschen, auf einmal denken, sie könnten die schlimmsten Verbrechen begangen haben. Die Einwohner*innen von Salem akzeptieren die Hysterie und nutzen sie, um alte Streitigkeiten und unterdrückte Gefühle auszuleben.

Der offensichtlichste Fall ist dabei Abigail, die die Situation nutzt, um Elizabeth als Hexe zu bezeichnen und sie somit aus dem Weg zu schaffen. Aber auch andere Personen profitieren von der Hysterie. Reverend Parris versucht seine Stellung in der Stadt zu stärken, indem er Menschen wie John Proctor, die ihn und seine Macht infrage stellen, zu Sündenböcken macht. Die Hysterie wird immer weiter verstärkt, da die Menschen in der Stadt sie nutzen, um von ihr zu profitieren.

Gesellschaftliches Ansehen

Das 17. Jahrhundert brachte viele Klassenunterschiede mit sich, die in dem Drama "The Crucible" beschrieben werden. Weiße Menschen galten als angesehener als Schwarze, wohlhabende Menschen wurden besser behandelt als Menschen ohne Geld. Die erste Person, die gesteht, Hexerei ausgeübt zu haben, ist Tituba, die einzige Schwarze Figur in Millers Drama. Sie weiß, dass sie aufgrund ihres geringen gesellschaftlichen Ansehens den Anschuldigungen der Hexerei und der damit verbundenen Verurteilung nur entgehen kann, wenn sie gesteht.

Die Figuren sind bei jedem Schritt, den sie machen, darauf bedacht, was die anderen über sie denken könnten und möchten nicht für ihre Taten verurteilt werden. Jede*r möchte als ein guter Mensch gesehen werden, der sich an die gesellschaftlichen Werte und Normen hält.

Wie wichtig der Ruf den Personen in "The Crucible" ist, kann man an John Proctors Aussage erkennen. Er stellt die Wichtigkeit seines Rufs und seines Namens über die seines Lebens. Der Wunsch, seinen guten Ruf zu behalten, hält Proctor schon am Anfang davon ab, gegen Abigail auszusagen, da der Ehebruch seinen Ruf ruiniert hätte. Aber John Proctor stellt kurz vor seinem Geständnis fest, was einen guten Ruf wirklich ausmacht. Er ist bereit, die Wahrheit zu sagen und nicht zu lügen, nur um sich selbst zu retten. Dies erkennst Du an seiner Aussage:

Because it is my name! Because I cannot have another in my life! Because I lie and sign lies to myself. Because I am not worth the dust on the feet of them that hang. How may I live without my name? I have given you my soul; leave me my name! 2

Er sagt, dass er keinen anderen Namen in diesem Leben haben kann, womit er verdeutlicht, dass sein unrechtes Handeln immer wieder auf seine Familie bezogen werden würde. Er hat gelogen und Lügen in seinem Geständnis unterzeichnet, um zu verhindern, dass er stirbt. Dabei erkennt Proctor, dass er durch die Lügen auch einen Teil seines Ansehens verloren hat, denn viele in Salem sind mit reinem Gewissen gestorben und haben nicht gelogen, um ihr Leben zu retten. Er selbst findet, dass er nicht mal den Staub auf den Füßen der Gehängten wert sei. Aber die Verteidigung seines Rufs und Namens ermöglicht es Proctor am Ende mit Würde zu sterben.

Intoleranz

"The Crucible" spielt in Salem, das eine kleine und strenge puritanische Gemeinde ist. Regeln, die von der Kirche aufgestellt werden, gelten nicht nur als eine Moralvorstellung, sondern als eine Art staatliche Gesetze. Dabei entsprechen diese Regeln der Kirche der gesellschaftlichen Norm und es ist normal und vor allem angesehen, wenn Menschen diese Regeln befolgen. Alles, was von dieser gesellschaftlichen Norm abweicht, wird als eine Art Bedrohung angesehen. So gilt das Tanzen von den Mädchen nachts im Wald schon als eine Abweichung von "normalem" Verhalten, weswegen Reverend Parris die Vermutung anstellt, dass der Teufel etwas damit zu tun haben müsse.

In Salem hat alles Handeln entweder mit dem Teufel oder mit Gott zu tun. Gutes und den gesellschaftlichen Normen entsprechendes Handeln wird immer Gott zugeschrieben. Ebenso wird abweichendes und schlechtes Verhalten dem Teufel zugesprochen. Die Intoleranz von abweichendem Verhalten und anderen Ansichten führt also erst zu den Hexenprozessen in Salem. Alle Menschen, die in "The Crucible" abweichendes Verhalten zeigen, werden der Arbeit mit dem Teufel beschuldigt.

Interpretation von "The Crucible"

Arthur Millers Drama bietet viele mögliche Interpretationsansätze. Diese Interpretation bezieht sich auf den vierten Akt und die vierte Szene darin.

John Proctor hat beschlossen, dass er ein Geständnis ablegen möchte, was er seiner Frau Elizabeth mitteilt. Da sie mit den Kindern in Salem weiter leben und weiterhin den Namen Proctor tragen wird, versucht ihr Mann den Namen Proctor wiederherzustellen.

Szene vier veranschaulicht den innerlichen Kampf von John Proctor, den er mit sich selbst führt. Er weiß, dass sein Geständnis eine Lüge ist, aber für ihn ist es wichtiger den Namen Proctor zu bewahren, damit seine Kinder später gut mit dem Namen leben können. Er glaubt, dass Gott ihm seine Lüge eines Tages verzeihen kann, weil er auf die Aussage von John Hale vertraut:

Life is God's most precious gift; no principle, however glorious, may justify the taking of it.2

Hale sagt, dass das Leben Gottes größtes Geschenk sei und kein Grundsatz, auch nicht der eines Gerichts, rechtfertige, dieses geschenkte Leben zu nehmen.

Als John Proctor allerdings erfährt, dass sein Geständnis von Danforth zur Belehrung des Dorfes genutzt werden soll, erkennt Proctor, dass es sich hierbei um eine politische Angelegenheit handelt, welche die Hexenjagd und die damit verbundenen Hinrichtungen rechtfertigen soll. Sein Geständnis steht so im Kontrast zu seinem Willen, die Hexenjagd in Salem zu beenden. Durch eine Unterzeichnung mit seinem Namen würde den ganzen Unwahrheiten weiterhin Glauben geschenkt werden. Zusätzlich würde er seine Freund*innen, die für die Wahrheit gestorben sind, leugnen, da er mit seinem falschen Geständnis sein Leben über die Wahrheit stellen würde. Proctor kann es nicht ertragen, alle seine Werte aufs Spiel zu setzen, nur um dem Tod zu entgehen.

Als Proctor sein Geständnis zerreißt, unterschreibt er sein Todesurteil, wahrt dafür aber im Gegenzug die Namen seiner Freund*innen und enthüllt damit ebenso die Heuchelei, die hinter der Hexenjagd steckt. Er bekräftigt damit sein Selbstbild und macht gleichzeitig einen Schritt zur Wiederherstellung seiner Vernunft und seines Gewissens.

I do think I see some shred of goodness in John Proctor. 2

Mit dieser Aussage über sich selbst in der dritten Person deutet John Proctor darauf hin, dass er nicht in die Geschichte eingehen wird, weil er ein falsches Geständnis über sich und seine Nachbar*innen abgelegt hat. Sondern er weiß, dass sein Name für eine Kompromisslosigkeit stehen wird, die er mit dem Tod bezahlt. Er weiß, dass er aufgrund seiner Fehler, die zum Tod seiner Freund*innen geführt haben, nicht weiter leben kann.

Abigail und Reverend Parris hingegen, die bei der Hysterie zugesehen und diese noch weiter befeuert haben, verschwinden einfach. Abigail flieht mit dem Geld ihres Onkels und Parris verlässt die Stadt und wird nie wieder gesehen.

Arthur Miller

Arthur Miller, der 1915 in New York geboren wurde, gilt als einer der wichtigsten Gesellschaftskritiker seiner Zeit. In seinen Stücken setzt sich Miller mit politischen Werten und der Zeitgeschichte auseinander, was an "The Crucible" erkennbar ist. Außerdem lässt Miller auch regelmäßig eigene Erfahrungen aus der Weltwirtschaftskrise und dem Antisemitismus in seine Werke einfließen, da er aus einer Familie polnisch-jüdischer Einwanderer stammt.

Antisemitismus ist die Abneigung oder die Feinschaft gegenüber der jüdischen Bevölkerung.

Arthur Miller studierte an der University of Michigan zunächst Wirtschaftswissenschaften und Politik und arbeitete nebenbei als Redakteur für die Zeitung "Michigan Daily". Er wechselte wenig später seinen Studienschwerpunkt auf Literatur und Drama im Bereich der Anglistik. Miller war dreimal verheiratet und hat insgesamt vier Kinder. Der US-Amerikaner starb im Alter von 89 Jahren in Connecticut.

Neben "The Crucible" schrieb Arthur Miller auch noch viele andere bekannte Stücke, wie "Death of a Salesman" und "All my Sons".

Klick Dich doch auch in die Erklärung von "Death of a Salesman" rein.

The Crucible - Das Wichtigste

  • The Crucible ist ein 1952 geschriebenes Drama von Arthur Miller.
  • Inhalt: Nachdem der Pastor der Stadt Salem eine Gruppe von jungen Mädchen erwischt, wie sie nachts im Wald tanzen und Rituale durchführen und einige der Mädchen unerklärlich krank werden, bricht in der Stadt der Hexenwahn aus. Die Stadt und ihre Bürger*innen suchen eine Erklärung oder einen Schuldigen für die Ereignisse und nutzen die Massenhysterie, die aufgrund der Hexerei ausbricht, zu ihrem Vorteil. Dies endet mit der Verurteilung und Hinrichtung einiger Charaktere, wie Proctor.
  • Einige der zentralen Motive sind: Gerechtigkeit, gesellschaftliches Ansehen, Intoleranz und Hysterie.

Nachweise

  1. Leidig (2013). The Crucible – Die Hexenjagd von Arthur Miller. Bange.
  2. Miller (1952): The Crucible. Viking Press.

Häufig gestellte Fragen zum Thema The Crucible

Die Hauptfiguren in "The Crucible" sind John und Elizabeth Proctor, Abigail Williams, Reverend Parris und Reverend John Hale.

"The Crucible" ist ein Drama von Arthur Miller, bei dem es durch eine Gruppe von Mädchen zu einem Ausbruch von Massenhysterie, falschen Beschuldigungen der Hexerei und Verurteilungen kommt. 

"The Crucible" bedeutet übersetzt so viel wie Schmelztiegel. Hier werden zum Beispiel Stoffe eingeschmolzen und ergeben etwas Neues. Zudem zeigt "The Crucible", was für Auswirkungen Hysterie und falsche Beschuldigungen haben können.

"The Crucible" greift viele verschiedene Motive auf. Die Hysterie, das gesellschaftliche Ansehen, die Intoleranz und die Gerechtigkeit spielen hierbei eine wichtige Rolle.

The Crucible ist auf vier Akte aufgeteilt, die dem typischen Schema eines Dramas folgen.

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