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Sobald die Temperaturen im Winter in einigen Teilen der Erde sinken, bereitet sich das gesamte Tierreich auf die Winterzeit vor. Der Winter ist nämlich eine echte Herausforderung: Pflanzen verlieren ihre Blätter und bieten weniger Nahrung, die Tage werden kürzer und die dauerhaft niedrigen Temperaturen fordern eine hohe Energieaufwendung des Körpers, damit er warmgehalten werden kann. Somit haben sich im Laufe…
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Jetzt kostenlos anmeldenSobald die Temperaturen im Winter in einigen Teilen der Erde sinken, bereitet sich das gesamte Tierreich auf die Winterzeit vor. Der Winter ist nämlich eine echte Herausforderung: Pflanzen verlieren ihre Blätter und bieten weniger Nahrung, die Tage werden kürzer und die dauerhaft niedrigen Temperaturen fordern eine hohe Energieaufwendung des Körpers, damit er warmgehalten werden kann. Somit haben sich im Laufe der Evolution einige Überlebensstrategien entwickelt, welche den Tieren helfen, den Winter gesund und ohne langfristige Folgen zu überstehen. Bestimmt kennst Du die Begriffe Winterschlaf, Winterruhe und Winterstarre bereits und hast jetzt die Möglichkeit, ihre Bedeutung genauer kennenzulernen.
Die Winterstarre wird von wechselwarmen Tieren verwendet. Ihre Körpertemperatur sinkt dabei so weit hinab, dass sich die Körperfunktionen fast vollständig ausschalten und somit keine Bewegungen mehr möglich sind. Daher kommt auch der Begriff "Starre" im Wort der Kältestarre.
Die Winterstarre bei Tieren ist ein Prozess, der zwangsläufig bei niedrigen Außentemperaturen eintritt. Das poikilotherme (also wechselwarme) Tier ist nicht in der Lage, seine Körpertemperatur eigenständig zu steuern. Daher ist es dauerhaft von der Umgebungstemperatur abhängig.
Amphibien oder Reptilien sind daher oft auf sonnigen Flächen anzutreffen: Je wärmer die Körpertemperatur der wechselwarmen Tiere ist, desto aktiver können sie auch sein. Sie "laden" also ihre Energie in der Sonne auf.
Die RGT-Regel (Reaktionsgeschwindigkeit-Temperatur-Regel) ist eine Faustregel, die besagt, dass Reaktionen (wie Stoffwechselprozesse) bei einer Erhöhung um je 10 Kelvin doppelt so schnell ablaufen. Je wärmer die Umgebungstemperatur ist, in welcher die Reaktionen stattfinden, desto schneller können die Reaktionen also ablaufen.
Während des Winters sind die Sonnenstrahlen jedoch weniger intensiv und die Außentemperaturen sinken kontinuierlich bis auf Minusgrade hinab. Damit sinken auch die Körpertemperaturen der wechselwarmen Lebewesen. Ab welchem Wert ein Tier in die Kältestarre tritt, ist immer unterschiedlich und hängt von der jeweiligen Spezies ab. Meistens liegt sie jedoch kurz über der 0 Grad Celsius Grenze.
Sobald ein Tier nun in die Kältestarre gefallen ist, sind alle Stoffwechselprozesse stark verlangsamt. So können sich die Tiere nicht mehr bewegen und keine Nahrung aufnehmen. Die Herzschlagfrequenz und die Atemfrequenz sind bis auf ein Minimum reduziert. Weil so wenig Energie verbraucht wird, ist es deshalb auch nicht wichtig, dass keine weitere Nahrung mehr aufgenommen werden kann.
Einige wechselwarme Tiere haben ein eigenes "Frostschutzmittel", welches aus Glucose, also Traubenzucker, besteht. Der Blutzuckerspiegel kann somit auf bis das 250-fache ansteigen und senkt den Gefrierpunkt stark hinab. Wenn die Temperaturen wieder steigen, wird die Glucose in der Harnblase für künftige Kälteperioden gespeichert.
Die Kältestarre kann jedoch nur bis zu einem gewissen Punkt funktionieren. Sobald Körperflüssigkeiten, wie zum Beispiel Blut oder Zellplasma beginnen zu kristallisieren, tritt der Kältetod ein. Dieser Wert wird dann auch Letalwert genannt. Den Tieren ist es nicht möglich, vor dem Kältetod aufzuwachen oder sich so davor zu schützen. Um den Kältetod zu vermeiden, suchen sie sich daher vor dem Einsetzen der Starre einen möglichst gut geschützten Ort, an welchem es unwahrscheinlich ist, dass der Letalwert unterschritten wird.
Sobald die Temperaturen nach dem Winter dann wieder steigen, fallen die Tiere aus der Kältestarre und können wieder am Leben teilhaben. Wie lange wechselwarme Tiere in der Kältestarre verbleiben, hängt von der Spezies ab. Meistens sind es jedoch zwischen 3 und 6 Monaten, die in der Winterstarre verbracht werden.
Auch Pflanzen können in die Kältestarre verfallen. Dabei kann der Stoffwechsel sogar zu einem kompletten Stillstand kommen. Bei der Winterstarre bei Pflanzen ist es seltener, dass irreversible Schäden auftreten, wie es bei der Hitzestarre der Fall sein kann.
Die Hitzestarre beinhaltet große Schäden, da Proteine ab einer gewissen Temperatur denaturieren und somit ihre Form verlieren. Dadurch sind sie unbrauchbar und lebensnotwendige Prozesse können nicht fortgeführt werden. Auch nach einer Abkühlung kehren die Proteine nicht in ihre alte Form zurück.
Frösche befinden sich meist 5 bis 6 Monate in der Winterstarre. Während der Zeit nehmen Frösche den benötigten Sauerstoff über ihre Haut auf. Dabei entziehen sie dem Wasser, welches sich auf der Haut ablagert, den Sauerstoff. Der nordamerikanische Waldfrosch sondert während der Winterstarre keinen Urin ab. Dadurch steigt der Harnstoffgehalt im Blut.
Viele Reptilien wie zum Beispiel Schildkröten verbringen ungefähr 4 Monate in der Winterstarre. Währenddessen nehmen sie Sauerstoff im Wasser über den Mund- und Rachenraum und ihre Kloake auf. Schildkröten, die im Wasser überwintern, sind auch in der Lage, Kohlenhydrate ohne Sauerstoff abzubauen.
Auch einige Insekten können in die Winterstarre fallen. Dazu gehören etwa Schmetterlinge oder bestimmte Käferarten. Um sich vor der Kälte zu schützen, nisten sie sich an gut isolierten Orten ein, wie in abgestorbenen Bäumen oder in der Erde.
Du fragst Dich, ob Fische Winterstarre abhalten? Nein, die meisten Fische bleiben den Winter über wach, senken aber ihre Körpertemperatur entsprechend ab, wenn das Wasser Minusgrade erreicht. Auch die Atmung wird während dieser "Art" von Winterstarre von Fischen entsprechend verlangsamt.
Es gibt einige Unterschiede zwischen den einzelnen Überwinterungsmechanismen. Jedoch sind nur poikilotherme (= wechselwarme) Lebewesen in der Lage, in die Kältestarre überzugehen. Homoiotherme, also gleichwarme Tiere, können lediglich Winterruhe und Winterschlaf nutzen, was wiederum für wechselwarme Tiere nicht möglich wäre. Tiere die in eine Winterruhe verfallen, senken ihre Körpertemperatur dabei nicht ab. Außerdem wachen die Tiere während der Winterruhe von Zeit zu Zeit auf um neue Nahrung aufzunehmen, um dadurch weiterhin Energie zu haben.
Art | Stoffwechselprozesse | Temperatur | Beispiele |
Winterruhe | in normalem Tempo | normale Körpertemperatur | Eichhörnchen |
Winterschlaf | verlangsamt | leicht erniedrigt | Igel |
Kältestarre / Winterstarre | stark verlangsamt | sehr niedrig, gleicht der Umgebungstemperatur | Frosch |
Wenn Du noch mehr über die Themen Winterruhe und Winterschlaf erfahren möchtest, schau Dir einfach die passenden Artikel dazu auf StudySmarter an.
Bei der Kältestarre fallen poikilotherme Tiere in einen Zustand, in welchem sie sich nicht bewegen können. Währenddessen sind Herzschlag- und Atemfrequenz so niedrig wie möglich. Eine Nahrungsaufnahme ist ebenfalls nicht möglich, und erst bei wärmeren Tempersturen löst sich die Starre wieder.
Nur poikilotherme (= wechselwarme) Lebewesen in der Lage, in die Kältestarre überzugehen. Homoiotherme, also gleichwarme Tiere, können lediglich Winterruhe und Winterschlaf nutzen, was wiederum für wechselwarme Tiere nicht möglich wäre.
In die Winterstarre fallen zum Beispiel Amphibien wie Frösche oder Reptilien wie Schildkröten. Einige Insekten wie Schmetterlinge und Käfer fallen auch in eine Art Kältestarre. Sogar einige Pflanzen können in die Winterstarre fallen.
Die Dauer der Kältestarre hängt von der jeweiligen Spezies ab, beträgt aber bei den meisten Arten circa 3-6 Monate.
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