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Dinosaurier, Schildkröten, Krokodile und Eidechsen haben alle etwas gemeinsam: sie zählen zur Klasse der Reptilien. Reptilien besiedeln schon sehr lange den Planeten, denn sie entwickelten sich vor rund 300 Millionen Jahren aus den Amphibien. Sie sind außerdem die ersten Wirbeltiere, denen eine Besiedelung des Festlandes vollständig gelungen ist. Weltweit werden aktuell mehr als 11.000 Reptilienarten gezählt.
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Jetzt kostenlos anmeldenDinosaurier, Schildkröten, Krokodile und Eidechsen haben alle etwas gemeinsam: sie zählen zur Klasse der Reptilien. Reptilien besiedeln schon sehr lange den Planeten, denn sie entwickelten sich vor rund 300 Millionen Jahren aus den Amphibien. Sie sind außerdem die ersten Wirbeltiere, denen eine Besiedelung des Festlandes vollständig gelungen ist. Weltweit werden aktuell mehr als 11.000 Reptilienarten gezählt.
Das Wort Reptilien stammt vom lateinischen Begriff reptilis ab und bedeutet übersetzt "kriechend". Sie können deshalb auch als "Kriechtiere" bezeichnet werden. Reptilien bilden die Klasse der Reptilia, unter die ein ganzes Bündel von verschiedenen Wirbeltiergruppen zusammengefasst wird.
Es wird zwischen vier rezenten Hauptgruppen bei den Reptilien unterschieden: Schuppenkriechtiere, Brückenechsen, Schildkröten und Krokodile. Du bekommst in den folgenden Abschnitten aufgezeigt, was die Gruppen jeweils so besonders macht.
Als rezent werden alle Arten von Lebewesen bezeichnet, die aktuell auf dem Planeten leben.
Bei den Schuppenkriechtieren (Squamata) werden rund 11.300 rezente Arten erfasst, was sie innerhalb der Klasse der Reptilien zur artenreichsten Gruppe macht. Die Schuppenkriechtiere machen einen Anteil von über 96% aller Reptilienarten aus. Zu ihnen werden die Unterordnungen Echsen, Schlangen und Doppelschleichen gezählt.
Abbildung 1: Schlange
Auf der Oberhaut der Schuppenkriechtiere befinden sich Hornschuppen und Schilde. Dabei handelt es sich um stark verhornte Hautbezirke, die regelmäßig abgestreift werden. Die Häutung kann bei ihnen je nach Alter und Ernährung in ein- oder mehrmonatigen Abständen erfolgen. Ein weiteres Merkmal der Schuppenkriechtiere sind die bei Schlangen und oft auch bei Echsen zurückgebildeten Gliedmaßen.
Die Brückenechse (Tuatara) ist evolutionär betrachtet die einzige überlebende Art einer eigenen Linie. Sie lebt nur noch auf einigen kleinen Inseln, die zu Neuseeland gehören. Auffallend ist bei ihr ein Kamm aus Stachelschuppen, die sich auf der Kopf-, Rumpf- und Schwanzoberseite befindet.
Abbildung 2: Brückenechse
Der Schädel der Brückenechse ist mit doppelten Jochbögen und entsprechend zwei Schläfenfenstern aufgebaut, die sich in ein oberes und unteres Schädelfenster aufteilen. Das untere Schläfenfenster wird durch den unteren Schläfenbogen, der die sogenannte Brücke darstellt, begrenzt. Bei den Echsen, die zu den Schuppenkriechtieren zählen, ist der untere Schläfenbogen weitgehend reduziert oder komplett verschwunden.
Zu den Schildkröten (Testudines) zählen rund 360 Arten. Sie können entweder an Land, im Süß- oder Meerwasser leben. Charakteristisch für sie ist der geschlossene Panzer, der an Kopf, Schwanz und Beinen Öffnungen aufweist. Er setzt sich aus dem Rückenpanzer (Carapax) und Bauchpanzer (Plastron) zusammen. Der Panzer besteht aus massiven Knochenplatten.
Abbildung 3: Schildkröte
Sowohl bei den Lederschildkröten als auch bei den Weichschildkröten sind die Knochenpanzer anstelle von Hornplatten mit einer lederartigen Haut überzogen. Die lederartigen Körperdecken sind Anpassungen dieser Schildkröten an die aquatische Lebensweise. Dies stellt auch eine Ausnahme bei den Reptilien dar, da hierüber ein Gasaustausch zur Hautatmung stattfindet.
Bei den Krokodilen wird zwischen 26 rezenten Arten unterschieden, die in den Tropen und Subtropen vorkommen. Sie können außerdem nochmal in drei Familien unterteilt werden: die Echten Krokodile, Alligatoren (inkl. Kaimane) und Gaviale. Krokodile sind großwüchsige, echsenähnliche Reptilien, die aufgrund ihres Rückenpanzers umgangssprachlich auch als Panzerechsen bezeichnet werden.
Abbildung 4: Alligator
Krokodile sind eng mit den Vögeln verwandt. Gemeinsam mit ihnen bilden sie die heute noch lebenden Gruppen der Archosaurier. Zu den Archosauriern zählen ansonsten noch die Pterosaurier (Flugsaurier) und Nicht-Vogel-Dinosaurier, die allesamt ausgestorben sind.
Neben den unterschiedlichen Merkmalen der vier Hauptgruppen besitzen jedoch alle Reptilien bestimmte Merkmale, die sie größtenteils alle gemeinsam haben. Es kann vereinzelt zu Abweichungen kommen. Die Merkmale sind in ihrer Kombination charakteristisch für die Reptilienarten, weshalb sie alle zu einer Klasse gezählt werden.
Folgender Steckbrief über Reptilien gibt Dir vorab einen Überblick über die gemeinsamen Merkmale.
Reptilien Steckbrief | Beschreibung |
Wissenschaftlicher Name |
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Systematik |
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Beine |
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Wirbelsäule |
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Größe |
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Haut |
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Atmung |
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Körpertemperatur Reptilien |
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Nahrung | |
Lebensraum |
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Reptilien pflanzen sich in der Regel an Land fort. Dort werden auch die Eier gelegt. Die Schalen der Reptilieneier sind unterschiedlich stark verkalkt. Die Kalkschale schützt den Embryo vor mechanischen Einwirkungen und bietet einen guten Verdungstungsschutz, jedoch keinen vollständigen.
Die Reptilien stammen von den Amphibien ab. Bei den Amphibien herrscht eine wassergebundene Fortpflanzung, bei der die Kaulquappen und Molchlarven über ihre Kiemen atmen.
Die Schale ist nicht ganz undurchlässig. In ihr sind mikroskopisch kleine Poren vorhanden, durch die ein Gasstoffwechsel stattfindet. Per Diffusion dringt Sauerstoff ein, der dann in die direkt darunterliegenden Blutgefäße des Chorions gelangt. Das Chorion kleidet die Eischale von innen aus. Über die Poren der Schale kann außerdem eine Wasseraufnahme stattfinden.
Reptilien atmen über ihre Lungen. Die Lungen bilden sich bereits von ihrer Geburt an. Da sie auch keine Kiemen besitzen, ist es ihnen auch nicht möglich, als Larven im Wasser zu schwimmen.
Reptilien sind wechselwarme (poikilotherme) Tiere. Ihre Körpertemperatur passt sich der Umgebungstemperatur an. Wenn die Temperaturen abfallen, können sie ihre Körpertemperatur jedoch durch verändertes Verhalten anpassen, wie z.B. Aufwärmen in der Sonne oder Abkühlen durch Abspreizen von Extremitäten.In den Tropen sind die Bedingungen optimal für die wechselwarmen Tiere, da dort das ganze Jahr über ungefähr gleichbleibende und warme Temperaturen herrschen. Sie müssen sich dann nicht aktiv um einen Ausgleich der Körpertemperatur kümmern.
Reptilien erhöhen ihre Körpertemperatur auf bis zu 42 °C, wenn sie einen Infekt und dessen Erreger bekämpfen wollen. Durch diese Fieberreaktion wird die Krankheitsdauer deutlich verkürzt.
Bei kalten Außentemperaturen und vor allem während den kalten Jahreszeiten suchen sich Reptilien Unterschlüpfe wie beispielsweise Laub- und Komposthaufen, Bodenlöcher oder Stellen mit dichter Vegetation. Reptilien sind noch bis zu wenigen Graden über dem Gefrierpunkt bewegungsfähig, bei tieferen Temperaturen fallen sie dann jedoch in eine Kältestarre. Dabei werden alle Lebensfunktionen auf ein Minimum heruntergefahren. Das verhindert, dass sie bei kritisch tiefen Temperaturen nicht am Kältetod sterben.
Alle Reptilien besitzen ein Skelett. Das Skelett ist bei ihnen fast vollständig verknöchert. Die Anzahl der Wirbel kann je nach Reptilienart sehr unterschiedlich ausfallen. Während Schildkröten knapp über 30 Wirbel besitzen, haben Schlangen über 400. Zudem besitzen die Tiere eine Wirbelsäule.
Reptilien zählen zum Unterstamm der Wirbeltiere, zu denen Lebewesen zählen, die eine Wirbelsäule besitzen. Der Mensch zählt also auch zu den Wirbeltieren.
Schleichen (Anguidae) stellen eine Besonderheit hinsichtlich ihres Hautskeletts dar, denn sie besitzen Knochenschuppen (Osteoderme) in der Unterhaut des Rumpfes. Durch die Knochenschuppen bewegen sich die Tiere in weiteren Windungen fort. Krokodile haben ebenfalls Osteoderme, die bei ihnen unter den Rückenschildern besonders ausgeprägt sind. Dadurch verfügen sie über einen kräftigen Hautknochenpanzer.
Dem Hautknochenpanzer werden verschiedene Funktionen beigemessen, wie der Schutz gegen Feinde, bei innerartlichen Auseinandersetzungen und eventuell auch als Speicher für bestimmte Mineralstoffe. In den Osteodermen verlaufen außerdem zahlreiche kleine Blutgefäße, über welche die absorbierte Wärme ins Körperinnere weitergeleitet werden kann.
Der Knochenpanzer kommt nur speziell bei den Schildkröten vor. Der Panzer besteht aus massiven Knochen in der untersten Schicht. Er hat sich evolutionär aus der Wirbelsäule, den Rippen und dem Becken gebildet.
Fast alle Reptilien leben auf dem Land. Nur die Meeres-Schildkröten und See-Schlangen stellen eine Ausnahme dar, da sie im Meer leben. Reptilien kommen auf allen Kontinenten, abgesehen von der Antarktis, vor.
Folgende Beispiele zeigen Dir auf, welche Reptilien vor langer Zeit bereits lebten:
Dinosaurier lebten bis zum Massenaussterben vor rund 66 Millionen Jahren weltweit auf dem Festland. Ein besonderes Merkmal der Dinosaurier war, dass ihre Beine unter dem Körper und nicht seitlich positioniert waren.
Auch die Flugsaurier sind eine ausgestorbene Gattung der Reptilien. Sie existierten ebenfalls wie die Dinosaurier bis vor rund 66 Millionen Jahren. Als erste Wirbeltiere waren sie dazu in der Lage aktiv zu fliegen. Vögel und Fledertiere entwickelten ihre Flugfähigkeit später unabhängig von ihnen.
Reptilien besitzen eine trockene, schleimlose und schuppige Haut. Ihr Körper ist in einen Kopf, Rumpf und Schwanz gegliedert. Am Rumpf sind vier Gliedmaßen, die sich bei den Schlangen allerdings zurückgebildet haben. Außerdem atmen alle Reptilien über die Lunge. Sie sind wechselwarme Tiere, deren Körpertemperatur von der Umgebungstemperatur abhängig ist.
Amphibien unterscheiden sich dadurch von den Reptilien, dass sie regelmäßig Wasser benötigen, um ihre Haut zu befeuchten und um ihre Eier im Wasser zu legen. Reptilien dagegen verfügen über eine trockene Hornschuppen-Haut, durch die sie unabhängig vom Wasser sind. Außerdem legen Reptilien ihre Eier an Land.
Reptilien leben auf allen Kontinenten außer der Antarktis. Dabei bevorzugen sie einen warmen Lebensort.
Reptilien atmen über ihre Lungen. Die Lungen bilden sich bereits von ihrer Geburt an. Da sie auch keine Kiemen besitzen, ist es ihnen auch nicht möglich, als Larven im Wasser zu schwimmen.
Karteikarten in Reptilien15
Lerne jetztWie heißt die Klasse, die die Reptilien bilden?
Die Klasse heißt Reptilia.
Zwischen welchen rezenten Hauptgruppen wird bei den Reptilien unterschieden?
Wie sind die Gliedmaßen bei den Schuppenkriechtieren entwickelt?
Bei Schlangen und teilweise bei den Echsen sind die Gliedmaßen zurückgebildet.
Wie werden die Hornschuppen und Schilde bei den Schuppenkriechtieren erneuert?
Sie werden regelmäßig in ein- oder mehrmonatigen Abständen abgestreift (Häutung).
Warum werden die Brückenechsen als solche bezeichnet?
Bei den Brückenechsen wird das untere Schläfenfenster am Schädel durch den unteren Schläfenbogen, der die sogenannte Brücke darstellt, begrenzt.
Aus was besteht der Kamm der Brückenechsen, der sich auch der Kopf-, Rumpf- und Schwanzoberseite befindet?
Der Kamm besteht bei ihnen aus Stachelschuppen.
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