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In der Biologie gibt es eine Fülle von Regeln, die helfen, die Form, Anpassung und Überlebensstrategien verschiedener Arten zu verstehen. Die Allensche Regel ist ein solches Konzept, das einen tiefgreifenden Einfluss auf das Verständnis der Tieranatomie hat. In diesem Artikel wirst du dich mit der Definition und Einleitung der Allenschen…
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Jetzt kostenlos anmeldenIn der Biologie gibt es eine Fülle von Regeln, die helfen, die Form, Anpassung und Überlebensstrategien verschiedener Arten zu verstehen. Die Allensche Regel ist ein solches Konzept, das einen tiefgreifenden Einfluss auf das Verständnis der Tieranatomie hat. In diesem Artikel wirst du dich mit der Definition und Einleitung der Allenschen Regel vertraut machen, ihre Anwendung erörtern und schließlich ihre Verbindung mit anderen biologischen Regeln, insbesondere der Bergmannschen Regel, erkunden. Bereite dich darauf vor, in die spannende Welt der Biologie einzutauchen und die zugrunde liegenden Prinzipien der Allenschen Regel zu entdecken.
Die Allensche Regel ist ein biologisches Prinzip, das beschreibt, wie das Körpermaß der Gliedmaßen und die Körperform von Lebewesen auf unterschiedliche Klimazonen reagieren. Laut dieser Regel haben warmblütige Tiere in kalten Klimazonen kleinere Extremitäten und gedrungene Körperformen, um die Wärme besser zu verwalten und Wärmeverlust zu minimieren. Im Gegensatz dazu haben Tiere in warmen Klimazonen längere Extremitäten und schlankere Körperformen, um über erhöhte Oberflächen die Wärmeabgabe besser zu bewältigen.
Die Allensche Regel wurde von dem amerikanischen Biologen Joel Asaph Allen aus dem 19. Jahrhundert entdeckt und ist ein perfektes Beispiel dafür, wie die Umwelt die Evolution beeinflusst.
Ein gutes Beispiel für die Anwendung der Allenschen Regel bei Tieren sind Füchse. Arktische Füchse (Vulpes lagopus) leben in kalten Klimazonen, darum haben sie kurze Beine und Ohren und einen runden Körper, um den Wärmeverlust zu minimieren. Fenneks (Vulpes zerda), die in der Wüste leben, haben dagegen längere Ohren und einen schlankeren Körper, um Wärme abzuleiten.
Für eine detailliertere Erklärung der Allenschen Regel kann man das Verhältnis zwischen Körpermasse und Oberfläche (SA:V) betrachten. Arten in kalten Umgebungen haben tendenziell eine kleinere Oberfläche im Verhältnis zur Körpermasse (niedriges SA:V), was dazu dient, die Wärmeabgabe zu minimieren und die Körperwärme zu bewahren. In der mathematischen Notation, der thermische Widerstand (Wärmeabgabe) ist proportional zum Verhältnis der Oberfläche zur Körpermasse \(R \propto \frac{1}{SA:V}\). Daher, je größer das Verhältnis (SA:V), desto mehr Wärme verliert der Körper an die Umwelt und umgekehrt.
In wechselwarmen Tieren kann daher sagen, dass die Allensche Regel nicht auf die gleiche Weise gilt wie bei warmblütigen Tieren. Während es bei ihnen vor allem um den Austausch von Wärme mit der Umgebung geht, spielen bei wechselwarmen Tieren zusätzlich Faktoren wie Stoffwechselrate, Energieverbrauch und Verhaltensanpassungen eine Rolle.
Art | Umgebung | Eigenschaften nach Allenscher Regel |
Polarfuchs | Kalte Arktis | Kleiner und gedrungener Körper, kurze Nase und Ohren |
Fennecfuchs | Heiße Wüste | Schlanker Körper, große Ohren |
Die unterschiedlichen Körperformen der beiden Fuchssorten ermöglichen ihnen eine optimale Anpassung an ihre jeweiligen Umwelten. Der Polarfuchs verliert durch seinen kompakten Körper und die kurzen Ohren weniger Wärme an die kalte Umwelt, während der Fennecfuchs mit seinem schlankeren Körper und den großen Ohren überschüssige Wärme besser an die Umwelt abgeben kann.
Obwohl die Allensche Regel einen wichtigen Einblick in die Anpassungen von Tieren an verschiedene klimatische Bedingungen bietet, gibt es Ausnahmen und Einschränkungen, die berücksichtigt werden müssen. Eine der bemerkenswertesten Ausnahmen von der Allenschen Regel sind Tiere, die in extrem heißen oder kalten Klimazonen leben und einzigartige Anpassungen entwickelt haben, die von den in der Regel vorgeschlagenen abweichen. Ein Beispiel dafür sind die Ohren des Fennecfuchses. Diese sind auffällig groß, obwohl das Tier in einer sehr heißen Umgebung lebt. Diese großen Ohren dienen jedoch zur Wärmeabgabe, was zeigt, dass es auch in scheinbaren "Ausnahmen" oft Anpassungen an das Klima gibt.
Zudem ist es wichtig zu bedenken, dass die Körpergröße und -form von Tieren auch durch viele andere Faktoren beeinflusst wird, darunter Verhalten, Lebensraum, Futterverfügbarkeit und Fortpflanzungsstrategien. Schließlich ist zu beachten, dass die Allensche Regel am besten für warmblütige Tiere gilt. Bei wechselwarmen Tieren kann die Regel weniger konsistent angewandt werden, da diese Gruppe von Tieren ihre Körpertemperatur nicht auf die gleiche Weise reguliert. Diese Ausnahmen und Einschränkungen bedeuten jedoch nicht, dass die Allensche Regel invalidiert ist. Stattdessen illustrieren sie die Komplexität der evolutionären Anpassungen und den Einfluss vielfältiger Umweltfaktoren auf Morphologie und Physiologie bei Tieren.
Karteikarten in Allensche Regel26
Lerne jetztFür welche Tiergruppe gilt die Allensche Regel?
Homoiotherme Tiere
Was zeichnet gleichwarme Tiere aus?
Gleichwarme Tiere zeichnen sich dadurch aus, dass sie ihre Körpertemperatur immer konstant halten. Das kostet zum Teil viel Energie, ermöglicht den Tieren jedoch weitestgehend von der Außentemperatur unabhängig zu sein.
Definiere die Allensche regel.
Die Allensche Regel sagt aus, dass gleichwarme Tiere in wärmeren geografischen Regionen größere Extremitäten und Körperanhänge (z. B. Ohren und Schwanz) als ihre verwandten Arten in kälteren Regionen haben.
Erkläre die Allensche Regel anhand der Gattung der Füchse (Vulpes).
Wieso haben verwandte Säugetierarten in wärmeren Regionen größere Körperanhänge?
Große Körperanhänge vergrößern die Körperoberfläche. Über die Körperoberfläche wird Körperwärme an die Umgebung abgegeben. Daher ist eine große Körperoberfläche in warmen Klima von Vorteil.
Warum sind kleine Körperanhänge in kalten Regionen von Vorteil?
In kalten Regionen ist es ein Vorteil, wenn die Wärmeabgabe über die Körperoberfläche minimiert wird.
Deshalb besitzen gleichwarme Tiere in kälterem Klima in der Regel kleinere Körperanhänge und Extremitäten als ihre Verwandten in wärmeren Regionen.
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