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Familienverbände entstehen, wenn Tiere eine gewisse Zeit lang mit ihrem Nachwuchs zusammenleben. Solche Verbände werden als eine spezielle Form von Sozialverbänden bei Tieren angesehen.
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Jetzt kostenlos anmeldenFamilienverbände entstehen, wenn Tiere eine gewisse Zeit lang mit ihrem Nachwuchs zusammenleben. Solche Verbände werden als eine spezielle Form von Sozialverbänden bei Tieren angesehen.
Die folgende Definition gibt Dir einen Überblick, was genau unter dem Begriff Familienverband verstanden wird:
In der Tierwelt ist der Familienverband eine spezielle Sozialstruktur, in der entweder ein oder beide Elternteile mit ihrem Nachwuchs zusammenleben. Die Familienarten können dabei in eine Mutter-, Vater- und Elternfamilie unterteilt und es kann zwischen einer Klein- und Großfamilie unterschieden werden.
Eine Großfamilie liegt dann vor, wenn nicht nur die eigenen Kinder, sondern noch weitere verwandte Tiere mit im Familienverband leben. Bei Säugetieren und bei fast allen Vögeln gilt der Familienverband während der Brutpflege als die üblich vorkommende Sozialstruktur.
Anhand der Wildgänse und Alpenmurmeltiere wird Dir nun aufgezeigt, wie Familienverbände bei den Tierarten entstehen und wie sie geregelt funktionieren können:
Bei Wildgänsen bleiben die Jungen vergleichsweise lang bei ihren Eltern. In dieser Zeit bilden die Wildgänse also einen Familienverband. Erst nach ungefähr einem Jahr lösen sich die Jungen von den Eltern.
Typisch bei diesem Familienverband ist, dass bei den Jungen untereinander nach nur wenigen Tagen eine Rangordnung geschaffen wird. Das geschieht durch Kämpfe, bei denen die Eltern nicht eingreifen. Außerdem führen die Eltern eine "Dauerehe". Das bedeutet, dass sie auf Lebenszeit mit ihrem Partner bzw. ihrer Partnerin zusammen bleiben.
Gruppen der Alpenmurmeltiere können aus bis zu 20 Individuen bestehen. Eine Gruppe entsteht durch ein ausgewachsenes Pärchen. Anschließend leben die Nachkommen mit dem Pärchen zusammen. Erst wenn die Nachkommen 3–4 Jahre alt sind, suchen sie sich selbst einen Partner bzw. eine Partnerin und gründen ihre eigene Familie.
Auch hier entstehen innerhalb eines Familienverbandes Rangordnungen. Dabei ist geregelt, dass das ranghöchste Weibchen das Revier der Familie gegenüber weiblichen Eindringlingen verteidigt und das ranghöchste Männchen es vor männlichen Eindringlingen schützt.
Ein Revier ist ein Territorium, das von einem Tier bzw. einer Tiergruppe durch Territorialverhalten gegenüber Artgenossen und anderen Angreifern verteidigt wird. Das Revier kann dabei durch Reviermarken wie Lautäußerungen, einem Drohverhalten oder durch Duftstoffe markiert werden. Lautäußerungen sind beispielsweise der Vogelgesang.
Wie Du bereits in den Beispielen gelesen hast, können innerhalb der Familienverbände auch Rangordnungen entstehen. Der Vorteil von Rangordnungen in einer Gruppe besteht einerseits darin, dass Streitigkeiten vermieden werden können. Andererseits können die meist kräftig gebauten ranghohen Tiere die Gruppe vor Gefahrenquellen von außen besser schützen.
Am Beispiel des Wolfsrudels wird nun nochmals genauer aufgezeigt, wie eine Familienkonstellation mit Rangordnungen funktionieren kann:
Wölfe leben in freier Wildbahn in einer Familienstruktur, die der des Menschen ähnlich ist. Der Familienverband der Wölfe besteht in der Regel aus den beiden Elternteilen und den Kindern. Die Eltern bleiben auch hier ein Leben lang zusammen. Sie führen die Familie als Oberhäupter an und schützen das Wolfsrudel vor Eindringlingen in ihrem Territorium.
Die Wolfskinder wandern ab dem 3. Lebensjahr ab. Sie ziehen oft hunderte Kilometer von ihrem ursprünglichen Revier weg. Dadurch kommen sich die Wölfe nicht mehr in die Quere und es entstehen keine Streitigkeiten um die Rangordnung untereinander.
In Zoos und Wildparks sieht es jedoch anders aus als in freier Wildbahn: Hier entstehen Hierarchien mit Alpha-, Beta-, Gamma- und Omega-Wölfen, da die Wölfe hier nicht abwandern können und mehrere Generationen auf engem Raum zusammenleben. Deshalb kommt es hier zu Rangordnungs- und Konkurrenzkämpfen.
Ein solcher Gruppenverband kann dann wie folgt aussehen:
Mehr zum Konkurrenzverhalten erfährst Du in der Erklärung über die intraspezifische Konkurrenz.
Familienverbände kannst Du unter anderem daran erkennen, dass Elterntiere über längere Zeit mit ihren Nachkommen zusammenleben. In Europa bestehen diese in der Regel aus 8–10 Tieren. Da der Nachwuchs nach einer gewissen Zeit abwandert, haben solche Familienverbände immer eine recht konstante Größe.
Unter den Familienverbänden der Tiere kann nochmals zwischen einer Mutter-, Vater- und Elternfamilie sowie zwischen einer Klein- und einer Großfamilie unterschieden werden. Die folgende Übersicht zeigt, welche Merkmale und Tiere jeweils dazu gehören:
Familienart | Familienstruktur | Tierarten |
Mutterfamilie | Mutter lebt mit ihren Kindern zusammen. | |
Vaterfamilie | Vater lebt mit seinen Kindern zusammen. |
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Elternfamilie | Mutter und Vater leben mit den Jungen zusammen. |
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Familienart | Merkmale | Tierarten |
Kleinfamilie |
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Großfamilie |
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Von sozialen Verbänden wird bei Tieren gesprochen, wenn sie sich für bestimmte Zwecke als Gruppe zusammenschließen. In dieser Gruppe zeigen sie soziale Interaktionen auf, wie verschiedene Arten der Kommunikation.
Der Unterschied zwischen Familienverbänden und Sozialverbänden ist, dass es sich bei den Individuen eines Sozialverbandes nicht um Familienmitglieder handeln muss.
Bei einer Herde handelt es sich um einen Sozialverband von bis zu mehreren Tausend Individuen. Eine Herde kann ein anonymer Sozialverband sein, in dem sich die meisten Tiere untereinander nicht kennen. Jedoch kann die Herde auch als individualisierter Sozialverband auftreten, in dem bereits Beziehungen zwischen den einzelnen Mitgliedern bestehen.
In Abgrenzung zum Wolfsrudel besteht in Herden keine Rangordnung.
In der Savanne schließen sich zum Teil Zebras mit Gazellen und Sträußen zusammen, um vor anderen Raubtieren geschützt zu sein. Sie bilden in diesem Fall eine Herde.
Bei Tieren, die generell in einer sozialen Gruppe leben, können entsprechend soziale Verhaltensweisen beobachtet werden. Dies gilt daher auch innerhalb von Familienverbänden.
Wenn Du mehr über die sozialen Verhaltensweisen von Tieren erfahren möchtest, dann lies Dir gerne die Erklärung über das Sozialverhalten durch!
Zu den sozialen Verhaltensweisen zählen konkret:
Agonistisches Verhalten ist das Gegenteil von kooperativem Verhalten. Genauer gesagt, handelt es sich um das Kampfverhalten in einer Auseinandersetzung mit Sozialpartnern und -partnerinnen. Deshalb ist Revierverhalten eine Art des agonistischen Verhaltens, da die Tiere hierbei ihr Revier vor anderen Tieren verteidigen.
Das Leben in einer Gruppe kann sowohl Vorteile als auch Nachteile mit sich bringen. Ob die Tiere letztlich in einem sozialen Verband oder allein leben, ist eine Frage der Kosten-Nutzen-Bilanz. Das bedeutet, dass sich die Kosten im Vergleich zum erzielten Nutzen rentieren sollten.
Wenn Du mehr über Kosten und Nutzen in der Biologie erfahren möchtest, dann schaue gerne in die Erklärung zum Thema "Kosten Nutzen Analyse Biologie" rein.
Tiere sind besser vor Feinden geschützt, wenn sie in einer sozialen Gruppe leben. Das liegt daran, dass sie die Feinde gemeinsam besser erkennen und abwehren können. Zusätzlich genießen die Jungen den Schutz ihrer Eltern, wenn sie in der Spezialform als Familienverband leben. Auch ist die Suche nach Nahrung in einer Gruppe einfacher, da das Finden und Fangen von Beute als Gruppe erfolgreicher und effizienter ist.
Das Lernen durch Nachahmung ist bei der Aufzucht von Jungen durch die Erwachsenen und älteren Nachkommen besser möglich. Das verbessert die Überlebenschancen der jungen Tiere, da sie sich so abschauen können, vor welchen Gefahrenquellen sie sich schützen müssen und wie sie bestmöglich Nahrung beschaffen können.
Ein Nachteil kann sich durch Ressourcenknappheit ergeben: Wenn Ressourcen wie Nahrung oder geeignete Fortpflanzungspartner bzw. -partnerinnen für eine Gruppe von Tieren nur begrenzt vorhanden sind, kann das zu Konkurrenzverhalten innerhalb des Verbandes führen. Zudem können untereinander ansteckende Krankheiten und Parasiten leichter übertragen werden. Somit ist ein erhöhtes Infektionsrisiko in Verbänden gegeben.
In der Tierwelt meint der Familienverband eine spezielle Sozialstruktur, in der entweder ein oder beide Elternteile mit ihrem Nachwuchs zusammenleben. Bei Säugetieren und bei fast allen Vögeln gilt der Familienverband während der Brutpflege als die üblich vorkommende Sozialstruktur.
Tiere, die eine Zeit lang mit ihrem Nachwuchs zusammenleben, leben in Familien. Bei Säugetieren und bei fast allen Vögeln gilt der Familienverband während der Brutpflege als die üblich vorkommende Sozialstruktur.
Zu einem Familienverband gehören alle Tiere, die eine soziale Struktur bilden und gleichzeitig untereinander einen Stammbaum bilden. Beteiligt sind die Eltern mit ihrem Nachwuchs.
Gute Eltern sind in der Tierwelt solche, die sich so lange um ihren Nachwuchs kümmern und ihn schützen, bis er eigenständig überleben kann. Sie zeigen ihrem Nachwuchs auf, wie sie sich Nahrung besorgen können und vor welchen Gefahrenquellen sie sich schützen müssen.
Karteikarten in Familienverbände Tiere15
Lerne jetztWas ist ein Familienverband?
Eine Sozialstruktur in der Tierwelt, in der ein oder beide Elternteile eine gewisse Zeit lang mit ihren Jungen zusammenleben.
Was sind die Vorteile von einer Rangordnung innerhalb des Familienverbandes?
Einerseits können Streitigkeiten vermieden werden. Andererseits können die meist kräftig gebauten ranghohen Tiere die Gruppe besser vor Gefahrenquellen von außen schützen.
Warum gibt es bei den Wölfen in freier Wildbahn keine weiteren Rangordnungen mehr?
Da die Wolfskinder ab dem 3. Lebensjahr oft hunderte Kilometer von ihren Eltern abwandern, kommen sich die Tiere nicht mehr in die Quere. Es entstehen somit keine Streitigkeiten um die Rangordnung untereinander.
Woran kann man Familienverbände erkennen?
Zwischen welchen Familienarten kann unterschieden werden?
Was macht eine Kleinfamilie aus?
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