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Es gibt Tiere, die sowohl unter Wasser als auch an Land leben können: die Amphibien. Sie waren die ersten Tiere, die aus dem Wasser kamen und sich entsprechend angepasst haben. Allerdings haben sie sich nicht vollständig an das Leben an Land angeglichen. Sie benötigen regelmäßig Wasser, um ihre Haut zu befeuchten, und die Larven können sich auch nur im Wasser…
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Jetzt kostenlos anmeldenEs gibt Tiere, die sowohl unter Wasser als auch an Land leben können: die Amphibien. Sie waren die ersten Tiere, die aus dem Wasser kamen und sich entsprechend angepasst haben. Allerdings haben sie sich nicht vollständig an das Leben an Land angeglichen. Sie benötigen regelmäßig Wasser, um ihre Haut zu befeuchten, und die Larven können sich auch nur im Wasser entwickeln.
Amphibien gehören zur Klasse der Landwirbeltiere, die sich nur im Wasser fortpflanzen können. Die Bezeichnung Amphibien stammt von dem altgriechischen Wort amphíbios und bedeutet übersetzt "doppellebig".
Amphibien werden auch Lurche genannt und können in folgende drei Ordnungen eingeteilt werden:
Gemeinsam mit ihren unmittelbaren fossilen Verwandten werden die drei Ordnungen der Amphibien auch als moderne Amphibien (Lissamphibia) bezeichnet. Das liegt daran, dass sie evolutionäre Nachfahren einer bestimmten Gruppe von Knochenfischen sind. Die Knochenfische begannen vor rund 380 Millionen Jahren ihren Lebensraum auf Landflächen zu erweitern, die direkt an die Umgebung von Binnengewässern angrenzten.
Der Prozess, bei dem Lebewesen ausschließlich im Wasser lebten und sich allmählich an ein Leben an Land anpassten, wird als Landgang bezeichnet. Dabei mussten allerdings Veränderungen vor allem hinsichtlich der Fortbewegung und Atmung stattfinden, damit das Leben an Land überhaupt möglich war. Hierzu haben die Vorfahren der heute lebenden Amphibien z. B. Extremitäten gebildet und ihre Atmung von der Kiemen- zur Lungenatmung umgestellt.
Die Froschlurche sind mit rund 5.800 Arten die artenreichste Ordnung der Amphibien. Zu ihnen zählen alle Frösche, Kröten und Unken. Sie sind alle schwanzlose Amphibien, deren Hinterbeine oft deutlich länger als die Vorderbeine sind. Die Hinterbeine dienen dann als Sprungapparat, wodurch sie sich laufend, hüpfend oder weit springend schnell fortbewegen können.
Im Gegensatz zu Lurchen, die einen Schwanz besitzen, weisen Froschlurche nur während der Larvenphase im Wasser einen Schwanz auf. Die Larven der Froschlurche werden auch als Kaulquappen bezeichnet. Während der Metamorphose wird der Schwanz bei ihnen zurückgebildet.
Zu den Schwanzlurchen zählen mit über 690 Arten alle Salamander und Molche. Die Salamander sind im Gegensatz zu den Molchen stärker an das Landleben angepasst. Die Beine der Schwanzlurche sind entweder etwa gleichlang oder die Hinterbeine können ein wenig länger sein als die Vorderbeine.
Verwandtschaftlich lassen sich die Salamander und Molche eigentlich nicht voneinander trennen. Deshalb werden die Begriffe Salamander und Molche nur umgangssprachlich verwendet, um sie anhand ihrer Anpassungen besser unterscheiden zu können.
Bei den Schwanzlurchen kann eine besondere Erscheinung vorkommen, bei der die Larven keine vollständige Metamorphose zum Landtier durchlaufen. Diese Erscheinung kann auch als Neotenie bezeichnet werden. Dabei behalten die adulten Tiere ihr Leben lang Larvenmerkmale. Ein bekanntes Beispiel hierfür ist der Axolotl.
Wenn Du mehr über Axolotl erfahren möchtest, dann lies Dir doch die Erklärung auf StudySmarter hierzu durch.
Die Schwanzlurche haben eine Fähigkeit, die sie besonders macht: Sie können abgetrennte Gliedmaßen komplett nachwachsen lassen. Während die Froschlurche die Fähigkeit nur im Entwicklungsstadium der Kaulquappe besitzen, können die Schwanzlurche das ihr ganzes Leben lang.
Die Schleichenlurche sind die kleinste Ordnung der Amphibien mit rund 200 Arten. Sie können auch als Blindwühlen bezeichnet werden, sie sind allerdings nicht blind. Die Augen der Schleichenlurche sind lediglich nicht so weit entwickelt wie die der anderen Amphibien. Sie leben überwiegend im Boden und benötigen deshalb keine so hoch entwickelten Augen. Sie sehen mit ihrem geringelten Körper aus wie dicke Regenwürmer. Schleichenlurche haben keine Gliedmaßen und der Schwanz ist ebenfalls stark reduziert.
Bei den Schleichenlurchen sind die vorhandenen Tentakel charakteristisch, bei denen es sich vermutlich um Tastsinnesorgane handelt. Die Tentakel stellen kleine paarige Ausstülpungen in der Wangenregion dar, die sich beiderseits zwischen Auge und Nasenöffnung befinden.
Ein besonderes Merkmal der Amphibien ist die nackte, wenig verhornte, drüsenreiche Haut. Auf ihr befinden sich weder Schuppen noch Federn oder Haare. Weitere Merkmale sind die Schleimdrüsen, die mit ihrem Sekret für eine permanente Befeuchtung der Hautoberfläche sorgen. Die daneben liegenden Körnerdrüsen sondern Stoffe ab, die entweder giftig sind oder eine unangenehme Reizung auf den Schleimhäuten anderer Wirbeltiere hervorrufen. Das Gift dient als Schutz vor Feinden. Bei einigen tropischen Arten sind die Absonderungen sogar extrem giftig.
Körnerdrüsen können bei Amphibien an manchen Stellen gehäuft auftreten. Beispielsweise liegen die Körnerdrüsen bei Kröten hinter den Augen als Ohrdrüsenpakete (Parotiden) vor.
Zur Übersichtlichkeit bekommst Du einen Steckbrief der Amphibien gezeigt, in dem die wesentlichen Merkmale zusammengefasst sind:
Amphibien Steckbrief | Beschreibung |
Name(n) |
|
Systematik |
|
Haut |
|
Lebensraum |
|
Atmung |
|
Eier |
|
Wirbelsäule |
|
Nahrung | |
Körpertemperatur |
|
Die Haut von Amphibien ist wasserdurchlässig und wenig verhornt. Dadurch sind sie kaum vor Verdunstung geschützt und können nicht unabhängig vom Wasser leben. Deshalb bevorzugen sie generell feuchte Lebensräume und meiden die Sonne. Außerdem trinken sie nicht, da sie die Flüssigkeit bereits über die Haut aufnehmen.
Zur Fortpflanzung legen bei den Amphibien die weiblichen Tiere die unbefruchteten Eier, das sogenannte Laich, ins Wasser ab. Die männlichen Tiere befruchten die Eier dann äußerlich. Nach wenigen Tagen können sich daraus dann die Larven entwickeln. Die Larven der Froschlurche werden dann auch als Kaulquappen bezeichnet. Um unter Wasser atmen zu können, besitzen die Larven Kiemen.
Bei der Metamorphose entwickeln sich bei den Larven die Lunge und Gliedmaßen. Die Kiemen und der Schwanz bilden sich dann zurück, da sie an Land nicht mehr benötigt werden.
Amphibien besitzen zwar einerseits Lungen zum Atmen, andererseits spielt bei ihnen die Hautatmung ebenfalls eine große Rolle. Hierzu ist die Haut der Amphibien sehr dünn, damit der Sauerstoff durchtreten kann. Im Larvenzustand besitzen Amphibien lediglich Kiemen zum Atmen.
Die Hautatmung geschieht durch Diffusion. Tiere, die über ihre Haut atmen, benötigen einen Blutkreislauf, der durch die Kapillaren direkt unter der Haut den Sauerstoff aufnimmt. Von dort aus wird er im ganzen Körper verteilt. Es gibt Tiere, die mit reiner Hautatmung leben können.
Amphibien sind poikilotherme (wechselwarme) Tiere. Das bedeutet, dass die Körpertemperatur bei Amphibien von der Umgebungstemperatur beeinflusst wird. Sobald es im Herbst kälter wird, suchen die Amphibien geschützte Plätze auf, um dort zu überwintern. Fallen die Temperaturen zu stark ab, fallen sie in eine Kältestarre. Alle Lebensfunktionen werden dabei auf ein Minimum heruntergefahren. So sterben Amphibien nicht am Kältetod bei kritisch tiefen Temperaturen.
Geschützte Plätze sind z. B. Bodenschlamm im Gewässer, Erdhöhlen, Erdlöcher oder unter Steinen. Beispielsweise verkriecht sich die Erdkröte auch an frostfreie Orte wie Laubhaufen, Komposthaufen, feuchte Erdlöcher oder Baumwurzeln. Dort können sie dann in eine Kältestarre verfallen.
Wenn Du mehr über die Überwinterung der Amphibien erfahren möchtest, dann lies Dir doch gerne die separate Erklärung zu den Überdauerungsformen und zur Kältestarre durch.
Je nachdem, um welche Amphibien es sich konkret handelt, wird eine andere Fortbewegungsmethode angewendet. In der folgenden Tabelle siehst Du die verschiedenen Fortbewegungsmöglichkeiten für Amphibien:
Amphibien Fortbewegung | Beispiele für Amphibien |
Flossen | Amphibien im Larvenstadium (z. B. Kaulquappen) |
Zwei Paar Gliedmaßen: schwimmen, klettern, springen | Molch, Frosch |
Saugnäpfe an Zehen und Fingern | Salamander, Frosch |
Abhängig von der Amphibienart fällt auch der Körperbau der Amphibien aus. In der Regel besitzen allerdings alle Amphibien
Manche Amphibien besitzen zusätzlich auch einen Schwanz.
Amphibien können je nach Entwicklungsstadium sowohl im Wasser als auch an Land leben. Während sich die Larven im Wasser entwickeln, können die adulten Tiere an Land leben. Besonders häufig kommen Amphibien in folgenden Lebensräumen vor:
Amphibien wechseln häufig ihren Lebensraum im Verlauf eines Jahres, bei dem sie zwischen Laichgewässer, Sommerlebensraum und Winterquartier wandern. Dabei können sie sogar Distanzen von bis zu mehreren Kilometern zurücklegen.
Amphibien gehören gemeinsam mit den Reptilien innerhalb der Wirbeltiere (Vertebrata) zur Reihe der vierfüßigen Landwirbeltiere (Tetrapoda). Neben der Gemeinsamkeit als vierfüßige Landwirbeltiere weisen sie allerdings auch einige Unterschiede auf.
Wenn Du mehr über Reptilien erfahren möchtest, dann lies Dir doch die StudySmarter Erklärung zu ihnen durch.
In der folgenden Übersicht findest Du die Gemeinsamkeiten und Unterschiede zwischen Amphibien und Reptilien auf einem Blick zusammengefasst:
Gemeinsamkeiten von Amphibien und Reptilien | Unterschiede zwischen Amphibien und Reptilien |
Sie sind wechselwarm. | Amphibien leben an feuchten und dunklen Orten, Reptilien befinden sich gerne in der Sonne und sind lediglich zum Trinken auf Wasser angewiesen. |
Das Skelett besteht aus Knorpel und Knochen. | Durch ihre Hornschuppen verlieren Reptilien im Gegensatz zu Amphibien kein Wasser über die Haut. |
Beide besitzen eine Wirbelsäule, die den Körper stützt. | Amphibien können gleichzeitig über ihre Lunge und Haut atmen, Reptilien atmen lediglich über ihre Lunge. |
Reptilien sind nicht an das Wasser gebunden. | |
Zur Fortpflanzung legen Reptilien entweder Eier an Land oder gebären sie lebend. |
Die folgenden beiden Beispiele zeigen Dir Amphibien mit besonderen Merkmalen auf.
Feuersalamander sind gut an ihrem Muster zu erkennen. Die Haut ist schwarz glänzend mit auffälligen gelben Flecken oder Streifen versehen. Das Muster dient als Schutz gegenüber Fressfeinden, da es signalisiert, dass sie giftig sind. Sobald Gefahr droht, können sie aus ihren Hautdrüsen ein weißliches Sekret absondern, das bei Tieren eine giftige Wirkung entfaltet. Bei Menschen löst es jedoch nur ein Brennen auf der Haut aus.
Wenn Du mehr darüber erfahren möchtest, dann lies Dir doch gerne die StudySmarter Erklärung zum Feuersalamander durch.
Pfeilgiftfrösche zählen zu den giftigsten Fröschen, die in den tropischen Regenwäldern Süd- und Mittelamerikas im Amazonasgebiet vorkommen. Der Name rührt daher, dass Einheimische des Regenwaldes im Norden Kolumbiens das Froschgift an die Spitze ihrer Pfeile schmieren, um Tiere zu jagen. Besonders giftig ist der Schreckliche Pfeilgiftfrosch (Phyllobates terribilis), denn er kann mit seinem Gift rund 10.000 Mäuse und bis zu 12 Menschen töten. Das Gift blockiert Muskeln und die Atmung des Opfers innerhalb weniger Minuten, sobald es (z. B. über die Schleimhäute) in die Blutbahn gelangt.
Amphibien sind eine Klasse der Wirbeltiere und gehören zur Reihe der vierfüßigen Landwirbeltiere. Sie können auch Lurche genannt und in die drei Ordnungen Froschlurche, Schwanzlurche und Schleichenlurche eingeteilt werden.
Ein wesentliches Merkmal bei allen Amphibien ist die nackte, wenig verhornte, drüsenreiche Haut. Ihre Haut ist außerdem wasserdurchlässig, wodurch sie kaum vor Verdunstung geschützt sind und nicht unabhängig vom Wasser leben können. Die Atmung erfolgt bei ihnen sowohl über die Lunge als auch über die Haut. Die Larven der Amphibien leben vollständig unter Wasser, wofür sie Kiemen besitzen, die sich später zurückbilden.
Amphibien halten das Gleichgewicht von Würmern und Insekten aufrecht, denn sie ernähren sich von ihnen. Außerdem dienen sie als Nahrung für viele Vögel, Reptilien und Säugetiere. Sie besitzen deshalb eine wichtige Rolle innerhalb von Ökosystemen.
Beispiele für Amphibien sind der braune Grasfrosch und der Feuersalamander. Während die Grasfrösche in feuchten Wiesen und schattigen Wäldern aufzufinden sind, kommen Feuersalamander überwiegend in feuchten Laubwäldern vor.
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