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Die Haut (auch bezeichnet als: Cutis, Derma) ist das funktionell vielseitigste, größte und schwerste Organ des Körpers. Doch wozu dient die Haut überhaupt?Prinzipiell dient die Haut als Hüllorgan für unseren Körper zur Abgrenzung von Innen und Außen. Jedoch hat die Haut noch viele weitere Aufgaben, wie z. B. den Schutz vor Umwelteinflüssen, die Wahrung der Homöostase, die Wärmeregulation und einige Funktionen im…
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Jetzt kostenlos anmeldenDie Haut (auch bezeichnet als: Cutis, Derma) ist das funktionell vielseitigste, größte und schwerste Organ des Körpers. Doch wozu dient die Haut überhaupt?
Prinzipiell dient die Haut als Hüllorgan für unseren Körper zur Abgrenzung von Innen und Außen. Jedoch hat die Haut noch viele weitere Aufgaben, wie z. B. den Schutz vor Umwelteinflüssen, die Wahrung der Homöostase, die Wärmeregulation und einige Funktionen im Bereich des Stoffwechsels.
Sie enthält Mechanorezeptoren zur Wahrnehmung von Berührung, Druck und Vibration, Thermorezeptoren für Empfindungen von Wärme und Kälte und Nozizeptoren zur Empfindung von Schmerz.
Weitere spannende Fakten zur Haut sind Folgende:
Die Haut des Menschen lässt sich grob in drei Schichten unterteilen:
Die verschiedenen Schichten kannst Du in der folgenden Abbildung gut erkennen:
Die Oberhaut (Epidermis) gehört zu den Epithelgeweben. Sie ist zwischen 0,03 mm und 0,05 mm dick und ist ein mehrschichtiges Plattenepithel.
Epithel ist ein Sammelbegriff und beschreibt Deck- und Drüsengewebe. Es ist eine der vier Grundgewebearten (Muskel-, Nerven- und Bindegewebe).
Die folgende Abbildung zeigt Dir die verschiedenen Arten von Epithel:
Die Epidermis wird in weitere fünf Schichten von außen nach innen unterschieden:
Die Stachelzellschicht und die Basalschicht bilden gemeinsam die Keimschicht. Das siehst Du auch in der folgenden Abbildung.
Die Lederhaut (Dermis) besteht vorwiegend aus Bindegewebsfasern. Zusammen mit der Epidermis bildet sie die Cutis. Die Dermis wird in zwei weitere Schichten unterteilt:
Die zwei Schichten kannst Du auch in der obigen Abbildung erkennen (Schicht F und Schicht G). In der Dermis befinden sich:
Beim Tätowieren wird Farbe in die Haut eingebracht. Die Haut wird bei diesem Prozess zuerst durchstochen und verletzt, sodass die Farbe eindringen kann. Dabei muss darauf geachtet werden, die Nadel mit der Farbe weder zu tief noch zu flach einzustechen.
Wenn sie zu tief einsticht, kommt es zu starken Blutungen, da die großen Blutgefäße in der Subcutis verletzt werden und die Farbe tritt wieder aus. Wenn die Nadel zu oberflächlich sticht, dann verschwinden die Farbpigmente nach kurzer Zeit durch die ständige Erneuerung der Hautzellen in den oberen Schichten. Deshalb muss die Nadel die Farbpigmente in die mittlere Hautschicht, die Dermis, einbringen.
Die Unterhaut (Subcutis) besteht zum größten Teil aus Binde- und Fettgewebe. Zudem enthält sie Sinneszellen für starke Druckreize und Blutgefäße, welche aber deutlich größer sind als die der Dermis. Das Fettgewebe der Subcutis dient der Temperaturisolierung und der Energiespeicherung.
Hautanhangsgebilde sind meist in der Dermis verankert und beschreiben Gebilde, wie:
Sie bestehen zumeist aus Keratin.
Weitere in der Dermis verankerte Hautanhangsgebilde sind z. B. Hautdrüsen. Diese münden in der Epidermis. Beim Menschen gehören hierzu Talgdrüsen, Schweißdrüsen, Duftdrüsen und Milchdrüsen.
Der Muskel Muskulus arrector pili ist der aufrichtende Haarbalgmuskel, welcher die Gänsehaut verursacht und ebenfalls eine Art der Hautanhangsgebilde ist.
Bei genauer Betrachtung der Haut ist ein feines Relief erkennbar, das, je nach Art, die Haut in zwei Typen unterscheidet: der Leistenhaut und der Felderhaut. Beide Begriffe kennst Du bereits aus Abbildung 3.
Die Leistenhaut tritt an den Fingern, der Handinnenfläche und den Fußsohlen auf (siehe Abbildung 4) und enthält – außer vielen Schweißdrüsen – keine anderen Hautanhangsgebilde. Die Epidermis der Leistenhaut bildet feine Papillarlinien aus, die durch die reihenartige Längsanordnung der Lederhautpapillen entsteht. Dabei wird jede Hautleiste von zwei Papillarkörperreihen unterlagert.
Die Hautleisten bilden ein Muster (z. B. Wirbel, Bogen, Schleifen), das von Mensch zu Mensch unterschiedlich aussieht. Diese Muster (z. B. Fingerabdruck) werden in der Kriminaltechnologie als eine Form der biometrischen Daten genutzt, da sie für jeden Menschen individuell sind.
Die Felderhaut deckt die restlichen Hautbereiche ab und enthält die Hautanhangsgebilde (siehe Abbildung 5). Die Oberfläche der Felderhaut bildet kleine rhombische Felder durch feine Furchen ab. Diese entstehen an den papillenfreien Epidermisbereichen, sind bei Anspannung der Haut aber nicht mehr sichtbar.
Sie dienen als Reservefalten, da die Epidermis nicht so dehnungsfähig und flexibel ist, wie die Dermis. Die Größe der Hautfelder ist je nach Körperregion unterschiedlich.
Nachdem Du nun weißt, wie die Haut aufgebaut ist und welche Hautschichten es gibt, wirst Du mehr über ihre Funktionen lernen. Denn die Haut ist funktionell gesehen das vielseitigste Organ des menschlichen Körpers. Sie schützt uns z. B. vor Umwelteinflüssen, Wärmeverlust und dient der Aufnahme von Sinnesreizen über Mechanorezeptoren, Thermorezeptoren und Nozizeptoren.
Um Dir einen guten Überblick zu geben, siehst Du hier die einzelnen Funktionen der verschiedenen Hautbestandteile:
Hautanhang, Schicht o. ä. | Funktion |
Haare | Schutz vor Wärmeverlust und Sonnenstrahlen |
Hornschicht | Schutz vor Verletzungen und Austrocknung |
Fettgewebe | Speicherung von Energie, Schutz vor Druck und Kälte |
Keimschicht | Bildung von neuen Hautzellen |
Schweißdrüsen | Produktion von Schweiß, um über Verdunstungskälte eine Überhitzung zu verhindern |
Talgdrüsen | Produktion von Talg (Fett) |
Melanozyten | Lichtabsorption, Schutz vor UV-Strahlung |
Blutgefäße | Temperaturregulation, Versorgung der Hautzellen mit Sauerstoff und Nährstoffen |
Sinnesrezeptoren | Funktion |
Kälterezeptoren | Reizaufnahme der Temperatur (kalt) |
Wärmerezeptoren | Reizaufnahme der Temperatur (warm) |
Tastkörperchen | Reizaufnahme von Berührungen |
Lamellenkörperchen | Reizaufnahme von Druck |
freie Nervenendigungen | Reizaufnahme von Berührungen und Schmerzen |
Die Haut dient der Abgrenzung der Innenseite des Körpers zur äußeren Welt. Sie wird von Pilzen und Bakterien besiedelt, woraus die residente Hautflora entsteht.
Der Begriff Hautflora beschreibt alle Mikroorganismen, die auf der Haut siedeln und einen natürlichen Bestandteil von gesunder Haut bilden. Sie unterstützen die Haut bzw. den Körper dabei, Krankheitserreger abzuwehren. Die Mikroorganismen (Pilze, Bakterien, etc.) der Hautflora sind für den Menschen bzw. den Organismus nicht schädlich, sondern notwendig, um die Gesundheit zu erhalten.
So kann die Haut den Organismus vor dem Eindringen von Krankheitserregern schützen. Zudem dient die Haut der Abwehr von allgemeinen Fremdsubstanzen und dem Schutz vor Verletzungen.
Wenn die Haut lokal verletzt wird, etwa durch einen Schnitt, dann versucht der Körper die Wunde mit Fibrin zu verkleben. Das Fibrin trocknet somit ein und die Wundränder ziehen sich zusammen. Die Wunde ist verschlossen.
Bei starker Dehnung durch Körperfetteinlagerungen oder bei Schwangerschaft kann es passieren, dass das Bindegewebe unter der Haut mehrmals quer zur Dehnungsrichtung reißt. Dies kann nach einer Gewichtsabnahme sichtbar werden.
Nach einer Schwangerschaft bezeichnet man die erkennbaren Streifen als Schwangerschaftsstreifen.
Der Stoffaustausch der Haut verläuft über die Mikrozirkulation, also über die Durchblutung der kleinsten Blutgefäße. Das funktioniert so:
Während dieses Prozesses findet eine ständige Verdunstung von Wasser statt (nicht wahrnehmbar, Perspiratio insensibilis), das durch die Haut diffundiert. Bei der wahrnehmbaren Verdunstung von Wasser (Perspiratio sensibilis), dem Schwitzen, wird Wasser mit gelösten Salzen und anderen Stoffwechselprodukten über Schweißdrüsen an die Oberfläche gespült. So verliert die Haut Wasser.
Die Haut hat unter anderem die Aufgabe der Wärmeregulation des Körpers. Eine Überhitzung kann über die Schweißdrüsen der Haut verhindert werden. Durch die Schweißproduktion gelangt Wasser an die Oberfläche der Haut. Dieses Wasser verdunstet und kühlt die Haut an dieser Stelle über die Verdunstungskälte ab.
Bei Kälte wird Wärme durch das Unterhautfett und die Behaarung der Haut zurückgehalten. Wenn die Temperaturen sehr niedrig sind, wird das Unterhautfettgewebe nur noch gering durchblutet, sodass das Blut an den Gliedmaßen nicht abkühlt und in der warmen Körpermitte bleibt. Das Unterhautfett dient dann als Isolationsschicht.
Als Menschen noch stärkere Behaarung hatten, waren die Haare ebenfalls eine wichtige Isolationsschicht zur Zurückhaltung von Wärme. Bei Kälte richteten sich die Haare über den Muskel Musculus arrector pili auf, um so die Isolation zu verstärken. Heute ist dies bei leichter Behaarung noch als Gänsehaut erkennbar.
Das Fell der Säugetiere und das Federkleid der Vögel schützen die Tiere vor der gefährlichen Wirkung der UV-Strahlen der Sonne. Doch auch Menschen müssen vor UV-Strahlung geschützt werden. Deshalb existieren folgende Schutzmechanismen des Körpers:
Die Haut ist eines der fünf Sinnesorgane und erfüllt in dieser Rolle viele wichtige Aufgaben, wie z. B. kommunikative Aufgaben, die einen hohen psychologischen Wert haben und emotionale Vorgänge beeinflusst.
Aus biologischer Sicht sind besonders die Reizaufnahme, also die Oberflächensensibilität der Haut interessant. Dazu ist die Haut mit unterschiedlichen Rezeptortypen ausgestattet, über die Du in der folgenden Tabelle mehr lernst.
Rezeptoren | Beschreibung |
Schmerzrezeptoren |
|
Druckrezeptoren (Vater-Pacini-Körperchen) |
|
Thermorezeptoren (freie Nervenendigungen) | |
Dehnungsrezeptoren (Ruffini-Körperchen) |
|
Tastrezeptoren (Meissner-Körperchen und Merkel-Zellen) |
|
Haarfollikelrezeptoren |
|
Die Haut kann von einer Vielzahl von Krankheiten oder Anomalien betroffen sein. Die Ursachen können direkte Schädigungen der Haut, Infektionen oder Folgen durch andere Organ- oder Allgemeinerkrankungen sein. Diese Hautveränderungen können in verschiedenen Bereichen der Haut entstehen.
Bei Störungen im Verhornungsprozess kommt es z. B. zu:
Zu den Veränderungen der Blutgefäße zählen unter anderem:
Im folgenden Bild siehst Du ein Beispiel für die Äderchenzeichnung im Gesicht.
Pigmentanomalien entstehen durch Veränderungen in der Melaninproduktion und zeichnen sich z. B. ab als:
Zu den Veränderungen der Talgdrüsen zählen:
Die Haut ist das funktionell vielseitigste und größte Organ.
Sie dient der Abgrenzung, dem Schutz vor Umwelteinflüssen, der Wärmeregulation, dem Schutz vor UV-Strahlung und erfüllt weitere Aufgaben im Bereich des Stoffwechsels.
Die Aufgabe als Sinnesorgan ist die Aufnahme von Reizen über Mechano-, Thermo- und Nozizeptoren.
Die Haut ist geschichtet in die Cutis (bestehend aus Epidermis und Dermis) und Subcutis.
Die Epidermis ist in fünf und die Dermis in zwei weitere Schichten gegliedert.
Die Leistenhaut und die Lederhaut sind die zwei verschiedenen Hautarten des Körpers.
Hauterkrankungen können als Verhornungs-, Blutgefäß-, Pigment- und Talgdrüsenanomalien auftreten.
Die Haut ist ein lebenswichtiges, dehnbares und elastisches Organ.
Es ist das größte, schwerste und funktionell vielseitigste Organ des Körpers. Sie besteht aus ca. 110 Mrd. Hautzellen.
Die Haut schützt uns z. B. vor Krankheitserregern durch die besondere Hautflora. Zur Abwehr gegen UV-Strahlen gibt es weitere Schutzmechanismen, wie z. B. die Bräunung der Haut
Funktion der Haut ist:
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