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Zecken Biologie

Jeder Hundebesitzer kennt bestimmt die Zeit im Sommer, wenn sich nach dem Spazierengehen kleine lästige Tiere im Fell des Vierbeiners verstecken. Das sind meistens die sogenannten Zecken. Sie gehören wohl zu den Parasiten, mit denen wir hierzulande am meisten in Berührung kommen. Weil die Zecke sich vom Blut zahlreicher Wirbeltiere ernährt und dabei Krankheiten übertragen kann, ist sie ein gefürchteter Parasit. Das kann den ein oder anderen in gefährliche Situationen bringen.

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Jeder Hundebesitzer kennt bestimmt die Zeit im Sommer, wenn sich nach dem Spazierengehen kleine lästige Tiere im Fell des Vierbeiners verstecken. Das sind meistens die sogenannten Zecken. Sie gehören wohl zu den Parasiten, mit denen wir hierzulande am meisten in Berührung kommen. Weil die Zecke sich vom Blut zahlreicher Wirbeltiere ernährt und dabei Krankheiten übertragen kann, ist sie ein gefürchteter Parasit. Das kann den ein oder anderen in gefährliche Situationen bringen.

Zecken Biologie: Rückblick Parasiten

Ein Parasit ist ein tierisches oder pflanzliches Lebewesen, welches aus dem Zusammenleben mit anderen Lebewesen einen einseitigen Nutzen zieht. Dabei kann dieses Zusammenleben für den Wirt schädigend ausfallen, beispielsweise durch hervorgerufene Krankheiten.

Falls Du mehr zum Thema Parasiten oder Parasitismus erfahren möchtest, dann schaue doch gerne im StudySmarter Artikel über Parasiten vorbei!

Die Zecke

Der weltweit verbreitete Parasit Zecke ernährt sich vom Blut zahlreicher Wirbeltiere. Für jedes Entwicklungsstadium und die Vermehrung benötigt die Zecke je eine Blutmahlzeit. Obwohl der Blutverlust bei Mensch oder Tier nicht sonderlich gefährlich ist, birgt die Zecke dennoch Gefahren. Sie zählt als Überträger von Krankheitserregern, die bei einer Infektion auch bis zum Tod führen können. Doch wie genau sticht sie und warum sind Zecken gefährlich?

Lebensraum

Es besteht der Gedanke, Zecken würden sich von Bäumen fallen lassen. Das stimmt allerdings nicht. Bevorzugt halten sich Zecken nämlich in bodennahen Vegetation auf. Sie sind ungefähr in einer Höhe von 30 bis 60 Zentimetern anzutreffen, selten kommt es vor, dass Zecken bis zu 120 cm nach oben klettern. Besonders oft sind Zecken auf etwa Gräsern, in Büschen und auf Wiesen vorzufinden. So kommt es, dass Zecken häufig durch Gräser oder Sträucher an den Menschen gelangen. Zudem treten die Parasiten auch vermehrt auf Grünflächen in Städten oder zum Beispiel in Stadtparks oder Gärten auf. Sogar auf Sportplätzen wurden sie bereits gefunden.

Aufbau einer Zecke

Die Zecken gehören der biologischen Klasse der Spinnentiere an. Ein Indiz dafür sind beispielsweise auch die acht Beine, welche man an erwachsenen Zeckenkörpern zählen kann. Sie werden auch oft in die Unterklassen der Milben eingeordnet.

Durch ihren Körperbau ist die Zecke besonders gut an ihre Umwelt angepasst. Allerdings benötigt sie als parasitäres Lebewesen weitere Lebewesen, die ihr als Nahrung zur Verfügung stehen. Deshalb sollten Menschen, nachdem sie im Sommer im Wald oder auf Wiesen unterwegs gewesen sind, sich gründlich nach den kleinen Wesen absuchen. Natürlich sollte das auch bei dem tierischen Begleiter erfolgen.

Wie genau ist eine Zecke aufgebaut? Die sich am Kopf befindenden Stech- und Saugorgane dienen zur Nahrungsaufnahme. Durch die Widerhaken am Stechapparat erzielt die Zecke den nötigen Halt, um sich am Wirt über längere Zeit festzusaugen. Zudem produzieren manche Zeckenarten einen Klebstoff, der ihnen das Verkleben mit dem Wirt ermöglicht. Auch die Klauen am vorderen Beinpaar sichern der Zecke einen festen Halt. Außerdem dienen sie als wichtige Sinnesorgane. Am unteren Teil des Bauches befinden sich die Geschlechtsorgane.

Vermehrung der Zecken

Bis zu 5000 Eier können Zecken-Weibchen produzieren, allerdings sind es durchschnittlich 2000. Das ist abhängig von der Menge an Blut, die die Zecke in sich trägt. Die weibliche Zecke lebt bis nach der Eiablage weiter, wogegen das Zecken-Männchen bereits nach der Paarung stirbt. Aus einer Drüse geben die Zecken einen wachsartigen Überzug für die Eier ab, so sind sie sehr widerstandsfähig und robust. Zudem bewahrt diese Substanz die Eier vor dem Austrocknen.

Stadien der Entwicklung einer Zecke

Nach dem Schlüpfen ist das Heranwachsen der Zecke in drei Stadien zu unterteilen:

  1. Zeckenlarve: Mit ihren drei Beinpaaren und der weißen Farbe unterscheidet sich die Zeckenlarve nicht nur in der Größe von den ausgewachsenen Tieren. Eine Zeckenlarve ist ungefähr 0,5 Millimeter groß.
  2. Nymphe: Die jugendlichen Tiere der Zecke werden Nymphen genannt. Sie sind ungefähr 1–2 Millimeter groß und ihr Körper besitzt eine weißlich bis durchsichtige Färbung.
  3. Erwachsene Zecke: Nach dem Blutsaugen kann ein Zecken-Weibchen bis zu 12 Millimeter groß werden, wohingegen Zecken-Männchen 2–4 Millimeter groß werden. Für die Eiablage benötigt das Zecken-Weibchen noch eine weitere Blutmahlzeit, nachdem sie alle Stadien durchlaufen hat.

Zecken Stadien Lebenszyklus Foto StudySmarterAbbildung 2: Stadien einer Zecke

Feinde von Zecken

Als natürliche Feinde von Zecken zählen viele Vogelarten, Ameisen, Igel und Spitzmäuse. Zudem dienen Zecken Spinnentieren, Fadenwürmern und Wespen als Nahrung.

Zu den Vögeln, die Zecken fressen, gehören vor allem der Pfau, das Rebhuhn sowie Haushuhn und der Truthahn. Aber auch im heimischen Garten sind natürliche Zeckenfeinde aufzufinden: neben den oben genannten Beispielen zählt auch der Maulwurf dazu.

Natürlich zählen auch die Wirte zu den Feinden der Zecke. Besonders der Mensch entwickelt immer neue Produkte zur gezielten Vernichtung von Zecken.

Zecken Biologie – Arten

Heutzutage sind ungefähr 900 Zeckenarten bekannt. Die meisten lassen sich auf die Familien der Schild- und Lederzecken aufteilen.

Lederzecke

Die Lederzecke ist vermehrt in den Tropen und Subtropen aufzufinden. Im Gegensatz zur Schildzecke besitzt sie keinen Schild, der ihren Rücken bedeckt, dafür allerdings eine lederartige Haut.

Zecken Biologie Lederzecke StudySmarterAbbildung 3: Lederzecke

Schildzecke

Der harte Schild auf dem Rücken der Zecke verleiht ihr den Namen Schildzecke (Ixodae). Dieser bedeckt bei den Männchen den gesamten Rücken, während er bei Weibchen, Larven und Nymphen lediglich teilweise bedeckt. Die Schildzecke ist weltweit aufzufinden, außer in den für Zecken zu kalten Regionen, wie die Arktis und Antarktis. Auch der Gemeine Holzbock – die Art, die in Deutschland am weitesten verbreitet ist – zählt zu dieser Familie.

Zecken Biologie Schildzecke StudySmarterAbbildung 4: Schildzecke

Der Gemeine Holzbock

Neben der Igelzecke und der Auwaldzecke, ist hauptsächlich der Gemeine Holzbock (zugehörig zu der Gruppe der Ixodes) sehr verbreitet in Deutschland. Die Zeckenart kommt in Deutschland am häufigsten vor, sie lebt aber auch in anderen europäischen Ländern. Von März bis November ist er auf Wiesen, in Stadtparks sowie in Wäldern und Gärten unterwegs. Auf ihre Wirte, wie Menschen, Vögel, Hunde sowie weitere Säugetiere, kann die Zecke Krankheiten, wie Borrelien oder andere Vieren übertragen. Das kann für den Wirt zu einer Gefahr werden.

Zecken gemeiner Holzbock Foto StudySmarterAbbildung 5: Der gemeine Holzbock

Zecken Biologie – Wirt-Beziehung

Die Zecke ist ein Ektoparasit, was bedeutet, dass sie im Gegensatz zu etwa dem Bandwurm, außerhalb des Wirtes lebt. Dagegen ist der Bandwurm ein Endoparasit, weil er im Inneren des Wirtes lebt. Zudem ist die Zecke wenig bis kaum wirtsspezifisch.

Als Wirtsspezifität wird das Verhalten von Parasiten verstanden, nur bestimmte Wirtsarten zu befallen. Als Beispiele für streng wirtsspezifische Parasiten können Läuse oder Haarlinge aufgezählt werden. Unter die wenig bis schwach oder gar nicht wirtsspezifisch geltenden Parasiten zählen solche, die verschiedene Wirtsarten befallen können. Die Schildzecke ist bspw. eine dieser nicht wirtsspezifischen Parasiten.

Die Zecke ist ein Schmarotzer – sie ernährt sich vom Blut ihres Wirtes, um zu überleben. Dabei kann sie durch ihren Stechapparat einige Krankheiten übertragen, die dem Wirt sehr gefährlich werden können.

Zeckenübertragene Krankheiten

Vor allem zwei Erreger werden von Zecken übertragen: Borreliose/Lyme-Krankheit und Zeckenenzephalitis (FSME).

Borreliose/Lyme-Krankheit

Als Borreliose oder auch Lyme-Krankheit wird die von Borrelia Bakterien hervorgerufene Krankheit genannt, die sich auf Organe, Haut und das Nervensystem sowie die Gelenke auswirken kann. Die mit Abstand häufigste Erkrankungsform der Borreliose ist die sogenannte Wanderröte. Sie kann einige Tage nach dem Zeckenstich auftreten.

Von einer Infektion kann auch das Nervensystem betroffen sein. Dann kommt es zu einer sogenannten Neuroborelliose. Dabei äußern sich die Symptome unter anderem durch Nervenschmerzen sowie leichte Lähmungen der Hirnnerven. Dadurch können auch Taubheitsgefühle oder Sehstörungen auftreten. Behandelt werden kann Borreliose durch Antibiotika. Wenn die Krankheit allerdings zu spät entdeckt wird, können dauerhafte Behinderungen zurückbleiben.

Zeckenenzephalitis (FSME)

Die Folge einer Infektion mit dem FSME-Virus kann die Frühsommer-Meningoenzephalitis oder auch Zeckenenzephalitis genannt, sein. Wenn es zu einer Erkrankung durch FSME kommt, kann diese in zwei typische Phasen unterteilt werden:

  1. Die erste Phase mit grippalen Symptomen und
  2. die Zweite mit neurologischen Beschwerden.

Die Beschwerden können bis zu mehreren Monaten andauern. Eine Behandlung gegen die Ursache, also den FSME-Erreger, gibt es nicht, allerdings kann man eine Impfung gegen FSME vorher erhalten.

Zecken – Das Wichtigste

  • Zecken sind Ektoparasiten, weil sie sich von außen an den Wirt anbeißen.
  • Sie gehören im weiteren Sinne zur Klasse der Spinnentiere und spezifischer zur Unterklasse der Milben.
  • Sie benötigt für jede Entwicklungsphase eine Blutmahlzeit. Die Entwicklungsphasen sind folgende:
    • Zeckenlarve
    • Nymphe
    • Erwachsene Zecke
  • Die Zecke kann bis zu 5000 Eier legen.
  • Zecken sind vorwiegend in bewaldeten Gebieten und Grünflächen aufzufinden.
  • Ihre Feinde sind Menschen, Igel, Vogelarten, Mäuse etc.
  • Es gibt ca. 900 Zeckenarten, die meisten sind auf die Familie der Schild- und Lederzecken aufzuteilen.
  • Die bekannteste Zecke in Deutschland ist der Gemeine Holzbock.
  • Am häufigsten werden die Krankheiten Zeckenenzephalitis (FSME) und Borreliose übertragen.

Nachweise

  1. zecken.de: Die Zecke. (03.06.2022)
  2. flexikon.doccheck.com: Parasit. (03.06.2022)
  3. kindernetz.de: Zecke. (03.06.2022)
  4. Abb. 2: "Ixodes-ricinus-life-cycle" (https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=19033711) von Alan R Walker ist lizenziert durch CC BY-SA 3 (https://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0/deed.en).
  5. Abb. 3: "Argas reflexus" (https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Argas_reflexus.jpg) von PaulT(https://commons.wikimedia.org/wiki/User:PaulT) wurde lizenziert unter CC BY-SA 3 (https://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0/deed.en).
  6. Abb. 4: "Ixodes hexagonus (aka)" (https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Ixodes_hexagonus_(aka).jpg) von André Karwath aka Aka (https://commons.wikimedia.org/wiki/User:Aka) ist lizenziert unter CC BY-SA 2.5 (https://creativecommons.org/licenses/by-sa/2.5/).

Häufig gestellte Fragen zum Thema Zecken Biologie

Sie gehören zu der Art der Spinnentiere und besitzen deshalb acht Beine. Allerdings variiert der Rest des Aussehens je nach Art.

Gewisse Vogelarten sind natürliche Feinde von Zecken. Auch Fadenwürmer gehören unter anderem dazu.

Zecken sind kaum bis nicht wirtsspezifisch.

Die Anzahl der Eier variiert mit der Blutmahlzeit. Zudem ist die Zecke auf eine schnelle Vermehrung aus.

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