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Personifikation

"Das Wetter spielt verrückt." – "Die Sonne strahlt." – "Die Wolken weinen." Diese drei Sätze werden oft im Alltag verwendet. Es scheint so, als wäre das Wetter selbst aktiv und würde menschliche Handlungen ausführen: spielen, strahlen, weinen. In allen drei Fällen handelt es sich aber um eine sogenannte "Personifikation". Nachfolgend findest Du die Definition der Personifikation einfach erklärt:Der Begriff Personifikation stammt…

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"Das Wetter spielt verrückt." – "Die Sonne strahlt." – "Die Wolken weinen." Diese drei Sätze werden oft im Alltag verwendet. Es scheint so, als wäre das Wetter selbst aktiv und würde menschliche Handlungen ausführen: spielen, strahlen, weinen. In allen drei Fällen handelt es sich aber um eine sogenannte "Personifikation".

Personifikation – Definition

Nachfolgend findest Du die Definition der Personifikation einfach erklärt:

Der Begriff Personifikation stammt vom lateinischen Wort persona und bedeutet "Charakter, Rolle, Maske". Das rhetorische Stilmittel verleiht Tieren, Pflanzen oder Gegenständen menschliche Charakterzüge, indem sie mit menschlichen Eigenschaften oder Handlungen in Verbindung gebracht werden.

Die Personifikation wird auch als "Anthropomorphismus" bezeichnet.

Die Personifikation gehört zu den Tropen. "Tropen" ist der Überbegriff für Stilmittel, die sich dadurch auszeichnen, dass sie einen Ausdruck durch einen anderen ersetzen. Das Gesagte weicht also von dem Gemeinten ab, indem es anders ausgedrückt wird. Stilmittel wie die Synekdoche, die Metapher, der Euphemismus, die Ironie, etc. zählen zu den Tropen.

Wenn Du mehr zu den einzelnen Stilmitteln oder zu den Tropen im Allgemeinen erfahren möchtest, lies Dir doch unsere Artikel dazu durch!

Personifikation – Erklärung des Stilmittels

Bei einer Personifikation handelt es sich um eine Vermenschlichung. Tieren, Pflanzen oder Dingen werden dabei menschliche Eigenschaften zugesprochen. Häufig führt etwas Lebloses dabei Tätigkeiten durch. In dem Fall kommen Verben zum Einsatz, die menschliche Tätigkeiten beschreiben. Eine Personifikation kann aber auch durch die Verwendung menschlicher Nomen oder Adjektive entstehen.

Ein Verb als Personifikation

Bringt man menschliche Tätigkeit in Verbindung mit einem Tier, einer Pflanze oder etwas Leblosem, erhält es menschliche Charakterzüge – es findet eine Personifikation statt.

Die Zeit rennt.

Rennen ist eine menschliche Tätigkeit, die der Zeit in diesem Beispiel zugesprochen wird. Mit dem Satz wird ausgesagt, dass die Zeit schnell vergeht.

Auch Tiere können vermenschlicht werden. Dabei musst Du aber natürlich bedenken, dass es Tätigkeiten gibt, die sowohl Tiere als auch Menschen durchführen können.

Der Hund rennt.

Hunde können genauso rennen wie Menschen. Daher handelt es sich in diesem Fall nicht um eine Personifikation. Eine Personifikation ist es erst, wenn der Hund etwas tut, dass Hunde im Normalfall nicht machen bzw. nicht können. Das ist z. B. in Märchen der Fall, wenn Tiere menschliche Kleidung tragen oder auch sprechen.

Der Fuchs sprach zu ihm.

Ein Nomen als Personifikation

Auch durch die Verwendung "menschlicher" Nomen können Personifikationen gebildet werden.

Mutter Natur erholt sich mit der Zeit.

Der Natur werden in diesem Beispiel mütterliche Eigenschaften zugesprochen. Mütter können aus biologischer Sicht nur Menschen (oder Tiere) sein. Die Natur wird daher in diesem Fall personifiziert.

Häufig werden leblose oder auch abstrakte Dinge durch menschliche Körperteile personifiziert:

Der lange Arm des Gesetzes.

In diesem Beispiel personifiziert der Arm des Gesetzes die Justiz und spricht ihr eine besonders große Macht zu.

Ein Adjektiv als Personifikation

Genauso können leblosen oder abstrakten Dingen durch Adjektive menschliche Eigenschaften zugesprochen werden.

Die blinde Wut.

Nur wer Augen hat, kann blind sein. Das Abstraktum "Wut" erhält daher in diesem Beispiel eine menschliche Eigenschaft. Die blinde Wut meint eine starke Art der Wut – gleichsam einer Raserei.

Personifikation – Funktion und Wirkung

Durch Personifikationen erhalten Tiere, Pflanzen oder Dinge die Lebendigkeit und die Fähigkeiten eines Menschen. Neben der Lebendigkeit der Sprache kann die Personifikation daher im Großen und Ganzen zwei verschiedene Funktionen erfüllen:

  1. Erhält Etwas menschliche Eigenschaften, kann damit eine Aufwertung dieser Sache bezweckt werden. Das ist häufig der Fall bei Personifikationen der Natur, wenn diese z. B. in einem Gedicht besonders prachtvoll und bedeutsam dargestellt werden soll.

Mutter Natur.

Die Bedeutung der Natur wird durch die Personifikation auf eine menschliche Ebene gehoben.

Genauso kann eine Personifikation aber auch die Funktion der Übermacht einer Sache bzw. der Machtlosigkeit des Menschen erfüllen. Hat eine Sache menschliche Eigenschaften, wird der Sachverhalt in dem Zusammenhang stärker dargestellt. Es ist so gut wie unmöglich, diesen Sachverhalt abzuändern:

Das Wetter spielt verrückt.

Im Allgemeinen schafft die Personifikation durch die menschlichen Eigenschaften eines nicht-menschlichen Wesens eine paradoxe Wirkung. So lässt sie den Leser darüber stolpern und gibt dem personifizierten Begriff eine besondere Bedeutung.

Wie bei jedem Stilmittel ist auch die konkrete Wirkung der Personifikation erst im genauen Kontext erkennbar.

Personifikation – Verwendung

Wie Du an einigen Beispielen bereits erkennen konntest, kommt die Personifikation häufig unbewusst in unserer Alltagssprache vor. Sie kann aber auch bewusst in der Werbung oder sogar in politischen Reden Verwendung finden.

Personifikation – Gedicht

In der Lyrik werden Personifikationen besonders häufig verwendet. Vor allem in Naturgedichten sind sie oft präsent.

Die Bäume nicken sich's zu. (Theodor Fontane, Frühling)

Personifikation – Epik

Auch in der Epik ist die Personifikation ein bedeutendes Stilmittel. In Märchen kommt sie besonders häufig vor, da hier Tieren oder Fabelwesen menschliche Eigenschaften zugeschrieben werden.

Götter aus antiken Sagen sind oft eine Form der Personifikation. Sie stellen die Eigenschaften von etwas Abstraktem in einer Person dar.

Amor als der Gott der Liebe (Der Gott Amor ist eine Personifikation der Liebe.)

Metapher und Personifikation – Unterschied

Die Personifikation kann als Realisierungsmöglichkeit der Metapher gesehen werden. In beiden Fällen handelt es sich um eine Bedeutungsübertragung.

Bei der Metapher wird die Bedeutung eines Wortes in ein anderes Wortfeld übertragen, sodass ein sprachliches Bild entsteht.

Ein Herz aus Stein.

Die Personifikation unterscheidet sich dadurch von der Metapher, als dass hier Lebloses oder Lebewesen dabei menschliche Eigenschaften erhalten. Eine Personifikation als Metapher zu bezeichnen wäre demnach nicht falsch, denn die Personifikation kann eine Unterart der Metapher sein.

Wenn Du mehr zum Stilmittel der Metapher wissen möchtest, lies Dir gerne die StudySmarter-Erklärung "Metapher" durch!

Allegorie und Personifikation – Unterschied

Eine Personifikation kann auch Teil einer Allegorie sein. Eine Allegorie besteht in den meisten Fällen aus mehreren Metaphern und bildet nicht nur das sprachliche Bild eines Ausdrucks, sondern ersetzt einen gesamten Handlungsstrang durch einen anderen.

Bei biblischen Gleichnissen handelt es sich meist um Allegorien.

Das Gleichnis vom verlorenen Sohn:

Ein Vater hat zwei Söhne. Der eine arbeitet fleißig auf den Feldern seines Vaters. Der andere lässt sich sein Erbe vorzeitig auszahlen, verlässt seine Familie und lebt in Saus und Braus. Als er nach einiger Zeit kein Geld mehr hat, überkommt ihn eine Hungersnot und er erkennt den Fehler, den er begangen hat. Er kehrt zu seinem Vater mit den Worten "Vater, ich habe gesündigt (...) zurück. Mache mich zu einem Deiner Tagelöhner" (Lk 15, 19). Daraufhin umarmt ihn der Vater und veranstaltet ein großes Fest, weil sein verlorener Sohn zurückgekehrt ist.

Die Geschichte ist eine Allegorie für die Beziehung zwischen Gott und den Menschen. Gott wird hier durch den Vater dargestellt und die Menschen durch die beiden Söhne des Vaters. Die Geschichte verdeutlicht, dass Gott nicht nur die Menschen liebt, die ihm ihr Leben lang treu sind (repräsentiert durch den treuen Sohn). Er liebt auch diejenigen, die vom Weg abkommen, später Einsicht erlangen und zu ihm zurückkehren (repräsentiert durch den Sohn, der ihn verlassen hat).

In Einzelfällen kann auch eine einzige Personifikation die Funktion einer Allegorie erfüllen. Das beste Beispiel dafür sind Götter aus antiken Sagen wie die Justitia als Göttin der Gerechtigkeit. Das ist möglich, weil die Justitia nicht nur das sprachliche Bild einer Aussage ist. Sie steht für folgende Eigenschaften:

  • Alle Menschen sind gleich vor dem Recht (die Augenbinde).
  • Die Abwägung von Argumenten ein zentrales Werkzeug (die Waage).
  • Das Durchsetzen des Urteils bzw. der Strafe kann vollzogen werden (das Schwert).

Justitia repräsentiert also alles, was der Begriff Gerechtigkeit umfasst. Daher handelt es sich, auch wenn es nur ein Wort ist, um eine Allegorie. Gleichzeitig wird die Gerechtigkeit durch die Person der Justitia dargestellt, weshalb diese Allegorie ebenso als eine Personifikation dargestellt werden kann.

Wenn Du mehr zum Stilmittel der Allegorie wissen möchtest, lies Dir gerne die StudySmarter-Erklärung "Allegorie" durch!

Personifikation - Das Wichtigste

  • Die Personifikation verleiht Tieren, Pflanzen oder Gegenständen menschlichen Charakter, indem sie mit menschlichen Eigenschaften oder Handlungen in Verbindung gebracht werden.
  • Die Personifikation kann in Form von Verben, Nomen oder Adjektiven vorkommen.
  • Durch eine Personifikation erhält etwas Lebloses bzw. ein Lebewesen die "höheren" Eigenschaften eines Menschen. Dadurch findet eine Aufwertung des Begriffs statt.
  • Die Personifikation kommt oft in der Alltagssprache, in der Werbung oder politischen Reden sowie in epischen (v.a. in Fabeln) und in lyrischen Werken vor.
  • Die Personifikation kann sowohl eine Art der Metapher als auch eine Art der Allegorie sein.

Häufig gestellte Fragen zum Thema Personifikation

Beispiele für Personifikationen sind:

  • Die Wolken weinen.
  • Die Sonne strahlt.

Die Metapher ist das sprachliche Bild eines Ausdrucks. Diese Bildlichkeit ist auch bei der Personifikation vorhanden. Hinzu kommt die Übertragung menschlicher Eigenschaften auf ein nicht-menschliches Wesen. Die Personifikation kann demnach als Realisierungsweise der Metapher gesehen werden.

Das rhetorische Stilmittel spricht leblosen Dingen bzw. anderen Lebewesen eine menschliche Rolle oder menschlichen Charakter zu. Die Personifikation stattet eine Sache mit menschlichen Eigenschaften oder Verhaltensweisen aus. Dadurch wirkt die Sprache besonders lebendig.

Durch die Personifikation schreibt man einer Sache Lebendigkeit und damit Macht zu. Dadurch kann sie entweder aufgewertet oder übermächtig dargestellt werden. Außerdem stolpert der Leser über die paradoxe Wirkung der Personifikation, was dem personifizierten Begriff eine große Bedeutung verleiht.

Finales Personifikation Quiz

Personifikation Quiz - Teste dein Wissen

Frage

Was ist eine Personifikation?

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Antwort

Eine Personifikation verleiht Tieren, Pflanzen oder Gegenständen menschlichen Charakter, in dem sie mit menschlichen Eigenschaften oder Handlungen in Verbindung gebracht werden.

Frage anzeigen

Frage

In welcher Form kann eine Personifikation auftreten?

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Antwort

Substantiv

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Frage

Welche Wirkung kann eine Personifikation haben?

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Antwort

Lebhaftigkeit

Frage anzeigen

Frage

Wo kommen Personifikationen oft vor?

Antwort anzeigen

Antwort

Alltag

Frage anzeigen

Frage

Worin besteht der Unterschied zwischen Personifikation und Metapher?

Antwort anzeigen

Antwort

Die Metapher ersetzt einen Ausdruck durch ein sprachliches Bild. Die Personifikation tut dies auch, mit der Besonderheit, dass einer Sache menschliche Eigenschaften zugeschrieben werden. Daher kann die Personifikation als Realisierungsform der Metapher gesehen werden.

Frage anzeigen

Frage

Kann eine Personifikation gleichzeitig eine Allegorie sein?

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Antwort

Ja

Frage anzeigen

Frage

Wo kommen Personifikationen, die gleichzeitig eine Allegorie sind, häufig vor?

Antwort anzeigen

Antwort

Bei antiken Göttern handelt es sich häufig um eine Allegorie und Personifikation.

Frage anzeigen

Frage

"Der Hund rennt."

Ist dieser Satz eine Personifikation?

Antwort anzeigen

Antwort

Ja

Frage anzeigen

Frage

"Die Bäume reden."

Um welches sprachliche Mittel handelt es sich?

Antwort anzeigen

Antwort

Personifikation

Frage anzeigen

Frage

"die dunklen Augen der Nacht"

Um welches sprachliche Mittel handelt es sich?

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Antwort

Personifikation

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Frage

"Der Gott Amor"

Um welche sprachlichen Mittel handelt es sich?

Antwort anzeigen

Antwort

Personifikation

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Frage

"Tobias ist ein Fuchs."

Um welches sprachliche Mittel handelt es sich?

Antwort anzeigen

Antwort

Personifikation

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