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Texte oder andere schriftliche Äußerungen, welche weder durch Verse, Reime noch Rhythmus gebunden sind, nennt man Prosa. Man nennt sie deshalb auch „ungebundene Rede“. Dabei umfasst sie sowohl die Alltagssprache als auch die künstlerische gestaltete Sprache aus der Literatur.
Was genau aber die Prosa von anderen literarischen Gattungen unterscheidet und woher der Begriff eigentlich kommt, erklären wir dir in diesem Artikel!
Der Begriff Prosa kommt aus dem Lateinischen und heißt übersetzt so viel wie „geradeausgerichtete Rede“. Diese Übersetzung beschreibt ganz gut wobei es sich bei Prosatexten handelt: um eine Form der Rede, die nicht durch eine Regel oder ähnliches „gekrümmt“ oder „gebunden“ ist.
Somit grenzt sich die Prosa von der Poesie ab, denn sie hat keine Bindung in Versen, Reimen oder ein Metrum. Trotzdem hat sie die Möglichkeit, künstlerisch gestaltet zu sein. Durch Stil, Melodie, Bildlichkeit, Rhythmus und Wortwahl kann sie durchaus kunstvoll sein. Dennoch ist sie frei und ist nicht an soeben genanntes „gebunden“.
Früher wurde der Begriff vor allem dafür verwendet, um wissenschaftliche Schriften zu beschreiben. Damals galten Texte als Prosa, die geschichtliche, naturwissenschaftliche oder philosophische Inhalte hatten. Auch Notizen nannte man Prosa.
Im Gegenteil dazu, war früher die Lyrik all das, was in Versform geschrieben, und für den mündlichen Vortrag bestimmt war. Im Laufe der Zeit wandelte sich der Begriff: Er wurde zur Sammelbezeichnung für sämtliche Formen der Rede, die man nicht als Lyrik bezeichnen konnte.
In der Antike wurden Prosatexte nicht zum Erzählen verwendet. Das lag daran, dass damals streng zwischen der gebundenen Rede ( Epos, Lyrik, Drama) und der ungebundenen Rede (Prosa) unterschieden wurde. Die Prosa galt als zweckgebundene Darstellung und beinhaltete vor allem historische und philosophische Aspekte.
Erst sehr viel später, mit Beginn der Neuzeit, wurde die Prosa zum Erzählen verwendet. Somit lassen sich auch nur vereinzelt in den unterschiedlichen Literaturepochen, Prosawerke finden. Durch die neue Erzählkunst, dem Roman, wurde die Prosa erst zu einem wichtigen Ausdrucksmittel. Anschließend entstanden daher viele literarische Genres wie die Novelle, die Erzählung, die Saga, die Memoiren oder auch die Kurzgeschichte.
Hinweis: Theoretisch lassen sich unter dem Begriff Prosa fast alle Textsorten zusammenfassen, die nicht zur Lyrik gehören, jedoch meint man im Allgemeinen meist nur die literarische Gattung der Epik und den Roman als das epische Hauptmedium, sowie die Kurzgeschichte.
Wie bereits erwähnt, ist der wesentliche Unterschied der Prosa vom Gedicht der, dass sie ungebunden ist und keinem sprachlichen Schema folgt.
Des Weiteren unterscheidet sie sich in der Struktur insofern, dass die Prosatexte immer den grundsätzlichen Regeln der Grammatik folgen. Natürlich gibt es hier auch Ausnahmen, aber grundsätzlich folgt die Prosa immer einer sogenannten „grammatischen Norm“.
Dennoch ist es möglich, dass poetische Elemente durchaus Verwendung in Prosatexten finden. Ein Beispiel hierfür wäre die Verwendung von einer bestimmten Abfolge von Hebungen und Senkungen, metrischen Strukturen oder anderen Elementen. Trifft dies gehäuft auf spricht man oft von einem „Prosagedicht“.
Ein Prosagedicht gilt als lyrische Verarbeitung eines epischen Stoffes (oft einer Erzählung) in rhythmischer und klangvoller Prosa. Solche Gedichte weisen keine Elemente wie Verse oder Endreime auf, können aber andere lyrische Mittel verwenden. Zum Beispiel finden oft Binnenreime, Assonanzen oder andere Stilmittel, Verwendung.
Somit befindet sich das Prosagedicht in der Mitte zwischen der Prosa und den freien Rhythmen. Freie Rhythmen sind ungebundene Verse mit beliebiger Silbenzahl und ohne durchgängiges Metrum. Auch die Hebungen und Senkungen variieren und die Verse liegen nicht unbedingt in Strophen. So wie es der Name schon sagt, sind sie lediglich durch die wiederkehrenden Rhythmen gezeichnet.
Wie bereits geklärt wurde, gilt jeder Text, der nicht der Lyrik zuzuordnen ist, automatisch als Prosa. Innerhalb dieser Abgrenzung lässt sich zwischen zwei Arten der Prosa unterscheiden: der Gebrauchsprosa und der literarischen Prosa.
Die Gebrauchsprosa wird auch Gebrauchsliteratur genannt und meint alle Texte, die zu einem bestimmten Zweck geschrieben sind. Bekannte Beispiele hierfür wären die Rede, das Gespräch, der Brief, der Artikel oder der Sachtext.
Die literarische Prosa bezeichnet die Texte, die eigentlich als Geschichten bezeichnet werden. Diese Erzählungen weisen meist einen künstlerischen Wert auf und bedienen sich poetischer Elemente wie zum Beispiel einer bestimmten Wortwahl, außergewöhnlichem Satzbau, einer bestimmten Sprachmelodie, besonderer Bildhaftigkeit oder einem Sprachrhythmus.
Hier findest du in einem kurzen Überblick noch einmal die wichtigsten Eckdaten zur Prosa. Hoffentlich hat dir dieser Artikel weitergeholfen und du konntest dir einen Überblick über den Begriff der Prosa erarbeiten!
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