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Die Epipher ist auch als "Epiphora" bekannt und kann in verschiedenen Formen literarischer Werke vorkommen. Der Name "Epipher" leitet sich aus dem Griechischen (epiphora) ab und bedeutet "hinzufügen". Das lässt sich in der Funktion der Epipher wiedererkennen, denn es werden an aufeinanderfolgenden Satz- oder Versenden wiederholt dieselben Wörter hinzugefügt.
Das stilistische Gegenstück zu der Epipher stellt die Anapher dar, die eine Wiederholung von Wörtern am Satzanfang beschreibt.
Die Epipher kann in verschiedenen Formen auftreten. Im Folgenden erhältst Du einen Überblick über die verschiedenen Umfelder, in denen Epiphern verwendet werden.
Epiphern können in Redewendungen vorkommen, vor allem um einem Satz Nachdruck zu verleihen sowie für einen angenehmen Klang zu sorgen. Eines der wohl bekanntesten Beispiele für die Epipher ist folgendes Sprichwort:
"Ende gut, alles gut."
Die Epipher kommt in literarischen Texten nicht ganz so häufig vor wie ihr Gegenstück, die Anapher. Dennoch lassen sich aber einige Beispiele finden.
Ein Dichter, der besonders berühmt für seine Nutzung von Epiphern in Gedichten war, ist August von Platen. Eines seiner vielen Gedichte soll seine Vorliebe zum Stilmittel Epipher verdeutlichen:
"Die Sterne scheinen, und alles ist gut,Sie tadeln keinen, und alles ist gut;Drum keck, o Schenke, kredenze mir Wein,Purpurnen, reinen, und alles ist gut;Die Sonnenaugen entflammen den Stern,Und mich die deinen, und alles ist gut; [...]" (August von Platen: Die Sterne)
Wenn Epiphern im Alltag verwendet werden, dann entweder in Form von Redewendungen oder auch für Werbezwecke. Beides geschieht aus Gründen der Prägnanz und des Klangs. Die folgenden Beispiele sollen Dir verdeutlichen, wie die Anwendung von Epiphern bei Werbesprüchen aussehen kann.
Da sich die Epipher durch ihre Wortwiederholung auszeichnet, weist sie Ähnlichkeiten zu anderen Stilmitteln auf. Hier zeichnen sich vor allem Klangfiguren durch ähnliche Merkmale aus. Um sicherzugehen, dass Du die Unterschiede erkennen kannst, folgt eine kurze Auflistung ähnlicher Stilmittel sowie Beispiele für ihre Verwendung.
Anadiplose | Anapher | Kyklos | Symploke |
Bei der Anadiplose wird ein Wort am Satzende und dann am Anfang des darauffolgenden Satzes wiederholt. | Die Anapher stellt das Gegenstück zur Epipher dar. Es werden einzelne oder mehrere Wörter am Satz-/Versanfang wiederholt. | Der Kyklos zeichnet sich durch die Wiederholung eines Wortes am Satzanfang und -ende aus. | Die Symploke (oder Complexio) ist die Kombination einer Anapher und einer Epipher, sowohl am Satzanfang als auch am Satzende jeweils ein Wort wiederholt wird. |
"Sein Mantel war aus Eisen, / Aus Eisen sein Habit." (Peter Hacks: Ballade vom schweren Leben des Ritters Kauz vom Rabensee) | "Wie lieb’ ich dich!/ Wie blickt dein Auge,/ Wie liebst du mich!" (Goethe: Mailied) | "Unwissender, niederträchtiger Kerl! Hast du mir es nicht oft genug gesagt, daß ich mich aus der Stube fortmachen soll? [...] Unwissender, niederträchtiger Kerl!" (Lessing: Der junge Gelehrte) | "Alles geben die Götter, die unendlichen/Ihren Lieblingen ganz,/Alle Freuden, die unendlichen,/Alle Schmerzen, die unendlichen, ganz." (Goethe: Aus einem Briefe an die Gräfin Auguste zu Stolberg) |
Die Epipher ist ein rhetorisches Stilmittel und gehört zu den Klangfiguren. Sie zeichnet sich durch die Wiederholung eines einzelnen Wortes oder mehrerer Wörter am Ende aufeinanderfolgender Verse oder Sätze aus.
Eine Epipher zeichnet sich durch Wortwiederholungen am Satzende aus. Ein Beispiel, das dies verdeutlicht, ist:
„Ich sah auf dich und weinte nicht. Der Schmerz schlug meine Zähne knirschend aufeinander; Ich weinte nicht (…)“ (Schiller: Don Carlos).
Die Wirkung einer Epipher kann verschieden sein. Durch ihre Wortwiederholung kann sie vor allem den wiederholten Inhalt betonen und verstärken. Gleichzeitig kann sie den Rhythmus beim Lesen beeinflussen. So kann die Wortwiederholung beispielsweise beschleunigend oder gleichmäßiger wirken. Zusätzlich bildet sie bei der Anwendung in Gedichten Reime.
Die Wortwiederholung wirkt vor allem verstärkend. Das heißt, dass der Fokus der lesenden Person besonders stark auf die wiederholten Wörter gelenkt wird. Somit kommt ihnen mehr Aufmerksamkeit zu.
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