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"Ich glaub', mich tritt ein Pferd!" – In dieser bekannten deutschen Redewendung taucht das rhetorische Stilmittel der Apokope, der Weglassung des letzten Buchstabens eines Wortes, auf. Bei dem Wort "glaub" wurde auf das -e am Wortende verzichtet. Eigentlich müsste der Satz "Ich glaube, mich tritt ein Pferd!" heißen. Eine Apokope ist ein rhetorisches Stilmittel, bei dem der letzte Buchstabe oder die…
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Jetzt kostenlos anmelden"Ich glaub', mich tritt ein Pferd!" – In dieser bekannten deutschen Redewendung taucht das rhetorische Stilmittel der Apokope, der Weglassung des letzten Buchstabens eines Wortes, auf. Bei dem Wort "glaub" wurde auf das -e am Wortende verzichtet. Eigentlich müsste der Satz "Ich glaube, mich tritt ein Pferd!" heißen.
Eine Apokope ist ein rhetorisches Stilmittel, bei dem der letzte Buchstabe oder die letzte Silbe eines Wortes weggelassen wird. Der Begriff Apokope leitet sich vom altgriechischen Wort apokopé ab, das übersetzt "Abschneidung" beziehungsweise "Weglassung" bedeutet.
Rhetorische Stilmittel sind Gestaltungselemente der Sprache. Sie werden auch als rhetorische Figuren, sprachliche Mittel und Sprachfiguren bezeichnet. Die rhetorischen Stilmittel können in Satzfiguren, Klangfiguren, Wortfiguren und Gedankenfiguren eingeteilt werden. Die Apokope gehört zur Gruppe der Klangfiguren. Klangfiguren verändern bzw. beeinflussen den Klang aufeinanderfolgender Sätze, Teilsätze oder Wörter.
Wenn Du mehr über die verschiedenen rhetorischen Stilmittel erfahren möchtest, schaue Dir gern die Erklärung "Rhetorische Stilmittel" an.
Die Apokope ist von der Synkope und der Prokope zu unterscheiden. Bei der Synkope handelt es sich um einen Lautwegfall im Inneren eines Wortes und bei der Prokope um einen Lautwegfall am Anfang eines Wortes.
Sowohl Apokope als auch Synkope und Prokope sind Unterarten der Elision. Alle Elisionen zeichnen sich durch das Weglassen von Lauten aus.
Im Deutschen wird die Apokope häufig durch das Weglassen des Buchstabens "-e" am Ende eines Wortes gebildet. Dieses -e am Ende eines Wortes wird daher auch als sogenanntes Endungs-e bezeichnet.
Seine Wort' und Werke
merkt ich und den Brauch,
und mit Geistesstärke
tu ich Wunder auch.
In diesem Fall wurde zum einen das Endungs-e des Substantivs "Worte" weggelassen und zum anderen ein Apostroph angefügt.
Doch nicht alle Apokopen verfügen über einen Apostroph am Ende des Wortes. Im folgenden Auszug aus dem Gedicht "Die Freuden" nutzt Johann Wolfgang von Goethe das rhetorische Stilmittel der Apokope mehrfach, ohne Apostrophe an die gekürzten Wörter anzufügen.
Und nun betracht ich sie genau,
Und seh ein traurig dunkles Blau –
(Johann Wolfgang von Goethe, Die Freuden, 1825)
Außerdem können Apokopen nicht nur durch das Weglassen einzelner Buchstaben gebildet werden, sondern auch durch das Weglassen ganzer Silben am Wortende.
Den Gegensatz zur Apokope bildet die Paragoge. Dabei werden Laute an das Wortende angefügt.
Apokopen werden häufig in der Umgangssprache und in der Lyrik verwendet und können verschiedene Funktionen erfüllen. Die Wirkung der Apokope sollte immer im jeweiligen Kontext interpretiert werden. Dennoch lassen sich einige mögliche Wirkungen des rhetorischen Stilmittels nennen.
Zum einen dient die Apokope der Verkürzung eines Wortes. Häufig geschieht dies beim Sprechen und sorgt für einen schnelleren Redefluss. Mithilfe der Apokope können der Klang und die Dynamik der Sprache variiert werden.
Das hab ich gewusst.
Sei still, sonst schrei ich gleich.
Ich freu mich!
Des Weiteren kann durch das Verwenden von Apokopen in einem Lied oder in einem Gedicht das Einhalten eines bestimmten Rhythmus beziehungsweise eines bestimmten Metrums (Versmaß) gewährleistet werden.
Das Metrum (Versmaß) beschreibt die Abfolge von betonten Silben (sogenannten Hebungen) und unbetonten Silben (sogenannten Senkungen) in einem Vers. Der Rhythmus und Lesefluss eines Gedichts wird in hohem Maße von dem Metrum des Gedichts bestimmt.
Falls Du Dich für verschiedene Versmaße interessierst, lies Dir gern die Erklärung "Metrum" durch.
Eine Apokope ist ein rhetorisches Stilmittel, bei dem der letzte Buchstabe oder die letzte Silbe eines Wortes weggelassen wird. Die Weglassung wird manchmal durch einen Apostroph gekennzeichnet.
Die Synkope, bei der es zu einem Lautwegfall im Wortinneren kommt, bewirkt eine bessere Metrik, Artikulation oder die Beibehaltung eines Rhythmus.
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