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Ach, was muss man oft von vielenKlangfiguren hören oder lesen! Wie zum Beispiel hier von diesen, welche auch Synkopen hießen.Das ist das leicht abgeänderte Vorwort von Wilhelm Buschs berühmter Bubengeschichte "Max und Moritz". Was hat diese gereimte Geschichte mit dem rhetorischen Stilmittel Synkope zu tun? Ganz einfach: Die Geschichte ist bekannt für ihre Klangfiguren und enthält somit den einen oder anderen Lautwegfall…
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Jetzt kostenlos anmeldenAch, was muss man oft von vielen
Klangfiguren hören oder lesen!
Wie zum Beispiel hier von diesen,
welche auch Synkopen hießen.
Das ist das leicht abgeänderte Vorwort von Wilhelm Buschs berühmter Bubengeschichte "Max und Moritz". Was hat diese gereimte Geschichte mit dem rhetorischen Stilmittel Synkope zu tun? Ganz einfach: Die Geschichte ist bekannt für ihre Klangfiguren und enthält somit den einen oder anderen Lautwegfall im Wortinneren. Am Ende des Vorwortes heißt es:
– Aber wehe, wehe, wehe!
Wenn ich auf das Ende sehe! –
– Ach das war ein schlimmes Ding,
wie es Max und Moritz ging.
– Drum ist hier, was sie getrieben,
abgemalt und aufgeschrieben.
Eine Synkope ist ein rhetorisches Stilmittel, bei dem ein unbetonter Vokal im Inneren eines Wortes weggelassen wird. Der Begriff Synkope leitet sich vom altgriechischen Wort synkopé ab, das übersetzt "Zusammenstoßen" beziehungsweise "Ausstoßen" bedeutet.
Wenn Du mehr über die verschiedenen rhetorischen Stilmittel erfahren möchtest, schau Dir doch mal die StudySmarter-Erklärung "Rhetorische Stilmittel" an!
Die Synkope ist von der Apokope und Prokope zu unterscheiden. Bei der Apokope handelt es sich um einen Lautwegfall am Wortende und bei der Prokope um einen Lautwegfall am Anfang eines Wortes.
Auch Beispiele für Apokopen gibt es in Wilhelm Buschs Bubengeschichte "Max und Moritz" jede Menge:
Also lautet ein Beschluss:
dass der Mensch was lernen muss. –
– Nicht allein das A-B-C
bringt den Menschen in die Höh';
Sowohl die Synkope als auch die Apokope und Prokope sind Unterarten der Elision. Elisionen zeichnen sich durch das Weglassen von Lauten aus.
Wenn Du mehr zur "Apokope" und "Elision" erfahren möchtest, schau gern in die StudySmarter-Erklärungen dazu!
Im nachfolgenden Zitat aus dem Zweiten Streich von Max und Moritz findest Du nicht nur eine Synkope, sondern auch eine Apokope und eine Epithese.
Die Epithese (auch: Paragogie) ist gewissermaßen das Gegenteil der Apokope. Statt des Wegfalls eines Lautes am Wortende wird bei der Epithese ein Laut am Wortende angefügt.
Als die gute Witwe Bolte
sich von ihrem Schmerz erholte,
dachte sie so hin und her,
dass es wohl das Beste wär,
die Verstorb'nen, die hienieden
schon so frühe abgeschieden,
ganz im Stillen und in Ehren
gut gebraten zu verzehren. –
Zuerst zeigt sich hier eine Apokope, bei der ein Vokal am Wortende wegfällt: Statt "wäre" heißt es hier "wär".
Gleich in der nächsten Zeile findest Du die Synkope, bei der ein unbetonter Vokal im Wortinneren wegfällt: Statt "Verstorbenen" heißt es hier "Verstorb'nen". Die Rede ist hier übrigens von Witwe Boltes Hühnern, die den Buben Max und Moritz im Ersten Streich zum Opfer gefallen sind.
Noch eine Zeile weiter siehst Du dann die Epithese, bei der ein Laut am Wortende angefügt wird: Statt "früh" heißt es hier "frühe".
Das veraltete Wort "hienieden" bedeutet übrigens so viel wie "auf dieser Erde" oder "im Diesseits".
Synkopen werden hin und wieder umgangssprachlich oder in der Lyrik verwendet und können verschiedene Funktionen erfüllen. In der Umgangssprache dient die Synkope meist der Kürzung eines Wortes. Dies geschieht häufig unbewusst, indem unbetonte Vokale mehr oder minder beim Sprechen verschluckt werden.
Dabei können nicht beliebig Vokale im Wortinneren gestrichen werden, sondern lediglich unbetonte Vokale.
Im Deutschen liegt die Hauptbetonung häufig auf der Stammsilbe. Wenn es sich nicht gerade um ein Präfix (also eine Vorsilbe) handelt, ist dies meist die erste Silbe.
In vielen Fällen handelt es sich bei dem Laut, der wegfällt, um ein unbetontes "e" im Wortinneren. Oft ersetzt ein Apostroph den weggefallenen, unbetonten Vokal. Eine Synkope funktioniert jedoch auch ohne Apostroph. Im folgenden Zitat siehst Du ein Beispiel aus dem Dritten Streich von "Max und Moritz" sehen kannst.
Beide Gänse in der Hand,
flattert er auf trocknes Land.
Auch hier wurde ein "e" weggelassen, statt "trockenes" heißt es hier "trocknes". Solch eine Art der Synkope könnte auch der Umgangssprache entspringen. Das kennst Du womöglich auch aus dem Alltag, denn kaum jemand spricht wirklich jeden Laut klar und deutlich aus.
Anders als in der Umgangssprache werden in der Lyrik Synkopen sehr bewusst verwendet. Oft geht es dabei um eine Variation im Klang der Sprache, noch öfter jedoch um das Einhalten eines bestimmten Rhythmus beziehungsweise eines bestimmten Metrums (auch: Versmaß).
Falls Du Dich für verschiedene Versmaße interessierst, lies Dir gern die Erklärung "Metrum" auf StudySmarter durch!
Mit einem Versmaß arbeitet auch Wilhelm Busch in seinem Werk "Max und Moritz". Synkopen werden hier zum einen eingesetzt, um das Versmaß einzuhalten. Zum anderen werden Synkopen – und viele weitere Klangfiguren wie Onomatopoetika – bewusst als rhetorisches Stilmittel eingesetzt. Bei Wilhelm Busch geht damit oft eine gewisse Komik einher.
Schnupdiwup! Da wird nach oben
schon ein Huhn heraufgehoben.
Schnupdiwup! Jetzt Num'ro zwei;
Schnupdiwup! Jetzt Num'ro drei;
und jetzt kommt noch Num'ro vier:
Schnupdiwup! Dich haben wir!! –
Zwar der Spitz sah es genau
und er bellt: Rawau! Rawau!
In diesem Zitat aus dem Zweiten Streich von Buschs Bubengeschichte sind neben vielen Onomatopoetika auch einige Synkopen enthalten: Aus "Numero" wird hier "Num'ro".
Onomatopoetika sind Lautmalereien, nämlich Wörter, die Geräusche oder Töne nachahmen. Wenn Du Dich dafür interessierst, sieh Dir doch mal die StudySmarter-Erklärung zur Onomatopoesie an.
Je nach Kontext können Synkopen unterschiedliche Wirkungen entfalten.
Die Tatsache, dass Synkopen in der Lyrik oft zur Einhaltung des Versmaßes genutzt werden, lässt darauf schließen, dass das Metrum eine entscheidende Rolle spielt. Ein einheitliches Versmaß kann eine harmonische und heile Darstellung schaffen. In der Regel haben die weggelassenen Laute keinen Bedeutungsinhalt und sind somit inhaltlich auch weniger wichtig. Zumeist wirken Synkopen demnach auf Ebene des Klangs und nicht auf semantischer (inhaltlicher) Ebene.
In der Umgangssprache wirken Synkopen ebenfalls vorwiegend auf phonetischer (lautlicher) Ebene. In mündlichen Gesprächen zeigt sich die Wirkung einer Synkope außerdem oftmals auf der Ebene der Pragmatik. Manchmal geht es schlicht um Vereinfachung der Sprache und Kürzung der Wörter, in anderen Momenten geht es um die Authentizität des/der Sprecher*in.
Als eine linguistische Teildisziplin befasst sich Pragmatik mit der Betrachtung sprachlicher Ausdrücke in Abhängigkeit von ihrem jeweiligen sprachlichen Kontext. Die Kommunikationssituation wird demnach einbezogen, da sich je nach (sprachlichem) Umfeld verschiedene Bedeutungen ergeben können.
Ganz am Ende von Wilhelm Buschs "Max und Moritz – eine Bubengeschichte in sieben Streichen" zeigt sich eine weitere Art der Elision, bei der zwei Wörter zu einem Wort verschmolzen sind: Aus "ist es" wird hier "ist's", ähnlich wie das umgangssprachlich oft passiert.
Gott sei Dank! Nun ist's vorbei
mit der Übeltäterei!!
Eine Synkope erkennst du an einem fehlenden, unbetonten Vokal im Inneren eines Wortes. Du findest sie also durch genaues Hinsehen. Manchmal wird der weggefallene Vokal auch durch ein Apostroph ersetzt.
Eine Synkope ist ein rhetorisches Stilmittel, bei dem ein unbetonter Vokal im Inneren eines Wortes weggelassen wird. Zum Beispiel ist dann die Rede von einem "trocknen Handtuch" statt von einem "trockenen Handtuch".
Synkopen verkürzen Wörter und erzeugen so einen veränderten Klang der Sprache. Deshalb heißen sie auch Klangfiguren. In der Lyrik werden sie oft eingesetzt, um ein bestimmtes Metrum/Versmaß einzuhalten und damit einen bestimmten Rhythmus zu erzeugen.
Eine Synkope ist ein rhetorisches Stilmittel, bei dem ein unbetonter Vokal im Inneren eines Wortes weggelassen wird. In Gedichten werden Synkopen oft bewusst eingesetzt, um einen bestimmten Klang zu erzeugen beziehungsweise ein bestimmtes Metrum/Versmaß einzuhalten.
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