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Bist Du in Texten oder im Alltag schon einmal über Wortzusammensetzungen wie "Hassliebe", "Friedenspanzer" und "bittersüß" gestolpert und hast Dich über den darin beinhalteten, logischen Widerspruch gewundert? Bei den genannten Beispielen handelt es sich jeweils um ein sogenanntes Oxymoron. Ein Oxymoron ist die Kombination aus zwei sich logisch widersprechenden oder in ihrer Bedeutung gegensätzlichen Begriffen. Die Definition des Begriffs Oxymoron lässt sich mithilfe seiner…
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Jetzt kostenlos anmeldenBist Du in Texten oder im Alltag schon einmal über Wortzusammensetzungen wie "Hassliebe", "Friedenspanzer" und "bittersüß" gestolpert und hast Dich über den darin beinhalteten, logischen Widerspruch gewundert? Bei den genannten Beispielen handelt es sich jeweils um ein sogenanntes Oxymoron.
Ein Oxymoron ist die Kombination aus zwei sich logisch widersprechenden oder in ihrer Bedeutung gegensätzlichen Begriffen.
Die Definition des Begriffs Oxymoron lässt sich mithilfe seiner Wortzusammensetzung begreifen: "Oxymoron" stammt aus dem Griechischen und setzt sich aus den beiden Wörtern oxys (= "scharfsinnig") und moros (= "dumm") zusammen. Aufgrund der gegensätzlichen Bedeutung seiner Bestandteile handelt es sich auch bei dem Begriff selbst um ein Oxymoron. Der Plural von Oxymoron lautet Oxymora.
Das Oxymoron ist ein rhetorisches Stilmittel und gehört zur Gruppe der Gedankenfiguren. Diese dienen der Strukturierung eines Gedankengangs und werden daher häufig auch Sinnfiguren genannt.
Rhetorische Stilmittel sind Gestaltungselemente der Sprache. Sie werden unter anderem auch als rhetorische Figuren, sprachliche Mittel und Sprachfiguren bezeichnet. Da die Gruppe der rhetorischen Stilmittel sehr groß ist, werden diese noch weiter in Satzfiguren, Klangfiguren, Wortfiguren und Gedankenfiguren unterteilt.
Weitere Beispiele für Gedankenfiguren sind unter anderem die "Antithese", die "Allusion" und der "Aphorismus". Wenn Du noch mehr über die verschiedenen rhetorischen Stilmittel erfahren möchtest, schaue Dir gerne die Erklärung "Rhetorische Stilmittel" an.
Oxymora können sich aus unterschiedlichen Wortarten zusammensetzen und begegnen Dir sowohl als Wortzusammensetzung (Kompositum) sowie als Wortverbindung.
Wörter setzen sich aus verschiedenen Morphemen zusammen. Ein Morphem ist die kleinste bedeutungstragende Einheit der Sprache. Eine Komposition ist die Zusammensetzung aus verschiedenen Morphemen. Mehr zu Morphemen und Komposition erfährst Du in der Erklärung "Wortbildung".
Oxymora können als Wortzusammensetzungen in Form von zwei Substantiven oder in Form von zwei Adjektiven auftreten. Im Folgenden findest Du ein paar Beispiele dafür:
Darüber hinaus ist eine Wortzusammensetzung aus Adverb und Adjektiv möglich. Diese kommt jedoch äußerst selten vor (z. B. "mittelprächtig").
Oxymora können auch als Wortverbindung auftreten. Dafür findest Du hier ein paar Beispiele:
Eine Sonderform des Oxymorons stellt das sogenannte Contradictio in adiecto dar. Es ist ein Wortpaar, das aus einem Adjektiv und einem Substantiv besteht, die sich in ihrer Bedeutung widersprechen. Die Bezeichnung stammt aus dem Lateinischen und bedeutet in etwa "Widerspruch in der Beifügung".
Ein Oxymoron kann Gegensätze vereinen und damit die Mehrdeutigkeit einer Situation hervorheben sowie die Aufmerksamkeit von Leser*innen erregen. Durch den Einsatz unerwarteter Gegensatzpaare regen Oxymora zudem zum Nachdenken an.
Das Oxymoron kann darüber hinaus auch eine gewisse Komik vermitteln. Diese Wirkung tritt vor allem dann auf, wenn mehrere Oxymora aneinandergereiht werden.
Ein bekanntes Gedicht, das voller Oxymora ist, stellt das Gedicht "Dunkel war's, der Mond schien helle" eines unbekannten Verfassers dar. Bereits in den ersten beiden Strophen des Gedichts lassen sich viele Oxymora finden, die zum Nachdenken anregen, sowie eine gewisse Komik der beschriebenen Situation vermitteln.
Dunkel war's, der Mond schien helle,
schneebedeckt die grüne Flur,
als ein Wagen blitzeschnelle,
langsam um die Ecke fuhr.
Drinnen saßen stehend Leute,schweigend ins Gespräch vertieft,als ein totgeschoss’ner Haseauf der Sandbank Schlittschuh lief.
(unbekannter Verfasser, "Dunkel war's, der Mond schien helle")
Das Oxymoron ist eine Sonderform der Antithese. Während das Oxymoron lediglich einzelne gegensätzliche oder sich widersprechende Begriffe kontrastiert, stellt eine Antithese inhaltlich gegensätzliche Begriffe auch in einem Satz oder einer Satzfolge gegenüber. Jedes Oxymoron ist demnach eine Antithese, jedoch handelt es sich nicht bei jeder Antithese um ein Oxymoron!
Wenn Du mehr über das rhetorische Stilmittel erfahren möchtest, dann lies Dir gerne noch die Erklärung "Antithese" durch.
Oxymora tauchen in allen literarischen Gattungen (Lyrik, Dramatik und Epik) sowie Literaturepochen auf. Besonders häufig findet man Oxymora jedoch in Gedichten der beiden Literaturepochen Barock und Romantik.
Alle literarischen Werke können einer der drei Gattungen Lyrik, Dramatik und Epik zugeordnet werden. Während die Gattung der Lyrik Gedichte umfasst, werden alle Werke, die für die Theaterbühne verfasst wurden, der Gattung Dramatik zugeordnet. Dramen bestehen lediglich aus direkter Rede und Regieanweisungen. Alle Texte, in denen ein Erzähler eine Handlung schildert, gehören hingegen zur literarischen Gattung der Epik.
Wenn Du mehr über die drei literarischen Gattungen erfahren möchtest, dann schau Dir die Erklärungen "Lyrische Texte", "Drama" und "Epik" an.
Die Literaturepoche des Barock umfasste etwa die Jahre 1600 bis 1720 und wurde stark vom Dreißigjährigen Krieg beeinflusst, der von 1618 bis 1648 andauerte. Leitmotive der Epoche sind daher Schmerz, Tod und Religion.
Mehr zu dieser Literaturepoche erfährst Du in der entsprechenden Erklärung "Barock Literatur".
Oft werden in der Barocklyrik Vergleiche zwischen dem gegenwärtigen Leben und dem Leben nach dem Tod gezogen. Das rhetorische Stilmittel des Oxymorons eignet sich besonders gut, um diese Gegensätzlichkeit von Leben und Tod zu verdeutlichen.
Die Dichter und Denker der Literaturepoche Romantik (ca. 1795–1830) griffen ebenfalls sehr häufig auf das rhetorische Stilmittel des Oxymorons zurück. Die Romantik bildete eine Gegenbewegung zum aufklärerischen, vernunftorientierten Denken und der voranschreitenden Industrialisierung. Im Mittelpunkt dieser Literaturepoche standen das Individuum und seine Gefühlswelt.
Im Artikel "Romantik Literatur" erfährst Du mehr Details zu dieser Literaturepoche.
Durch das rhetorische Stilmittel Oxymoron werden in der Romantik häufig die Gegensätze zwischen bürgerlicher und künstlerische Existenz sowie zwischen Vernunft und Mystik verdeutlicht.
Der Pleonasmus stellt das Gegenteil des Oxymorons dar. Ein Pleonasmus kombiniert zwei Begriffe, die eine sehr ähnliche oder gleiche Bedeutung besitzen. Aufgrund dieser identischen oder ähnlichen Bedeutung zweier Wörter, findet kein zusätzlicher Informationsgewinn statt. Durch die Verwendung eines Pleonasmus kann das Gesagte verdeutlicht, hervorgehoben oder auch verstärkt werden.
Das Oxymoron ist eine inhaltlich im Widerspruch stehende Wortverbindung oder Wortzusammensetzung, wie beispielsweise "geliebter Feind". Es ist vom Paradoxon zu unterscheiden, bei dem es sich nur scheinbar und nicht tatsächlich um eine widersprüchliche Aussage handelt.
Ein Paradoxon stellt eine ganze Aussage dar, die auf den ersten Blick widersprüchlich erscheint. Bei genauerer Betrachtung lässt sich hinter dem Paradoxon jedoch ein tieferer Sinn beziehungsweise eine tiefere Bedeutungsebene erkennen. Das Paradoxon wird deshalb auch Scheinwiderspruch genannt.
Ein sehr bekanntes Beispiel für ein Paradoxon ist der Satz "Ich weiß, dass ich nichts weiß" des griechischen Philosophen Sokrates. Sokrates hinterfragt mit dieser Aussage das menschliche Wissen, bei dem es sich stets nur um ein vermeintliches und begrenztes Wissen handelt. Auch der geteilte Wissensvorrat einer Gesellschaft wird stets durch neue wissenschaftliche Erkenntnisse aktualisiert und bestimmte Annahmen, die zum Teil über Jahrhunderte angenommen wurden, werden widerlegt.
Das Oxymoron ist ein rhetorisches Stilmittel und gehört zur Gruppe der Gedankenfiguren.
Bei einem Oxymoron handelt es sich um die Kombination aus zwei sich widersprechenden oder in ihrer Bedeutung gegensätzlichen Begriffen.
Oxymora können Wortzusammensetzungen ("bittersüß") oder Wortverbindungen ("geliebter Feind") sein.
Die Wirkung des Oxymorons liegt in der Erregung von Aufmerksamkeit; allerdings kann durch die Verwendung von Oxymora auch eine gewisse Komik erzeugt werden.
Oxymora spielen besonders in den Literaturepochen Romantik und Barock eine große Rolle.
Das Gegenteil des Oxymorons stellt der Pleonasmus dar, der zwei Begriffe kombiniert, die eine sehr ähnliche oder gleiche Bedeutung besitzen.
Ein Oxymoron ist die Kombination aus zwei sich logisch widersprechenden oder in ihrer Bedeutung gegensätzlichen Begriffen. "Bittersüß" ist ein sehr bekanntes Oxymoron. Die Adjektive "bitter" und "süß", aus denen das Oxymoron besteht, widersprechen sich.
Ein Beispiel für ein Oxymoron ist das Wort "Hassliebe". Die beiden Substantive "Hass" und "Liebe", aus denen das Oxymoron besteht, widersprechen sich eigentlich in ihrer Bedeutung.
Ein Oxymoron bewirkt, dass die Mehrdeutigkeit einer Situation hervorgehoben wird (z. B. "schmerzlich schön"). Außerdem werden Leser*innen durch Oxymora zum Nachdenken angeregt. Durch das Verwenden von Oxymora kann zudem eine gewisse Komik der beschriebenen Situation hervorgerufen werden.
Der Unterschied zwischen einem Oxymoron und einem Paradoxon liegt in der tatsächlichen und scheinbaren Widersprüchlichkeit. Während es sich bei einem Oxymoron um einen inhaltlichen Widerspruch handelt, handelt es sich bei einem Paradoxon nur scheinbar und nicht tatsächlich um eine widersprüchliche Aussage. Bei genauerer Betrachtung lässt sich hinter dem Paradoxon ein tieferer Sinn erkennen. Das Paradoxon wird deshalb auch Scheinwiderspruch genannt.
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