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Fällt Dir ein Unterschied zwischen den beiden Sätzen "Ich werde Dich für immer lieben" und "Ich werde Dich für immer und ewig lieben" auf? Vielleicht wirkt der zweite Satz etwas entschlossener auf Dich. Vielleicht überzeugt Dich der zweite Satz auch eher von der Aufrichtigkeit der Liebe der sprechenden Person.
Dieser verstärkende Effekt kommt durch das rhetorische Stilmittel der Tautologie zustande.
Die Tautologie ist ein rhetorisches Stilmittel und gehört zur Gruppe der Gedankenfiguren. Diese dienen der Strukturierung eines Gedankengangs und werden daher häufig auch Sinnfiguren genannt.
Rhetorische Stilmittel sind Gestaltungselemente der Sprache. Sie werden unter anderem auch als rhetorische Figuren, sprachliche Mittel und Sprachfiguren bezeichnet. Da die Gruppe der rhetorischen Stilmittel sehr groß ist, werden diese noch weiter in Satzfiguren, Klangfiguren, Wortfiguren und Gedankenfiguren unterteilt.
Der Begriff Tautologie leitet sich von den griechischen Wörtern to autó ("dasselbe") und lógos ("Sprechen, Rede") ab. Das rhetorische Stilmittel stellt eine inhaltliche Wiederholung dar. Diese kommt entweder durch den Einsatz von bedeutungsgleichen, d. h. synonymen, Wörtern einer Wortart oder durch die Doppelnennung eines Wortes zustande.
Tautologien bestehen aus Wörtern, die bedeutungsgleich sind und einer Wortart angehören. Das Stilmittel Tautologie wird meist als synonymes Wortpaar derselben Wortart definiert:
Die Tautologie "nie und nimmer" stellt zudem eine Alliteration dar. Die Alliteration ist dadurch gekennzeichnet, dass zwei oder mehrere aufeinanderfolgende Wörter die gleichen Anfangsbuchstaben haben. Mehr Informationen zu diesem Stilmittel erhältst Du in der Erklärung "Alliteration" auf StudySmarter!
Eine Tautologie ist demnach eine "Wiedergabe des gleichen Sachverhalts durch mehrere Synonyme"1 derselben Wortart. Zudem stellt die mehrfache Verwendung desselben Wortes ebenfalls eine Tautologie dar:
Gezielt eingesetzt, können Tautologien folgende Wirkungen erzielen:
Jedoch können Tautologien auch als rhetorische Schwäche wahrgenommen werden, wenn sie besonders häufig in Texten vorkommen oder nicht gezielt eingesetzt werden.
Die Tautologie muss von den beiden rhetorischen Stilmitteln Pleonasmus und Oxymoron abgegrenzt werden. Während die Tautologie häufig mit dem Stilmittel des Pleonasmus verwechselt wird, stellt das Oxymoron das Gegenteil der Tautologie dar.
Häufig wird der Begriff "Pleonasmus" synonym zum Begriff "Tautologie" verwendet. Im Forschungskontext herrscht bislang keine Einigkeit über die genaue Abgrenzung der beiden Stilmittel. Meist werden die beiden jedoch anhand der Wortarten unterschieden, aus denen sie sich zusammensetzen.
Bei einem Pleonasmus findet, durch die Aneinanderreihung verschiedener, jedoch sinngleicher Wörter, kein Zugewinn an Informationen statt. Die kombinierten Wörter gehören meist unterschiedlichen Wortarten an, wobei sich eines der Wörter unmittelbar auf das andere bezieht und dieses näher beschreibt:
runde Kugel
alter Greis
Da eine Kugel immer rund und ein Greis immer alt ist, stellt die Verwendung des Adjektivs "rund" und die Verwendung des Adjektivs "alt" keinen Informationsgewinn dar. Stattdessen doppeln sich die Informationen: Die Adjektive "rund" und "alt" sind in diesen Beispielen redundant, d. h. überflüssig.
Mehr Informationen zu diesem rhetorischen Stilmittel erhältst Du in der Erklärung "Pleonasmus" auf StudySmarter!
Das Gegenteil der Tautologie ist das Oxymoron. Der Plural lautet Oxymora. Ein Oxymoron ist die Kombination aus zwei sich logisch widersprechenden oder in ihrer Bedeutung gegensätzlichen Begriffen.
Der Begriff Oxymoron stammt aus dem Griechischen und setzt sich aus den beiden Wörtern oxys (= "scharfsinnig") und moros (= "dumm") zusammen. Aufgrund der gegensätzlichen Bedeutung seiner Bestandteile handelt es sich sogar bei diesem Begriff um ein Oxymoron.
Beispiele für Oxymora sind:
Mehr Informationen zu diesem rhetorischen Stilmittel erhältst Du in der Erklärung "Oxymoron" auf StudySmarter!
Tautologien tauchen sowohl in der deutschen Alltagssprache als auch in literarischen Werken auf. Im Folgenden findest Du Beispiele dieser Tautologien in Alltagssprache und Literatur.
In der deutschen Sprache werden Tautologien genutzt, um das Gesagte zu betonen. Dabei wird häufig dasselbe Wort oder dieselben Wörter wiederholt:
Außerdem tauchen im alltäglichen Sprachgebrauch auch Tautologien auf, in denen synonyme Wortpaare verwendet werden, die derselben Wortart angehören:
Das Stilmittel der Tautologie wird außerdem in zahlreichen literarischen Werken eingesetzt. Im Dramenfragment "Woyzeck" von Georg Büchner, das im Jahr 1879 veröffentlicht und im Jahr 1913 uraufgeführt wurde, lassen sich einige Tautologien finden.
Diese werden vor allem von der Figur des Hauptmanns verwendet, der Woyzecks Vorgesetzter ist. In einem Dialog mit Woyzeck in der fünften Szene des Werks überwiegt der Redeanteil des Hauptmanns stark. Obwohl er ausschweifend redet, erwecken seine tautologischen Ausdrücke den Eindruck, dass er nicht besonders wortgewandt ist und es ihm an sprachlicher Ausdrucksfähigkeit mangelt:
[...] ewig das ist ewig, das ist ewig, das siehst du ein; nun ist es aber wieder nicht ewig und das ist ein Augenblick, ja, ein Augenblick.2
Auch in "Das Schicksal ist ein mieser Verräter" von John Greene aus dem Jahr 2012 lassen sich Tautologien finden. Im folgenden Beispiel spricht die Protagonisten Hazel über ihr Lieblingsbuch "Ein herrschaftliches Leiden":
Ein herrschaftliches Leiden war mein Buch, genau wie mein Körper mein Körper war und meine Gedanken meine Gedanken.3
In diesem Fall wirken die Tautologien verstärkend und heben hervor, wie wichtig das Buch "Ein herrschaftliches Leiden" für die Figur der Hazel ist.
Wenn Du mehr über den Roman "Das Schicksal ist ein mieser Verräter" erfahren möchtest, schau Dir gern die gleichnamige Erklärung auf StudySmarter an!
Eine Tautologie ist ein rhetorisches Stilmittel, das sich durch eine inhaltliche Wiederholung ausdrückt. Diese inhaltliche Wiederholung kommt entweder durch den Einsatz von bedeutungsgleichen, d. h. synonymen, Wörtern einer Wortart oder durch die Doppelnennung eines Wortes zustande.
Ein bekanntes Beispiel für eine Tautologie ist "nie und nimmer". Auch "Spiel ist Spiel" und "voll und ganz" sind bekannte Beispiele für Tautologien.
Ein Ausdruck ist eine Tautologie, wenn er aus bedeutungsgleichen Wörtern derselben Wortart besteht wie z.B. "nie und nimmer". Auch die mehrfache Verwendung desselben Wortes ist eine Tautologie. Ein Beispiel dafür wäre der Ausdruck "Krieg ist Krieg".
Tautologien haben eine betonende und verstärkende Wirkung, da das Gesagte durch die Tautologie hervorgehoben wird. Außerdem wird dem Gesagten Nachdruck verliehen. So bleibt es besser im Gedächtnis der Leserschaft oder der Zuhörenden. Das Gesagte erscheint durch die inhaltliche Wiederholung wahr zu sein. Tautologien können jedoch auch als rhetorische Schwäche wahrgenommen werden.
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