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Born a Crime

My mother, Patricia Nombuyiselo Noah, is black. My father, Robert, is white (...) During apartheid, one of the worst crimes you could commit was having sexual relations with a person of another race. Needless to say, my parents committed that crime. 1  

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My mother, Patricia Nombuyiselo Noah, is black. My father, Robert, is white (...) During apartheid, one of the worst crimes you could commit was having sexual relations with a person of another race. Needless to say, my parents committed that crime. 1

Dieses Zitat von Trevor Noah ist wie eine kurze Zusammenfassung seiner 2016 erschienenen Autobiographie "Born a Crime: Stories from a South African Childhood":

  • Trevor wird als Sohn einer Schwarzen Mutter und eines weißen Vaters während des Apartheid-Regimes in Südafrika geboren.
  • In dieser Zeit sind Beziehungen zwischen Schwarzen und weißen Menschen gesetzlich verboten
  • Das macht Trevors bloße Existenz zu einer Straftat.

Weiteres über die südafrikanische Geschichte und die Einwohner*innen des Landes erfährst Du in der Erklärung "Südafrika".

In seinem Buch erzählt Dir der heutige Comedian, Moderator, Autor und Schauspieler von seiner Kindheit und frühen Jugend in Südafrika, die stark von der Trennung zwischen Menschen unterschiedlicher Hautfarbe geprägt ist. Indem Trevor Anekdoten, Erfahrungen und Erinnerungen mit Dir als Leser*in teilt, vermittelt er ein Bild von der damaligen politischen und sozialen Stimmung in seinem Heimatland.

Auch wenn das Buch "Born a Crime" eine Autobiografie ist, gibt es – ähnlich wie bei fiktionalen Texten – zahlreiche Aspekte zur Analyse. Dazu gehören neben dem Genre selbst und der Erzählperspektive auch die zentralen Themen des Buches.

"Born a Crime" – Charaktere

In "Born a Crime" wirst Du mit einigen Menschen vertraut gemacht, die in Trevors Kindheit und früher Jugend eine wichtige Rolle spielen. Die wichtigsten Charaktere in "Born a Crime" sind neben Trevor seine Mutter Patricia und Abel – Trevors Stiefvater.

Trevor Noah – "Born a Crime"

Trevor Noah ist der Autor des Buches und gleichzeitig auch Hauptfigur. Er wurde am 20.02.1984 als Sohn eines Schweizers und einer Xhosa Mutter geboren. Da sein Vater weiß ist, ist seine Hautfarbe bedeutend heller als die der anderen Kinder, und da er während des südafrikanischen Apartheid-Regimes aufwächst, führt dies immer wieder zu Konflikten. Mit diesen lernt er im Laufe der Zeit jedoch umzugehen. Dabei hilft ihm vor allem sein Humor und die Tatsache, dass er sich zahlreiche Sprach- und Dialektkenntnisse angeeignet hat.

Mehr zur Politik des Apartheid-Regimes erfährst du in der Erklärung "Apartheid".

Patricia Nombuyiselo Noah

Patricia Nombuyiselo Noah ist Trevors Mutter und gehört der Volksgruppe der Xhosa an. Sie zeichnet sich durch ihre Furchtlosigkeit und ihr starkes Durchsetzungsvermögen aus. Ihr Charakter ermöglicht es ihr immer wieder, Grenzen zu überwinden und Dinge zu tun, die Schwarzen Personen eigentlich zu dieser Zeit verwehrt sind. Sie legt viel Wert darauf, möglichst unabhängig zu leben und wünscht sich dasselbe auch für ihre Kinder. Außerdem ist ihr ihr religiöser Glauben sehr wichtig, was sich stark auf ihren Alltag auswirkt.

Abel

Abel ist Trevors Stiefvater. Er ist ein nüchterner und geselliger Mann, der von der Gemeinschaft sehr geschätzt wird. Gleichzeitig hat Abel jedoch auch ein starkes Alkoholproblem und wird häufig gewalttätig, wenn er trinkt. Vor allem mit dem Wunsch seiner Frau Patricia, möglichst unabhängig leben zu wollen, hat er immer größer werdende Probleme.

Weitere Charaktere

Neben Trevor, Patricia und Abel gibt es auch weitere Personen, die Du im Buch kennenlernst.

  • Andrew: Trevors jüngerer Halbbruder und Abels Sohn; hat keine enge Beziehung zu Trevor
  • Robert: Trevors leiblicher, weißer Vater aus der Schweiz; sehr private Person
  • Frances Noah: Trevors Großmutter; sehr gläubig; stolz auf ihren Enkel, der Englisch spricht
  • Temperance Noah: Trevors Großvater; bipolar; flirtet viel mit anderen Frauen

Bipolare Menschen leiden an starken, teilweise extremen Stimmungsschwankungen. Manchmal sind sie beispielsweise überglücklich und sehr aktiv, im nächsten Moment sehr wütend oder gereizt.

"Born a Crime" – Zusammenfassung

"Born A Crime" besteht aus insgesamt 18 Kapitel, die auf drei Teile aufgeteilt sind. Jedes Kapitel beginnt mit einer kurzen Einleitung, die oft aus historischen Dokumenten, wie Gesetze oder politischen Kommentaren, bestehen.

Diese dienen vor allem dazu, Dich als Leser*in mit der Politik und den sozialen Umständen Südafrikas vertrauter zu machen. Durch das gewonnene Hintergrundwissen soll es Dir leichter fallen, Trevors Erfahrungen besser nachzuvollziehen.

Sieh Dir die folgenden Stichpunkte als erste kurze Zusammenfassung zu "Born a Crime" an:

  • Rassismus und Diskriminierung:
    • Das Buch beschreibt die Auswirkungen der rassistischen Gesetze der Apartheid auf die täglichen Erfahrungen von Trevor und seiner Familie.
  • Familie:
    • Das Buch beschreibt die Beziehungen von Trevor zu seiner Mutter, seinem Vater und anderen Mitgliedern seiner Familie und wie sie ihn geprägt haben.
  • Bildung:
    • Das Buch beschreibt Trevors Erfahrungen mit der Schulbildung und wie sie beeinflusst haben, wer er ist.
  • Coming of Age:
    • Das Buch beschreibt Trevors Reise zum Erwachsenwerden und wie er seine Identität als südafrikanischer Bürger und schwarzer Mann entwickelt hat.
  • Humor:
    • Das Buch nutzt oft Humor, um schwierige Themen zu behandeln und zeigt, wie Trevor Humor als Werkzeug genutzt hat, um mit schwierigen Situationen umzugehen.

Kindheit

Im ersten Teil des Buches wirst du vor allem mit Trevors früher Kindheit während des Apartheid Regimes vertraut gemacht. Trevor wurde als Sohn einer Schwarzen Xhosa Mutter und eines weißen Mannes aus der Schweiz geboren. Da er während des Apartheid-Regimes zur Welt kommt, ist seine Existenz im Prinzip illegal, denn die Regierung verbietet jede Art von Beziehung zwischen Schwarzen und weißen Menschen.

Folglich muss seine Mutter Patricia ihn von klein auf versteckt halten. Da Trevors Hautfarbe heller ist als die seiner Mutter und sie somit Aufsehen erregen würden, gibt sie in der Öffentlichkeit vor, bloß seine maid ("Hausangestellte") zu sein.

Im zweiten Kapitel wird außerdem das Durchsetzungsvermögen und der Mut seiner Mutter deutlich. So arbeitet sie beispielsweise jahrelang als Sekretärin in einer weißen Nachbarschaft in Johannesburg, was während der Apartheid ebenfalls strengstens verboten war.

Ihr religiöser Glauben gibt Trevors Mutter sehr viel Kraft. Wie wichtig er für sie ist, wird deutlich, als eines Sonntags auf dem Weg zum Gottesdienst ihr altes Auto nicht anspringt. Um trotzdem noch rechtzeitig zur Kirche zu gelangen, nehmen sie den Weg mit Minibussen auf sich. Auf der Fahrt werden die beiden von einem feindseligen Zulu-Fahrer attackiert. Letztendlich springen die beiden aus dem fahrenden Bus, um sich zu retten.

Minibus-Taxen sind die gängigste Transportform in Südafrika. Sie sind kleiner als der Bus, der Dich zur Schule bringt; Du kannst sie Dir eher ein bisschen wie Großraumtaxen vorstellen.

Als Trevor und seine Mutter ihre Familie in Soweto besuchen, darf er den Garten nicht verlassen, denn das Risiko, von der Polizei entdeckt zu werden, ist zu groß. Zu dieser Zeit wird Trevor allmählich bewusst, dass er sich wegen seiner helleren Hautfarbe von allen anderen in seinem Umfeld unterscheidet.

Er umgeht das Problem seiner Zugehörigkeit teilweise, indem er sich zahlreiche Sprachen und Dialekte – wie beispielsweise Zulu, Xhosa und Afrikaans – aneignet, die in seinem Umfeld gesprochen werden. Dadurch gelingt es ihm, dass andere Menschen aus anderen ethnischen Gruppen zu ihm Vertrauen fassen.

Frühe Jugend

Im zweiten Teil schreibt Trevor vor allem über seine Erinnerungen aus seiner frühen Jugend, darunter seine ersten romantischen Erfahrungen. Dazu gehört beispielsweise, wie das einzige colored girl seiner Schule ihm an Valentinstag eine Abfuhr erteilt, oder er mit seinem prom date an der Abschlussfeier kein Wort wechseln kann, da sie neben Pedi keine andere Sprache spricht.

Pedi (eigentlich SePedi oder auch Nord-Sotho genannt) ist eine Sprache, die vor allem in Südafrika und in Teilen Botswanas gesprochen wird.

Außerdem intensiviert sich der Konflikt um seine Identität. Trevor wohnt inzwischen mit seiner Familie in einer colored neighborhood. Doch obwohl er jetzt von Menschen umgeben ist, die die gleiche Hautfarbe haben wie er, hat er wenig mit ihnen gemeinsam. Da Trevor Englisch spricht statt Afrikaans halten viele ihn für zu weiß; für andere ist er wiederum zu Schwarz, weil er viel Zeit mit den Schwarzen Jugendlichen verbringt.

Als er schließlich mit seiner Familie in eine weiße Nachbarschaft namens Highlands North zieht, findet er auch dort unter den weißen Jugendlichen nicht wirklich Anschluss. Stattdessen freundet er sich mit den wenigen Schwarzen Kindern an, da er sich bei ihnen nicht verstellen muss.

Unter seinen neuen Freund*innen ist auch Teddy, mit dem er anfängt, in Geschäften zu klauen. Als die beiden erwischt werden, schafft Trevor es, zu entkommen, Teddy hingegen nicht. Als die Polizei Videoaufnahmen vorführt, um Teddys Komplizen ausfindig zu machen, glaubt Trevor, aufgeflogen zu sein. Da das Video jedoch in schwarz-weiß ist, bleibt Trevors Identität unentdeckt: Wegen seiner helleren Haut sieht er auf dem Video aus wie ein Weißer.

Außerdem beginnt Trevor, neben der Schule CD-Raubkopien zu verkaufen, wodurch er sich etwas Geld verdienen kann.

Wer Raubkopien erstellt, macht unerlaubt Kopien von CDs oder anderen digitalen Medien und verkauft diese weiter, obwohl er oder sie nicht das Recht dazu hat.

High School

Der dritte und letzte Teil des Buches handelt größtenteils von Trevors letzten Jahren auf der High School. Mittlerweile handelt Trevor nicht nur mit Raubkopien, sondern verkauft auch gestohlene Waren gemeinsam mit seinen Freunden weiter. Somit gelingt es ihm, sich finanziell unabhängiger zu machen.

Während dieser Zeit ist Trevor auch an der Organisation einer Schulveranstaltung beteiligt, wo er für den Auftritt einer dance crew verantwortlich ist. In dieser crew ist unter anderem ein befreundeter Tänzer namens Hitler, der sich – wie viele Südafrikaner*innen der geschichtlichen Bedeutung seines Namens unbewusst ist. Da es sich bei der Schule jedoch um eine jüdische Schule handelt, kommt es zu einem Eklat.

Die Anekdote über Trevors Freund namens Hitler verdeutlicht die Absurdität des Kolonialismus: Afrikaner*innen wählen oft weiße Namen für ihre Kinder, da sie sich dadurch Vorteile für sie erhoffen. Gleichzeitig verwehrt ihnen das rassistische System jedoch den Zugang zu Bildung. Dadurch haben sie keine Möglichkeit, Geschichtliches zu lernen.

Obwohl Trevor sich etwas dazuverdienen kann, reicht das Geld nicht, um sich die Gebühren für eine Universität leisten zu können. So wird sich Trevor allmählich des Teufelskreis der Armut bewusst: Wer kein Geld hat, rutscht schnell in die Kriminalität ab und verbaut sich so erst recht die Chancen auf Bildung und ein höheres Einkommen.

Außerdem gerät Trevor immer öfter in Schwierigkeiten mit der Polizei. Letztendlich wird er sogar verhaftet, da er im Verdacht steht, ein Auto gestohlen zu haben. Auf der Polizeistation muss Trevor sich die Gefängniszelle mit einem besonders furchteinflößendem Mann teilen.

Als dieser Schwierigkeiten hat, sich mit den Gefängniswärtern zu verständigen, kann Trevor ihm dank seiner Sprachkenntnisse helfen. Er freundet sich mit dem Mann an und erfährt von ihm, dass er geklaute Videospiele verkauft hat, um seine Familie ernähren zu können. Für Trevor wird erneut deutlich, wie sehr finanzielle Umstände Menschen dazu zwingen, kriminell zu werden.

Das letzte Kapitel des Buches behandelt ausführlich den jahrelangen Missbrauch seiner Mutter durch seinen alkoholabhängigen Stiefvater Abel. Da Abel es nicht verkraften kann, dass Patricia möglichst unabhängig und selbstbestimmt leben möchte, wird er ihr sowie Trevor gegenüber immer wieder gewalttätig.

Jedes Mal, wenn sich Trevors Mutter daraufhin der Polizei anvertraut, erhält sie keinerlei Unterstützung. Wegen der anhaltenden, gewaltvollen Auseinandersetzungen zieht Patricia vom Haus ins Gartenhaus. Auch Trevor distanziert sich zunehmend von der Familie, während seine Karriere als Comedian allmählich in Gang kommt.

Als sich Patricia schließlich endgültig von Abel trennt und eine Beziehung mit einem neuen Mann eingeht, versucht Abel, sie zu ermorden. Patricia überlebt, allerdings wird Abel nie für seine Tat zur Rechenschaft gezogen.

"Born a Crime" – Analyse

Auch bei einer Autobiografie gibt es – ähnlich wie bei fiktionalen Texten – zahlreiche Aspekte zur Analyse. Dazu gehören neben dem Genre selbst und der Erzählperspektive auch die zentralen Themen des Buches.

"Born a Crime" Genre & Erzählperspektive

"Born a Crime" gehört zum Genre Autobiografie. Das bedeutet, dass der/die Autor*in von seinen/ihren eigenen, wirklich erlebten Erfahrungen berichtet, statt eine fiktive Geschichte zu erzählen. Der/die Autor*in und der Erzähler eines Textes sind im Falle einer Autobiografie also dieselbe Person, und gleichzeitig auch Protagonist*in des Buches.

Kennst Du den Unterschied zwischen einer Biografie und einer Autobiografie? Bei ersterer schreibt ein/e Autor*in über das Leben einer bestimmten anderen Person. Bei einer Autobiografie schreibt der/die Verfasser*in hingegen über sein/ihr eigenes Leben.

Im Vordergrund einer Autobiografie stehen also die persönlichen Erfahrungen und die Entwicklung des/der Autor*in. Bei "Born a Crime" wird dies auch daran deutlich, dass Trevor sein Leben aus der Ich-Perspektive erzählt. Es handelt sich also um einen Ich-Erzähler. Trevor reflektiert seine Erfahrungen aus seiner persönlichen, subjektiven Sicht und lässt Dich als Leser*in somit sein damaliges Leben aus seinen Augen sehen.

"Born a Crime" Buch – Themen

Trevor erläutert Dir mit seinen Anekdoten und Erfahrungsberichten einige Themen, die in seiner Kindheit und frühen Jugend eine zentrale Rolle spielen. Dazu gehören neben der Frage seiner Identität und Zugehörigkeit auch Diskriminierung und Rassismus.

Identität und Zugehörigkeit

Da Trevors Existenz das Ergebnis einer illegalen Beziehung ist, wird er als eine colored person vom System nicht anerkannt. Er fällt durch das Raster, was die Absurdität des gesamten Systems verdeutlicht, das Menschen aufgrund ihrer Hautfarbe voneinander trennt. Allerdings wirkt sich dies auch auf sein soziales Leben aus: Aufgrund seiner hellen Hautfarbe ist es besonders für den jungen Trevor schwierig, sich einer Gruppe zugehörig zu fühlen. Als colored person ist seine Haut zu hell, um als Schwarz zu gelten, und gleichzeitig zu dunkel, um zu den Weißen zu gehören. Allmählich lernt er jedoch, dass er daraus auch Vorteile ziehen kann:

Since I belonged to no group I learned to move seamlessly between groups. I was a chameleon, still, a cultural chameleon.

Da Trevor keiner Gruppe wirklich angehört, eignet er sich an, zwischen ihnen hin- und herzuwechseln, wie es die Situation gerade erfordert. Ähnlich wie ein Chamäleon kann er sich an die jeweilige Gruppe anpassen. Das gelingt ihm vor allem durch zwei seiner Stärken: Seine Sprachkenntnisse und sein Humor. Indem er die Sprache der jeweiligen Gruppe spricht und es schafft, die Menschen zum Lachen bringen, kann er ihr Vertrauen gewinnen und sie auf seine Seite bringen.

Trevor verdeutlicht damit, dass Identität nicht davon abhängt, welche Hautfarbe Du hast oder welcher ethnischen Kategorie Du zugeordnet wirst. Vielmehr kommt es darauf an, wie Du Dich selbst definierst und wie bereit Du bist, auf andere Menschen zuzugehen und Dich ihnen zu öffnen.

Diskriminierung & Rassismus

Trevor wächst in einem Land auf, in dem die Hautfarbe einer Person automatisch die Richtung ihres Lebens vorgibt: Je heller die Haut, desto mehr Möglichkeiten. Trevor wird sich beispielsweise schnell bewusst, dass viele Schwarze Menschen nicht die Chance haben, ihren äußeren Umständen zu entkommen. Sie verbleiben in Armut und Arbeitslosigkeit, da ihr der Weg zu ausreichender Bildung systematisch von der Regierung verwehrt wird:

Bongani and the other East Bank guys, because of where they were from, what they looked like – they just had very little hope (...) In the back of my mind I knew I had other options. I could leave. They couldn't."

Trevor ist sich also bewusst, dass er allein aufgrund seiner hellen Hautfarbe Aussicht darauf hat, seine Heimatstadt zu verlassen und sein Leben selbst in die Hand zu nehmen. Für seine Schwarzen Freund*innen von der East Bank besteht diese Möglichkeit nicht, denn das Apartheid-System ist darauf ausgelegt, sie möglichst mittellos zu halten und ihnen Chancen auf sozialen Aufstieg zu verwehren.

East Bank ist eine Ortschaft in der südafrikanischen Region Eastern Cape.

Das gelingt der Regierung mitunter auch, weil sie die Menschen verschiedener Ethnien so weit wie möglich voneinander trennen. Schwarze Menschen werden beispielsweise oft schlechter bezahlt als Weiße und sind eher von Arbeitslosigkeit betroffen. Da es ihnen somit oft an Geld fehlt, sind sie gezwungen, in schlechtere Gegenden mit kaum vorhandener Infrastruktur zu ziehen.

Weiße Menschen, die meistens bessere Jobs haben und somit auch ein größeres Einkommen, können es sich hingegen leisten, in den teureren Nachbarschaften zu leben. Durch diese örtliche Trennung entsteht auch eine soziale Trennung: weiße und nicht-weiße Menschen haben kaum etwas miteinander zu tun, da sie nur selten Kontakt miteinander haben. Ist dies jedoch einmal der Fall, ist das rassistische System der Apartheid in Gefahr:

In any society built on institutionalized racism, race-mixing doesn't merely challenge the system as unjust, it reveals the system as unsustainable and incoherent. Race-mixing proves that races can mix – and in a lot of cases, want to mix. Because a mixed person embodies that rebuke to the logic of the system, race-mixing becomes a crime worse than treason.

Wie Du aus dem Zitat entnehmen kannst, basiert ein rassistisches System darauf, Menschen verschiedener Hautfarben voneinander getrennt zu halten. Gelingt dies nicht, merken die Menschen, dass sie von dem Austausch mit Anderen profitieren und den Kontakt zu ihnen sogar bewusst suchen. Ihnen wird klar, wie unfair (unjust) es ist, Menschen alleine aufgrund ihrer Hautfarbe zu kategorisieren und unterschiedlich zu behandeln.

Aus diesem Grund ist Trevors Existenz, dessen Hautfarbe beweist, dass ein weißer Mann und eine Schwarze Frau Kontakt hatten, für die Apartheid-Regierung auch ein Verbrechen.

"Born a Crime" – Interpretation der Schlüsselstelle

Nachdem Du mit dem Genre, der Erzählweise sowie mit den wichtigen Themen des Buches vertraut bist, kannst Du nun eine der Schlüsselszenen der Autobiografie interpretieren.

Als Trevor eine gestohlene Digitalkamera weiterverkaufen will, hält er einen Moment inne, um sich die Fotos darauf anzuschauen. Als er auf den Fotografien die Menschen sieht, die er bestohlen hat, gerät er ins Nachdenken. Allmählich wird er sich dem Ausmaß des Diebstahls bewusst, denn durch den Raub hat er den betroffenen Personen gewisserweise auch wertvolle Erinnerungen gestohlen. Ihm wird klar, wieso Menschen in der Lage sind, einander zu verletzen:

In society, we do horrible things to one another because we don't see the person it affects. We don't see their face. We don't see them as people. Which was the whole reason the hood was built in the first place, to keep the victims of apartheid out of sight and out of mind. Because if white people ever saw black people as human, they would see that slavery is unconscionable. We live in a world where we don't see the ramification of what we do to others, because we don't live with them.

Trevor stellt fest, dass Menschen sich nur deshalb gegenseitig Gewalt und Diskriminierung zufügen können, weil sie die Gesichter der Betroffenen meist nicht sehen müssen. Sie erfahren nicht, wie sehr andere durch ihre Handlungen verletzt werden, und in welchem Ausmaß Betroffene Leid erfahren. Das gilt insbesondere für Rassismus.

Die separaten Nachbarschaften wurden während der Apartheid nur deshalb geschaffen, damit das Leid der Schwarzen vor den Augen weißer Menschen verborgen bleibt. Müssten sie die Probleme, die sie anderen Menschen zufügen, selbst miterleben, könnten sie das vermutlich gar nicht verkraften.

Eine Filmversion von "Born a Crime" befindet sich übrigens gerade in der Produktionsphase. Die Oscar-Preisträgerin Lupita Nyong'o übernimmt die Rolle von Trevors Mutter Patricia. Regie führt die südafrikanisch-amerikanische Regisseurin Liesl Tommy.

"Born a Crime" – Über den Autor Trevor Noah

Trevor Noah wurde am 20.02.1984 in der südafrikanischen Stadt Johannesburg geboren. Er wuchs während des Apartheid-Regimes als Sohn einer Schwarzen Mutter und eines weißen Vaters auf, deren Beziehung aufgrund der strengen Trennung von weißen und Schwarzen Menschen illegal war.

Mit 18 Jahren begann Trevor seine Karriere als Schauspieler sowie als Radio- und Fernsehmoderator. Es folgten seine erste eigene Late-Night-Show sowie vermehrt Auftritte als Comedian, bevor er 2011 in die USA zog. Dort machte er sich mit Auftritten bei den bekanntesten amerikanischen Late-Night-Shows (wie beispielsweise die "Tonight Show" von Jay Leno oder die "Late Show" mit David Letterman) zunehmend einen Namen.

Seit 2015 moderiert Trevor die "Daily Show", die er von seinem Vorgänger Jon Stewart übernommen hat. Als "Daily Show with Trevor Noah" wurde die Sendung 2017 sogar mit einem Emmy ausgezeichnet. Heute verzeichnet die Show auf YouTube fast 10 Millionen Abonnent*innen und 4.5 Milliarden Aufrufe.

Wusstest Du, dass Trevor insgesamt sieben Sprachen beherrscht? Neben Englisch und Afrikaans spricht er auch die in Südafrika gesprochenen Sprachen Zulu, Xhosa, Tswana, und Tsonga. Da sein Vater Schweizer ist, spricht Trevor sogar ein bisschen Deutsch.

Born a Crime - Das Wichtigste

  • "Born a Crime" ist eine 2016 erschienene Autobiographie des südafrikanischen Comedians, Autors und Moderators Trevor Noah.
  • "Born a Crime" Zusammenfassung:
    • In dem Buch berichtet Trevor Noah von seiner Kindheit und frühen Jugend in Südafrika während des Apartheid-Regimes.
    • Während des Regimes waren Beziehungen zwischen Schwarzen und weißen Menschen gesetzlich verboten.
    • Trevors Existenz als Sohn einer Schwarzen Xhosa Mutter und eines Schweizers ist daher von Beginn an illegal.
    • Trevor beschreibt vor allem, wie er aufgrund seiner hellen Hautfarbe nicht wirklich einer ethnischen Gruppe zugehörig ist.
    • Auch die Themen Rassismus und Diskriminierung spielen eine zentrale Rolle.
  • Das Buch besteht aus 18 Kapiteln und insgesamt drei Teilen.
    • Jedes Kapitel beginnt mit historischen Dokumenten, wie Gesetzesauszügen oder politischen Kommentaren.
  • Die wichtigsten Charaktere in "Born a Crime" sind neben Trevor seine Mutter Patricia und Abel – Trevors Stiefvater.
  • Der Autor von "Born a Crime", Trevor Noah, wohnt mittlerweile in den USA.
    • Er gehört zu den erfolgreichsten Comedians der Welt und wurde für seine Late Night Show bereits mit einem Emmy ausgezeichnet.

Nachweise

  1. Noah (2016): Born a Crime: Stories from a South African Childhood. Hodder and Stoughton Ltd.

Häufig gestellte Fragen zum Thema Born a Crime

Trevor Noah wurde am 20.02.1984 in Johannesburg geboren.

Das Buch heißt "Born a Crime", weil Trevor der Sohn einer Schwarzen Xhosa Mutter und eines Weißen Vaters ist. Da während der Apartheid sexuelle Beziehungen zwischen Schwarzen und weißen Menschen verboten waren, ist Trevors Geburt und Existenz im Prinzip eine Straftat. 

"Born a Crime" gehört zum Genre Autobiographie.

Trevor Noah lebt in New York City. 

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