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Lyrische Texte begegnen Dir häufig im Alltag – und zwar in Form von Musik. Vielleicht hast Du auch schon gehört, dass das Lied auch eine Gedichtform ist. Doch wie genau lautet die Definition der Gedichtform Lied und anhand welcher Merkmale diese Gedichtform? Die folgende Definition erklärt Dir, was ein Lied eigentlich genau ist:Bei einem Lied handelt es sich um einen lyrischen Text, der…
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Jetzt kostenlos anmeldenLyrische Texte begegnen Dir häufig im Alltag – und zwar in Form von Musik. Vielleicht hast Du auch schon gehört, dass das Lied auch eine Gedichtform ist. Doch wie genau lautet die Definition der Gedichtform Lied und anhand welcher Merkmale diese Gedichtform?
Die folgende Definition erklärt Dir, was ein Lied eigentlich genau ist:
Bei einem Lied handelt es sich um einen lyrischen Text, der in Kombination mit Musik sangbar ist, sich also gut singen lässt.
Es gibt jedoch einen Unterschied zwischen musikalischen Liedern und der Gedichtform Lied.
Es gibt auch andere Gedichtformen, wie zum Beispiel die Hymne, die ebenfalls mit Gesang in Verbindung gebracht werden. Diese Gedichtformen unterscheiden sich durch ihre formalen Merkmale von der Gedichtform Lied.
Andererseits werden auch Gedichte, die kaum Merkmale des Liedes aufweisen, als Lieder betitelt. Das liegt meist daran, dass die Verfasser*innen es als potenziell sangbar kennzeichnen wollen oder in den Kontext eines epischen Werkes einen Gesangspart einbauen.
Bei vielen Gedichtformen ist es möglich, sie zu singen. Aber das Lied, mit seinen rhythmischen und eingängigen Merkmalen eignet sich meist am besten.
Wie bei allen Kategorisierungen kann es auch bei der Gedichtform Lied zu Überschneidungen mit anderen Gattungen kommen oder einzelne Werke lassen sich nicht eindeutig einer Gedichtform zuordnen. In diesen Fällen ist es wichtig, dass Du die Merkmale der jeweiligen Gedichtform erkennst, benennst und eventuell begründest, warum Du das Werk eher der einen als der anderen Gedichtform zuordnen würdest.
Das Lied gilt als ursprüngliche Form des Gedichts. Das bedeutet nicht, dass das Lied die älteste Gedichtform ist, sondern, dass sich die Gattung Lyrik aus gesungenen Liedern entwickelte. In der Antike und im Mittelalter wurden Geschichten hauptsächlich in Liedern vorgetragen und auch so weiter verbreitet:
Das berühmte deutsche Epos "Nibelungenlied" ist in Versform verfasst, weil auch es damals im 13. Jahrhundert in Gesangsform vorgetragen wurde.
Die meisten Gedichte, die der Gattung Lied zugeordnet werden können, stammen aus der Epoche der Romantik.
In der Erklärung zur Epoche "Romantik Literatur" kannst Du noch mehr über diese Zeit und die Bedeutung des Volksliedes erfahren.
Der Aufbau der Gedichtform Lied zeichnet sich durch seine einheitliche und klar strukturierte Form aus. Lieder haben eigentlich immer:
Außerdem kannst Du Dir für den Aufbau von Liedern merken, dass Strophen oft gleiche Anzahl von Versen haben. Volkslieder weisen z. B. häufig Strophen mit 4 oder 6 Versen auf.
Lieder, wie Du sie im Radio oder bei Streaming Diensten hören kannst, haben oft diesen Aufbau:
Die Reihenfolge und Anzahl dieser Teile können variieren und es gibt viele Ausnahmen und Variationen.
Neben dem charakteristischen Aufbau haben Lieder noch diese Merkmale:
Du hast bereits gelesen, dass jedes Lied Reime hat. Meistens folgen Lieder dem Reimschema Kreuzreim oder Paarreim.
Ein weiteres Merkmal des Liedes ist ein sogenannter Kehrvers:
Bei diesem Volkslied mit dem Namen "Kling, Glöckchen, klingelingeling" aus dem Jahr 1854 wiederholt sich der Kehrvers am Anfang und Ende jeder Strophe.
Kling, Glöckchen, klingelingeling,kling, Glöckchen, kling!Lasst mich ein, ihr Kinder,ist so kalt der Winter,öffnet mir die Türen,lasst mich nicht erfrieren!Kling, Glöckchen, klingelingeling,kling, Glöckchen, kling!1
Die Wiederholung von Versen erleichtert es mitzusingen und sich den Text und die Melodie des Liedes einzuprägen. Deshalb sind Kehrverse eher bei Liedern zu finden, die direkt in Kombination mit Musik verfasst wurden.
Klick Dich auch in die Erklärung "Reimschema" rein!
Ein weiteres Merkmal, das Lieder auszeichnet, ist der Rhythmus. Diesen kannst Du durch das Metrum, auch Versmaß genannt, identifiziert. Dabei wird untersucht, ob die einzelnen Silben betont oder unbetont gelesen werden. Betonte Silben werden als Hebungen, unbetonte Silben als Senkungen bezeichnet.
Eine Verswaise ist ein Vers, der sich auf keinen anderen Vers in der Strophe oder im Gedicht reimt.
Trotz dieser Unregelmäßigkeiten hinsichtlich Metren und Verswaisen ist die Gedichtform Lied durch ihren einheitlichen Rhythmus bestimmt. Vor allem gleichmäßige Betonungen sorgen dafür, dass es theoretisch leicht zu singen ist.
Sowohl beim musikalischen Lied als auch bei der Gedichtform des Liedes gibt es keine Einschränkung beim Inhalt: Lieder werden zu allen Themen geschrieben.
Gedichte, die sich der Gedichtform des Liedes zuordnen lassen, sind in Verbindung mit bestimmten Melodien weiten regionalen und gesellschaftlichen Gruppen bekannt. In vielen Fällen sind sie zu Volksliedern geworden. Die Gedichtform des Liedes wird deshalb in der Literaturwissenschaft auch als Volksliedstrophe bezeichnet. Beliebte Themen von Volksliedern sind z. B.:
Viele Volkslieder wurden zunächst als Gedicht verfasst. Erst im Anschluss wurde eine Melodie dazu komponiert oder das Gedicht wurde mit einer bereits bekannten Melodie vertont.
Ist Dir aufgefallen, dass die Entstehungszeit der Lieder nah beieinander liegt? Das liegt daran, dass Volkslieder in der Epoche der Romantik (1795–1835) sehr beliebt waren.
Ein weiteres Merkmal, dass die Gedichtform Lied ausmacht, ist die Sprache. Die Sprache in Liedern ist tendenziell einfach gehalten, damit sie leicht verständlich ist und unkompliziert gesungen werden kann.
Ein besonders beliebtes Stilmittel, das in Liedern verwendet wird, ist der Parallelismus:
Mein Hut, der hat drei Ecken,drei Ecken hat mein Hut.Und hätt' er nicht drei Ecken,so wär er nicht mein Hut.1
Die Verse enthalten die gleichen Worte und sind syntaktisch ähnlich aufgebaut. Das bedeutet, dass die einzelnen Satzglieder in einer ähnlichen Reihenfolge und Stellung auftreten. Dadurch ist der Liedtext einfach zu merken und kann ohne schriftlichen Text einfach weitergegeben werden. Ein weiteres Merkmal des Liedes, das auch an diesem Beispiel deutlich wird, ist die Verwendung kurzer Verse und Sätze.
Als Parallelismus wird die Verwendung gleicher oder ähnlicher syntaktischer Fügungen in aufeinander folgenden Sätzen bezeichnet.
Ein Beispiel für die Gedichtform Lied ist "Mondnacht" von Joseph von Eichendorff (1788-1857). Das Lied wurde 1837 veröffentlicht und zählt als wichtiges Werk der Romantik.
Es war, als hätt' der Himmel
die Erde still geküsst,
dass sie im Blütenschimmer
von ihm nun träumen müsst'.
Die Luft ging durch die Felder,
die Ähren wogten sacht,
es rauschten leis die Wälder,
so sternklar war die Nacht.
Und meine Seele spannte
weit ihre Flügel aus,
flog durch die stillen Lande,
als flöge sie nach Haus.2
"Mondnacht" wurde mehrfach vertont, die gesungene Version ist jedoch eher unbekannt. Anders ist das bei dem Gedicht "Wanderschaft" von Wilhelm Müller (1794-1827) aus dem Jahr 1821. Es wurde unter dem Titel "Das Wandern ist des Müllers Lust" zu einem bekannten Volkslied.
Das Wandern ist des Müllers Lust, Das Wandern!Das muss ein schlechter Müller sein,Dem niemals fiel das Wandern ein,
Das Wandern.
Vom Wasser haben wir’s gelernt, Vom Wasser!Das hat nicht Rast bei Tag und Nacht,Ist stets auf Wanderschaft bedacht,
Das Wasser. 1
Eine Zusammenfassung und Interpretation des ersten Liedes findest Du in der Erklärung "Mondnacht".
Für die Interpretation eines Liedes kannst Du Dir zum Beispiel den Aufbau, die Sprache und das Thema ansehen:
Lied/Gedicht | Aufbau | Sprache | Thema |
Mondnacht |
|
| |
Wanderschaft |
|
|
Noch mehr Details, wie Du ein Gedicht interpretieren kannst, findest Du in der Erklärung "Gedichtanalyse". Viel Spaß beim Lesen und Lernen!
Strophen
Verse
Reime
Metrum/Rhythmus
Aufbau musikalisches Lied
Es gibt z. B. diese Gedichtarten:
Ein Gedicht ist nicht immer ein Lied. Ein Gedicht ist dann ein Lied, wenn es bestimmte Merkmale erfüllt. Zum Beispiel:
Alle Gedichte haben gemeinsam, dass sie Reime, ein Versmaß und einen gewissen Rhythmus haben.
Ein Gedicht definiert, dass es in Verse und in Strophen gegliedert ist. Außerdem definiert ein Gedicht, dass es wegen Reimen und Metrum über einen gewissen Rhythmus verfügt.
Ein Lied ist ein lyrischer Text, der in Kombination mit Musik gesungen werden kann.
Ein Lied ist aufgebaut in Strophen und Versen. Die meisten Lieder haben sich wiederholende Verse, die auch Refrain genannt werden.
Ja, Lieder sind Lyrik und gehören zu den lyrischen Texten.
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