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Wörtliche Rede

Paul erzählt von seinem Urlaub. Er sagt, es war toll und er hat viele Sehenswürdigkeiten besucht. Er möchte nächstes Jahr wieder hin.

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Wörtliche Rede

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Paul erzählt von seinem Urlaub. Er sagt, es war toll und er hat viele Sehenswürdigkeiten besucht. Er möchte nächstes Jahr wieder hin.

Klingt zunächst nicht besonders spannend, oder? Wie wäre es denn, wenn Du das in eine direkte Rede schreibst?

"Der Urlaub war einfach super! Ich habe die Golden Gate Bridge und die Freiheitsstatue gesehen! Warst Du auch schon mal da? Nein? Musst Du auf jeden Fall auch mal machen!"

Direkte Rede kann Deine Erzählungen sehr viel lebendiger machen. Allerdings gibt es einiges zu beachten, wenn Du sie benutzt. Wie die direkte Rede verwendet wird und welche Regeln Du dabei befolgen musst, erfährst Du in dieser Erklärung.

Was ist die wörtliche Rede?

Die direkte Rede wird auch "wörtliche Rede" genannt. Zusammengefasst kannst Du sie so definieren:

Die direkte Rede gibt Gesagtes in seinem exakten Wortlaut wieder. Durch sie werden Erzählungen lebhafter und eindeutig.

Du kannst die direkte Rede auf ganz unterschiedliche Weise gebrauchen und sie tritt in vielen verschiedenen Formen auf. Welche Arten von Texten sie besonders häufig verwenden und welche Funktion die direkte Rede hat, erfährst Du nun im nächsten Kapitel.

Wörtliche Rede – Beispiele

Wörtliche Rede findet sich in vielen unterschiedlichen Textarten wieder. Häufig wird die wörtliche Rede in der Epik eingesetzt, beispielsweise in Romanen, Kurzgeschichten, aber auch in Comics.

Wie das folgende Zitat aus Alexandre Dumas Roman "Der Graf von Monte Christo" zeigt, kann sie auch verschiedene Machtverhältnisse in einem Gespräch signalisieren. Die Hauptfigur Dantès unterhält sich hier mit dem Eigentümer des Schiffes, auf welchem er arbeitet und ruft den anderen Seefahrern Befehle zu:

"Dantès!" rief nun der Reeder, "kommt ein wenig hierher!"

"Entschuldigt mich einen Augenblick, Herr Morrel, ich bin gleich zu Euren Diensten!" erwiderte der junge Seemann. Und es ertönte der Befehl: "Anker herab!" Im selben Augenblick rasselten die Ankerketten herunter.5

In Sachtexten wird die wörtliche Rede zum Beispiel in Form von Interviews genutzt. Hier steht vor der wörtlichen Rede in der Regel nur der Name oder die Bezeichnung für den jeweiligen Sprecher, wie Du an diesem Beispiel gut erkennen kannst:

Tom: "Wie kam es zu der Idee, einen Roman zu schreiben?"

Lisa: "Das ist eine lustige Geschichte. Ich war gerade auf dem Weg zur Arbeit ..."

Vor allem in offiziellen Dokumenten und in der Wissenschaft kann es besonders wichtig sein, zu wissen, welche Worte konkret benutzt wurden. Deshalb wird die wörtliche Rede dort meist in Form von Zitaten verwendet. Bei Zitaten muss zusätzlich immer genau nachgewiesen werden, woher sie stammen, damit der Lesende im Zweifelsfall überprüfen kann, ob die Information wirklich richtig ist.

In der Gattung "Drama" sind Dialoge ein wesentliches Merkmal und deshalb auch die wörtliche Rede. Ähnlich wie beim Interview gibt es im Drama normalerweise wenig Text, der nicht in direkter Rede verfasst ist. Die Handlung sollte allein durch das Gesprochene ersichtlich werden.

In Dramen gibt es lediglich kurze Einschübe in Form von Regieanweisungen oder selten auch Beschreibungen der Umgebung, damit die Dialoge in einen Kontext eingeordnet werden können. Diese nennt man auch "Nebentext". Die Figurenrede nennt man dagegen "Haupttext". Das folgende Beispiel aus Lessings Drama "Emilia Galotti" veranschaulicht den Unterschied:

DER KAMMERDIENER (der nochmals hereintritt). Der Maler Conti will die Gnade haben – –

DER PRINZ. Conti? Recht wohl; lasst ihn hereinkommen. – Das wird mir andere Gedanken in den Kopf bringen. – (Steht auf.)4

Das, was keine direkte Rede ist, wird hervorgehoben, bspw. durch Großschreibung oder Klammern.

Schau Dir gern auch die Erklärung zum "Drama" hier auf StudySmarter an!

Manchmal möchtest Du aber nicht nur zeigen, wer etwas gesagt hat, sondern auch, wie etwas gesagt wird. Oder Du möchtest lieber einen Fließtext schreiben und die wörtliche Rede nur teilweise einbauen. Dafür gibt es den Begleitsatz.

Begleitsatz – wörtliche Rede

Der Begleitsatz ordnet das Gesagte aus der wörtlichen Rede einem Sprecher zu. Gleichzeitig kann er darüber Aufschluss geben, wie etwas geäußert wurde. Es gibt verschiedene Methoden, um Begleitsätze mit der wörtlichen Rede zu verbinden.

Vorher solltest Du Dir darüber im Klaren sein, dass Du verschiedene Satzzeichen brauchen wirst, um die wörtliche Rede korrekt mit dem Begleitsatz verbinden zu können. Diese sind das Anführungszeichen (" "), der Doppelpunkt (:), die finalen Satzzeichen (! oder ? oder .) und das Komma (,).

Wie die Satzzeichen benutzt werden und welche Regeln Du dabei beachten musst, wird im Folgenden erklärt.

Vorangestellter Begleitsatz

Bei einem vorangestellten Begleitsatz steht der Begleitsatz vor der wörtlichen Rede. Vereinfacht sieht das Ganze so aus:

Begleitsatz: "Wörtliche Rede."

Er sagt: "Ich mag Dich."

Nachdem Du Deinen Begleitsatz beendet hast, setzt Du einen Doppelpunkt und beginnst dann die wörtliche Rede mit Anführungszeichen. Die wörtliche Rede beginnt in Großschreibung und sobald Du sie beendest, setzt Du ein finales Satzzeichen (also einen Punkt, ein Ausrufezeichen oder ein Fragezeichen). Hinter dem Satzzeichen setzt Du dann nur noch die abschließenden Anführungszeichen.

Nachgestellter Begleitsatz

Möchtest Du stattdessen Deinen Begleitsatz ans Ende des Satzes, also hinter die wörtliche Rede, schreiben, kannst Du das mit dem nachgestellten Begleitsatz tun. Der nachgestellte Begleitsatz folgt diesem Schema:

"Wörtliche Rede", begleitsatz.

"Ich mag Dich", sagt er.

Hier fängst Du mit den Anführungszeichen an und beginnst die wörtliche Rede.

Wechselst Du jetzt in den Begleitsatz, beendest Du die wörtliche Rede so, dass sie an die Satzart angepasst ist. Hast Du einen Ausrufesatz vorliegen, beendest Du die wörtliche Rede mit einem Ausrufezeichen. Hast Du dagegen einen Fragesatz, endest Du mit einem Fragezeichen. Nur beim Aussagesatz lässt Du das Satzzeichen an dieser Stelle aus. Einen Punkt verwendest Du hier nicht!

Nachdem Du das abschließende Anführungszeichen gesetzt hast, wird ein Komma eingefügt und der Begleitsatz fängt kleingeschrieben an. Den Begleitsatz beendest Du mit einem Punkt.

Eingeschobener Begleitsatz

Du kannst Deinen Begleitsatz aber auch mitten in die wörtliche Rede schreiben, also als Einschub. Das sieht dann so aus:

"Wörtliche Rede", begleitsatz, "wörtliche Rede."

"Ich mag Dich", sagt er, "aber Dein Lächeln noch viel mehr."

Du verfährst zunächst genau wie beim nachgestellten Begleitsatz. Also beginnst Du mit Anführungszeichen, Großschreibung am Anfang der wörtlichen Rede und bei einem Ausrufe- oder Fragesatz kommt das entsprechende finale Satzzeichen, sobald die wörtliche Rede beendet ist. Nach den abschließenden Anführungszeichen folgt ein Komma und dann Kleinschreibung, sobald Du den Begleitsatz beginnst.

Beendest Du jetzt den Begleitsatz und möchtest wieder mit wörtlicher Rede beginnen, setzt Du nochmal ein Komma, dann wieder Anführungszeichen und Deine wörtliche Rede startet kleingeschrieben. Am Ende der wörtlichen Rede setzt Du das finale Satzzeichen wieder wie beim vorangestellten Begleitsatz vor die letzten Anführungszeichen.

Vorangestellter und nachgeschobener Begleitsatz

Umgekehrt kann aber auch der Begleitsatz, statt der wörtlichen Rede, eingeschoben werden. Hierbei fügst Du die wörtliche Rede in den Begleitsatz ein, wie in diesem Beispiel zu sehen ist:

Begleitsatz: "Wörtliche Rede", begleitsatz.

Er sagt: "Ich mag Dich", mit einem schiefen Grinsen.

Du verfährst am Anfang wie beim vorangestellten Begleitsatz und beginnst den Begleitsatz großgeschrieben. Nach dem Begleitsatz kommt ein Doppelpunkt, dann Anführungszeichen und die wörtliche Rede startet ebenfalls großgeschrieben.

Wechselst Du nun in den Begleitsatz, passt Du die Wahl des finalen Satzzeichens wieder an Deine Satzart an. Also bei einem Ausrufe- oder Fragesatz verwendest Du das entsprechende Satzzeichen und beim Aussagesatz lässt Du diese Stelle frei. Dem folgen Anführungszeichen und dann ein Komma. Nach dem Komma beginnt der Begleitsatz und wird kleingeschrieben. Der Begleitsatz endet wieder mit einem Punkt.

Direkte Rede - Regeln

  • Die direkte Rede wird auch "wörtliche Rede" genannt.
  • Sie gibt Gesagtes in seinem genauen Wortlaut wieder und macht Erzählungen so lebhafter und präziser.
  • Der Begleitsatz zeigt an, wer etwas sagt und wie es gesagt wird.
  • Den Begleitsatz kannst Du auf 4 verschiedene Arten mit der wörtlichen Rede verbinden. Er steht entweder:
    • vor der wörtlichen Rede
    • hinter der wörtlichen Rede
    • in der wörtlichen Rede oder
    • umschließt die wörtliche Rede
  • Je nachdem, wo der Begleitsatz steht, musst Du unterschiedliche Regeln in der Rechtschreibung und Zeichensetzung beachten.

Nachweise

  1. wörtlicherede.de: Wörtliche Rede, direkte Rede. (19.06.2022)
  2. praxistipps.focus.de: Regeln für Wörtliche Rede: So geht's richtig. (19.06.2022)
  3. schreibszene.ch: Überraschend schwierig: Korrekte Zeichensetzung in der direkten Rede. (19.06.2022)
  4. Gotthold Ephraim Lessing (2001). Emilia Galotti. Reclam.
  5. Alexandre Dumas (2007). Der Graf von Monte Christo. Neuer Kaiser Verlag.

Häufig gestellte Fragen zum Thema Wörtliche Rede

In der wörtlichen Rede gibst Du etwas Gesagtes exakt wider. Du sagst also nicht: Michael hat mir von seinem Urlaub erzählt. Sondern: Michael sagt: "Ich war im Urlaub." Du erkennst wörtliche Rede an den Anführungszeichen.

Die Anführungszeichen stehen sowohl am Anfang der wörtlichen Rede, als auch am Ende. Sie umschließen also den Teil, der gesagt wurde.

Fängst Du Deinen Satz mit wörtlicher Rede an, dann schreibst Du nach den einführenden Anführungszeichen groß. Wenn Du aber abschließende Anführungszeichen gesetzt hast, schreibst Du den Begleitsatz immer klein.

Die wörtliche Rede kann für sich allein stehen. In diesem Fall brauchst Du nur am Anfang und am Ende Anführungszeichen zu setzen. Möchtest Du aber einen Begleitsatz hinzufügen, musst Du verschiedene Regeln beachten, je nach Position des Begleitsatzes.

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