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Heroin ist eine Droge aus der Gruppe der Opiate und wird aus der Schlafmohn-Pflanze gewonnen. Es entsteht auf der Basis von Morphin, welches ebenfalls eine Droge ist. Beide Drogen wirken auf die Schmerzrezeptoren des Körpers und lösen Euphorie und Entspannung aus.
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Jetzt kostenlos anmeldenHeroin ist eine Droge aus der Gruppe der Opiate und wird aus der Schlafmohn-Pflanze gewonnen. Es entsteht auf der Basis von Morphin, welches ebenfalls eine Droge ist. Beide Drogen wirken auf die Schmerzrezeptoren des Körpers und lösen Euphorie und Entspannung aus.
In Deutschland ist der Besitz und Handel von Heroin illegal. Aber warum eigentlich?
Heroin ist ein sogenanntes Opioid. Opioide sind Stoffe, deren Eigenschaften denen von Morphin sehr ähnlich sind. Dadurch können sie an den körpereigenen Opioid-Rezeptoren wirken, welche das Schmerzempfinden regulieren. Zahlreiche Substanzen aus der Gruppe der Opioide werden als Drogen missbraucht.
Heroin ist ein Opioid, welches durch Acetylierung von Morphin hergestellt wird.
Heroin wird halbsynthetisch aus Rohopium hergestellt. Das bedeutet, dass die natürliche Verbindung chemisch zu einer anderen Verbindung umgewandelt wird. Rohopium ist der milchige Saft der Schlafmohn-Pflanze, welcher Morphin enthält. Das Morphin aus dem Saft der Pflanze wird dann chemisch zu Heroin weiterverarbeitet, indem es acetyliert wird.
Bei der Acetylierung wird einer Verbindung eine Acetylgruppe angehängt, welche aus einem Kohlenstoffatom besteht, welcher über eine Doppelbindung an Sauerstoff und über eine Einfachbindung an eine CH3-Gruppe gebunden ist.
Heroin ist eine fettlösliche Substanz. Dadurch kann es schnell die Blut-Hirn-Schranke passieren und wird innerhalb weniger Minuten im Körper in verschiedene Stoffe umgewandelt.
Die Blut-Hirn-Schranke ist eine Art Filter zwischen Blut und zentralem Nervensystem. Durch die Zellschicht an der Schranke können nur bestimmte Stoffe gelangen, sodass das Gehirn vor Krankheitserregern oder Toxinen geschützt wird.
Am wichtigsten ist hierbei das Alkaloid Morphin, welches die Effekte der Droge hervorruft.
Alkaloide sind chemische Verbindungen, die Stickstoff enthalten und als ein Endprodukt vom pflanzlichen Stoffwechsel entstehen.
Heroin wird meist in Form von Pulver verkauft. Es ähnelt äußerlich Mehl oder Kakaopulver, wie Du in der folgenden Abbildung siehst:
Abbildung 2: Pulverform von Heroin
In der Regel wird das pulvrige Heroin auf einem Löffel über einer Flamme erhitzt, bis es flüssig wird. In dieser Form kann es dann mit einer Spritze aufgezogen und konsumiert werden.
Heroin kann nasal, oral und intravenös konsumiert werden. Die häufigste Konsumform bleibt jedoch die intravenöse Anwendung, also das Spritzen in die Venen der Arme, Beine oder Hüfte.
Heroin bindet an den Opioid-Rezeptoren des zentralen Nervensystems. Normalerweise werden diese von dem körpereigenen Botenstoff Endorphin aktiviert, welches umgangssprachlich auch als Glückshormon bekannt ist. Dockt statt Endorphin also Morphin an die Opioid-Rezeptoren an, so werden in kürzester Zeit innerhalb der Zelle Reaktionen ausgelöst, die schlussendlich für die Hemmung des Neurons sorgen.
Im zentralen Nervensystem sind diese Art von Rezeptoren hauptsächlich für die Kontrolle des Schmerzempfindens verantwortlich. Somit ist eine zentrale Wirkung von Heroin auch die starke Milderung von Schmerzen.
Wird ein Neuron (= Nervenzelle) gehemmt, kann es keine Signale mehr weiterleiten. Empfängt das Neuron ein Schmerzsignal, kann es dieses nicht weiterleiten und es entsteht kein Gefühl von Schmerz.
Opioidrezeptoren kommen allerdings auch in hoher Dichte im limbischen System vor. Das ist ein Bereich im Gehirn, der für die Gefühlslage verantwortlich und vermutlich auch anfällig für die Abhängigkeitsentwicklung ist. Wer Heroin konsumiert hat, fühlt sich extrem euphorisch, weil die Ausschüttung bestimmter Hormone so reguliert wird, dass eine positive Gefühlslage zustande kommt.
Dieser Effekt wird noch weiter verstärkt, indem Morphin Nervenzellen daran hindert, den hemmenden Neurotransmitter GABA auszuschütten, wodurch es wiederum zu einer verstärkten Produktion von Dopamin kommt.
Schau Dir gerne den Artikel über Neurotransmitter an, um mehr über ihre Wirkung zu erfahren.
Wenn Heroin konsumiert wird, fühlt sich die konsumierende Person entspannt und glücklich. Das Bewusstsein und Schmerzen werden gedämpft, während unangenehme Gefühle wie Ängste und Probleme gleichzeitig kaum mehr wahrgenommen werden. Wird die intravenöse Konsumform gewählt, spüren Konsumenten außerdem nach der Injektion einen “Kick”, da es aufgrund der schnellen Aufnahme ins Gehirn zu einer regelrechten Überflutung an den Neuronen kommt.
Hätte Heroin ausschließlich diese positiven Einwirkungen auf den Menschen, wäre es sicherlich nicht verboten. Leider bringt diese Substanz jedoch auch einige ernst zu nehmende Risiken mit sich.
Eine Heroinabhängigkeit bildet sich ganz unabhängig von der Konsumart rasch aus. Nicht umsonst gilt Heroin als eine der Substanzen mit dem höchsten Abhängigkeitspotential.
Die körperliche Abhängigkeit entsteht durch eine Toleranzbildung, die nach mehrmaligem Konsumieren von Heroin auftritt. Die bisherige Dosis reicht dann nicht mehr aus, um das gleiche Gefühl und die gleiche Intensität des “Kicks” zu erreichen. Stattdessen benötigt der Konsument eine immer höhere Dosis. Dabei ist es nicht unüblich, dass die Menge im Vergleich zum ersten Konsum um das 40-fache gesteigert wird.
Eine psychische Abhängigkeit entsteht primär dadurch, dass der Konsum von Heroin die Konsumenten zeitweise alle Sorgen und Probleme vergessen lässt. Gelangen Konsumierende dann wieder im nüchternen Alltag an, können die Lebensumstände überfordernd wirken. Um dieses erdrückende Gefühl nicht erleben zu müssen, wird die Droge dann immer weiter eingenommen, um den eigenen Problemen zu entfliehen.
Hinzu kommen noch körperliche Entzugserscheinungen, wenn die Droge zu lange ausbleibt oder die Dosis reduziert wird. Zu ihnen gehören unter anderem:
Diese Nebenerscheinungen, sowie das extreme Verlangen nach dem Gefühl, welches Heroin auslöst, sind die Gründe, warum eine Heroinabhängigkeit relativ schnell dazu führen kann, dass sich das gesamte Leben der Konsumenten um die Droge dreht.
Reines Heroin selbst wirkt sich in geringen Dosierungen nicht toxisch auf die Organe des Menschen aus. Eine Überdosierung kann allerdings schnell zum Atemstillstand führen, da auch die Neuronen der Atemmuskulatur gehemmt werden. Diese Überdosierung geschieht oft auch versehentlich, da die Reinheit der Droge auf dem illegalen Markt immer wieder schwankt. Es kann also passieren, dass Konsumierende ein reineres Produkt bekommen, als sie es gewohnt sind, und die stärkere Konzentration zu einer Überdosis führt.
Die bekannten körperlichen Verfallsmerkmale wie Leberschädigung, Lungenerkrankungen, Magen-Darm-Störungen, Karies oder Zahnausfall sind eher auf den zerstörerischen Lebensstil von stark Abhängigen zurückzuführen. Da das gesamte Denken von dem Verlangen für den nächsten “Shot” geprägt ist, vernachlässigen Konsumenten häufig alles andere – sei es soziales Umfeld, Arbeit oder die Pflege des eigenen Körpers.
Auch der Konsum in Form von Spritzen birgt eine Gefahr. Entzündungen an der Einstichstelle oder Schädigungen der Venen sind nur ein Aspekt davon. Auch das “needle sharing”, also das Teilen von Spritzen, oder allgemein das Verwenden von nicht sterilem Spritzbesteck, kann Infektionen mit Hepatitis-C oder sogar HIV verursachen.
Hepatitis ist eine chronische Leberentzündung, die durch Viren ausgelöst wird. HIV wird ebenfalls durch einen Virus ausgelöst, betrifft jedoch das Immunsystem der erkrankten Person.
Ein weiteres Risiko ist die Verletzung von Arterien, da beim intravenösen Konsum schnell an Venen vorbei und in Arterien hineingestochen werden kann. Da Arterien einen deutlich höheren Druck aufweisen, löst eine Verletzung extrem starke Schmerzen aus.
Es ist ebenso keine Seltenheit, dass die Einstichstellen sich entzünden und damit eine Blutvergiftung einhergehen kann.
Wenn Heroin konsumiert wird, bindet sich das Alkaloid Morphin, da ein Bestandteil von Heroin ist, an Opioidrezeptoren. Es sorgt dafür, dass innerhalb der Zelle binnen kürzester Zeit Reaktionen ausgelöst werden, die zur Folge haben, dass die Zelle gehemmt wird. Außerdem hindert Morphin Nervenzellen daran, den dämpfend wirkenden Neurotransmitter GABA auszuschütten, wodurch es zu einer verstärkten Dopaminproduktion kommt.
Heroin ist ein Opioid, welches halbsynthetisch hergestellt wird. Grundlage bildet der getrocknete Milchsaft des Schlafmohns, aus welchem schließlich Morphin entsteht. Heroin wird als Droge verwendet; der Konsum und Verkauf ist illegal.
Wie bei jeder Droge gibt es kleine Unterschiede von Person zu Person. Generell baut Heroin aber schnell eine Toleranz im Körper auf, welche für die unangenehmen Nebenwirkungen nach Abfall der Wirkung und dem daraus resultierendem starken Craving nach mehr sorgt. Oftmals reichen dabei nur wenige Dosen.
Der körperliche Heroinentzug kann bis zu zwölf Tage lang andauern, wobei die Entzugserscheinungen erst nach ein paar Tagen ihren Höhepunkt erreichen. Er verlangt den Konsumenten sowohl körperlich als auch psychisch einiges ab und kann sehr gefährlich sein.
Karteikarten in Heroin16
Lerne jetztZu welcher Gruppe von Drogen gehört Heroin?
Heroin gehört zu den Opiaten.
Woraus wird Heroin gewonnen?
Natürliches Heroin wird aus der Schlafmohn-Pflanze gewonnen.
Welche Droge ist die Basis für Heroin?
Heroin wird auf der Basis von Morphin hergestellt.
An welchen Rezeptoren wirkt Heroin und was regulieren diese Rezeptoren?
Heroin wirkt an den körpereigenen Opioid-Rezeptoren, die das Schmerzempfinden regulieren.
Wie wird Heroin hergestellt?
Aus dem milchigen Saft der Schlafmohn-Pflanze, auch Rhopium genannt, wird Morphin isoliert. Dieses wird dann acetyliert, wodurch Heroin entsteht.
Ist Heroin fettlöslich oder wasserlöslich?
fettlöslich
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