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Die Neuromodulation ist ein Therapieverfahren, welches bei chronischen Schmerzen zum Einsatz kommt. Dabei kommt diese Art der Modulation erst zum Einsatz, wenn andere Therapiemöglichkeiten ausgeschlossen werden können oder nicht erfolgreich sind. Bei chronischen Schmerzen ist dies häufig der Fall.
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Jetzt kostenlos anmeldenDie Neuromodulation ist ein Therapieverfahren, welches bei chronischen Schmerzen zum Einsatz kommt. Dabei kommt diese Art der Modulation erst zum Einsatz, wenn andere Therapiemöglichkeiten ausgeschlossen werden können oder nicht erfolgreich sind. Bei chronischen Schmerzen ist dies häufig der Fall.
Die Neuromodulation ist eine Therapie, die erst bei nicht erfolgreicher Behandlung durch andere Verfahren zum Einsatz kommt. Folgende Vorteile bietet das Therapieverfahren:
Es gibt verschiedene Einsatzgebiete der Neuromodulation. Dabei wird die Therapie in der Klinik auf den Patienten und seine Bedürfnisse angepasst. Wie schon erwähnt, erfolgt die Neuromodulation als später Schritt der Therapie. Vorher werden erst andere Behandlungsformen bei den Patienten ausprobiert.
Die häufigsten Neuromodulationen sind:
Der Fachbegriff „intrathekal“ drückt aus, dass eine Injektion den Liquorraum passiert. Die intrathekale Arzneimittelgabe ist für Patienten geeignet, die Schmerzmedikamente in bestimmten Abständen nehmen müssen.
Zuerst wird die Medikamentenverträglichkeit des Patienten und die Wirkung individuell getestet. Diese Art der Neuromodulation geschieht über rückenmarksnahe Katheter. Bei erfolgreicher Schmerzlinderung mithilfe der Zugabe von Medikamenten wird eine Medikamentenpumpe ins Unterhautfett der Patienten implantiert.
Die typischen Medikamente, die bei dieser Form der Neuromodulation zum Einsatz kommen, sind:
Medikamente gegen Schmerzen wie Morphin oder Abkömmlinge davon.
Baclofen, oft eingesetzt bei Spastiken.
Neuere Medikamente gegen chronische Schmerzen, wie beispielsweise Ziconotid.
Abbildung 1: Medikamentenpumpe
Die häufigsten chronischen Beschwerden, bei denen die intrathekale Medikamentengabe eingesetzt wird, sind:
Anhaltende Rückenschmerzen nach Rückenoperationen („Failed-Back-Surgery-Syndrom“).
Anhaltende Schmerzen nach einer Gürtelrose-Erkrankung (Zosterneuralgie).
Schmerzen an den Extremitäten (CRPS oder Morbus Sudeck).
Schmerzen durch Durchblutungsstörungen wegen verengten Blutgefäßen (Periphere arterielle Verschlusskrankheit).
Schmerzen bei Angina Pectoris.
Auch bei Spastiken, also einer krankhaften Muskelspannung, die zu Krämpfen führt, kann die Neuromodulation durch intrathekale Medikamentengabe angewendet werden. Dabei hilft beispielsweise das Medikament Baclofen. Baclofen wirkt entkrampfend, weswegen es auch als Muskelrelaxans bezeichnet wird.
Das zweite Verfahren der Neuromodulation ist die epidurale Rückenmarksstimulation mit mithilfe von Elektroden. Diese Form der Stimulation wird heutzutage als eine der letzten Möglichkeiten der Schmerztherapie eingesetzt. Die Neuromodulation durch epidurale Rückenmarkstimulation wird auch als Schmerzschrittmacher bezeichnet.
Bei dieser Art der Neuromodulation durch Stimulation ("Schmerzschrittmacher") werden Elektroden in der Nähe des Rückenmarks, beziehungsweise an den Eintrittsstellen der Nervenwurzeln, angebracht. Nun senden diese Elektroden elektrische Impulse (Stimulation) an die Nervenwurzeln und überlagern damit die Schmerzweiterleitung ("Schmerzschrittmacher"). Dadurch kommt es zur Minderung der Schmerzen bei den Patienten. Früher wurde der Schmerz durch die Stimulation der Elektrode von einem Kribbeln überlagert. Heutzutage spüren die Patienten durch die Elektrode keinen Schmerz und auch keine anderen Symptome.
Abbildung 2: Die epidurale Rückenmarksstimulation an der Nervenwurzel
Diese Technik der Neuromodulation durch Stimulation hat sich so weit verbessert, dass die Elektroden und die Schmerzsteuerung heute von den Patienten per Fernbedienung gesteuert werden kann. Manche Geräte sind zwar noch batteriebetrieben, die meisten enthalten aber schon einen Akku. Das lässt die Lebensdauer der Geräte und Elektroden von 3 bis 5 Jahre auf bis zu 12 Jahre ansteigen. Dabei liegt die Durchschnittslebensdauer der Elektroden bei ungefähr 8 Jahren.
Die beschriebene Neurostimulation kommt bei bestimmten Krankheiten zum Einsatz. Am häufigsten ist dies der Fall bei:
Chronischen Rückenschmerzen.
Schmerzsyndrome, die durch den Sympathikus vermittelt werden.
Phantomschmerzen.
Diabetische Polyneuropathie (durch Diabetes bedingte Nervenschädigungen).
Austherapierte Angina Pectoris oder koronare Herzerkrankungen (Erkrankung der Herzkranzgefäße).
Austherapierte periphere arterielle Verschlusskrankheit.
Neuromodulatoren stellen eine weitere Möglichkeit bei der Behandlung chronischer Schmerzen dar. Hierbei handelt es sich um körpereigene Stoffe.
Zu den wichtigen Neuromodulatoren Histamin, Endorphin und Amphetamin findet ihr jeweils einen Artikel auf unserer Seite.
Neuromodulatoren | Neuromodulation |
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Die körpereigenen Neuromodulatoren sind chemische Stoffe, die an der Erregungsweiterleitung, also im Nervensystem wirken. Meistens geschieht dies an den Synapsen. Dabei können die Modulatoren auch beispielsweise in Form von Drogen zugeführt werden.
Neuromodulatoren, die vom Körper selbst gebildet werden, wirken im Gegensatz zu üblichen Neurotransmittern langsamer. Dabei findet ihre Wirkung im ZNS sowie im peripheren Nervensystem statt. Trotz dessen, dass sie langsamer als Neurotransmitter sind, haben sie im Gegensatz zu diesen eine länger anhaltende Wirkung, ähnlich der Hormone. Sie sind zusätzlich nicht auf ein Neuron beschränkt, sondern können an mehreren Stellen eingreifen. Genau wie Hormone, haben Neuromodulatoren einen Einfluss auf physiologische Vorgänge, wie den Tag-Nacht-Rythmus.
Auch Drogen und Medikamente können als Neuromodulatoren fungieren. Da sie nicht selbst vom Körper in solch großen Mengen produziert, sondern zugeführt werden, bringen sie oft Nebenwirkungen wie Verwirrung oder Halluzinationen mit sich.
Karteikarten in Neuromodulation12
Lerne jetztWas ist die Neuromodulation?
Eine Therapieform mit Eingriff ins Nervensystem.
Welche Arten der Neuromodulation gibt es?
Es gibt die epidurale Rückenmarksstimulation und die intrathekale Medikamentengabe.
Was ist der geläufige Begriff der Elektrode der Rückenmarksstimulation?
Sie wird auch Schmerzschrittmacher genannt.
Wann bzw. bei welchen Erkrankungen kommt die intrathekale Medikamentengabe zum Einsatz?
anhaltende Rückenschmerzen nach Rückenoperationen ("Failed-Back-Surgery-Syndrom")
Anhaltende Schmerzen nach einer Erkrankung an Gürtelrose (Zosterneuralgie)
Schmerzen an den Extremitäten, also den Armen oder Beinen (CRPS oder Morbus Sudeck)
Schmerzen durch Durchblutungsstörungen wegen verengten Blutgefäßen (Periphere arterielle Verschlusskrankheit)
Schmerzen bei Angina Pectoris
Wann bzw. bei welcher Erkrankung kommt die epidurale Rückenmarksstimulation zum Einsatz?
Chronischen Rückenschmerzen
Schmerzsyndrome, die durch den Sympathikus vermittelt werden
Phantomschmerzen
Diabetische Polyneuropathie (durch Diabetes bedingte Nervenschädigungen)
austherapierte Angina Pectoris oder koronare Herzerkrankungen (Erkrankung der Herzkranzgefäße)
austherapierte periphere arterielle Verschlusskrankheit
In welchem Stadium der Therapie wird die Neuromodulation eingesetzt?
Wenn keine andere Therapiemöglichkeit Erfolg hatte oder die Nebenwirkungen zu stark wären.
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