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Den Begriff Alzheimer hat jeder schon einmal gehört. Vielleicht hattest Du sogar schon Kontakt mit Menschen, die daran erkrankt sind. Wer schon einmal einer an Alzheimer erkrankten Person begegnet ist, weiß, dass die Person oft verwirrt ist, sich an manche Dinge nicht erinnert oder in alltäglichen Dingen eingeschränkt ist.
Aber woran genau erkennt man eine Alzheimer-Erkrankung und was löst sie aus?
Alzheimer gehört zu den Demenz-Krankheiten. Zu ihnen gehören alle Krankheiten, die mit einem geistigen Verfall und Gedächtnisverlust einhergehen. Die häufigste Art von Demenz ist die Alzheimer-Erkrankung mit einem Anteil von 60-80 % aller Demenz-Fälle.
Alzheimer ist eine neurodegenerative Demenzerkrankung, bei der die betroffenen Menschen an Gedächtnisverlust und zunehmend geminderten geistigen Fähigkeiten leiden.
So sind weltweit ca. 24 Millionen Menschen und allein in Deutschland schätzungsweise über 1 Million Menschen an Alzheimer erkrankt - davon mehr Frauen als Männer. Die Alzheimer-Krankheit selbst (auch: Morbus Alzheimer) ist eine neurodegenerative Erkrankung.
Das heißt, dass während des Krankheitsprozesses Neurone (= Nervenzellen) absterben und die Gehirnmasse insgesamt abnimmt (= Hirnatrophie). Die Beschwerden beginnen meist nach dem 65. Lebensjahr und verschlechtern sich zunehmend.
Die Namensgebung erfolgte nach dem Entdecker der Krankheit: Das war der deutsche Nervenarzt Alois Alzheimer, der 1906 bei seiner Patientin eine zunehmende Gedächtnisschwäche und nach ihrem Tod Veränderungen in ihrem Gehirn feststellte.
Betroffen von der Degeneration sind hauptsächlich Teile des Großhirns und schon frühzeitig der Hippocampus, der für das Gedächtnis zuständig ist. Insgesamt kann das Gehirn um bis zu 20 % an Masse verlieren.
Für das Zugrundegehen der Neurone spielt dabei das Anhäufen bzw. die Ablagerung bestimmter unlöslicher Proteinaggregate eine Rolle: Auf der einen Seite die sogenannten "Amyloid-β-Plaques" und auf der anderen Seite "Tau-Neurofibrillen“.
Diese sind nämlich toxisch für die Nervenzellen und führen dazu, dass der Stoffwechsel der Neuronen entgleist, die Übertragung zwischen Nervenzellen gestört werden und die Neuronen letztendlich absterben. Es ist aber immer noch ungeklärt, ob die Plaques und Neurofibrillen die Ursache oder nur eine Folge und Antreiber der Krankheit sind.
Außerhalb der Neurone befindet sich ein Eiweiß, das normalerweise die ganze Zeit auf- und abgebaut wird. Bei Alzheimer-Patienten ist das Gleichgewicht von Auf- und Abbau gestört. Es lagern sich Bruchstücke des Proteins Amyloid-β, vor allem an den Synapsen zu Verklumpungen (= Plaques) zusammen.
Normalerweise stützen faserartige Tau-Proteine das Zytoskelett der Zelle und sind am geordneten Stofftransport innerhalb der Zelle beteiligt. Bei Alzheimer kommt es jedoch zu einem übermäßigen Anhängen von Phosphatgruppen an Tau (= Hyperphosphorylierung), sodass die Tau-Fasern ihre Funktion nicht mehr erfüllen können und sich zu Knäueln, sogenannten Tau-Neurofibrillen zusammenlagern.
Warum genau die degenerativen Prozesse geschehen, konnte leider bisher noch nicht aufgeklärt werden, aber es wurden einige Faktoren aufgedeckt, die mit einem erhöhten Risiko für Alzheimer in Verbindung stehen.
Das ist der wichtigste Risikofaktor. Mit dem Altern nimmt die Wahrscheinlichkeit an Alzheimer zu erkranken zu, sodass mehr als jede zweite Person der über 85-Jährigen betroffen ist.
Auch genetische Faktoren spielen eine Rolle, wobei die vor allem für die präsenile Form relevant sind. Es gibt z. B. eine Mutation, die dafür sorgt, dass mehr Amyloidbruchstücke entstehen. Auch das Vorhandensein bestimmter Varianten des sogenannten APOE4-Gens gehen mit einem erhöhten Alzheimer-Risiko einher.
Krankheiten, wie Diabetes, Bluthochdruck und hohe Cholesterin-Werte sind an der Entstehung beteiligt.
Lebensstilfaktoren, wie geringe körperliche Aktivität, ungesunde Ernährung, wenig Schlaf und psychosoziale Aktivität haben einen negativen Einfluss auf das Alzheimer-Risiko.
Alzheimer hat einen anfangs schleichenden, langsamen Progress mit einer Geschwindigkeitszunahme erst in der mittleren Phase, sodass meistens Jahre vergehen, bis die Krankheit diagnostiziert wird. So können erste Veränderungen im Gehirn schon bis zu 25 Jahre vor den ersten Alzheimer-Symptomen auftreten.
Dabei verschärfen sich im Verlauf die Beschwerden und es kommen immer neue Symptome hinzu - analog zu der Ausbreitung der Degeneration der Neurone.
Am Anfang der Erkrankung bzw. als Vorstufe steht meist eine milde kognitive Störung mit leichten Aufmerksamkeits- und Gedächtnisproblemen, sowie gelegentliche Desorientierung. Das äußert sich z. B. darin, dass man Dinge verlegt und an ungewöhnlichen Stellen wieder findet oder dass man sich an bekannten Orten nicht mehr sicher zurechtfindet.
Vor allem kurz zurückliegende Ereignisse werden vergessen. Angehörige bemerken die Veränderungen oft, aber die Betroffenen können die Probleme überwiegend vertuschen und den Alltag bewältigen.
Der Verlauf der Alzheimer-Erkrankung selbst lässt sich grob in 3 Stadien einteilen, wobei jedes Stadium ca. 3-4 Jahre andauert:
Stadien | Symptome |
Stadium 1 frühes Stadium, leichte Alzheimer-Demenz |
|
Stadium 2 mittleres Stadium, moderate Alzheimer-Demenz | Zusätzlich:
|
Stadium 3 spätes/ fortgeschrittenes Stadium, schwere Alzheimer-Demenz | Zusätzlich
|
Im letzten Stadium der Krankheit sind die Betroffenen rund um die Uhr pflegebedürftig. Aufgrund der Schluckstörung, der generellen Schwäche und somit auch der Abnahme der Abwehrfähigkeit des Immunsystems kommt es in diesem Stadium häufig zu Lungenentzündungen, Infektionen und anderen Krankheiten, die häufig tödlich enden. So beträgt die Überlebenszeit durchschnittlich ca. 7-9 Jahre nach Diagnosestellung, allerdings ist das sehr individuell. Es gibt auch Fälle, in denen die Patienten 20 Jahre mit der Krankheit leben.
Insgesamt gilt: Je später Alzheimer diagnostiziert wird, desto kürzer ist die Krankheitsdauer! |
Bei bestimmten Sonderformen von Alzheimer sind nicht nur alte Menschen betroffen.
Die präsenile Form erhält ihren Namen aufgrund des früheren Manifestationsalters (< 65 Jahre). Sie ist selten und macht nur ca. 7% der Fälle aus. Dafür ist der Krankheitsverlauf allerdings beschleunigt und bringt einen rascheren Verfall der kognitiven Fähigkeiten mit sich. Hier gibt es eine sehr starke genetische Komponente für die Krankheitsentstehung.
Wie der Name schon verrät, handelt es sich hierbei um eine Mischform aus Alzheimer und anderen Demenzarten (z. B. vaskuläre Demenz).
Eine frühe Diagnose der Erkrankung ist für die weitere Prognose entscheidend. Doch wie passiert das und wie kann man dann die Krankheit behandeln?
In einer Anamnese werden die passenden Symptome erfragt. Hierbei wird mit der betroffenen Person und vor allem den Angehörigen gesprochen.
Es gibt aber auch einige neuropsychologische Testverfahren, die angewandt werden.
Im „Uhrentest“ wird die Person gebeten, verschiedene Uhrzeiten inklusive Uhr mit Ziffernblatt und Zeigern aufzuzeichnen. So wird Instruktionsverständnis, Ausführungsplanung, visuelles Gedächtnis und die motorische Reproduktion von Gedächtnisinhalten erfasst.
Ein weiteres Diagnostikinstrument ist ein Interview zur Bewertung von bestimmten kognitiven Leistungen (z. B. Buchstabieren, Merkfähigkeit, Rechnen etc.), für die Punkte von 0-30 vergeben werden (= “Mini-Mental-Status-Test“ oder „MMST“). Ähnlich funktioniert das „DemTect“-Screeningverfahren.
Auch die beschriebenen Fibrillen und Plaques können entweder direkt im Hirnwasser (Liquor) gemessen oder durch bildgebende Verfahren (wie MRT oder CT) dargestellt werden.
Alzheimer Demenz ist bis heute unheilbar. Man kann lediglich die Symptome der Krankheit eindämmen. Es gibt z.B. Medikamente, die den Gedächtnisverlust bis zu einem gewissen Grad verzögern können, wobei die Langzeit-Prognose unverändert bleibt.
Nach der Vorstufe der milden kognitiven Störung kann Alzheimer je nach Fortschreiten der Symptome in 3 Stufen eingeteilt werden. Sie reichen von leicht bzw. früh über mittel bzw. moderat bis spät/fortgeschritten bzw. schwer. Zuerst ist v. a. das Kurzzeitgedächtnis betroffen und im Verlauf nehmen auch das Langzeitgedächtnis und weitere kognitive Fähigkeiten ab.
Als erstes Anzeichen gilt eine milde kognitive Störung mit leichtgradigen Aufmerksamkeits- und Gedächtnisproblemen, sowie gelegentliche Desorientierung. Hier ist v. a. das Kurzzeitgedächtnis betroffen. Die Veränderungen sind auch im Umfeld wahrzunehmen, aber der Alltag kann trotzdem noch gut bewältigt werden.
Alzheimer hat einen schleichenden Verlauf. Neurobiologische Veränderungen finden schon Jahrzehnte vor der Diagnose statt. Die Symptome verschärfen sich zunehmend analog zur Ausbreitung der krankheitsspezifischen Veränderungen im Gehirn.
Von der Diagnose bis zum Tod vergehen durchschnittlich 7 Jahre. Das ist aber sehr individuell. Manche überleben auch 20 Jahre. Je später Alzheimer diagnostiziert wird, desto kürzer ist die Krankheitsdauer.
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