StudySmarter - Die all-in-one Lernapp.
4.8 • +11k Ratings
Mehr als 5 Millionen Downloads
Free
Americas
Europe
"Schokolade macht glücklich!" Diesen Spruch hast Du sicher schon einmal gehört. Doch was ist eigentlich Glück? Und was genau passiert in Deinem Körper, wenn Du glücklich bist? Die "Ursache" für das Glücksempfinden ist relativ schnell gefunden: Hormone – nicht nur eins, sondern gleich sechs verschiedene Glückshormone sorgen in Deinem Körper dafür, dass Du Glück empfinden kannst. Um es gleich aufzuklären:…
Entdecke über 200 Millionen kostenlose Materialien in unserer App
Lerne mit deinen Freunden und bleibe auf dem richtigen Kurs mit deinen persönlichen Lernstatistiken
Jetzt kostenlos anmelden"Schokolade macht glücklich!" Diesen Spruch hast Du sicher schon einmal gehört. Doch was ist eigentlich Glück? Und was genau passiert in Deinem Körper, wenn Du glücklich bist? Die "Ursache" für das Glücksempfinden ist relativ schnell gefunden: Hormone – nicht nur eins, sondern gleich sechs verschiedene Glückshormone sorgen in Deinem Körper dafür, dass Du Glück empfinden kannst.
Um es gleich aufzuklären: Der Kakao in der Schokolade enthält zwei Glückshormone (Serotonin und Phenylethylamin), allerdings in so geringen Mengen, dass sie für die Glückswirkung kaum verantwortlich sein können. Wahrscheinlicher ist es, dass der viele Zucker das Belohnungssystem im Gehirn aktiviert und Dir so ein gutes Gefühl gibt.
Das Wort Endorphin ist eine Wortmischung aus "Endogen“ = "innen, innerhalb" und "Morphin“ = aus Opium gewonnene Droge. Endorphine sind vom Körper selbst produzierte Opioidpeptide, die im Gehirn von Wirbeltieren erzeugt werden.
Endorphine dienen der Schmerzlinderung und werden meistens in Notfallsituationen oder bei Aktivitäten, die ein Wohlgefühl verursachen, ausgelöst.
Bei Opioidpeptiden handelt es sich um kurzkettige Peptide, die über Opioidrezeptoren wirken und eine Morphin-ähnliche Wirkung haben. Morphin ist im Grunde einfach ein sehr starkes Schmerzmittel.
Im folgenden Absatz wird näher auf die Chemie, Physiologie und Wirkung der Endorphine eingegangen.
Chemisch gesehen handelt es sich bei Endorphinen um Neuropeptide, also Botenstoffe, die von Nervenzellen freigesetzt werden und sich an Opioidrezeptoren binden.
Opioidrezeptoren sind spezifische, zelluläre Andockstellen für Opioide, welche bei vielen Tierarten und im menschlichen Gehirn zu finden sind.
Ein Merkmal, über das die Endorphine verfügen, ist eine Peptidgruppe mit vier Aminosäuren – auch Tetrapeptid genannt. Diese Peptidgruppe hat die Sequenz Tyrosin-Glycin-Glycin-Phenylalanin.
Hauptsächlich unterteilt man die Endorphine in drei Gruppen:
Das Endorphin, welches am wirksamsten bei der Schmerzbekämpfung ist, ist das "Beta-Endorphin".
Endorphine sind für die Regulierung von Schmerz, Euphorie und Hunger verantwortlich. Sie sind außerdem an der Herstellung der Sexualhormone beteiligt.
Fun Fact: Endorphine werden auch beim Konsum bestimmter Gewürze wie Chili produziert (aufgrund des Inhaltsstoffes Capsaicin). Auch bei Verletzungen, UV-Licht und sehr positiven Erlebnissen wie gewolltem Küssen und Umarmungen werden Endorphine ausgeschüttet, daher auch der missverständliche Name Glückshormone. Dazu findest Du aber mehr unter dem Absatz Endorphine freisetzen.
Wie schon erwähnt, werden diese Hormone ebenfalls bei positiven Ereignissen ausgeschüttet. Während dieses euphorischen Zustandes empfinden die Betroffenen die Gesamtheit ihrer Situation als größtes Glück. Das liegt daran, dass Endorphine so ähnlich wie Morphine wirken.
Die im Zentralnervensystem (ZNS) gebildeten Endorphine haben eine Morphin-ähnliche Wirkung, bspw. die Hemmung von Schmerzen. Ursprünglich wurden mit dem Begriff endogene Morphine alle drei Hauptgruppen von Opioiden definiert. Diese Opioide unterscheiden sich durch verschiedene Vorläufermoleküle.
Diese Hauptgruppen sind:
Endorphine
Enkephaline
Dynorphin
Die Rezeptoren für Opioide/Endorphine sind vorwiegend in der grauen Substanz des Rückenmarks, an vegetativen Synapsen und anderen Gehirnbereichen zu finden. Sogar in peripheren Strukturen wie Gelenken sind Opiatrezeptoren zu finden.
Endorphine werden im Zusammenhang mit einer Stresssituation aus dem Hypophysenvorderlappen, einem Teil des Gehirns, ausgestoßen. Da Endorphine auch als Hormone bestehen, besitzen sie, nachdem sie in die Blutbahn gelangt sind, eine immunmodulatorische Wirkung.
Immunmodulation ist die Veränderung des körpereigenen Abwehrsystems durch pharmakologische Stoffe und in diesem Fall sind die Stoffe körpereigenen.
Im Nervensystem bündeln sich die Endorphin-synthetisierenden Zellen im Kern des Hypothalamus (Nucleus arcatus). Die Axone der Nervenzellen produzieren die Endorphine in unterschiedliche Regionen des Hirnstammes, genauer gesagt, in das septo-hippocampale System und den präfrontalen Cortex. Die Bindung und Aktivierung an die Rezeptoren durch die Endorphine vermittelt den hemmenden oder auch inhibitorischen Effekt auf die Ziel-Synapsen, die Informationsübermittler.
Aber auch der Effekt der Endorphine kann gehemmt werden. Dafür sorgen Opiatantagonisten, wie Naloxon. Opiatantagonisten verdrängen das Opiat/Opioid aus dem Körper.
Durch Studien mit Tierversuchen wurde ein Einfluss der Endorphine auf Lernprozesse festgestellt. Zudem nehmen sie eine gewisse Rolle bei der Entstehung von geistigen Störungen wie Schizophrenie, Halluzinationen und Ähnlichem ein. Der Grund, warum die Empfindung von Schmerzen im entzündetem Gewebe nicht so stark ist, ist die Tatsache, dass Endorphine von Makrophagen, Monozyten und Lymphozyten gebildet werden.
Makrophagen, Monozyten und Lymphozyten sind mehr oder weniger alles zelluläre Bestandteile des Blutes, wobei sich die Makrophagen aus den Monozyten entwickeln.
Das Ausschütten der Endorphine ist evolutionär bedingt und verschafft dem Individuum einen enormen Vorteil durch die Schmerzvermeidung in lebensbedrohlichen Situationen. In der Regel dienen Schmerzen als Warnung dafür, dass etwas nicht stimmt, wodurch schlimmeres noch verhindert werden kann.
In sogenannten Fight-or-Flight-Situationen oder auch lebensbedrohlichen Situationen würde der Schmerz das Individuum nur behindern. Wenn der Körper aber kurzzeitig nicht den Schmerz seiner Verletzung empfindet, werden Kapazitäten für den Kampf und/oder die Flucht frei geschaltet.
Wie bereits erwähnt, ist die Hauptaufgabe der Endorphine das Lindern von Schmerzen und den Aufbau der Euphorie, allerdings wirken die körpereigenen Opioide noch anders auf unseren Körper. Diese Wirkungen sind jedoch noch nicht eindeutig wissenschaftlich belegt:
Die Erregungsweiterleitung mit den Endorphinen läuft etwas anderes ab, da diese eine hemmende Wirkung haben:
Daraufhin werden die im Rückenmark angesammelten endorphinhaltigen Interneurone durch die Axone stimuliert.
Der Zell-Körper der Axone befindet sich Zentralnervensystem.
Nach der Aktivierung werden die Endorphine ausgeschüttet.
Die ausgeschütteten Endorphine binden sich an die Opioidrezeptoren der postsynaptischen Membran.
Die nun aktivierten Rezeptoren hemmen das Enzym Adenylatclase.
Der gesamte Zellstoff-Wechsel wird somit blockiert.
Das führt dazu, dass die präsynaptischen Ionen-Kanäle beim nächsten kommenden Aktionspotenzial ebenfalls blockiert sind.
Was dazu führt, dass Transmitter nicht mehr oder kaum freigesetzt werden.
Das Resultat ist ein herabgesetzter Erregungszustand der Membran.
Daraus folgt ein zurückgegangener Schmerz.
Neben den Endorphinen gibt es noch fünf weitere "Glückshormone", die Dir im Folgenden kurz vorgestellt werden. Die Glückshormone treten häufig in Kombination auf.
Dopamin ist verantwortlich für Empfindungen, sowie die Kontrolle über die Durchblutung innerer Organe, außerdem leitet Dopamin Impulse an die Muskeln weiter. Dopamin ist hauptverantwortlich für das Glücksempfinden.
Serotonin ist an Abläufen im zentralen Nervensystem beteiligt, es verschafft dem Menschen mehr Energie und das primär dann, wenn die Tage nach dem Winter wieder länger und heller werden. Weiterhin nimmt es z. B. Einfluss auf den emotionalen Zustand sowie das Schlafempfinden.
Noradrenalin beeinflusst den Zustand der Wachheit und Aufmerksamkeit und wird hauptsächlich in geistigen und physischen Stresssituationen produziert. Noradrenalin wird im ZNS und in den Nebennieren gebildet.
Oxytocin vermindert die Empfindung von Stress und Angst und fördert das Wohlgefühl. Es ist auch als „Kuschelhormon“ bekannt, da es die Mutter-Kind-Beziehung fördern kann.
Phenetylamin ist zuständig für das Lust- und Glücksempfinden, wenn diese durch physische oder psychische Reize anregt werden.
Phenetylamin ist z. B. auch für das Glücksgefühl bei Sportler*innen verantwortlich.
Die Ausschüttung von Endorphin kann durch viele Ereignisse ausgelöst werden, dafür muss man nicht gleich schwer verletzt sein. Und wie Du bereits weißt, ist Endorphin auch für mehr als nur die Schmerzlinderung verantwortlich, unter anderem kann es auch Euphorie auslösen. Wie setzt man Endorphin nun willentlich frei?
Das Konsumieren von bestimmter Nahrung ist in diesem Prozess sehr erfolgreich. Besonders dunkle Schokolade mit wenig Zucker und hohem Kakaoanteil kann die Aktivität der Endorphine erhöhen. Das liegt an ihrem hohen Kakao-Gehalt. Auch weitere kalorienreiche Lebensmittel wie Pasta und Eiscreme lösen Endorphinausschüttungen aus.
Das ist auch oftmals der Grund, warum Menschen in stressigen Situationen essen, da dies ein Gefühl von Freude und Erleichterung bewirken kann.
Das Gewürz Ginseng setzt auch nachweislich Endorphin frei. Viele Athlet*innen konsumieren es, um die Endorphinausschüttung, die sie durch ihr Training auslösen, noch zu verstärken. Auch der Geruch von Vanille, oder Vanille als Inhaltsstoff fördert die Bildung von Endorphin erheblich. Dies kann in Form einer Kerze, Lotion oder ein Schuss Vanille im Tee sein.
"Lachen ist die beste Medizin!" Etwas Wahres steckt dahinter, denn Lachen sorgt für einen regelrechten Schub von Endorphinen, wodurch Stress und weitere Belastungen kurzzeitig gemildert werden. Es gibt auch die sogenannte Lachtherapie, da Lachen einen so unglaublichen therapeutischen Einfluss auf die Menschen hat. Aber auch ein Lächeln kann schon helfen, Endorphine freizusetzen.
Studien haben belegt, dass Gehirnregionen stimuliert werden, die Lust- und Glücksgefühle auslösen, wenn sich Menschen über andere Menschen austauschen. Es gibt Belege dafür, dass Menschen dies tun, um verbunden zu bleiben und um eine Art soziales Netzwerk aufzubauen. Dieses Verhalten wird vom Gehirn mit sogenannten Glücksgefühlen belohnt. Aber auch romantische Gefühle, körperliche Nähe und Sex steigern die Produktivität der Endorphine.
Sport ist eine weitere Alternative, um die Produktion von Endorphin im Körper zu steigern. Die Ausschüttungen der Endorphine kann sogar noch gesteigert werden, wenn der Sport in einer Gruppe stattfindet. Aber auch Abenteuersport löst regelrechte Endorphin-Schübe aus, da man dabei an seine körperlichen Grenzen kommt.
Wenn ein Mangel an Endorphin besteht, können sowohl physische als auch psychische Beschwerden auftreten. Erste Symptome sind lang anhaltende Müdigkeit, Energielosigkeit und Trägheit, sowie leichte Erregbarkeit. Die genauen Beschwerden hängen davon ab, welches Endorphin dem Körper fehlt. Wenn der Mangel über einen dauerhaften Zeitraum besteht, kommt es zu Psychosen, Panikattacken, Zwangsstörungen, Suchterkrankungen oder depressiven Phasen.
Eine weitere Gefahr ist die Sucht nach Endorphinen. Hierbei handelt es sich nicht um eine Substanz-gebundene Sucht, wie Drogenmissbrauch. Es handelt sich um eine Verhaltenssucht, bei der gezielt Situationen provoziert werden, die einen Rausch versprechen.
Nicht jeder, der etwas riskiert oder Spaß hat, ist gefährdet, in so eine Art der Sucht zu geraten. Signifikant ist dabei der Zeitaufwand, den jemand betreibt, um dem Rausch nachzujagen, darüber nachzudenken und inwiefern andere Lebensbestandteile dadurch vernachlässigt werden.
Bei einem länger anhaltenden Endorphinmangel können vom Arzt Nahrungsergänzungsmittel verschrieben werden, um den Endorphinhaushalt wieder anzuheben. Das kann sinnvoll sein, um den oben genannten Auswirkungen von Endorphinmangel, wie Depressionen, entgegenzuwirken.
Es gibt folgende sechs Glückshormone: Endorphine, Dopamine, Serotonine, Noradrenaline, Oxytocine und Phenethylamine.
Sie blockieren die Reizübermittlung und senken somit den Erregungszustand der Membran einer Nervenzelle.
Endorphine hemmen Reize, die bspw. als Schmerzen wahrgenommen werden würden. Somit hat das Individuum in einer Fight-or-Flight-Situation die Möglichkeit zu überleben.
Endorphine werden meistens in einer Stresssituation ausgeschüttet, wenn das Individuum verletzt ist. Sie können aber auch durch Sport, verzehren bestimmter Nahrung usw. ausgelöst werden.
Wie möchtest du den Inhalt lernen?
94% der StudySmarter Nutzer erzielen bessere Noten.
Jetzt anmelden94% der StudySmarter Nutzer erzielen bessere Noten.
Jetzt anmeldenWie möchtest du den Inhalt lernen?
Kostenloser biologie Spickzettel
Alles was du zu . wissen musst. Perfekt zusammengefasst, sodass du es dir leicht merken kannst!
Sei rechtzeitig vorbereitet für deine Prüfungen.
Teste dein Wissen mit spielerischen Quizzes.
Erstelle und finde Karteikarten in Rekordzeit.
Erstelle die schönsten Notizen schneller als je zuvor.
Hab all deine Lermaterialien an einem Ort.
Lade unzählige Dokumente hoch und habe sie immer dabei.
Kenne deine Schwächen und Stärken.
Ziele Setze dir individuelle Ziele und sammle Punkte.
Nie wieder prokrastinieren mit unseren Lernerinnerungen.
Sammle Punkte und erreiche neue Levels beim Lernen.
Lass dir Karteikarten automatisch erstellen.
Erstelle die schönsten Lernmaterialien mit unseren Vorlagen.
Melde dich an für Notizen & Bearbeitung. 100% for free.