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Das periphere Nervensystem beschreibt alle Teile des Nervensystems, die außerhalb des Gehirns und des Rückenmarks – also außerhalb des zentralen Nervensystems – liegen. Es dient der Reizübertragung zwischen den (Sinnes-)Organen und dem ZNS. Zunächst einmal musst Du wissen, dass es verschiedene Kriterien gibt, anhand derer man das Nervensystem gliedern kann: Man unterscheidet zwischen anatomischer und funktioneller Einteilung. Dieses Prinzip lässt sich…
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Jetzt kostenlos anmeldenDas periphere Nervensystem beschreibt alle Teile des Nervensystems, die außerhalb des Gehirns und des Rückenmarks – also außerhalb des zentralen Nervensystems – liegen. Es dient der Reizübertragung zwischen den (Sinnes-)Organen und dem ZNS.
Zunächst einmal musst Du wissen, dass es verschiedene Kriterien gibt, anhand derer man das Nervensystem gliedern kann: Man unterscheidet zwischen anatomischer und funktioneller Einteilung. Dieses Prinzip lässt sich auf verschiedenen Ebenen anwenden, wie Du später erfahren wirst.
Wie der Name bereits verrät, wird hier die Funktion der einzelnen Systeme betrachtet, denn sie besitzen definierte Zuständigkeiten im Körper.
Hier stellt man das Zentrale Nervensystem (kurz: ZNS) dem peripheren Nervensystem (kurz: PNS) gegenüber. Diese Abgrenzung bezieht sich allein auf ihre Topografie, also auf ihre Lage im Körper. Funktionell können sie jedoch nicht als eigenständige Systeme betrachtet werden.
Das ZNS besteht aus dem Gehirn und dem Rückenmark. Davon lässt sich nun das periphere Nervensystem abgrenzen:
Das periphere Nervensystem umfasst alle Teile des Nervensystems, die sich außerhalb von Schädelhöhle und Wirbelkanal befinden. Es besteht im Wesentlichen aus Ganglien und sogenannten peripheren Nerven, die von Gehirn und Rückenmark (ZNS) abgehen.
Um den Zusammenhang zwischen ZNS und PNS besser zu verstehen, kannst Du Dir das ZNS als eine Art Autobahn vorstellen, von der regelmäßig auf kleinere Straßen abgefahren werden kann. Diese kleineren Straßen bilden das periphere Nervensystem. Andersherum werden die kleineren Straßen gewissermaßen auch als Autobahnzubringer genutzt, um Informationen der (Sinnes-)Organe an das Gehirn weiterzuleiten.
Somit könnten ohne das periphere Nervensystem Impulse aus unserem ZNS gar nicht weiter entfernt gelegene Gebiete des Körpers, der Peripherie, erreichen und von dort wieder zurückgetragen werden.
Obwohl es nur ca. 1 % aller Neurone des menschlichen Körpers umfasst, so erfüllt das periphere Nervensystem doch eine Vielzahl von Funktionen, die man am besten an seiner weiteren Einteilung erkennen kann. Denn so wie auch das Nervensystem allgemein gegliedert ist, lassen sich auch innerhalb des peripheren Nervensystems bestimmte Strukturen anhand ihrer Funktion abgrenzen.
Funktionell unterscheidet man beim peripheren Nervensystem zwei Komponenten: das somatische Nervensystem und das vegetative Nervensystem.
Das somatische Nervensystem umfasst den Teil des PNS, der willkürlich arbeitet. Diesen können wir demnach bewusst steuern.
Auf diese Weise können wir zum Beispiel unsere Muskeln bewegen oder sensorische Reize wahrnehmen. In enger Zusammenarbeit mit dem ZNS können wir so gezielte Aktionen ausführen, oder auf unsere Umgebung reagieren.
Stelle Dir vor, Du gehst raus und merkst, wie kalt es ist. Das periphere Nervensystem leitet diesen sensorischen Kältereiz an das Gehirn weiter und verarbeitet ihn. Du entscheidest daraufhin, eine Jacke anzuziehen. Es wird ein Befehl an die Muskeln in Deinem Arm gesendet, um die Jacke vom Haken zu nehmen.
Das vegetative Nervensystem wird auch autonomes Nervensystem genannt. Diese Bezeichnung lässt schon auf seine Funktionsweise schließen: Es funktioniert selbstständig, ohne dass wir es willkürlich steuern können.
Während wir somit bewusst unsere Muskeln anspannen können, um uns eine Jacke zu nehmen, so wäre es recht unpraktisch, selbst für unseren Herzschlag verantwortlich zu sein. Daher übernimmt das vegetative Nervensystem diese und weitere wichtige Aufgaben für uns: Es kontrolliert beispielsweise auch die Muskulatur in den Gefäßen und unsere Drüsenzellen.
Je nachdem, in welcher Form und auf welche speziellen Strukturen dabei Einfluss auf unseren Körper ausgeübt wird, gliedert man das vegetative Nervensystem noch einmal in Sympathikus, Parasympathikus und das enterische Nervensystem.
Hier sind die wichtigsten Funktionen des peripheren Nervensystems noch einmal zusammengefasst:
Efferent und afferent kann man ganz leicht verwechseln. Mit dieser Eselsbrücke lässt sich das besser merken:
Der Affe rennt zum Baumstamm – so wie afferente Fasern zum ZNS laufen. Das Rückenmark sieht ja vielleicht auch ganz entfernt aus wie ein Baumstamm.
Welchen Aufbau muss das PNS haben, um die genannten Funktionen zu erfüllen? Von großer Bedeutung sind hier die peripheren Nerven.
Sie verlassen, wie Nebenstraßen, das zentrale Nervensystem. Abhängig davon, wo sie abzweigen, teilt man sie weiter in Hirnnerven und Spinalnerven auf. Das enterische Nervensystem im Gastrointestinaltrakt kann noch einmal separat betrachtet werden.
Schaue Dir zunächst den allgemeinen Aufbau von peripheren Nerven genauer an.
Abbildung 1: Aufbau eines Neurons
Periphere Nerven bestehen aus Bündeln von Nervenfasern (Axonen). Sie werden meist von Markscheiden aus Myelin umgeben, die von Schwann-Zellen gebildet werden. Ist dies der Fall, bezeichnet man sie als markhaltig oder auch myelinisiert.
Zwischen den Myelinscheiden befinden sich die sogenannten Ranvierschen Schnürringe. Dies ist für die saltatorische Erregungsleitung essenziell: Mit dieser können elektrische Signale sehr viel schneller weitergeleitet werden als an nicht myelinisierten Nerven.
Eine Nervenfaser ist von einer Bindegewebsschicht umgeben, dem Endoneurium. Innerhalb eines Nerven befinden sich wiederum verschiedene Faszikel aus Nervenfasern, die durch das Perineurium abgegrenzt werden. Mehrere dieser Nervenfaserbündel, eingehüllt in das Epineurium, eine weitere bindegewebige Hülle, bilden dann den Gesamtnerv.
Hier kannst Du den Unterschied im Aufbau zwischen einer myelinisierten Nervenfaser (links) und einer nicht myelinisierten Nervenfaser (rechts) erkennen:
Abbildung 2: Schematische Darstellung myelinisierte Nervenfaser (links) und nicht myelinisierte Nervenfaser (rechts)
Jede Nervenfaser ist die Fortsetzung eines Neurons, also der eigentlichen Nervenzelle. Der zugehörige Zellkörper (Soma) kann in Ganglien des peripheren Nervensystems oder auch im ZNS liegen.
Je nach Aussehen (Position des Somas und seiner Abgänge) unterteilt man Nervenzellen in unipolar, bipolar, multipolar und pseudounipolar.
Abbildung 3: Einteilung von Nervenzellen nach Aussehen.(1) - unipolar(2) - bipolar(3) - multipolar(4) - pseudounipolarQuelle: wikipedia.org
Du hast bereits gelernt, dass ein Gesamtnerv aus mehreren Nervenfasern zusammengesetzt sein kann. Somit kann ein Nerv auch verschiedene Faserqualitäten besitzen, also efferent und afferent sein, sowie dementsprechend sensible und motorische Informationen leiten.
Ist dies der Fall, handelt es sich um einen gemischten Nerv. Periphere Nervenfasern werden entsprechend ihrem Durchmesser und der Nervenleitgeschwindigkeit (Maß dafür, wie schnell Impulse übermittelt werden können) eingeteilt. Dafür finden sich in der Literatur viele verschiedene Klassifikationen. Am häufigsten werden die Systeme nach Erlanger/Gasser und nach Lloyd/Hunt verwendet.
Hirnnerven verlassen das ZNS aus dem Gehirn oder Hirnstamm. Insgesamt gibt es zwölf verschiedene Hirnnervenpaare. Sie innervieren Kopf und Hals und können motorische (zum Beispiel Anspannung der Kaumuskulatur), sowie sensible (zum Beispiel Geruchssinn) Informationen übermitteln.
Ein besonderer Hirnnerv ist der Nervus vagus (Hirnnerv X), als größter Nerv des Parasympathikus. Seine Zielstrukturen liegen nicht nur im Gesicht, er ist vor allem auch für die Innervation verschiedener Organe im Brust- und Bauchbereich verantwortlich.
Diese verlassen das ZNS über das Rückenmark. Insgesamt gibt es 31 Paare, sie werden nach den entsprechenden Wirbelsäulenabschnitten nummeriert:
Abbildung 4: Schematischer Aufbau des Rückenmarks
Wie ist nun ein Spinalnerv genau aufgebaut? Er besteht aus Wurzelfasern, die zwei Wurzeln verbinden:
In den Bereichen der Brust- und Lendenwirbelsäule sind in der Vorderwurzel auch Fasern des vegetativen Nervensystems enthalten. Ihre Zellkörper liegen jedoch im Seitenhorn des Rückenmarks.
Anschließend verlassen die Fasern die Wirbelsäule und vereinigen sich zum Spinalnerv. Dabei kommt es zur Vermischung sensibler und motorischer Fasern. Danach kommt es zur erneuten Teilung in vordere und hintere Äste, sodass der "eigentliche" Spinalnerv nur recht kurz ist. Auch diese Äste verzweigen sich in ihrem Verlauf weiter.
Entlang der Wirbelsäule verläuft auch der Grenzstrang, eine Kette von Ganglien des vegetativen Nervensystems.
Periphere Nerven bestehen aus Bündeln von Nervenfasern (Axonen). Sie werden meist von Markscheiden aus Myelin umgeben. Zwischen den Myelinscheiden befinden sich die sogenannten Ranvierschen Schnürringe.
Das periphere Nervensystem hat grob gesagt zwei wichtige Funktionen:
- Übertragung von motorischen Befehlen an Muskeln, Organe und Drüsen
- Weiterleitung von Sinneseindrücken bzw. sensorischen Informationen an das ZNS
Das periphere Nervensystem wird funktionell in somatisches und vegetatives Nervensystem aufgeteilt. Das vegetative Nervensystem lässt sicher weiter untergliedern in Sympathikus, Parasympathikus und enterisches Nervensystem.
Zum peripheren Nervensystem gehört der Teil der Nerven, die nicht zu Gehirn und Rückenmark, also dem ZNS gehören. Es beinhaltet das somatische und vegetative Nervensystem.
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