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Signale – Definition
Das Wort Signal stammt von dem lateinischen Begriff signum und bedeutet übersetzt "ein Zeichen". Signale sind Zeichen, die eine festgelegte Bedeutung haben. Über Signale können gewisse Informationen von einem Sender zu einem Empfänger transportiert werden. Sie können als Warnung, Aufforderung, Ankündigung oder zur reinen Übermittlung einer Nachricht dienen. Die Funktion von Signalen ist es, ein gewisses Verhalten auszulösen.
Die Kommunikation über Signale kann auch mit Interaktionen verknüpft sein. Dabei werden über bestimmte Verhaltensweisen Absichten und Stimmungen dem Empfänger mitgeteilt. Vom Sender wird aber generell immer eine Information in Form eines Signals verpackt, damit der Empfänger das Signal entschlüsseln oder interpretieren kann und somit eine Verhaltensänderung hervorgerufen wird.
Optische Signale bei Tieren
Bei der optischen Kommunikation werden Informationen mithilfe visueller Reize übermittelt. Das bedeutet, dass hierfür optische Mittel eingesetzt werden, die dem Empfänger eine bestimmte Nachricht mitteilen sollen. Optische Signale können über Ausdrucksbewegungen, Farben oder Formen ausgedrückt werden.
Optische Signale – Beispiele
Optische Signale treten häufig bei agonistischen Verhaltensweisen und dem Fortpflanzungsverhalten auf.
Agonistische Verhaltensweisen sind das Gegenteil von kooperativen Verhaltensweisen. Es handelt sich dabei konkret um Kampfverhalten in einer Auseinandersetzung mit anderen Individuen. Deshalb gehört unter anderem das Revierverhalten zu agonistischem Verhalten, da die Tiere dabei ihr Revier vor anderen verteidigen.
Wie optische Signale beim Fortpflanzungsverhalten eingesetzt werden können, zeigt Dir folgendes Beispiel:
Das aufgestellte Pfauenrad eines Männchens dient dem Imponieren auf das Weibchen. Beim Pfauenrad richten die männlichen Pfauen während der Balz ihre Federn mit einer Augen-Musterung auf. Dabei will er dem Weibchen beweisen, dass er die größere und schönere Federpracht besitzt. Das Signal, das dabei ausgesendet wird, ist: Sie soll sich mit ihm paaren.
Die Balz meint das Paarungsvorspiel bei Tiere. Darunter fallen alle Verhaltensweisen, die vorher und teilweise danach stattfinden.
Wie optische Signale bei agonistischem Verhalten eingesetzt werden können, wird Dir anhand von Wölfen aufgezeigt:
Ein weiteres Beispiel für ein optisches Signal ist das Zähnefletschen beim Wolf, wenn er aggressiv ist. Dabei soll das Signal dem Gegenüber eine Drohung mitteilen. Da er nicht wie Menschen direkt sagen kann, dass ein Lebewesen von ihm wegbleiben soll, teilt er die Botschaft durch das Zähnefletschen mit.
Akustische Signale bei Tieren
Zu den akustischen Signalen zählen insbesondere Lautäußerungen. Laute können viele verschiedene Funktionen besitzen. Sie können unter anderem zum Schutz oder zur Warnung vor Gefahren dienen. Es können aber auch Partner angelockt, Feinde verjagt oder das Revier markiert werden.
Akustische Signale – Beispiele
Wie die verschiedenen Funktionen konkret eingesetzt werden können, siehst Du an folgenden Beispielen:
Besonders auffällig sind die akustischen Signale der Vögel, speziell der Singvögel. Der Vogelgesang dient unter anderem zur Markierung ihres Reviers oder auch zum Anlocken von potenziellen Partner*innen. Der Gesang kann also entweder das Signal aussenden, dass Feinde ihr Revier nicht betreten oder dass Weibchen zu ihnen fliegen sollen. Es sind also überwiegend die männlichen Vögel, die beim Singen zu hören sind.
Es gibt auch Vögel, die nicht singen. Störche beispielsweise klappern lediglich mit ihren Schnäbeln. Damit begrüßen sie sich entweder gegenseitig oder halten Feinde vom Nest fern.
Die gleichen Funktionen wie der Vogelgesang besitzt auch das Quaken von männlichen Fröschen. Durch das Quaken wollen sie entweder ihr Revier gegenüber anderen Fröschen verteidigen oder Weibchen während der Paarungszeit anlocken.
Chemische Signale bei Tieren
Die chemische Signalübermittlung erfolgt mithilfe von chemischen Verbindungen, wie Pheromonen oder Drüsensekreten. Auch hier können durch die Signale Partner*innen angelockt oder das Revier markiert werden.
Bei Pheromonen handelt es sich um chemosensorische Reize. Pheromone spielen in der Tierwelt eine entscheidende Rolle bei der Partnerwahl. Sie können aber auch andere Tiere vor Feinden warnen. Wahrgenommen werden sie über das Jacobson-Organ. Es ist ein schlauchartiges Organ, das sich neben der Nasenhöhle befindet. Sie werden außerdem nicht wie normale Gerüche bewusst gerochen, sondern nur unterbewusst.
Chemische Signale – Beispiele
Dir wird nun aufgezeigt, wie Pheromone und Drüsensekrete von Tieren zur Signalwirkung eingesetzt werden:
Pheromone dienen unter anderem der Verständigung bei Tierstaaten bildenden Insekten. Bei ihnen gibt es eine Königin, die sich fortpflanzt, Arbeiterinnen mit zurückgebildeten Geschlechtsorganen und geschlechtsreife Männchen. Damit sich die Geschlechtsorgane bei den Arbeiterinnen zurückbilden, sendet die Königin Pheromone aus. Die chemischen Botenstoffe wirken gleichzeitig auch als Sexuallockstoff auf die männlichen Bienen.
Wenn Du mehr über Staaten bildende Insekten erfahren möchtest, dann lies doch gerne den Artikel zu den Tierstaaten durch!
Hunde setzen mit dem Drüsensekret Urin eine Duftmarke, um ihr Revier zu markieren. Von einer Duftmarke kann jedoch erst gesprochen werden, wenn der Duftstoff eine gewisse Zeit auf einem Objekt haftet. Duftmarken werden generell von Tieren mit gutem Riechvermögen angewandt. Auch Nager oder Beuteltiere nutzen ihren Speichel zum Setzen einer Duftmarke.
Ehrliche und unehrliche Signale in der Biologie
Innerartlich werden Signale meist ehrlich vermittelt, während sie zwischen verschiedenen Tierarten häufig unehrlich ausgesendet werden. Ehrliche Signale dienen innerartlich unter anderem der sexuellen Selektion. Zwischen verschiedenen Arten werden unehrliche Signale häufig genutzt, um die Fitness zu erhöhen.
Unehrliche Signalübermittlung
Gerade bei der zwischenartlichen Kommunikation erfolgt häufig eine unehrliche Nachahmung, um einen Vorteil daraus ziehen zu können. Durch diesen Vorteil kann dann die Fitness der Individuen erhöht werden, wenn sie sich bestimmte Ressourcen durch falsche Signale sichern können. Diese Signaltäuschung kann auch als Mimikry bezeichnet werden.
Mimikry ist eine Signalfälschung, die auf der Nachahmung von visuellen, auditiven oder chemischen Signalen beruhen kann. Das Wort stammt von dem englischen Begriff mimicry ab und bedeutet übersetzt "Nachahmung". Diese Art von Täuschung soll dazu führen, dass der Nachahmer etwas zu seinem Vorteil bezwecken kann.
Wenn Du mehr über Signalfälschungen erfahren möchtest, dann lies doch gerne die Erklärung zur Mimikry durch!
Wie eine Nachahmung konkret aussehen kann, bekommst Du in folgendem Beispiel aufgezeigt:
Die Schwebefliege täuscht beispielsweise vor, sie sei gefährlich, indem sie Bienen und Wespen mit ihrer Warntracht imitiert. Doch eigentlich ist die Schwebefliege harmlos. Die Warntracht setzt sich aus der Hautfarbe der Lebewesen zusammen, die in dem Fall gelb/schwarz gestreift ist. Die Tracht dient als Schutz vor Feinden, die nicht angreifen.
Ehrliche Signalübermittlung
Signale sind immer dann ehrlich, wenn sie nicht nur dem Sender Vorteile verschaffen, sondern auch dem Empfänger nützliche Informationen übermitteln. Das heißt, das Signal muss dem Empfänger durch seine darauffolgende Verhaltensänderung einen Vorteil verschaffen.
Ehrliche Signale spielen vor allem während der Fortpflanzung eine wichtige Rolle. Damit die Weibchen ihren Fortpflanzungserfolg erhöhen, suchen sie sich unter anderem Männchen mit hoher genetischer Qualität aus. Gerade Merkmale, die während der Balz präsentiert werden, sollen dem Weibchen signalisieren, dass sie gute Gene haben. Deshalb versuchen sie, ehrliche Informationen über die Partner zu erhalten.
Signale - Das Wichtigste
- Über Signale können gewisse Informationen von einem Sender zu einem Empfänger transportiert werden.
- Die Funktion von Signalen ist es, ein gewisses Verhalten beim Empfänger auszulösen.
- Tiere können nonverbal über Signale miteinander kommunizieren.
- Optische Signale werden mithilfe von visuellen Reizen übermittelt.
- Akustische Signale werden über Lautäußerungen mitgeteilt.
- Chemische Signale basieren auf chemischen Verbindungen.
- Signale können auch unehrlich sein, wie bei einer Mimikry.
Nachweise
- Müller et al. (2019). Tier- und Humanphysiologie. Springer Spektrum Berlin, Heidelberg.
- Frings (2021). Die Sinne der Tiere. Springer Spektrum Berlin, Heidelberg.
- Frings; Müller (2014). Biologie der Sinne. Springer Spektrum Berlin, Heidelberg.
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Häufig gestellte Fragen zum Thema Signale
Was sind chemische Signale?
Chemische Signale sind Signale, die auf chemischen Verbindungen basieren. Zu den chemischen Verbindungen zählen beispielsweise Pheromone und Drüsensekrete.
Was ist ein optisches Signal?
Ein optisches Signal ist ein Signal, das mit Hilfe von visuellen Reizen übermittelt wird. Optische Signale können über Ausdrucksbewegungen, Farben oder Formen ausgedrückt werden.
Was ist ein akustisches Signal?
Ein akustisches Signal ist ein Signal, das über Lautäußerungen mitgeteilt wird. Sie können unter anderem zum Schutz oder zur Warnung vor Gefahren dienen. Es können aber auch Partner angelockt, Feinde verjagt oder das Revier markiert werden.
Welche Arten von Signalen gibt es?
Grundsätzlich kann zwischen verbalen und nonverbalen Signalen unterschieden werden. Ein verbales Signal wird über das gesprochene Wort ausgedrückt. Ein nonverbales Signal kann über einen optischen, chemischen oder akustischen Reiz erfolgen.
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