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Das Rückenmark ist Teil des zentralen Nervensystems und verbindet das Gehirn mit dem peripheren Nervensystem. Es leitet sowohl Signale vom Gehirn in den Körper, als auch Signale vom Körper in das Gehirn. Joggen gehen, die Hände an einer Tasse Tee wärmen oder den Sand unter den Füßen spüren – all das wäre ohne ein gesundes Rückenmark nicht möglich.Das Rückenmark (medulla…
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Jetzt kostenlos anmeldenDas Rückenmark ist Teil des zentralen Nervensystems und verbindet das Gehirn mit dem peripheren Nervensystem. Es leitet sowohl Signale vom Gehirn in den Körper, als auch Signale vom Körper in das Gehirn. Joggen gehen, die Hände an einer Tasse Tee wärmen oder den Sand unter den Füßen spüren – all das wäre ohne ein gesundes Rückenmark nicht möglich.
Das Rückenmark (medulla spinalis) ist ein von Hüllen umgebener, etwa 40–50 cm langer Strang aus Nerven. Es hat einen Durchmesser von ca. 0,5 cm und verläuft im Rückenmarkskanal in der knöchernen Wirbelsäule, ungefähr vom Nacken bis zum unteren Rücken. Das Rückenmark besteht größtenteils aus den Körpern und Fasern von Nervenzellen. Zusammen mit dem Gehirn bildet es das zentrale Nervensystem und gilt als Vermittler zwischen dem Gehirn und dem peripheren Nervensystem.
Vom Rückenmark gehen die 31 paarigen Spinalnerven aus, welche die Brücke zum peripheren Nervensystem schlagen. Zudem ist das Rückenmark wesentlich an der Durchführung von Reflexen beteiligt und ermöglicht als Verbindungsstück die Informationsweiterleitung zwischen Körper und Gehirn.
Das empfindliche Rückenmark liegt geschützt im knöchernen Wirbelkanal. Dieser wird durch die Aneinanderreihung der Löcher der einzelnen Wirbel der Wirbelsäule gebildet. Das Rückenmark ist weißlich und zeigt eine zylindrische Form, ist aber stellenweise etwas abgeplattet. Daher erscheint es im Querschnitt eher quer oval als einheitlich rund.
Das Rückenmark verläuft beim Menschen vom 1. Halswirbel bis zum 2. Lendenwirbel. Kopfwärts schließt sich dem Rückenmark das verlängerte Mark (medulla oblongata) des Hirnstammes an. An seinem Ende läuft das Rückenmark spitz zu. Dadurch ähnelt es in diesem Bereich einem Kegel, weswegen dieser Abschnitt des Rückenmarks auch als Markkegel (conus medullaris) bezeichnet wird.
Entwicklungsbedingt endet das Rückenmark mit seinem Markkegel vor der Wirbelsäule. Der Grund dafür ist, dass das Rückenmark in der embryonalen Entwicklung weniger in Längsrichtung wächst als die Wirbelsäule. Deshalb entsteht der sogenannte Pferdeschweif (cauda equin) im Anschluss an das Rückenmark. Damit sind die vielen Spinalnervenwurzeln gemeint, die gesammelt weiter durch den Wirbelkanal verlaufen.
Man kann das Rückenmark in verschiedene Segmente einteilen. Diese lassen sich wiederum zu Abschnitten zusammenfassen, welche je nach Lage unterschiedlich bezeichnet werden.
Insgesamt besteht das Rückenmark aus 31–33 solcher Segmente. Im Bereich des Zervikalmarks liegen besonders viele Nervenzellkörper, weswegen hier das Rückenmark etwas verdickt ist. Diesen Bereich bezeichnet man als intumescentia cervicalis. Gleiches gilt für den Bereich des Lumbal- und Sakralmarks (intumescentia lumbosacralis). Diese Verdickungen lassen sich damit begründen, da in diesen Bereichen die Nerven für die Gliedmaßen entspringen. Es sind also mehr Nerven notwendig als für die anderen Bereiche des Rumpfes.
Das Rückenmark liegt in dem knöchernen Wirbelkanal und wird dort umgeben von drei Bindegewebshüllen, den Rückenmarkshäuten (Meningen) und der Knochenhaut. Ferner befinden sich im Wirbelkanal Venen, Fett und Zerebrospinalflüssigkeit (liquor cerebrospinalis), welche das empfindliche Rückenmark ebenfalls schützen.
Ab der großen Öffnung des Schädels (foramen magnum) – welche den Übergang zwischen Gehirn und Rückenmark markiert – werden die Rückenmarkshäute als Hirnhäute bezeichnet. Die Hirnhäute sind grundsätzlich so aufgebaut wie die Rückenmarkshäute.
Ausgehend vom Rückenmark unterscheidet man folgende Häute:
Die weiche Rückenmarkshaut wird von vielen Gefäßen durchzogen. Sie liegt ganz innen, direkt an der weißen Substanz und trägt – wie die anderen Rückenmarkshäute auch – zum Schutz des Rückenmarks bei.
Auf die zarte Hirnhaut (pia mater spinalis) folgt nach außen hin die Spinngewebshaut (Arachnoidea mater spinalis). Zwischen ihr und der zarten Hirnhaut ergibt sich ein kleiner Spalt, der sogenannte Subarachnoidalraum. Dieser Spalt ist mit Nervenwasser gefüllt und hat so eine Dämpfungs- und Schutzfunktion.
Außerdem befinden sich in dem Subarachnoidalraum viele bindegewebige Bälkchen, welche die Spinngewebshaut und die zarte Hirnhaut miteinander verbinden. Weil das dadurch entstehende Muster einem Spinnennetz ähnelt, wird diese Rückenmarkshaut Spinnengewebshaut genannt.
Abb. 1: Schematische Darstellung der Rückenmarkshüllen
Die Spinngewebshaut liegt dicht an der harten Rückenmarkshaut (dura mater spinalis). Auch zwischen diesen beiden Häuten ergibt sich ein schmaler Spalt, der Subduralspalt.
Die harte Rückenmarkshaut umhüllt das Rückenmark wie ein langer Sack im ganzen Bereich des Wirbelkanals.
Die Knochenhaut kleidet den Wirbelkanal aus. Zwischen ihr und der harten Rückenmarkshaut liegt der Epidural- bzw. Periduralraum mit fettreichem Bindegewebe und Venen.
Im Rahmen der Periduralanästhesie (kurz PDA) wird in den Periduralspalt das Narkosemittel injiziert. Eines der bekanntesten Anwendungsgebiete für die PDA ist die Geburt.
Wie für Knochen üblich, sind auch die knöchernen Wirbel der Wirbelsäule mit Knochenhaut überzogen. Man bezeichnet sie auch als Periost. Das Periost kann man als die letzte bindegewebeartige Schicht betrachten, die um das Rückenmark herum liegt. Sie ist unter anderem dafür zuständig, den Knochen mit Nährstoffen zu versorgen.
Neben dem Gehirn zählt das Gewebe des Rückenmarks als das empfindlichste des gesamten menschlichen Körpers. Neben dem Schutz durch den Wirbelkanal und den Rückenmarkshäuten wird das Rückenmark ebenfalls durch eine Flüssigkeit geschützt. Diese Flüssigkeit heißt Liquor (liquor cerebrospinalis) oder auch Nervenwasser. Sie ist klar und dient dem Schutz, da sie Erschütterungen dämpft. Liquor befindet sich im Zentralkanal des Rückenmarks und in den Zwischenräumen der Rückenmarkshäute. Auch das Gehirn “schwimmt” in Liquor.
Um Nervenwasser (liquor cerebrospinalis) zu entnehmen, wird bei einer Lumbalpunktion zwischen dem 3. und dem 4. Lendenwirbel mit einer Hohlnadel eingestochen. Da das Rückenmark schon beim 2. Lendenwirbel endet, wird es so nicht verletzt. Eine Lumbalpunktion wird zur Diagnose verschiedener Krankheiten eingesetzt.
Das Rückenmark ist ein langer Strang aus Nerven (Neuronen). Einige davon gehören zum vegetativen Nervensystem und andere zum somatischen Nervensystem. Zudem kann in afferente und efferente Nervenfasern unterschieden werden.
Die Nerven, welche das Rückenmark mit dem restlichen Körper verbinden, sind die Spinalnerven.
Das vegetative Nervensystem ist für lebenswichtige, aber nicht willentlich beeinflussbare Funktionen zuständig. Dazu zählen vor allem die Vitalfunktionen, etwa die Atmung, der Stoffwechsel und die Verdauung.
Das somatische Nervensystem ist der Vermittler zwischen dem Organismus und der Umwelt. Zuständig ist es für die bewusst gesteuerten Bewegungen der Skelettmuskulatur, aber auch für Reflexe, welche durch innere aber auch äußere Reize ausgelöst werden.
Nervenzellen werden auch als Neuronen bezeichnet. Neuronen sind Zellen, welche für die Reizweiterleitung im Nervensystem verantwortlich sind. Der Aufbau von verschiedenen Nervenzellen ähnelt sich stark.
Neuronen besitzen für gewöhnlich ein Perikaryon bzw. Soma, welches den Zellkörper darstellt. Überdies verfügt eine Nervenzelle über mindestens ein Axon. Das Axon ist ein langer Fortsatz, welcher den Reiz in Form des Aktionspotentials weiterleitet. Neben den Axonen besitzt ein Neuron noch weitere Fortsätze, welche sich unter anderem mit anderen Nervenzellen verbinden können. Diese Zellausläufer bezeichnet man als Dendriten.
Abbildung 2: Grundaufbau eines Neurons
Zu Neuronen und auch zum Axon findest Du jeweils einen eigenständigen Artikel auf StudySmarter!
Nervenfasern im Rückenmark, welche Informationen vom Körper erhalten und an das Gehirn weiterleiten, nennt man afferenten Nerven oder Affarenzen. Sie bilden die aufsteigenden Nervenbahnen.
Dabei unterscheidet man in somatische und viszerale Afferenzen. Solche, die Informationen des Körpers, wie den Hörsinn und Temperaturwahrnehmung zum zentralen Nervensystem (ZNS) leiten, sind die somatischen Afferenzen. Bei viszeralen Afferenzen handelt es sich um Nervenfasern, die Informationen von inneren Organen zum ZNS weiterleiten.
Efferente Nervenfasern bzw. Efferenzen sind jene Nervenfasern im Rückenmark, die Befehle des Gehirns an die richtige Stelle des Körpers leiten. Sie bilden die absteigenden Nervenbahnen.
Auch bei den Efferenzen wird in somatische und viszerale Nerven unterschieden. Somatische Efferenzen sind jene, die die motorischen Informationen zu den Skelettmuskeln entsenden. Viszeralen Efferenzen entsenden dagegen als Teil des vegetativen Nervensystems Informationen des ZNS an die glatte, unwillkürliche Muskulatur und regulieren somit z. B. die Funktion von Drüsen.
Bei Spinalnerven (Rückenmarksnervenzellen) handelt es sich um mittelgroße Nerven, welche das Rückenmark mit kleineren Nerven in unterschiedlichen Bereichen des Körpers verbinden. Insgesamt gibt es 31 paarige Spinalnerven. In regelmäßigen Abständen zweigen sie vom Rückenmark ab und verlaufen durch den Zwischenraum in den Wirbeln hinein in den Körper.
Spinalnerven bestehen aus einer vorderen und einer hinteren Wurzel. In der vorderen Wurzel verlassen efferente Nervenfasern das Rückenmark Richtung Peripherie, also führen vom Gehirn weg hinein in den Körper. Die afferenten Nervenbahnen treten in der hinteren Wurzel in das Rückenmark ein und führen zum Gehirn hin. Ein Spinalnerv ist also ein Bündel aus Nervenfasern, jeweils mit verschiedenen Funktionen und Verlaufsrichtungen.
Das Rückenmark wird durch zwei Furchen in zwei symmetrische Hälften geteilt. An der Vorderfläche ist das die sogenannte Fissura mediana anterior und auf der Rückseite der Sulcus medianus posterior.
Betrachtet man den Querschnitt des Rückenmarks, lässt es sich dann erneut in zwei unterschiedliche Abschnitte unterscheiden:
Die weiße Substanz umhüllt dabei die graue Substanz, welche von ihrer Form einem Schmetterling ähnelt.
Das Verhältnis von weißer zu grauer Substanz ist nicht auf der ganzen Länge des Rückenmarks gleich. Beim Menschen weist das Halsmark beispielsweise im Vergleich zu den anderen Abschnitten mehr weiße Substanz auf. Das liegt daran, dass alle zum Gehirn aufsteigenden und absteigenden Bahnen zwangsläufig das Halsmark durchqueren müssen. Dagegen müssen in Richtung des Sakralmarks keine Informationen der vorderen Abschnitte weitergeleitet werden, weswegen entsprechende Abschnitte fehlen.
Im Gehirn sind die Verhältnisse zwischen weißer und grauer Substanz genau andersherum, denn dort bildet die graue Substanz die Rinde und im Inneren liegt überwiegend weiße Substanz.
Die weiße Substanz besteht primär aus absteigenden und aufsteigenden Bahnen von Nervenfasern. Durch die absteigenden Bahnen werden Erregungen von Gehirn zum Rückenmark und von dort aus in den Körper geleitet (efferente Bahnen). Über die aufsteigenden Bahnen werden dagegen Erregungen von der Umwelt oder dem Körper zum Gehirn geleitet (afferente Bahnen).
Die weiße Substanz beinhaltet hauptsächlich myelinisierte Axone und erscheint deshalb als weiß.
Die aufsteigenden Bahnen des Rückenmarks leiten meistens sensorische Informationen und die absteigenden Bahnen dagegen motorische Informationen weiter.
Unwichtige Signale werden im Rückenmark gehemmt, also nicht weitergegeben.
Die wichtigste und größte efferente Bahn ist die Pyramidenbahn (Tractus pyramidalis), welche Befehle des Gehirns über Bewegungen an die jeweilige Muskulatur weiterleitet.
Die verschiedenen Nervenfasern in der weißen Substanz werden zu Bündeln zusammengefasst und je nach Lage unterschiedlich bezeichnet.
Man unterscheidet in:
Abb. 3: Querschnitt des Rückenmarks
Die graue Substanz besteht im Wesentlichen aus den Zellkörpern von Neuronen, was sie im Präparat gräulich erscheinen lässt, und Gliazellen.
Gliazellen sind Zellen des Nervensystems, welche die Nervenzellen stützen und der elektrischen Isolation dienen. Auf StudySmarter findest Du einen eigenständigen Artikel zu Gliazellen mit ausführlicheren Informationen!
Innerhalb der grauen Substanz wird in ein Vorder- und ein Hinterhorn, sowie im Bereich des Brust- und Lendenmarks auch in ein Seitenhorn unterschieden.
Umgeben ist die graue Substanz von den Nervenfaserbahnen, also der weißen Substanz.
Im Vorderhorn (cornu anterius) liegen die Nervenzellen für die quergestreifte Muskulatur. Sie leiten die Befehle vom Gehirn an die entsprechenden Muskeln weiter. Deshalb werden sie auch motorische Nervenzellen oder Motoneurone genannt.
Bei den Nervenfasern, die an den beiden Vorderhörnern austreten, handelt es sich um efferente Nervenfasern.
Das Seitenhorn befindet sich zwischen dem Hinterhorn und dem Vorderhorn. Es beinhaltet die Nervenzellen des Sympathicus, einem wichtigen Teil des vegetativen (autonomen) Nervensystems. Diese werden auch vegetative Nervenzellen genannt.
Das Hinterhorn enthält Nervenzellkörper. Diese sind für die Weiterleitung der sensorischen Informationen des Körpers, an das Gehirn verantwortlich. Sie werden auch sensible Nervenzellen genannt.
Bei den Nervenzellen, die an den beiden Hinterhörnern eintreten, handelt es sich um afferente Nervenfasern.
Innerhalb der grauen Substanz durchzieht der Zentralkanal das Rückenmark auf seiner ganzen Länge. Er enthält Liquor cerebrospinalis. Dieses sogenannte Nervenwasser ist sehr wichtig für das Rückenmark, denn es schützt dieses mechanisch und nimmt eine wichtige Rolle bei dem Stoffwechsel und der Versorgung der Neuronen ein.
Links und rechts verlassen jeweils zwei Nervenwurzeln das Rückenmark. Nach ihrer Lage lassen sich auf beiden Seiten des Rückenmarks eine Hinterwurzel und eine Vorderwurzel unterscheiden. Bei genauerer Betrachtung findet man einen kleinen Knoten an den Hinterwurzeln, die man als Spinalganglion bezeichnet. In ihm liegen viele Zellkörper von pseudounipolaren Nervenzellen, welche sensible Signale über die Hinterwurzel zum Rückenmark weiterleiten.
Als pseudounipolar bezeichnet man Nervenzellen, welche ein Axon und einen Dendriten aufweisen. Diese Zellen besitzen allerdings nur einen Abgang für beide Zellausläufer, was sie von den bipolaren Nervenzellen unterscheidet.
Die Vorderwurzel enthält die efferenten Nervenfasern, die die Erregung vom Rückenmark zu den Muskeln leiten.
Die Vorder- und Hinterwurzel vereinigen sich zu einem Spinalnerv. Da in der Hinterwurzel sensible, afferente Nervenfasern verlaufen und in der Vorderwurzel motorische Fasern, ergibt sich ein gemischter Spinalnerv mit verschiedenen Faserqualitäten.
Das Rückenmark erfüllt unterschiedliche Funktionen – vor allem vermittelt es zwischen dem Gehirn und dem peripheren Nervensystem bzw. leitet Informationen weiter und ist für die menschlichen Reflexe zuständig.
Das Rückenmark stellt das wesentliche Teilstück für die Reizweiterleitung zwischen Gehirn und peripheren Nervensystem dar. Die Nervenzellen im Rückenmark empfangen Signale aus dem Gehirn und senden sie über den jeweiligen Spinalnerv in die richtige Stelle des Körpers weiter. Gleichzeitig empfangen die Nervenzellen Signale aus dem Körper, vor allem sensorische Signale wie Berührungen, und leiten diese dann weiter an das Gehirn.
Das Nervensystem von Wirbeltieren lässt sich grundsätzlich funktionell oder topografisch einteilen. Topografisch, also anhand der Lage im Körper, unterscheidet man in das zentrale und das periphere Nervensystem.
Das Zentralnervensystem (ZNS) umfasst das Rückenmark sowie das Gehirn. Das periphere Nervensystem hingegen umfasst alle Nerven außerhalb des ZNS, also z. B. die Spinalnerven und die Hirnnerven.
Der Befehl, den Arm zu heben, wird aus dem Gehirn über die absteigenden Bahnen des Rückenmarks zu den entsprechenden Spinalnerven geleitet. Von dort gelangt er in die Armnerven bzw. in die Armmuskulatur und ruft dort die notwendige Kontraktion hervor und der Arm hebt sich.
Andersherum werden Berührungen oder auch Schmerzen, etwa das Verbrennen an einer heißen Tasse Tee, über sensorische Rezeptoren in den Händen wahrgenommen und dann über das Rückenmark ins Gehirn geleitet und dort verarbeitet.
Manche der Reize aus dem Körper bzw. der Umwelt werden gar nicht an das Gehirn weitergeleitet, sondern direkt im Rückenmark verarbeitet. Dabei handelt es sich um Reize, welche zu unwillkürlichen Bewegungen in Form von Reflexen führen.
Reflexe führen zu automatischen und schnellen, immer gleich ablaufenden und nicht steuerbaren Reaktionen, die ablaufen, ohne dass das Gehirn eingeschaltet wird bzw. gedacht werden muss.
Bestimmte sensorische Reize kommen vom Körper im Rückenmark an und werden dort direkt auf den korrekten motorischen Nerv verschaltet und zurück in den Körper geleitet. Bei den einfachsten Reflexen sind lediglich ein sensorischer und ein motorischer Nerv notwendig – in diesem Fall wird von Reflexbogen gesprochen.
Reflexe dienen häufig zum Schutz – sie ermöglichen dem Körper noch schneller zu reagieren, als bei Reizen, die im Gehirn verarbeitet werden müssen und sparen so zum Teil genug Zeit, um sogar Leben zu retten.
Reflexe sind zum Beispiel der Saug- und der Greifreflex bei Säuglingen, der Lidschlussrelfex, aber auch das Wasser im Mund zusammenlaufen beim Anblick vom Lieblingseis oder der Rückziehreflex, wenn auf eine heiße Herdplatte gefasst wird. Einige Reflexe werden bei ärztlichen Routine-Untersuchungen überprüft, zum Beispiel der Patellarsehnenreflex.
Der Patellarsehnenreflex
Um den Patellarsehnenreflex zu testen, schlägt ein Arzt oder eine Ärztin leicht mit einem kleinen Reflexhammer auf die Sehne des vierköpfigen Oberschenkelmuskels unterhalb der Kniescheibe. Sind die Oberschenkelnerven und das Rückenmark intakt, führt dieser Schlag zu einer Kontraktion der Streckmuskulatur und das Kniegelenk streckt sich durch.
Das Rückenmark ist ein sehr empfindliches Organ. Es kann auf verschiedenste Art und Weise geschädigt werden. Schädigungen führen dann meistens dazu, dass Betroffene die Fähigkeit verlieren, Teile ihres Körpers zu bewegen oder zu spüren. In der Fachsprache bezeichnet man derartige Beeinträchtigungen als Myelopathien.
Oft liegt die Ursache einer Myelopathie gar nicht im Rückenmark selbst. Stattdessen wird von außen Druck auf das Rückenmark ausgeübt oder es wird durch äußere Einflüsse geschädigt. Auslöser kann z. B. ein Bandscheibenvorfall, ein Abszess oder ein Tumor sein.
Da Nervenzellen im Rückenmark nicht nachwachsen können, kommt es nach einer Schädigung und dem Absterben von Nervenzellen in der Regel nicht wieder zu einer Regeneration des Rückenmarks.
Krankheiten und Verletzungen des Rückenmarks sind unter anderem:
Mit bildgebenden Verfahren oder der Lumbalpunktion können Ärzt*innen die Art und auch das Ausmaß einer Verletzung am Rückenmark feststellen. Dies entscheidet über die Therapiemöglichkeiten bzw. die Behandlung.
Je nachdem, wo das Rückenmark beschädigt ist, kommt es zu verschiedenen Einschränkungen. Kommt es zu einem Schaden im Bereich der Lendenwirbel, ist es häufig noch möglich, die Arme zu bewegen, allerdings nicht die Beine. Ist das Rückenmark allerdings im Hals geschädigt, sind häufig sowohl die Arme als auch die Beine von Lähmung betroffen. Und wenn das Rückenmark im Bereich des Nackens geschädigt ist, kann sogar die Funktion der Atmung beeinträchtigt sein.
Sexuelle Funktionsstörungen und auch der Verlust über die Kontrolle des Darms und der Blase können unabhängig von der Position der Schädigung des Rückenmarks eintreten.
Eine Verengung des Wirbelkanals nennt man Spinalkanalstenose. Diese löst Druck auf das Rückenmark und damit auch auf die Nerven und die Blutgefäße aus. Eine Spinalkanalstenose kann starke Schmerzen, vor allem Rückenschmerzen verursachen und auch zu bleibenden Nervenschäden führen.
Insbesondere ältere Personen sind von Spinalkanalstenosen betroffen.
Auch eine Meningitis, also eine Entzündung der Rückenmarkshaut, kann zu einer Schädigung des Rückenmarks führen. So kann sich die Entzündung z. B. auf das Rückenmark ausweitet. Eine Entzündung des Rückenmarks bezeichnet man dagegen als Myelitis.
Eine Myelitis ist einer der vielen möglichen Ursachen für eine Querschnittslähmung.
Neben einer Entzündung des Rückenmarks, wird eine Querschnittslähmung in den meisten Fällen durch Unfälle mit Beteiligung der Wirbelsäule ausgelöst. Dabei sind die Nerven im Rückenmark durchtrennt. Die Folgen einer Querschnittslähmung sind gravierend und reichen von Sensibilitätsstörungen bis zu Lähmungen der Extremitäten. Bis heute ist eine Querschnittslähmung nicht heilbar.
Multiple Sklerose (MS) ist eine unheilbare Erkrankung, bei der das zentrale Nervensystem entzündet ist. Sie zählt zu den häufigsten neurologischen Erkrankungen junger Menschen.
Durch die Entzündung werden die Myelinscheiden der Nervenzellen zerstört. Das führt zur Beeinträchtigung der Reizweiterleitung und somit zu Symptomen wie Sehstörungen, Taubheitsgefühlen und Spastiken.
Mehr Informationen zu der Erkrankung Multiple Sklerose findest Du im gleichnamigen Artikel auf StudySmarter!
Das Rückenmark (medulla spinalis) ist ein von Hüllen umgebener, etwa 40–50 cm langer Strang aus Nerven, der durch den Rückenmarkskanal in der knöchernen Wirbelsäule verläuft. Umgeben wird es von drei Bindegewebshüllen, den Rückenmarkshäuten.
Das zentrale Nervensystem bildet sich aus dem Rückenmark und dem zentralen Nervensystem.
Betrachtet man den Querschnitt des Rückenmarks, lässt es sich in die weiße und die graue Substanz unterscheiden.
Das Rückenmark empfängt Signale aus dem Körper und leitet sie an das Gehirn weiter. Ebenso empfängt es Signale vom Gehirn und leitet sie an den Körper weiter. Zudem ist das Rückenmark für die Reflexe zuständig.
Das Rückenmark ist sehr empfindlich – Schädigungen führen meistens dazu, dass Betroffene die Fähigkeit verlieren, Teile ihres Körpers zu bewegen oder zu spüren.
Das Rückenmark ist ein wichtiger Teil des zentralen Nervensystems. Es stellt die Verbindung zwischen dem Gehirn und dem peripheren Nervensystem dar. Außerdem ist es verantwortlich für die Reflexe.
Das Rückenmark befindet sich innerhalb der Wirbelsäule im knöchernen Wirbelkanal. Es stellt die Verbindung zwischen dem Gehirn und dem peripheren Nervensystem her.
Das Rückenmark kann auf verschiedene Weisen geschädigt werden, z. B. durch Tumore, Abszesse oder Unfälle. Die Folgen können bis zur Querschnittlähmung reichen. Hierbei kommt es unter anderem zu Sensibilitätsstörungen und Lähmungen.
Das Rückenmark besitzt die Form eines zylinderartigen Stranges. Im Querschnitt lässt sich die weiße Substanz von der grauen Substanz abgrenzen. Die graue Substanz ähnelt in Bezug auf ihre Form einem Schmetterling.
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