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Aus der Sprache kennst Du vielleicht die Bestimmung von betonten und unbetonten Silben. Dabei werden betonte Silben auch als Hebungen und unbetonte Silben als Senkungen bezeichnet. In einem Gedicht wird ein Sprechrhythmus oft durch ein regelmäßiges Metrum festgelegt. Das Metrum bezeichnet eine regelmäßige Abfolge von Hebungen und Senkungen. Die kleinste Einheit des Metrums ist der Versfuß. Dieser hat eine festgelegte Anzahl und…
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Jetzt kostenlos anmeldenAus der Sprache kennst Du vielleicht die Bestimmung von betonten und unbetonten Silben. Dabei werden betonte Silben auch als Hebungen und unbetonte Silben als Senkungen bezeichnet. In einem Gedicht wird ein Sprechrhythmus oft durch ein regelmäßiges Metrum festgelegt. Das Metrum bezeichnet eine regelmäßige Abfolge von Hebungen und Senkungen.
Die kleinste Einheit des Metrums ist der Versfuß. Dieser hat eine festgelegte Anzahl und eine bestimmte Reihenfolge von betonten und unbetonten Silben. Einer dieser Versfüße ist der Jambus. Welcher Betonung der Jambus folgt und welche Wirkung er in einem Gedicht hat, erfährst Du im Folgenden.
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Wie ist das Metrum des Jambus also aufgebaut, d.h. welcher Betonung folgt der Jambus? Der Jambus ist einer der Versfüße, der aus zwei Verselementen besteht, einer unbetonten und einer betonten Silbe.
Wenn Dir im Fach Deutsch der Jambus begegnet, ist es ausschlaggebend, seine Betonung bestimmen zu können. In der deutschen Lyrik ist dabei die Betonung der Silben im Vers entscheidend. Die erste Silbe beim Jambus bleibt unbetont, während die zweite Silbe betont wird.
Der Jambus ist ein zweisilbiger Versfuß. In der Abfolge besteht er aus einer unbetonten und einer betonter Silbe. In der Gedichtanalyse kürzt Du die Reihenfolge von unbetonten und betonten Silben mit "xX" oder "∪ –" ab.
Reihen sich drei Hebungen bestehend aus sechs Silben ( xX xX xX ) innerhalb einer Zeile aneinander, ist das etwa ein dreihebiger Jambus. Bei vier Hebungen und acht Silben ( xX xX xX xX ) wäre das Versmaß ein vierhebiger Jambus und so weiter.
Insgesamt gibt es neun Versfüße. Hierzu zählen:
Die folgenden Gedichte zeigen Dir nun Beispiele für die verschiedenen Arten des Jambus. Gezeigt werden hier ein
Ein vierhebiger Jambus findet sich zum Beispiel in dem Gedicht "Erlkönig" von Johann Wolfgang von Goethe. Das Gedicht besteht aus acht Strophen mit je vier Versen. Zwischendurch finden sich in unregelmäßigen Abständen aber auch dreihebige Versfüße (Anapäst).
Ein vierhebiger Jambus zeigt sich in der fünften Strophe in Vers 17. Dabei wurden die Hebungen blau markiert:
"Willst, feiner Knabe, du mit mir gehn?" (xX xX xX xX x)
Wenn sich in einem Vers vier Jamben aneinander reihen, wird von einem vierhebigen Jambus gesprochen. In diesem Beispiel liegt die Betonung auf der zweiten Silbe, die erste Silbe bleibt unbetont.
Auch ist durch das Abwechseln der unbetonten und betonten Silben ein Rhythmus zu erkennen, vergleichbar mit einem schlagendem Herz oder galoppierenden Pferd. In dem Gedicht "Erlkönig" reitet tatsächlich ein Vater mit seinem Sohn durch die Nacht.
Wenn Du mehr über den "Erlkönig" wissen möchtest, dann schau Dir die Erklärung bei StudySmarter an.
Ein fünfhebiger Jambus ist daran zu erkennen, dass sich in einem Vers fünf Jamben aneinanderreihen. Dies findet sich zum Beispiel in dem Gedicht "Reisezehrung" von Johann Wolfgang von Goethe. Die erste Strophe sieht hier folgendermaßen aus:
Die Markierung der Senkungen und Hebungen würde demnach für einen Vers "xX xX xX xX xX x" lauten.
Ein Alexandriner zählt zu einer Sonderform des Jambus und könnte auch als sechshebiger Jambus bezeichnet werden. Dieses Versmaß beginnt mit einer unbetonten Silbe, gefolgt von einer betonten Silbe.
Eine Verszeile besteht meist aus insgesamt zwölf Silben, wovon sechs Senkungen und sechs Hebungen sind. In der Mitte des Verses erfolgt eine Zäsur, diese findet nach der dritten Hebung statt.
Eine Zäsur ist eine kleine Pause im Vers. Diese Unterbrechung wird meist als Sprech- oder Atempause eingesetzt.
Ein sehr bekanntes Beispiel für ein Gedicht, in dem sich ein Alexandriner findet, ist das Gedicht "Es ist alles eitel" von Andreas Gryphius:
Du siehst, wohin du siehst, / nur Eitelkeit auf Erden. (xX xX xX xX xX xX x)Was dieser heute baut, / reißt jener morgen ein, (xX xX xX xX xX xX)Wo itzund Städte stehn, / wird eine Wiese sein, (xX xX xX xX xX xX)Auf der ein Schäferskind / wird spielen mit den Herden. (xX xX xX xX xX xX x)
Der Alexandriner kann um eine dreizehnte Silbe erweitert werden, wie es hier etwa im ersten und vierten Vers der Fall ist. Das Versende kann dabei sowohl unbetont oder betont sein. Dann wäre der letzte Jambus als Versfuß katalektisch und somit unvollständig.
Katalektisch kommt aus der altgriechischen-lateinischen Sprache und bedeutet unvollständig.
Der Alexandriner war besonders in der deutschen Barockdichtung und in der französischen Klassik eine beliebte Versform. Er kam oft in aufklärerischen Werken oder im Sonett – einem barocken Tonstück oder Gedicht – vor, um Empfindungen auszusprechen und besser zu transportieren.
Wie Du den Jambus erkennen und in einem Gedicht markieren kannst, wird hier noch einmal zusammengefasst. Wie bereits erklärt, folgt bei dem Jambus auf eine unbetonte Silbe eine betonte Silbe. Hierfür gibt es die Kennzeichnung mit "x x‘" oder auch "x X". Wenn Du einen lyrischen Text bearbeitest, solltest Du Dich für eine Kennzeichnung entscheiden und diese beibehalten.
Wie Du allgemein dabei vorgehen kannst, wird Dir hier anhand des "kleinsten" Jambus gezeigt. Dieser besteht aus einem zweisilbigen Wort, wie "Gedicht" oder "Gehirn".
Ge-dicht = x X , oder Ge-hirn = xX
Welche Wirkung hat ein Jambus in einem Gedicht? Durch das Abwechseln von unbetonten und betonten Silben kann der Jambus sehr rhythmisch wirken. Diese Texte kannst Du zum Beispiel mit einem galoppierenden Pferd vergleichen. In der Ballade "Erlkönig" von Johann Wolfgang von Goethe, die er 1782 verfasste, wird dieser Rhythmus sehr deutlich.
Oft klingen solche Werke durch das Einsetzen des Jambus wie ein Singsang. Dadurch wurden damals viele Texte von Schriftstellern gerne auch in der Musik verwendet und als Volkslieder vertont.
Wie Du einen Jambus in einem Gedicht anhand seiner Wirkung analysieren kannst, wird Dir hier noch einmal an einem Beispiel gezeigt.
In der Romantik (ca. 1795-1835) ist die ausgeprägte Hinwendung zur Natur typisch und spürbar. Einer der bekanntesten Vertreter dieser Epoche ist der Romantiker Joseph von Eichendorff. In seinem Gedicht "Mondnacht" wird diese Hinwendung zur Natur sehr deutlich. Er verlieh mittels dreihebigen Jambus seinem Gedicht einen melodischen und liedhaften Rhythmus.
"Es war, als hätt der Him-mel
Die Er-de still ge-küsst,
Dass sie im Blü-tenschim-mer
Von ihm nun träu-men müsst.
Die Luft ging durch die Fel-der,
Die Ähr-en wo-gten sacht,
Es rausch-ten leis die Wäl-der,
So stern-klar war die Nacht.
Und mei-ne See-le spann-te
weit ihre Flü-gel aus,
flog durch die stillen Lan-de,
Als flö-ge sie nach Haus."
(Joseph von Eichendorff, Erscheinungsjahr, Mondnacht)
Die gleiche Versanzahl der Strophen und das durchgehende Reimschema tragen dazu bei, eine harmonische und verträumte Stimmung in seinem Gedicht zu vermitteln. Durch eine bestimmte Abfolge von Hebungen und Senkungen kann der Jambus als Metrum diese Stimmung im Gedicht untermalen. Deshalb ist der Jambus oft in lyrischen Texten und Gedichten zu finden.
Die ersten und die dritten Verse sind jeweils steigend und die zweiten und vierten Verse fallend.
Das Gegenstück zum Jambus bildet der Trochäus. Der trochäische Versfuß wird, wie der Jambus, aus zwei Silben gebildet. Hierbei wird die erste Silbe betont und die zweite Silbe bleibt unbetont. Die Betonung liegt also auf der ersten Silbe: "Xx".
Trie-be = Xx
Dieses Versmaß kann die Lesenden durch einen bestimmten Rhythmus auch wieder in eine besonders feierliche Stimmung versetzen. Diesen Effekt des Trochäus verwendete Friedrich Schiller 1785 in seinem berühmten Gedicht "Ode an die Freiheit".
Klick Dich jetzt gerne auch in die Erklärung "Trochäus", wenn Du mehr erfahren möchtest!
Ein Beispiel für einen Jambus ist etwa im Gedicht "Erlkönig" von Johann Wolfgang von Goethe zu finden. Hierbei handelt es sich um einen vierhebigen Jambus.
Ein Jambus in einem Gedicht ist einer von neun Versfüßen in der Lyrik. Ein Versfuß hat eine festgelegte Anzahl und eine bestimmte Reihenfolge von betonten und unbetonten Silben.
Ein vierhebiger Jambus ist ein Versfuß, der innerhalb eines Verses vier Hebungen und Senkungen (xX-xX-xX-xX) hat.
Der Jambus drückt verschiedenes in einem Gedicht aus. Durch das Abwechseln von unbetonten und betonten Silben wirkt der Jambus oft rhythmisch und somit auch vergleichbar mit einem galoppierenden Pferd.
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