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Ellipse

Das rhetorische Stilmittel "Ellipse" klingt etwas kompliziert für Dich? Keine Sorge das ist nämlich überhaupt nicht der Fall. Du wirst erkennen, dass das Stilmittel im Alltag oft verwendet wird und dass Du es bestimmt auch häufig benutzt, ohne es überhaupt zu merken.

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Das rhetorische Stilmittel "Ellipse" klingt etwas kompliziert für Dich? Keine Sorge das ist nämlich überhaupt nicht der Fall. Du wirst erkennen, dass das Stilmittel im Alltag oft verwendet wird und dass Du es bestimmt auch häufig benutzt, ohne es überhaupt zu merken.

Wenn Dir Formulierungen wie "Je früher, desto besser" oder "Ende gut, alles gut?" bekannt vorkommen, dann kennst Du bereits Beispiele, wie eine Ellipse im Deutschen aussehen kann.

Unter den rhetorischen Stilmitteln werden die Gestaltungselemente einer Sprache verstanden, die die Wirkung eines Textes beeinflussen können. Es liegt ebenfalls ein Artikel "Rhetorische Stilmittel" bereit schau ihn Dir doch an, um einen größeren Überblick über das Thema zu bekommen.

Ellipse – Definition

Das Wort Ellipse stammt von dem griechischen Wort élleipsis ab und kann im Deutschen mit "Fehler", "Auslassung" oder auch "Mangel" übersetzt werden.

Im Prinzip fasst die Bedeutung des Wortes Ellipse schon gut zusammen, wie dieses rhetorisches Mittel anzuwenden ist. Es geht nämlich wortwörtlich um eine "Auslassung", genauer gesagt um weggelassene Wörter oder Satzteile. Wichtig ist darauf zu achten, dass die Bedeutung des eigentlichen, vollständigen Satzes auch in seiner gekürzten Form immer klar bleibt, auch wenn die Grammatik des Satzes unvollständig ist.

Erst die Arbeit, dann das Vergnügen.

Bestimmt hast Du diesen Satz schon einmal gehört oder sogar selbst verwendet. Was beim Sprechen aber oft nicht auffällt, ist, dass es sich hierbei um eine Ellipse handelt, da Satzteile einfach weggelassen wurden. Oft betrifft es, wie in diesem Beispiel, das Prädikat (Verb). Der vollständige Satz würde eigentlich folgendermaßen lauten:

Erst kommt die Arbeit, dann kommt das Vergnügen.

Du siehst hier also, dass der komplette Satz für das Verständnis nicht unbedingt notwendig ist, da der elliptische Satz problemlos von dem/der Hörer*in oder dem/der Leser*in, ergänzt werden kann.

Die Verwendung von Ellipsen wird beispielsweise in der Sprachwissenschaft oft als kritisch betrachtet. Einige Sprachexpert*innen sehen die Ellipse trotz ihrer Verständlichkeit weniger als ein Stilmittel, sondern als unvollständigen Satz mit fehlerhafter Grammatik an.

Ellipse – Beispiele

Ellipsen werden häufig beim Sprechen verwendet, man findet sie aber auch in schriftlichen Texten. In der Dichtung beispielsweise wird dadurch meistens ein gesteigertes Gefühl zum Ausdruck gebracht. Als Ellipsen werden sowohl die Sätze mit weggelassenen Wörtern, als auch die ausgelassenen Wörter selbst bezeichnet.

Sie gehören als rhetorisches Stilmittel der Kategorie der Satzfiguren an.

"Satzfiguren" bilden eine Gruppe der rhetorischen Stilmittel. Sie verändern meistens den Satz als Ganzes, da sie eine besondere Satzstruktur bilden. Schau Dir gerne auch den Artikel zu diesem Thema an.

Ellipsen in der Literatur

Bei Ellipsen in literarischen Texten geht es vorwiegend darum, Schnelligkeit durch einen geringen Wortaufwand hervorzurufen. Beispielsweise können dramatische Wortgefechte gleich viel dynamischer und lebendiger wirken, behalten aber trotz fehlender Wörter die volle Aussagekraft. Ein positiver Nebeneffekt ist außerdem, dass so Wortwiederholungen leichter vermieden werden können. Ellipsen in der Literatur werden seit Beginn der Literaturepoche des "Sturm und Drangs" häufig verwendet.

Mit dem Sturm und Drang ist eine literarische Epoche zwischen 1765 und 1785 gemeint. Der "Sturm und Drang" entstand in einer Zeit des kulturellen Umschwungs, wo sich die junge Generation mit den alten Werten auseinandersetzte.

Für dieses Thema liegt ebenfalls ein umfassender Artikel bereit. Lies doch gerne auch hier einmal rein, solltest Du noch mehr über das Thema erfahren wollen.

Elliptischer Satz: Frisch also, mutig ans Werk!

Vollständiger Satz: Frisch also, gehe ich mutig ans Werk!

Das Zitat stammt aus Friedrich Schillers "Die Räuber" (1986, Reclam, Philipp)

Elliptischer Satz: Woher so in Atem?

Vollständiger Satz: Woher bist du so in Atem?

Das Zitat stammt aus Friedrich Schillers "Die Verschwörung des Fiesco zu Genua" (1986, Reclam, Philipp)

Ellipsen in der Alltagssprache

Die Vollständigkeit eines Satzes ist gerade im Gesprochenen bekanntlich nicht so wichtig wie im Schriftlichen. Daher finden sich in der deutschen Sprache zahlreiche Ellipsen vielfach auch in Redewendungen. Hier dient die Vereinfachung eines Satzes aber meist keinem bestimmten Zweck, wie in der Literatur, sondern wird oft nur aus Bequemlichkeit verwendet.

Elliptischer Satz: Was nun?

Vollständiger Satz: Was machen wir nun?

Elliptischer Satz: Sonst noch was?

Vollständiger Satz: Ist sonst noch was?

Elliptischer Satz: Ohne Wenn und Aber.

Vollständiger Satz: Ohne ein Wenn und ein Aber.

Ellipsen im Alltag

Es gibt zahlreiche Alltagssituationen, in denen Ellipsen angewendet werden, da es überflüssig wäre, ganze Sätze zu verwenden. Somit gestaltet sich der Informationsaustausch so einfach wie möglich. Die Information steht hier im Vordergrund, sodass kein Wert mehr auf die korrekte Formulierung des Satzes gelegt wird.

Wenn Du im Restaurant bestellst, verwendest Du bestimmt oft nur:

Eine Pizza Salami, bitte.

anstatt

Ich hätte gerne eine Pizza Salami, bitte.

Wenn Du jemanden korrigieren möchtest, gibst Du bestimmt oft nur eine elliptische Antwort:

Dieser Flug geht nach München. – Nein, nach Wien.

anstatt

Dieser Flug geht nach München. – Nein, dieser Flug geht nach Wien.

Ellipsen in Zeitungen

Journalist*innen verwenden für die Überschriften ihrer Zeitungsartikel gerne Ellipsen, da sie durch das rhetorische Stilmittel noch aufregender wirken können.

Gefangene auf freiem Fuß

anstatt

Die Gefangene ist auf freiem Fuß.

Aposiopese als Sonderform der Ellipse

Mit der "Aposiopese" ist immer der Abbruch eines Satzes gemeint, bevor man überhaupt die wesentliche Information ausgesprochen hat. Unter dem Begriff wird also die Auslassung der Hauptaussage eines Satzes verstanden.

Im Gegensatz zur gewöhnlichen Ellipse selbst fehlt bei der Sonderform "Aposiopese" nicht nur die Grammatik oder ein Satzteil, sondern vor allem die wesentliche Aussage des Satzes.

Das passiert, wenn der/die Redner*in beispielsweise nicht mehr weiterweiß und ihm/ihr keine Wörter mehr einfallen oder wenn eine Ausdruckssteigerung beabsichtigt wird. Trotz des Abbruchs mitten im Satz geht der/die Redner*in davon aus, dass der/die Empfänger*in die Bedeutung verstehen kann.

Wenn ich dich in die Finger kriege … .

Diese Aussage ist ein typischer Fall einer "Aposiopese". Während praktisch der ganze Hauptsatz weggelassen wurde, verstehst Du die Aussage mit dem Nebensatz allein dennoch. Mit dieser Drohung lässt man zwar Raum für Interpretationen, da nicht ganz klar ist, was passiert, wenn jemand jemanden "in die Finger kriegt". Dennoch gibt es dem/der Hörer*in zu verstehen, dass es etwas Unangenehmes sein wird.

Pleonasmus

Der "Pleonasmus" kann als Gegenstück zur Ellipse angesehen werden. Während im Fall der Ellipse Informationen weggelassen werden, kommen beim Pleonasmus überflüssige Informationen hinzu.

Stillschweigend

Die Wörter "still" und "schweigend" haben dieselbe Bedeutung, daher ist das Wort überflüssig.

Oder

Gratis-Geschenk

Da ein Geschenk immer "gratis" ist, besteht auch hier ein Fall von Pleonasmus.

Ellipse – Wirkung, Funktion, Erkennung

Ellipsen sind eine Mischung aus Gefühlen und Sprache. Einem Stilmittel eine Wirkung oder Funktion, die immer zutrifft, zuzuschreiben, ist nicht so einfach. Was aber gesagt werden kann, ist, dass die Ellipse eine bestimmte Auswirkung auf den/die Leser*in hat.

So kommt es in der Literatur oder bei Zeitungsüberschriften oft vor, dass durch den Einsatz von Ellipsen Inhalte hektischer oder bewegter wirken können und vor allem aussagekräftiger sind. Das Wesentliche wird hier in den Fokus gestellt.

In der Alltagssprache werden Ellipsen meist ohne eine bestimmte Absicht, meist sogar unbewusst, verwendet und vereinfachen Sätze.

Ellipsen sind leicht zu erkennen und können vielseitig verwendet werden. Sätze, die grammatikalisch nicht vollständig sind, können als solche bezeichnet werden, sofern die Aussage problemlos verstanden werden kann.

Fehlt ein wesentlicher Teil eines Satzes beziehungsweise wird ein Satz nicht beendet, kann von einer Aposiopese ausgegangen werden. Auch in diesem Fall muss die Bedeutung für den/die Empfänger*in verständlich sein.

Fehlerhafte Anwendung

Selbst wenn überflüssige Informationen bei Ellipsen weggelassen werden können, darf der Satz am Schluss nicht unlogisch klingen. Ist dies der Fall, handelt es sich nicht mehr um eine Ellipse, sondern um einen falsch konstruierten Satz.

Ich Kuchen, du Kekse.

anstatt

Ich esse Kuchen und du backst Kekse.

Hier kannst Du sehen, dass durch die Kürzung der Sinn des Satzes verloren geht und somit grammatikalisch sowie sinngemäß falsch ist. Da in diesem Fall auch zwei verschiedene Verben verwendet wurden, ist es unmöglich, die eigentliche Aussage nachzuvollziehen.

Du kannst den Begriff Ellipse auch in der Erzähltheorie, beispielsweise in Kriminalromanen, wiederfinden. Hier hat es aber noch eine andere Bedeutung. Mit Ellipsen sind in diesem Fall Informationslücken gemeint, welche der/die Erzähler*in dem/der Leser*in absichtlich oder unabsichtlich verschweigt.

Ellipse - Das Wichtigste

  • Die Ellipse bezeichnet ausgelassene Wörter oder Satzteile.
  • Sie findet sich in der Alltagssprache sowie in der Literatur wieder.
  • Sie dient zur Vereinfachung, Schnelligkeit und/oder Aussagekraft der Sätze.
  • Bei der Sonderform "Aposiopese" wird der Satz nicht beendet und die wesentliche Aussage wird weggelassen.
  • Trotz fehlender Grammatik, Satzteilen und Wörtern dürfen die Formulierungen nie ihre Bedeutung verlieren.
  • Ist die Aussage nicht nachvollziehbar, wird der Satz nicht als Stilmittel Ellipse, sondern als fehlerhaft gewertet.

Häufig gestellte Fragen zum Thema Ellipse

Ellipsen kann man an weggelassenen Wörtern oder gar Satzteilen erkennen. Wichtig ist darauf zu achten, dass die Bedeutung des eigentlichen, vollständigen Satzes auch in der gekürzten Form immer ganz klar bleibt, auch wenn die Grammatik unvollständig ist.  

Ellipsen werden oft in der Literatur oder in Zeitungsartikeln bewusst verwendet, um somit kurze, aber aussagekräftige Inhalte zu erstellen. Beispielsweise wirken Wortgefechte oder Überschriften dadurch gleich viel hektischer und dynamischer. In der Alltagssprache werden Ellipsen sehr oft unbewusst, vor allem auch in Redewendungen, verwendet und dienen meist nur zur Vereinfachung und Bequemlichkeit. 

Dem Stilmittel Ellipse eine Wirkung, welche immer zutrifft, zuzuschreiben, ist nicht so einfach. Was aber mit Sicherheit gesagt werden kann ist, dass die Ellipse eine Auswirkung auf den/die Leser*in hat. So kommt es in der Literatur oder bei Zeitungsüberschriften oft vor, dass durch den Einsatz von Ellipsen Inhalte hektischer oder bewegter wirken können und vor allem mehr aussagekräftig sind. Das Wesentliche wird hier in den Fokus gestellt. 

In der Alltagssprache werden Ellipsen meist ohne eine bestimmte Absicht, sogar meist unbewusst, verwendet und dienen lediglich zur Vereinfachung von Sätzen. 

Beispiele für typische Ellipsen wären:

  • "Erst die Arbeit, dann das Vergnügen." 
  • "Ende gut, alles gut."
  • "Sonst noch was."

Würde man diese elliptischen Sätze ohne fehlender Grammatik schreiben, würden sie folgendermaßen lauten:

  • "Erst kommt die Arbeit, dann kommt das Vergnügen."
  • "Wenn das Ende gut ist, ist alles gut."
  • "Ist sonst noch was."

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Welche dieser Sätze zählen zu Ellipsen im Alltag? 

Wie lautet der Überbegriff für Ellipsen? 

Wie erkennt man, dass es sich um eine fehlerhafte Anwendung einer Ellipse handelt? 

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