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Stechmücke

Stechmücken gehören zur Familie der Zweiflügler und gelten als Parasiten. Die weiblichen, blutsaugenden Mücken können schwerwiegende Krankheiten übertragen. Die früheste gefundene Stechmücke wurde in einem Bernsteinfossil entdeckt, welches vor etwa 79 Millionen Jahren entstanden ist. Damit haben die ersten Stechmücken sogar die letzten 13 Millionen Jahre der Dinosaurier miterlebt.

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Stechmücken gehören zur Familie der Zweiflügler und gelten als Parasiten. Die weiblichen, blutsaugenden Mücken können schwerwiegende Krankheiten übertragen. Die früheste gefundene Stechmücke wurde in einem Bernsteinfossil entdeckt, welches vor etwa 79 Millionen Jahren entstanden ist. Damit haben die ersten Stechmücken sogar die letzten 13 Millionen Jahre der Dinosaurier miterlebt.

Arten von Stechmücken

In Deutschland gibt es inzwischen viele verschiedene Arten von Stechmücken. Gerade durch die Globalisierung und die Erderwärmung werden immer mehr tropische Mückenarten in unserer Umgebung gesichtet.

Die Ringelmücke

Ringelmücke Aussehen Kriebelmücke Abbildung StudySmarterAbbildung 1: Aussehen der RingelmückeQuelle: wikipedia.de

Die Ringelmücke ist eine Art der Stechmücke, die vor allem in Nordeuropa weitverbreitet ist. Sie ist etwas größer als vergleichbare Mückenarten und wird etwa 13 mm lang. Charakteristisch für die Ringelmücke ist der graubraune Körper mit hellen Streifen. Ihre Eier legt die Ringelmücke in Gräben, Tümpeln und Pfützen ab. Nach etwa drei bis fünf Tagen schlüpfen dann die Larven.

Die Gnitze

Gnitze Aussehen Gnitze Abbildung StudySmarterAbbildung 2: Abbildung einer GnitzeQuelle: wikipedia.de

Die Gnitze ist eine kleine Mückenart, die bis zu 4 mm groß wird. Im Gegensatz zu anderen Mücken stechen diese nicht zu, sondern beißen, um so an Blut zu gelangen. Als Reaktion darauf bilden sich oft Quaddeln und Pusteln. Aufgrund des Beißens haben Gnitzen ein stark ausgeprägtes Mundwerkzeug.

Oft leben die Larven der Gnitzen im Wasser, einige jedoch auch in humusreichen Erdböden.

Die Kriebelmücke

Kriebelmücke Aussehen Kriebelmücke Abbildung StudySmarterAbbildung 3: Abbildung einer KriebelmückeQuelle: wikipedia.de

Die Kriebelmücke ist eine bis zu 6 mm große Mückenart. Durch ihren robusten, rundlichen Körperbau ähneln sie eher Fliegen, als anderen Mückenarten. Kriebelmücken sind in erster Linie Nektarsauger, wobei die weiblichen Kriebelmücken auch Blut aus einem Wirt saugen.

Wusstest du, dass etwa 2,4 % der weiblichen Kriebelmücken unterentwickeltes Mundwerkzeug besitzen? Das bedeutet, dass sie keine Nahrung zu sich nehmen können. Daher verhungern diese Kriebelmücken langsam, ohne jemals Nahrung aufgenommen zu haben.

Lebensraum der Stechmücke

Mücken sind weltweit aufzufinden. Lediglich an extrem heißen oder extrem kalten Orten (in Wüsten oder polaren Zonen) sind die Insekten kaum bis gar nicht anzutreffen. Meist lassen sie sich in der Nähe von Gewässern nieder, um dort ihre Eier abzulegen. In Europa sind etwa 100 Mückenarten beheimatet. Da es weltweit jedoch fast 3.600 Stechmückenarten gibt, ist dies nur ein winziger Teil.

Die meisten Mücken leben in Afrika, in Ländern wie Namibia, Kenia oder Südafrika. Demnach lässt sich allgemein sagen, dass in tropischen Gebieten die meisten Mücken leben, da dort optimale klimatische Bedingungen herrschen.

Entwicklung von Stechmücken

Die Mücke besitzt vier verschiedene Entwicklungsstadien, bevor sie stirbt:

  • Ei: Die weiblichen Mücken legen vor Anbruch des Winters ihre Eier ab. Geeignete Orte sind dabei offene Wasserstellen, wie Teiche oder Pfützen (oftmals trocknen diese jedoch frühzeitig aus und die an Wasser gewöhnten Larven sterben). Nach etwa drei bis fünf Tagen schlüpfen die Larven aus den Eiern.
  • Larve: Nach etwa drei bis fünf Tagen sind die Larven geschlüpft. Zunächst bleiben sie an ihrem Geburtsort und ernähren sich von anderen Mückenlarven (Survival of the fittest). Als Larve durchlaufen die Mücken ebenfalls wieder vier Stadien. Diese unterscheiden sich jedoch nur gering voneinander und sind schwer auseinanderzuhalten. Hauptsächlich ändert sich die Größe der Larve.
  • Puppe: Nach etwa drei bis fünf weiteren Tagen verpuppt sich die Larve. Nun nimmt sie keine Nahrung mehr zu sich und bewegt sich auch nicht mehr so stark. Dennoch ist sie in der Lage, bei aufkommender Gefahr Schutz zu suchen, und sich ein wenig zu bewegen.
  • Imago: Als Imago bezeichnet man das ausgewachsene und evtl. flugfähige Insekt. Die Männchen schlüpfen meist früher als die Weibchen, da ihre Mundwerkzeuge weniger ausgereift sind.

Je nach Art liegt die Lebenserwartung einer Stechmücke zwischen wenigen Wochen und mehreren Monaten. Die Weibchen leben grundsätzlich jedoch um sechs Wochen länger als ihr männlicher Gegenpart.

Vermehrung von Stechmücken

Zur Bildung der neuen Eier ist es notwendig, dass die weiblichen Stechmücken Blut durch einen Wirt zu sich nehmen. Mücken ernähren sich nämlich nicht wirklich von Blut. Um den Energiebedarf zu decken, ernähren sich sowohl Männchen als auch Weibchen von Nektar und pflanzlichen Säften. Das Blut wird nur für die Ei-Produktion benötigt.

Das Weibchen fliegt nach Ei-Produktion in einen Schwarm männlicher Stechmücken. Dort wird sie von diesen begattet. Anschließend legt das Weibchen ihre Eier ab und der Kreislauf beginnt erneut.

Körperbau von Stechmücken

In der folgenden Abbildung kannst du eine typische Stechmücke und ihre Bestandteile sehen:

Stechmücke Körperbau Aussehen Stechmücke StudySmarterAbbildung 4: Körperbau der gemeinen StechmückeQuelle: kiwithek.kidsweb.at

1. Die Vorderbeine

Eine Mücke besitzt zwei Vorderbeine. Der sogenannte Tarsus (Fuß) besteht aus den fünf vordersten Segmenten des Beins. Darauf folgt das Tibia (Schienbein), und darauf der Schenkel, der Fermur genannt wird.

2. Der Kopf

Der Kopf der Mücke besteht aus folgenden Teilen:

  • Proboscis (Stechrüssel): Der Stechrüssel wird genutzt, um Nahrung aufzunehmen. Weibliche Stechmücken sind ebenfalls in der Lage, mit ihrem Rüssel Blut aus einem Wirt zu saugen.
  • Flagellomere: Die Flagellomere (also kleine "Härchen") der Mücke befinden sich an den zwei sogenannten Antennae, den Fühlern. Sie sorgen dafür, dass Empfindungen, also Sinnesreizungen wahrgenommen werden können.
  • Palpen: Eine Mücke besitzt ebenfalls rechts und links vom Rüssel zwei Palpen. Diese werden zum Fühlen und Tasten genutzt.
  • Komplexaugen: Auch als Facettenauge bezeichnet, kann die Mücke durch ihre beiden Komplexaugen die Welt wahrnehmen. Das Komplexauge setzt sich aus einzelnen Einzelaugen zusammen.

3. Der Thorax (Oberkörper)

Der Thorax der Mücke besteht aus dem Halsschild, dem Scutum (auch Schild genannt), dem Scutellum, ein kleines Schildchen in Richtung Unterleib, dem Postnotum und dem Haltere. Das Postnotum ist ein Bereich des Abdomens, und das Haltere besteht aus zwei kleinen Organen. Diese Organe helfen dem Insekt bei der Rotation des Körpers während dem Fliegen.

4. Die Flügel

Die Flügel der Mücke bestehen aus sechs Längsadern: Costa, Subcosta, Radius, Media, Cubitus, Analader, sowie drei Queradern: Radial-Medial-Ader, Medial-Cubital-Ader und Humeralader.

5. Das Abdomen

Das Abdomen besteht aus sieben Abdominalsegmenten und dem Cerci, das dabei ein weiteres Anhängsel zum Fühlen ist.

Stechmücke als Parasit

Die Mücken, die in Europa beheimatet sind, übertragen eigentlich keine für den Menschen gefährlichen Krankheiten. Durch die Globalisierung und die Erderwärmung breiten sich inzwischen jedoch auch tropische Stechmückenarten im europäischen Raum aus.

Die Stechmücke gilt als eines der tödlichsten Insekten. Weltweit ist sie jährlich für etwa 550.000 Todesopfer verantwortlich.

Malaria

Malaria ist eine Infektionskrankheit, die durch die Stechmückengattung Anopheles übertragen wird. Die Anopheles-Mücke lebt hauptsächlich in den Tropen und Subtropen. Malaria ist vorwiegend in afrikanischen Ländern verbreitet.

2018 erkrankten weltweit etwa 228 Millionen Menschen an Malaria. Gestorben sind etwa 405.000 Menschen.

Denguefieber

Das Denguefieber ist eine Fiebererkrankung, die ausgelöst wird, wenn eine infizierte Aedes-Mücke menschliches Blut saugt. Das Fieber ist besonders in Südamerika und Asien stark verbreitet.

Jährlich erkranken etwa 100–400 Millionen Menschen am Denguefieber. Die Letalitäts- bzw. Sterberate liegt zwischen 1 und 5 %.

Chikungunya-Virus

Das Chikungunya-Virus führt zu Fieber sowie Gelenkschmerzen und wird ebenfalls durch die Aedes-Mücke übertragen. In Indien, der Karibik und Südostasien befinden sich die Hotspots dieser Viruserkrankung.

2004–2006 wurden 500.000 Erkrankungen verzeichnet. Inzwischen ist die Zahl wieder rückläufig. Die Sterberate liegt bei 11 %.

Zika-Virus

Der Zika-Virus führt zu Hautausschlag, verläuft bei den meisten Menschen jedoch symptomfrei. Dennoch kann bei Schwangeren eine Zika-Virus-Infektion zu einer Schädelfehlbildung des Embryos führen. Das Virus wird ebenfalls durch die Aedes-Mücke übertragen und ist häufig in Südamerika anzutreffen.

2016 wurden in Deutschland 222 Zika-Virus-Infektionen übermittelt. Die Sterberate für das Virus lag in Brasilien bei etwa 8 %.

Gelbfieber

Gelbfieber-Viren werden u. a. über Mücken übertragen. Auch diesmal ist die Aedes (auch Asiatische Tigermücke genannt) Hauptüberträger. Das Gelbfieber verursacht zunächst grippeähnliche Symptome, im späteren Verlauf kann es auch zu Nierenschädigungen und hohem Fieber führen.

Jährlich erkranken etwa 200.000 Menschen an Gelbfieber. Die gesamte Letalitätsrate liegt zwischen 10 % und 20 %.

Stechmücke - Das Wichtigste

  • Mücken sind weltweit verbreitet, ausgenommen sind Wüsten und polare Zonen.
  • Die Ringelmücke ist in Nordeuropa verbreitet.
  • Die Kriebelmücke ähnelt einer kleinen Fliege.
  • Eine Mücke durchläuft vier Entwicklungsstadien: Ei, Larve, Puppe und Imago.
  • Nur weibliche Mücken saugen Blut zur Ei-Produktion.
  • Jährlich sterben etwa 405.000 Menschen an durch Mücken übertragbare Krankheiten.
  • Die Aedes-Stechmücken übertragen die meisten für den Menschen gefährlichen Krankheiten, wie Gelbfieber oder das Chikungunya-Virus.

Häufig gestellte Fragen zum Thema Stechmücke

Stechmücken sind weltweit in der Nähe von Gewässern anzufinden. Einzig in der Wüste und in polaren Zonen sind Stechmücken nicht beheimatet und nicht überlebensfähig.

Weltweit gibt es über 3000 Mückenarten. In Deutschland sind die bekanntesten Mückenarten die gemeine Stechmücke, die Ringelmücke, die Kriebelmücke und die Gnitze.

Anders als angenommen ernähren sich Stechmücken nicht von Blut. Mit ihrem Rüssel nehmen sie Nektar von Pflanzen zu sich. Weibliche Mücken saugen Blut, um ein Protein zur Eiproduktion zu erhalten.

Mücken sind vor allem Beutetiere für Lebewesen wie Spinnen, Fische, kleine Vögel und Amphibien wie Frösche. Ohne Mücken würden viele Lebewesen zu wenig Nahrung haben.

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