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Hohltiere – Definition
Hohltiere gehören zu den Gewebetieren, bestehen meist aus drei Schichten und besitzen oftmals Fangarme (Tentakel).
Hohltieren – Arten
Es gibt etwa 10.000 verschiedene Arten von Hohltieren, die sowohl im Süß- als auch im Salzwasser zu finden sind, wobei die Tiere hauptsächlich in Meeren, also im Salzwasser, leben.
Hohltiere – Beispiele
Zu den Hohltieren gehören z. B. Quallen, Korallen, aber auch die sogenannten Süßwasserpolypen. Bei einem Polypen handelt es sich um ein Entwicklungsstadium der Nesseltiere, welche wiederum einen Stamm der Hohltiere bilden.
Systematik der Hohltiere
Die Hohltiere (Coelenterata) gehören zu den Gewebetieren (Eumetazoa) und beinhalten den Stamm der Nesseltiere (Cnidaria) und den der Rippenquallen (Ctenophora). Nesseltiere können dabei noch einmal in die Unterarten der Blumentiere (Anthozoa), der echten Quallen und Scheibenquallen (Scyphozoa) sowie den Hydrozoen (Hydrozoa) und Myxozoen (Myxozoa) unterschieden werden.
Hohltiere – Merkmale
Woran kannst Du ein Hohltier jetzt genau erkennen? Ein wichtiges Merkmal bei Hohltieren ist der zweischichtige (diploblastische) Körperaufbau. Bei den Hohltieren bilden sich die wesentlichen Organe aus zwei Zellschichten (Keimblättern). Dabei unterscheidet man zum einen die Ektoderme (äußere) Zellschicht, aus der die Haut und das Nervensystem gebildet werden. Zum anderen gibt es die Entoderme (innere) Zellschicht, die für die Bildung des Magens zuständig ist.
Merkmale der Nesseltiere
Die Nesseltiere (Cnidaria) können grundsätzlich noch einmal in Medusen (Quallen) und Polypen unterschieden werden – dabei handelt es sich einfach um zwei verschiedene Darstellungsformen, bzw. zwei unterschiedliche Lebensstadien/Entwicklungsstadien der Nesseltiere.
Bei den Nesseltieren solltest Du zumindest schon einmal den Begriff der Nesselzellen gehört haben. Nesselzellen gehören nämlich mit zu den wichtigsten Merkmalen der Nesseltiere. Sie werden aus Stammzellen gebildet und haben eine birnenförmige Form, aus denen ein Fortsatz mit einem Schlauch (Nesselschlauch) herauswächst.
Wird der Fortsatz der Nesseltiere nun berührt – z. B. bei der Jagd nach Beute oder auch bei der Verteidigung – dann schießen Tentakeln aus der Nesselzelle und Gift wird freigesetzt.
Meduse
Die Merkmale von Medusen – umgangssprachlich Quallen genannt – sind ihr schirmförmiger Körperbau, der die Fortbewegung unter Wasser ermöglicht. Zudem besitzen Medusen meist längere Fangarme (Tentakel), die Nesselzellen enthalten. Diese Nesselzellen bilden ein giftiges Sekret, das bei Berührungen mit den Tentakeln der Meduse freigesetzt wird.
Falls Dich das Thema Quallen noch mehr interessiert und Du gerne mehr über die Fortbewegung und den Aufbau von Quallen wissen möchtest, dann schau doch mal in der gleichnamigen Erklärung auf StudySmarter vorbei!
Polyp
Polypen besitzen in der Regel eine zylindrische Form und sind fest verankert. Mehrere einzelne Polypen bilden zusammengenommen eine Koralle.
Merkmale der Rippenquallen
Die wichtigsten Merkmale der Rippenqualle (Ctenophora) sind ihre Ruderplättchen, die kammartig im Körper der Tiere angeordnet sind und der Fortbewegung dienen. Außerdem besitzen Rippenquallen zwei charakteristische Tentakeln mit sogenannten Klebzellen.
Rippenquallen zählen offiziell nicht zu den Quallen, da sie keinen Generationswechsel durchleben und daher kein Polypenstadium besitzen. Zudem besitzen Rippenquallen keine Nesselzellen.
Hohltiere – Aufbau
Bei den Hohltieren handelt es sich um sogenannte diploblastische Tiere, da sie aus zwei Zellschichten bestehen – einer äußeren und einer inneren. Dazwischen befindet sich eine gallertartige Stützschicht (Mensenchym). Die einzelnen Schichten haben jeweils unterschiedliche Aufgaben.
Unter einer gallertartigen Masse kannst Du Dir im Grunde einfach eine geleeartige Konsistenz, ähnlich wie bei einem Wackelpudding, vorstellen.
Sowohl außen als auch innen liegende Zellen können Muskelfasern bilden. Obendrein können sich die Zellen der äußeren Schicht zu Nerven- oder Nesselzellen umwandeln – aus den inneren Zellen können sich hingegen Geschlechtszellen bilden. Wandern Zellen in die Stützschicht, kann sich auch daraus eine zellhaltige Schicht bilden (Mesogloea).
Außerdem besitzen Hohltiere einen sogenannten Verdauungshohlraum (Gastralraum), deren Öffnung gleichzeitig den Mund und den After der Tiere bildet. Meist ist diese Öffnung von Fangarmen (Tentakeln) umgeben.
Hohltiere – Nervensystem
Hohltiere besitzen ein sehr einfach aufgebautes, eher diffuses Nervennetzsystem mit Nervenzellen, die über den ganzen Körper verteilt liegen und netzartig miteinander verbunden sind – ein zentrales Nervensystem gibt es dabei nicht. Anders gesagt: Die Tiere besitzen kein Gehirn, dass die Nervenzellen steuert, es steuert sich im Grunde einfach selbst und sorgt dafür, dass die Tiere einfache Reize wie z. B. Licht oder Berührungen wahrnehmen können.
Das Nervensystem der Hohltiere gehört mit zu den primitivsten aller Nervennetze auf der Welt.
Hohltiere – Atmung
Wer schon mal eine Qualle oder Korallen gesehen hat, fragt sich jetzt sicher, wie diese Tiere atmen sollen. Keine unberechtigte Frage, immerhin besitzen weder Nesseltiere noch Polypen eine Lunge, Luftröhren oder Kiemen. Wie funktioniert das Ganze dann?
Nesseltiere wie z. B. Quallen atmen im Prinzip über ihre Haut, bzw. über die darin enthaltenen Zellen. Diese nehmen einfach den im Wasser enthaltenen Sauerstoff auf.
Quallen benötigen Sauerstoff für die Bewegung und um zu wachsen.
Polypen wie z. B. auch Korallenriffe betreiben hingegen Photosynthese – nachts benötigen die Tiere den Sauerstoff zum Atmen, tagsüber scheiden sie ihn über die Photosynthese wieder aus.
In der Regel produzieren die Korallenpolypen den Sauerstoff nicht selbst, stattdessen leben Polypen meist in einer Symbiose mit einzelligen Algen und die produzieren durch Photosynthese dann den Sauerstoff, den die Korallen benötigen.
Unter einer Symbiose versteht man das Zusammenleben von Organismen verschiedener Arten, mit dem Zweck daraus einen gegenseitigen Nutzen zu ziehen.
Hohltiere – Fortpflanzung
Die Fortpflanzung erfolgt bei Hohltieren größtenteils durch einen Generationswechsel – auch Metagenese genannt. Bei dem Generationswechsel wechseln sich die geschlechtliche und die ungeschlechtliche Fortpflanzung ab.
Der Vorteil vom Generationswechsel ist, dass die Vorteile der beiden Fortpflanzungsstrategien miteinander kombiniert werden. Bei der ungeschlechtlichen Vermehrung wäre das die große Anzahl von Nachkommen, bei der ungeschlechtlichen wird der Genpool wiederum besser durchgemischt.
Die geschlechtliche Generation besteht übrigens meistens aus Quallen, die ungeschlechtliche hingegen aus Polypen.
Ungeschlechtliche Fortpflanzung
Bei der ungeschlechtlichen Fortpflanzung, also dem Fortpflanzen der Polypen, kann noch einmal in drei verschiedene Methoden unterschiedene werden. Einerseits gibt es die sogenannte Knospung, dabei handelt es sich im Grunde einfach um das Abschnüren eines Körpersegments, durch die dann ein neues Individuum gebildet wird. Andererseits gibt es noch die Längs- oder Querteilung, bei der sich die Polypen einfach in zwei Individuen aufteilen. Die dritte Methode ist die Metamorphose, wobei sich der Polyp zur Meduse weiterbildet.
Geschlechtliche Fortpflanzung
Die geschlechtliche Fortpflanzung, also die der Medusen, erfolgt mithilfe sogenannter Gonaden innerhalb der Medusen. Wurde die Qualle befruchtet, entsteht entweder eine Actinula-Larve oder eine Planula-Larve, aus denen sich dann ein Polyp entwickelt, aus dem wiederum eines Tages eine Meduse wird.
Bei den Gonaden handelt es sich um Drüsen (Keimdrüsen), die für die Bildung von Geschlechtszellen verantwortlich sind.
Wie funktioniert die geschlechtliche Fortpflanzung genau? Wird eine Eizelle befruchtet, entsteht zunächst ein kugeliger Zellhaufen (Morula). Bildet sich nun der Hohlraum im inneren der Zellen, werden diese zu sogenannten Bastula. Wenn der Verdauungshohlraum durch eine innere Zellschicht ausgekleidet wird und sich der Urmund bildet, spricht man von der sogenannten Planula-Larve.
Als Urmund bezeichnet man die Mundöffnung in der embryonalen Entwicklungsphase.
Als Nächstes werden die Tentakel ausgebildet, dann werden die Larven je nach Art entweder zum Polypen oder entwickeln sich über das Actinula-Larvenstadium weiter zu einer Meduse.
Hohltiere – Das Wichtigste
- Hohltiere gehören zu den Gewebetieren, insgesamt gibt es etwa 10.000 verschiedene Arten, die sich in die Stämme der Nesseltiere und der Rippenquallen unterteilen lassen.
- Beispiele für Hohltiere sind: Quallen, Korallen und Süßwasserpolypen.
- Hohltiere bestehen aus einer zweischichtigen Körperorganisation.
- Unterscheidet wird in die Ektoderme (äußere) Zellschicht, aus der die Haut und das Nervensystem gebildet werden
- Und in die Entoderme (innere) Zellschicht, die für die Bildung des Magens zuständig ist.
- Zwischen den beiden Zellschichten befindet sich eine geleeartige Stützschicht.
- Hohltiere können sich entweder geschlechtlich oder ungeschlechtlich fortpflanzen.
Nachweise
- Wissen.de: Hohltiere. (01.09.2022)
- Zootier-Lexikon.org: Hohltiere - Allgemeines. (01.09.2022)
- Spektrum.de: Hohltiere. (01.09.2022)
- Abb. 1 - Photo by Marat Gilyadzinov: https://unsplash.com/photos/MYadhrkenNg
- Abb. 2 - Photo by Wewe Yang: https://www.pexels.com/photo/moving-tentacles-of-coral-polyp-4450803/
- Abb. 3 - "Ctenophora Comb Jelly Euplokamis" von Alexander Semenov unter der Lizenz Creative Commons Attribution-Share Alike 4.0 International
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Häufig gestellte Fragen zum Thema Hohltiere
Was gibt es für Hohltiere?
Zu den Hohltieren gehören z. B. Süßwasserpolypen, Korallen oder Quallen.
Was ist ein Hohltier?
Hohltiere gehören zu den Gewebetieren, sie bestehen meist aus drei Schichten und besitzen irgendeiner Art von Fangarmen (Tentakeln).
Haben Hohltiere Organe?
Prinzipiell können Hohltiere auch Organe besitzen, welche genau hängt von der Tierart ab. Quallen haben z. B. ein Nervensystem und Sinnesorgane.
Wie viele Arten von Hohltieren gibt es?
Es gibt etwa 10.000 verschiedene Hohltier-Arten, die sowohl in Süß- als auch im Salzwasser leben.
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